Erste Kürzung der Stundentafel für Schüler wegen Lehrermangels

  • Dir ist aber schon klar, dass Geschichtsunterricht mehr als "Pyramiden bauen" ist, oder? Die studierten Geschichtslehrer hier im Forum dürften nicht sehr erfreut darüber sein, wie du über die Bedeutung ihres Faches denkst. Ansonsten, wie vorher schon angesprochen: Ich bin mir sicher, dass der sächsische Lehrermangel eine schrittweise Entwicklung über lange Zeit war und die Bildungspolitiker ihn schlichtweg nicht wahrhaben wollten bis sie das Problem irgendwann nicht mehr ignorieren konnten. Das war also keine Überraschung, weswegen eine Kürzung der Fächer nur den falschen Personen (Einsparungen im Bildungsbereich durch Politiker) nutzen würde - während die Schüler am Ende die Leitragenden wären.


    Ich habe nicht gesagt, @Lehramtsstudent, dass der Geschichtsunterricht nur daraus besteht, (beim Thema Ägypten) Pyramiden bauen zu lassen. Ich habe aber gerade jüngst von zwei Geschichtslehrern (bzw. Lehrern, die Geschichte unterrichten) gehört, dass sie im GU Pyramiden bauen lassen. Dass das alle tun und dass alle nur das tun und sonst nichts, habe ich nicht gesagt.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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  • Und auf die Idee, dass Förderunterricht "Stadt-Land-Fluss" - Spielen ist könnte man eigentlich nur kommen, wenn man die Schule nur vom Hörensagen kennt.


    Wer selber unterrichtet sollte es besser wissen und so eine Aussage nicht in die Öffentlichkeit bringen.


    Kl.gr.Frosch


    Ich habe nicht gesagt, dass Förderunterricht Stadt-Land-Fluss-Spielen ist, sondern ich habe erlebt, dass Kinder aus dem Förderunterricht, für den sie von meinem Unterricht "befreit" wurden, in der nächsten Pause zurück in meinen Unterricht kamen und freudestrahlend der Klasse berichteten, dass sie die ganze Stunde Stadt-Land-Fluss gespielt haben.


    (Und das war nur ein Beispiel von verschiedenen, die ich noch bringen könnte.)

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  • Ist das neu?
    Bereits als ich Schüler war in den 1990ern wurden die Stundentafeln zusammengestrichen, weil es nicht genug Lehrer gab. Leistungskurse nur noch 5- statt 6-stündig und so. ...



    Auch wundere ich mich immer, warum die Politiker und Eltern über die spontanen Stundenausfälle durhc Krankheit maulen. Das ist doch der wesentlich kleinere Teil im Vgl. zu den strukturellen Ausfällen. Nur fallen Letztere kaum auf. Wer vergleicht schon die Stundenpläne von heute mit denen vor 30 Jahren, um festzustellen, daß die Azubis damals 1,5 Berufsschultage haben und heute bloß noch einen mit dann auch nur 6 Stunden?


    @plattyplus, muss ja nicht neu sein. Es gibt auch gute Ideen, Tricks und Kniffe von früher. :)


    Ich habe das in meiner Lehrerkarriere jetzt zum ersten Mal erlebt, dass die Stundentafel der Schüler insgesamt gekürzt wurde. Bisher nahm ich nur wahr, dass die Stundenverpflichtung der Lehrer erhöht wurde, um den Mangel aufzufangen oder Gelder zu sparen oder warum auch immer ... Wurde nicht früher eher gestrichen, weil die Stundenzahl für etwas anderes erhöht wurde oder ein neues Fach eingeführt wurde (z.B. Frühenglisch)???


    Wenn ich alle außerunterrichtlichen Veranstaltungen zusammenrechne, die innerhalb der Unterrichtszeit durchgeführt werden, dann kommt da locker ein ganzer Monat "Unterrichtsausfall" zustande. In diesem Halbjahr fehlte mir eine Klasse insgesamt 4 Wochen (Projekte und Ausflüge zusammengezählt), aber die Vorgaben an Klassenarbeiten und was ich inhaltlich laut Absprache in den Fachschaften u.dgl. schaffen soll, verringerte sich nicht im gleichen Umfang.


    Die Kürzung der Stundentafel ist für mich eine (vorübergehende!) Alternative zu weiteren und neuen Belastungen für uns Lehrkräfte. Sachsen macht vor, dass das geht.

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  • Ich fänds gut, würden die ihren "Lehrermangel" endlich mal "Geldmangel" nennen. Is ja schön, wenn die Stunden streichen. Ich hab immer noch keine Stelle nach zwei Jahren und wies aussieht bald nichtmal mehr ne Vertretungsstelle...


