AfD

  • Und worum ging es dann im Streit CDU-CSU? Mehr Kontrollen werden doch nur mit mehr Überwachung und zumindest dem teilweisen Ziehen von Grenzen möglich. Und wie war das nochmal mit dem Verschieben der politischen Debatte nach rechts?
    Wir sprechen hier, da stimme ich Dir zu Yummi, von einem europäischen Problem, das nur durch europäische Zusammenarbeit gelöst werden kann.
    Und was die Moralkeule angeht: ich will sie nicht schwingen, aber ich finde es schade, dass man sich heute dafür rechtfertigen muss, wenn man helfen will.

  • Und ich will keine weitere Flüchtlingsunterkunft bei mir. Lärm in der Nacht, häufige Polizeikontrolle, Grüppchenbildungen am Bahnhof und teilweise Stadtbezirke die man nicht wiedererkennt.


    Ich wähle keine AfD, erwarte aber hier Lösungen meines konservativen Spektrums.
    Ich will die EU behalten und sie nicht an der Gutmütigkeit politischer Gruppen zugrundesehen.

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    Mal grundsätzlich zu der Frage, wie viele Millionen Flüchtlinge eine Gesellschaft / ein Land überleben kann ... ja, gleiche / ähnliche Kultur, aber ein Kernpunkt ist wohl: Damals hatte keiner was, weder die Flüchtlinge noch die aufnehmende Gesellschaft (trotzdem wurde geteilt) ... heute hat die aufnehmende Gesellschaft, die Flüchtlinge haben nichts (geteilt wird nicht?).

  • Wir nicht, andere Länder (EU, USA etc. schon).

    Andere Länder schaffen das? Welche denn? Guck dir mal an, wie Australien das macht. Da gibt es ein Einwanderungsrecht, bei dem sich die australische Regierung ganz klar aussucht, wen sie haben will und wen nicht. Und ja, da geht es ausschließllich um den Vorteil für die australische Volkswirtschaft bei dem Punktesystem fürs Arbeitsvisum.


    Alle anderen Migranten kommen nicht aufs australische Festland, entweder ersaufen sie im indischen Ozean oder, wenn sie doch aufgefischt werden, kommen sie in Lager auf abgelegenen Pazifik Inseln.
    --> https://en.wikipedia.org/wiki/…egional_Processing_Centre


    Die australische Regierung begründet das System damit, daß sich unter den Flüchtenden herumspricht, daß es keinen Weg aufs australische Festland gibt und es entsprechend sinnlos ist sich mit klapprigen Nußschalen über den indischen Ozean auf den Weg zu machen. Da es weniger bzw. niemand mehr versucht, kommt es auch nicht zum massenhaften Ertrinken.


    Glaub doch niemand, daß die Schlepper auf der Mittelmeerroute nicht die "Rettungsschiffe" in ihrer Kalkulation haben. Die wissen doch ganz genau, daß sie die Flüchtenden nur 12sm weit raus bringen müssen und damit dann ihr Job erfüllt ist. Die Flüchtenden wissen das auch. Und wenn dann doch mal kein Schiff da ist, das sie aufsammelt ...


    Und ja, ich bin schon dafür die Leute aus dem Mittelmeer zu fischen, aber von dort aus geht es dann zum nächstgelegenen sicheren Hafen. Und so lange wir keine Reisewarnung für die entsprechenden Länder haben, sind die nächsten sicheren Häfen in Tunesien, Marokko, ... und eben nicht auf der anderen Seite des Mittelmeers. Das ist doch total irre. Wir fliegen in die Länder als Pauschaltourist in den Urlaub aber gleichzeitig sind sie zu unsicher, um jemanden dort hin bringen zu können?

  • Damals hatte keiner was, weder die Flüchtlinge noch die aufnehmende Gesellschaft (trotzdem wurde geteilt)

    Das glaubst auch nur Du. Frag doch mal die Vertriebenen, wie sich damals gegenüber der alteingesessenen Gesellschaft etablieren mußten. Das war auch alles andere als ein Zusckerschlecken, um mich mal freundlich auszudrücken.

  • Hab ich jetzt von einigen Zeitzeugen anders gehört, kann aber regional wohl unterschiedlich sein. Es behauptet auch keiner, dass es ein Zuckerschlecken war und dass Alteingesessene und Vertriebene nicht zu beißen hatten ...
    Fakt ist ... es hat (wie auch immer) funktioniert.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von pattyplus

    Wir fliegen in die Länder als Pauschaltourist in den Urlaub aber gleichzeitig sind sie zu unsicher, um jemanden dort hin bringen zu können?

