Studium Ba-Wü: Drittfach als Hauptfach oder lieber gute Note?

    Habe dieses Problem gestern schon bei referendar.de gepostet, also Entschuldigung an die, die ihn jetzt doppelt lesen müssen. Aber ich hoffe auch von euch vielleicht ein paar gute Tipps zu bekommen.
    Ok, der Titel ist vielleicht etwas provokant aber so ähnlich kommt mir meine Lage grad vor.
    Ich studiere Gymnasiallehramt in Baden-Württemberg mit einer 2 HF-Kombi aus Englisch und Französisch. Da ich mir durchaus bewusst bin, dass es sich hierbei um 2 Korrekturfächer handelt (und unter anderem auch auf euren rat hin) habe ich beschlossen noch ein drittes Fach dazu zu nehmen. In Ba-Wü muss man allerdings in diesem Drittfach ganz normal ALLE Scheine machen, die man sonst auch braucht und darf nur wählen ob man es mit NF oder HF-Anforderungen studiert (habe gelesen in anderen BL wird einem wirklich viel erlassen). Momentan habe ich also ev. Theologie als 3. NF dazu gewählt. Dafür brauche ich Griechisch I, 5 PS und ein HS. Theologie habe ich aus Interesse am Studium aber auch am zu unterrichtenden Fach und auch ein wenig in Hinblick auf die Einstellungschancen gewählt. Wenn ich es weiterhin als NF studiere, kann ich es später in Unter- und Mittelstufe unterrichten (kleine fakultas).
    Ich habe mir jetzt mal angeschaut, was ich für das HF noch "draufsatteln" müsste und das ist eigentlich "nur" Griechisch II (und damit eben das Graecum), ein PS und 3 HS. Zeitlich müsste es machbar sein (ich bin erst im 3. Semester) und außerdem würde es meine Regelstudienzeit um 3 Semester verlängern (2 Semester wegen Griechisch, eines weil ich Theo später angefangen habe). Aber ich weiß nicht ob man wirklich in 3 Fächern ein gutes Examen hinlegen kann.
    Was meint ihr hilft mir später bezüglich der Einstellung mehr? Ein gutes Examen mit Theo nur als kleiner fakultas oder ein Mittelmäßiges mit 3 Hauptfächern, die ich auch in der Oberstufe unterrichten darf?
    Ich denke das Graecum muss ich fast auf jeden Fall doch noch nachmachen, da ich ja in den Seminaren und im Examen auch Griechisch können muss.
    Gibt es jemand mit Erfahrungen oder einem weisen Ratschlag?

    uiuiui, da kann ich dir speziell nur wenig Ratschläge geben, da solche Entscheidungen m.E. zunächst einmal von der Arbeitsbereitschaft und dem Durchhaltevermögen während des Studiums abhängt ---klar, eine platte Weisheit.
    Mein Studium in NIedersachsen liegt lang zurcük (bis Ende der 80er Jahre), aber an das Graecum kann ich mich noch gut erinnern (auch ev.Rel.)...zeitintensiv und aufwendig. Wir Lehramtsref mussten damals nur das kleine Graecum absolvieren (NT-Graece)....anstrengend genug.
    Was mich Jahre später erstaunte, das war Mitte der 90er: da bot die Kirche von Kurhessen -Waldeck einen einjährigen Crash-Kurs an, der da ungefähr hieß: „Religion in meiner Klasse“..tja, hier und da ein Wochenendseminar, eine kleine Arbeit, ein paar Sitzungen ….und schwupp waren die Kollegen, die längst ihre Tücher im Trocknen hatten (sprich: verbeamtete Lehrer) auch noch Reli-Lehrer in der Klasse. Und ich saß da mit meiner Arbeitslosigkeit und einem ersten Staatsexamen. Damals gab es noch das verlangte Große Latinum, was ich schon durch die Schule hatte, dann noch das Graecum an der Uni, viele Seminare, Prüfungen in allen Fächern etc…..und da waren nun die Lehrer in Hessen, die ruckzuck noch ein Fach mehr hatten ? Warum habe ich mich viele Semester blödestudiert ? Dafür ? ….schade, dass ich nicht mehr im Besitz des Schreibens bin, was ich damals in meiner Wut an die Kirche schickte.
    Also: frag doch mal bei Kirchens nach, ob so was prinzipiell bei euch auch möglich ist..der „crash-Kurs für interessierte Christen“…….wozu dann noch semesterlanges Brüten, Schuften, Vokabeln büffeln, wenn die Crashies dies alles ohne Graecum erreichen konnten : IN EINEM JAHR!


    Liebe Grüße Lyna

    ich habe die gleichen überlegungen und stehe vor demselben problem: auch in brandenburg muss das dritte fach voll studiert werden.
    es ist schon so, dass du mit drei fächern größere einstellungschancen hast. außerdem kannst du z.b. auch im referendariat wählen, in welchen fächern du dann tatsächlich referendariat machen willst. angesichts deiner künftigen korrekturlast würde ich dies alles wirklich in erwägung ziehen, zumal du noch recht jung scheinst und freude am studieren hast.
    aber erkundige dich trotzdem, ob du nicht die möglichkeit hast, nach dem 1. examen über (in berlin gibt es z.b. das lisum) eine lehrerbildungsstelle tatsächlich viel schneller noch ein drittfach hinzunehmen kannst.
    viel erfolg!

    Keine Ahnung, wie Du so studierst. Ich habe mit Englisch und Franzsösich schon einen Heidenaufwand und habe mein Latinum schon in der Schule erworben, musste es also nicht nachmachen. Die Leute mit meiner Fächerkombi, die das Latinum noch nachmachen mussten, waren schon am Kriechen. Ich weiß ja nicht, vllt. bist Du ja ein Native Speaker und musst in Englisch und Frz. nicht so viel tun, aber noch ein Drittfach dazu ist mit einem hohen Aufwand verbunden, dazu noch das Graecum. Das wird verdammt viel. Überleg´s Dir. Besser zwei Fächer nach bestem Wissen und Gewissen ordentlich studiert als alles irgendwie. Aber das musst Du selbst wissen, will Dir da nicht reinreden. Wenn Du hauptsächlich gerne lernst und eine hohe Stressresistenz aufweist...warum nicht.

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