    Der Lehrermangel in Sachsen speziell rührt sicherlich auch daher, dass erstens recht wenig ausgebildet wurde (bin fürs Ref jedenfalls weg, weil ich da hätte 1-2 Jahre warten können...) und zweitens die Bezahlung im Bundesvergleich extrem mies ist (keine Verbeamtung, Tarifgehalt viel geringer als z.B. in Berlin). Aber letzteres wollen sie ja nun ändern, für mich wirds jetzt jedenfalls wieder attraktiv. Aber ich wette, ich krieg eh trotzdem wieder keine Stelle... ;)

  • Wer vergleicht schon die Stundenpläne von heute mit denen vor 30 Jahren, um festzustellen, daß die Azubis damals 1,5 Berufsschultage haben und heute bloß noch einen mit dann auch nur 6 Stunden?

    Oha, da seid ihr ja schlimmer dran als wir. Wir haben noch 1,5 Tage in 2 Jahren und einen Tag in den restlichen 1,5 Jahren. Jeder Berufsschultag hat (bis auf wenige Ausnahmen) 8 Stunden (laut APO-BK). Gespart wird zB in meinen Klassen (nahezu 100% Abiturienten, da spart man schon mal an Deutsch, Religion, Politik, Sport) und in den Vollzeit-Klassen. Bloß nicht den dualen Partner verärgern.

  • Gespart wird [...] in den Vollzeit-Klassen. Bloß nicht den dualen Partner verärgern.

    Bei meiner Vollzeit-Klasse wird auch gespart. Inzw. haben wir da aber eher das Problem, daß die am Ende eine 4-Tage Woche haben könnten.


    Was das Duael System angeht, stehen die Betriebe eher hinter den Kürzungen, weil Azubis schließlich billige Arbeitskräfte sind und sie so noch jede Woche einen Tag länger im Betrieb arbeiten.

  • Krass.

    Ja,
    als ich in der Schule angefangen habe, waren wir 4,5 Kollegen in dem Fach (,5 wegen Halbtagsstelle). Damals war es schon eng, was in dem Fach zu punktuellen Streichungen führte. Jetzt sind wir noch 2,5 Kollegen. So viele Stunden kannst gar nicht mehr durch verordnete Mehrarbeit (unsere Ministerin will uns alle ja zu +6 Stunden verdonnern) abfangen. Da kannst nur massiv streichen, nämlich ziemlich genau 50%. :(


    Ich fänds gut, würden die ihren "Lehrermangel" endlich mal "Geldmangel" nennen. Is ja schön, wenn die Stunden streichen. Ich hab immer noch keine Stelle nach zwei Jahren und wies aussieht bald nichtmal mehr ne Vertretungsstelle...

    Das Problem kenne ich. Trotz des Mangels war ich auch erstmal nach dem Ref. lange auf Hartz 4. Wobei man bei dem Thema "Geldmangel" dann natürlich Gefahr läuft, daß die AfD auf das Thema aufmerksam wird und anfängt gegenzurechnen, was sich der Staat alles leisten könnte, wenn er nicht das Geld für die Flüchtlinge ausgeben müßte.

  • Bei meiner Vollzeit-Klasse wird auch gespart. Inzw. haben wir da aber eher das Problem, daß die am Ende eine 4-Tage Woche haben könnten.
    Was das Duael System angeht, stehen die Betriebe eher hinter den Kürzungen, weil Azubis schließlich billige Arbeitskräfte sind und sie so noch jede Woche einen Tag länger im Betrieb arbeiten.

    das kann ich nicht bestätigen. In meinem Bereich sind es nahezu 100% der Betriebe, die sehr viel Wert auf die Qualität der Ausbildung legen. Die Ausbilder kümmern sich und wenn es ein Problem gibt, treffe ich dort ausnahmslos auf offene Türen und Ohren.


    Was ich manchmal hören muss: Kritik an den erteilten Fächern Religion und Sport. Aber das hab ich mir auch nicht ausgedacht. Das hat das Ministerium in seinem Lehrplan „verbrochen“. Und wenn ich mir so manche Konflikte in Klassen mit vielen Religionen ansehe, finde ich das auch nicht unnötig.

  • Krass. Wir müssen vielleicht mal punktuell eine Stunde in einer Klasse kürzen. Ausnahmsweise.


    Das bringt hinsichtlich des Lehrermangels aber nichts, da trotzdem die gleiche Anzahl von Stunden zu unterrichten ist, für die man die gleiche Anzahl von Lehrern braucht.