    Ibrahim Sorry hat von Europa geträumt. Als er die gefährliche dreitägige Reise vom Niger durch die Sahara überstand, glaubte er, fast am Ziel zu sein. Doch in Libyen erwartete den 27-Jährigen aus Gambia ein drei Monate währender Alptraum aus Gefangenschaft, Erpressung und brutaler Folter.


    Bzgl. Australien ist es fast schon witzig, dass ein Land, dessen Bevölkerung zu weit über 90 % aus Nachfahren von Einwanderern (Vertriebene, Flüchtlinge, Kriminelle) besteht, sich so gegen die Zuwanderung wehrt.


    kl. gr. frosch

    • Offizieller Beitrag

    Deine Aufzählung war ja nicht abschließend.

    Zitat

    (...)

    Ich hatte Libyen jetzt rausgepickt, weil es ja bei der "Lifeline" immer wieder in Kommentaren vorgeschlagen wurde, dass das Schiff doch die Flüchtlinge nach Libyen zurückschicken solle.



    kl. gr. frosch

  • Dead Poet, du zeigst damit im Prinzip mehrere Probleme auf:
    1. Warum mit "Neuankömmlingen" arrangieren, wenn diese eh wieder gehen müssen?
    2. Warum wird das geltende Asylrecht nicht angewendet?
    3. Warum muss sich die deutsche (!) Bevölkerung (Wie wir wissen, sind andere Länder nicht in dem Ausmaß betroffen.) mit den durch Politiker verursachten Probleme ("Wir schaffen das!") im Rahmen der Flüchtlingskrise alleine beschäftigen?


    Und weiterführend:
    4. Warum dürfen teilweise nachweisliche Mehrfachmörder in Deutschland bleiben?
    5. Warum werden die Reisenden auf klapprigen Booten nach Europa geführt statt wieder zurück in ihre Heimatländer? Indirekte Unterstützung der Schlepper durch deutsche Hilfsorganisationen und so...
    6. Wann kommt endlich die Unterstützung der Drittweltstaaten durch Europa mit Ziel des Entfallens der Fluchtursachen?


    @Frosch: Und was wird bislang unternommen, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern? Ich kriege nichts mit. Libyen hat immerhin 6,4 mio. Einwohner - Tendenz steigend.

  • Bzgl. Australien ist es fast schon witzig, dass ein Land, dessen Bevölkerung zu weit über 90 % aus Nachfahren von Einwanderern (Vertriebene, Flüchtlinge, Kriminelle) besteht, sich so gegen die Zuwanderung wehrt.


    kl. gr. frosch

    Na und?
    Nur weil die Insel als Gefängnis für das British Empire vor Jahrhunderten diente, sollen nun die Nachkommen, die einen funktionierenden demokratischen Wohlfahrtsstaat erbaut haben jeden aufnehmen den es an die Küste spült?


    Und Zuwanderung geht schon; entsprechend der gesuchten Kriterien.
    Der Wohlstand muss erwirtschaftet werden; wenn immer mehr kommen die was wollen aber nicht dazu beitragen, dann implodiert jede Gesellschaft.


    Wer unbedingt Menschen aufnehmen will, der soll das gerne tun; aber nicht die Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen. Das machen Linke nämlich sehr gerne.

  • In Kultur und Prägung war man sich aber sehr ähnlich.

    Richtig. Dafür waren es einige mehr. Und in einer Zeit, in der alles so richtig knapp war - was man natürlich unterschiedlich interpretieren kann: niemand hatte etwas zu verlieren/verteidigen ... oder eben: wenn die damalige Gesellschaft es packt, all diese Leute aufzunehmen, in solchen Notzeiten, sollte es heute evtl. doch nicht so unmöglich sein.