    Ich kenne übrigens eine Schule, an der die Stunde nur 40 Minuten dauert. Wenn man jedoch bedenkt, wie viele Kollegen erst mit dem Klingelzeichen in die Klasse gehen (und sich ja dann erst noch vorbereiten und für Ruhe sorgen müssen), so dauert wohl die Stunde der meisten Kollegen 40 Minuten oder weniger.


    Man sagte mal vor Jahren, dass sei ein Ost-West-Unterschied. Im Osten sind die Lehrer im Klassenraum, wenn es klingelt. Im Westen gehen sie erst los (aus dem Lehrerzimmer), wenn es klingelt. (Das ist nicht MEINE Meinung, sondern ich berichte, was ich dazu mal las. Wir wissen ja alle, dass Klischees nie auf jeden zutreffen.)

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  • Ich fänds gut, würden die ihren "Lehrermangel" endlich mal "Geldmangel" nennen. Is ja schön, wenn die Stunden streichen. Ich hab immer noch keine Stelle nach zwei Jahren und wies aussieht bald nichtmal mehr ne Vertretungsstelle...


    Der Lehrermangel in Sachsen speziell rührt sicherlich auch daher, dass erstens recht wenig ausgebildet wurde (bin fürs Ref jedenfalls weg, weil ich da hätte 1-2 Jahre warten können...) und zweitens die Bezahlung im Bundesvergleich extrem mies ist (keine Verbeamtung, Tarifgehalt viel geringer als z.B. in Berlin). Aber letzteres wollen sie ja nun ändern, für mich wirds jetzt jedenfalls wieder attraktiv. Aber ich wette, ich krieg eh trotzdem wieder keine Stelle... ;)


    Dass du in diesen Zeiten keine Stelle findest, wundert mich auch. Aber um das genauer beurteilen zu können, müsste man mehr über dich, deine Qualifikation und deinen Wohnort wissen. Wir wissen ja alle, dass nicht jedes Lehramt und jedes Fach vom Lehrermangel in gleicher Weise betroffen ist. Aber du hast Recht, dass ein wesentlicher Grund für den jetzigen Lehrermangel die Streichung von Stellen in Schule und Ausbildung in den letzten Jahrzehnten liegt (und nicht an einem angeblich unattraktiven Gehalt).


    Wenn man da, wo man wohnt, nichts findet, ja, dann muss man woanders hingehen. So war das doch immer.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich kenne übrigens eine Schule, an der die Stunde nur 40 Minuten dauert. Wenn man jedoch bedenkt, wie viele Kollegen erst mit dem Klingelzeichen in die Klasse gehen (und sich ja dann erst noch vorbereiten und für Ruhe sorgen müssen), so dauert wohl die Stunde der meisten Kollegen 40 Minuten oder weniger.

    Und damit sind Lehrer im Bereich der absoluten Spitzengruppe, was die Produktivität angeht, denn:

    Zitat

    Laut der Managementberatung Factor P verbringen Mitarbeiter mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mit [...] nicht-wertschöpfenden Aufgaben. Dies ist das Ergebnis einer Studie unter 110 mittelständischen Produktionsunternehmen. Dafür analysierten die Berater 300 Arbeitsprozesse auf unterschiedlichen Hierarchieebenen, insgesamt wurden dabei 2.400 Arbeitsstunden betrachtet.
    Immerhin: Gewerbliche Mitarbeiter arbeiten 60 Prozent ihrer Schicht wertschöpfend. Bei Angestellten, die administrativ arbeiten, war es gerademal etwas mehr als die Hälfte. Bei beiden Gruppen geht vor allem durch Informationsbeschaffung Arbeitszeit verloren. Das macht bei zu 30 Prozent der nicht-wertschöpfenden Arbeitszeit aus. Bei den gewerblichen Arbeitern folgen dann: 24 Prozent für Wege und Transport, 23 Prozent Mehrarbeit an Anlagen und dem Produkt wegen mangelnder Standards und Qualitätsprobleme. 12 Prozent sind die Arbeiter mit Warten beschäftigt, weil zum Beispiel Anweisungen fehlen.

    https://www.wiwo.de/erfolg/ber…verschwenden/9795104.html


    Also: 40 Minuten tatsächlicher Unterricht von 45 Minuten ist ein fantastisch guter Wert!


    Gruß !

  • Und damit sind Lehrer im Bereich der absoluten Spitzengruppe, was die Produktivität angeht, denn:https://www.wiwo.de/erfolg/ber…verschwenden/9795104.html
    Also: 40 Minuten tatsächlicher Unterricht von 45 Minuten ist ein fantastisch guter Wert!


    Gruß !