    Wenn ich mir unser Land so anschaue (klammern wir mal die momentane Migration aus) ... also wenn ich mir unser Land so im Jahr 2001 anschaue, dann kann man damit doch eigentlich recht zufrieden sein, oder?
    Nun ist aber genau dieses Land / diese Gesellschaft auch durch Wanderungsbewegungen und Einflüsse von außen entstanden ... Völkerwanderung (durchaus kulturell verschiedene Gruppen), Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg (kulturell eher gleich), dazwischen fliehen Hugenotten von Frankreich nach Preußen usw ...
    Gesellschaft und Kultur sind immer im Wandel, ob wir wollen oder nicht (ich will auch nicht, dass den Jungs die Hose bis zu den Knien runter hängt). Man kann sich dagegen stellen und versuchen, es aufzuhalten, das Altbewährte vor Veränderungen schützen wollen, die eigenen Traditionen und die eigene Kultur (die aber, wie schon geschrieben, auch aus Wanderungsbewegungen und neuen Einflüssen entstanden sind). Das führt zu Feindbildern und Konflikten.
    Oder man kann versuchen, das Neue zu akzeptieren, es entweder in die eigene Kultur einbeziehen oder es gleichberechtigt neben dem Eigenen zu akzeptieren (natürlich immer im Einklang mit Gesetzen und Menschenrechten). Natürlich wird es da auch Konflikte geben. Ich weiß nur nicht, welche Alternative auf Dauer weniger Konflikte erzeugt bzw. welche Alternative im Endeffekt / auf lange Sicht der bessere Weg ist.


    @Lehramtsstudent:
    1. Warum mit "Neuankömmlingen" arrangieren, wenn diese eh wieder gehen müssen? ... a) einige von ihnen werden nicht wieder gehen (müssen) und b) warum sollte ich mich in einem vollen Bus mit meinem Sitznachbarn irgendwie arrangieren, wenn der doch eh irgendwann aussteigt? ... Naja, weil's dadurch für alle angenehmer wird ...



    2. Warum wird das geltende Asylrecht nicht angewendet? ... Ja, da bin ich auch dafür ... aber: weil es Situationen gibt, in denen entweder das Recht nicht (schnell genug) angewandt werden kann, weil die Behörden überlastet sind oder weil eine solche Notlage entstanden ist, dass die Anwendung des Rechts erst einmal keinen Sinn macht (wenn ein Dorf durch ein Erdbeben zerstört ist, wird man hoffentlich ein Badeverbot im See daneben nicht durchsetzen wollen ... jaja, immer voraus gesetzt, dass in dem See kein Monster ist).



    3. Warum muss sich die deutsche (!) Bevölkerung (Wie wir wissen, sind andere Länder nicht in dem Ausmaß betroffen.) mit den durch Politiker verursachten Probleme ("Wir schaffen das!") im Rahmen der
    Flüchtlingskrise alleine beschäftigen? ... Vorsicht, jetzt oute ich mich als Gutmensch / Träumer / Idealist oder Linker oder was auch immer (evtl. sogar noch als Christ ... igitt): Weil es das menschlich richtige Verhalten war/ist? Weil ich nicht will, dass fliehende (das ist doch kein Spass-Ausflug, den die da unternehmen, wie verzweifelt muss man für so ein Unternehmen sein?), Hilfe suchende Menschen an der Grenze abgewiesen werden - von einer der reichsten Gesellschaften der Welt? Ich steh da noch immer dazu und hoffe, unsere Politiker würden in der gleichen Situation wieder so handeln - viele Probleme die wir jetzt haben sind nicht direkt primär aus der Aufnahme dieser Flüchtlinge entstanden. Weil mir total egal ist, was für ein A....loch jemand anderes ist, aber ich muss noch in den Spiegel schauen können und sagen "ich habe nach meinem Gewissen gehandelt" ... tja ... und da interessieren mich halt auch meine Mitmenschen.



    Und weiterführend:
    4. Warum dürfen teilweise nachweisliche Mehrfachmörder in Deutschland bleiben? ... Weil die Behörden zu langsam sind, da sollte sich etwas ändern. Weil die Herkunftsländer ihn nicht zurück nehmen - was will ich dann machen, ihn über dem entsprechenden Land aus dem Flugzeug werfen?


    5. Warum werden die Reisenden auf klapprigen Booten nach Europa geführt statt wieder zurück in ihre Heimatländer? Indirekte Unterstützung der Schlepper durch deutsche Hilfsorganisationen und so...


    6. Wann kommt endlich die Unterstützung der Drittweltstaaten durch Europa mit Ziel des Entfallens der Fluchtursachen? DAS ist eine der ganz wichtigen Fragen.

  • Yummi: Evtl hast du überlesen: Oder man kann versuchen, das Neue zu akzeptieren, es entweder in die eigene Kultur einbeziehen oder es gleichberechtigt neben dem Eigenen zu akzeptieren (natürlich immer im Einklang mit Gesetzen und Menschenrechten).

  • Dafür waren es einige mehr. Und in einer Zeit, in der alles so richtig knapp war - was man natürlich unterschiedlich interpretieren kann

    Klar waren es einige mehr, aber die Zahl war begrenzt. Ich denke die größte Sorge heute ist, daß man von einer Flüchtlingswelle überrollt wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, zumal bei der Bevölkerungsexplosion in Afrika und den Geburtenraten in Europa.

  • Genau deswegen hätte man eigentlich einen Standpunkt setzen müssen, indem man die sich im Mittelmeer befindlichen Schiffe wieder zurückführt - und nicht nach Europa bringt. Wer nämlich denkt, dass es mit den 1,x mio. Leuten hier getan ist, der muss schon ganz schön naiv sein. Der gesamte afrikanische Kontinent hat über 1 Milliarde Einwohner und ein Großteil wächst mit der Idee "Irgendwann gehe ich nach Europa, da wird es mir besser gehen." auf - und wie schon geschrieben hast, es werden ja immer mehr betroffene Leute. Gerade die ärmsten afrikanischen Länder haben Geburtenraten von 5 oder mehr, sprich die Bevölkerung verdoppelt sich mit jeder Generation. Ich würde mich freuen, wenn aus besagter Idee irgendwann "Irgendwann werde ich mithelfen, aus meinem Land ein schöneres, lebenswerteres Land zu machen, da wird es mir besser gehen." werden würde - Europa kann dabei helfen, wobei sich genau nix für die Menschen vor Ort ändert, wenn die Menschen einfach nach Europa (einem Kontinent, von dem sie im Prinzip so viel wissen, wie wir von Hollywood) kommen.

  • Richtig. Dafür waren es einige mehr.

    Das ist aber verkürzt dargestellt. Die Zuwanderung war zahlenmäßig sehr hoch, aber es war auf einen recht engen Zeitraum begrenzt. Bei der heutigen Flüchtlingsbewegung reden wir von Jahren und Jahrzehnten, die das dauern kann. Das werden dann auf einmal ganz viele, wenn man sie über die Jahre zusammenzählt.


    Hier wird auch ganz oft nach Entwicklungshilfe geschrien und Unterstützung der Länder in Afrika. Das ist aber teilweise gar nicht so einfach mal eben möglich. Dort gibt es zahlreiche instabile Länder. Dass das so ist, hat nicht zwingend etwas mit der Kolonialgeschichte zu tun. Das Argument wird auch häufig etwas überstrapaziert und zeugt von einem eurozentrischen Weltbild.

  • Möglicherweise habe ich ja was verpasst, aber wann gab es denn zuletzt Tote bei einem Brandanschlag? Und wie Anja bereits schrieb, die grösste Verwüstung der jüngeren Vergangenheit kam nicht von rechts sondern von links. Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, zu relativieren. Mehr darum zu objektivieren.

    Der letzte Fall eines brennenden Ausländers, der mir spontan einfällt, ist ein Iraner aus Göppingen - der hatte sich allerdings nach seinem abgelehnten Asylbescheid im Landratsamt selbst angezündet.
    Ansonten fällt mir da auch nur Oury Jalloh ein (Staatsanwaltschaft hält es zumindest für "unwahrscheinlich", dass er sich in der Zelle selbst angezündet habe).
    Phasenweise gab es ja täglich Meldungen im Radio über Brandanschläge auf Asylantenheime. Bei - laut BKA - über 2000 Angriffen auf Flüchtlingsheime in den letzten drei Jahren eigentlich ein Wunder, dass niemand zu tode verbrannt wurde. Dies ist wohl auch der Wachsamkeit von Polizei und Feuerwehr zu verdanken.


    Deinen Kommentar verstehe ich nicht als Relativierung, keine Sorge. Ich weiß ja auch nicht, ob die 90er nun schlimmer waren oder nicht. Damals wurden Menschen ermordet, aber die Zahl der Anschläge ist weitaus geringer als heute. Und ein Brandanschlag auf ein bewohntes Gebäude, z.B. nachts, ist ja schon ein Mordversuch, auch wenn er nicht glückt.

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