    Nun ja, wobei es hier ja nur um 40 statt 45 Minuten ging infolge des verspäteten Beginns der Unterrichtsstunde, wenn man erst beim Klingeln losgeht, statt dass man beim Klingeln anfängt.


    Weiterhin abzuziehen sind dann alle möglichen anderen "Ausfallzeiten". Wenn z.B. pi mal Daumen in jeder Stunde 5 Minuten wegen Unterrichtsstörungen (und ihrer Beseitigung) verlorengehen, dann sind wir schon bei 35 statt 45 Minuten. Und wer kennt nicht die Zeit, in der man auch mal einfach nur miteinander plaudert und der Lehrer aus seinem Leben erzählt; vielleicht auch früher Schluss macht usw.-usf.


    5 Minuten wegen Unterrichtsstörungen machen übrigens gut 1 Monat Unterrichtsausfall aus - aufs Schuljahr gerechnet. 5 Minuten verspäteter Beginn dann also einen weiteren Monat weniger Unterricht. Ob das dann alles zusammengenommen wirklich noch so ein "fantastisch guter Wert" ist, @Mikael? Na jedenfalls offensichtlich aber im Rahmen des Üblichen (siehe Ihr Zitat).

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Na jedenfalls offensichtlich aber im Rahmen des Üblichen (siehe Ihr Zitat).

    Genau. Wenn von 45 Minuten Unterrichtszeit auch nur 25 Minuten für "echten" Unterricht zur Verfügung stehen, sind wir nicht schlechter als unser großes Vorbild, die "freie Wirtschaft".


    Von der "freien Wirtschaft" lernen heißt siegen lernen, oder so ähnlich...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das mit den Stundenkürzungen ist bei uns zur Zeit auch gang und gäbe. Da wir die SuS wegen des Busstransports nicht einfach später kommen lassen und früher nach Hause schicken können, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. In Klasse 9 und 10 heißt das EVA (Eigenverantwortliches Arbeiten), ansonsten gehen die SuS in der 6. Stunde in die Mittagsbetreuung zu den Erziehern. Meine Klasse hatte das im zweiten Halbjahr zweimal, so dass ihnen zwei Stunden von 36 fehlten. Das war dann einmal Gebärdensprachunterricht und Geschichte, die ihnen formal gestrichen wurden. Damit meine Klasse immerhin etwas Geschichte bekommt, habe ich es von meiner Doppelstunde Erdkunde abgeknapst. Ich wollte sie nicht ohne alles in die Klasse 7 direkt ins Mittelalter schicken.
    Ansonsten fassen wir in der Hauptstufe auch gerne mal in bestimmtenen Nebenfächern wie Kunst, Physik, Biologie zwei Klassen zusammen, um ein paar Stunden zu sparen. Sonst sähe es noch löchriger aus. Da eine Klasse bei uns immer so um die 7 SuS groß ist, geht das auch noch. In Sport machen wir das ohnehin, weil man sonst nie Mannschaftssportarten machen könnte.

  • Nun ja, wobei es hier ja nur um 40 statt 45 Minuten ging infolge des verspäteten Beginns der Unterrichtsstunde, wenn man erst beim Klingeln losgeht, statt dass man beim Klingeln anfängt.


    Weiterhin abzuziehen sind dann alle möglichen anderen "Ausfallzeiten". Wenn z.B. pi mal Daumen in jeder Stunde 5 Minuten wegen Unterrichtsstörungen (und ihrer Beseitigung) verlorengehen, dann sind wir schon bei 35 statt 45 Minuten. Und wer kennt nicht die Zeit, in der man auch mal einfach nur miteinander plaudert und der Lehrer aus seinem Leben erzählt; vielleicht auch früher Schluss macht usw.-usf.


    5 Minuten wegen Unterrichtsstörungen machen übrigens gut 1 Monat Unterrichtsausfall aus - aufs Schuljahr gerechnet. 5 Minuten verspäteter Beginn dann also einen weiteren Monat weniger Unterricht. Ob das dann alles zusammengenommen wirklich noch so ein "fantastisch guter Wert" ist, @Mikael? Na jedenfalls offensichtlich aber im Rahmen des Üblichen (siehe Ihr Zitat).

    Glaubst Du wirklich, dass die echte Lernzeit (also wo das Gehirn der Schüler etwas neues aufnimmt und verarbeitet) länger wäre, wenn die Unterrichtszeiten "besser" genutzt würden? Das würde bedeuten: volle Konzentration 45 Minuten lang in einer Klasse mit 25-35 Schülern und eventuell Stoff, der einen nicht interessiert. Unmöglich!


    Und Michael hat Recht: Was in Büros so an Zeit verplempert wird, da können sich die Schulen mit ihrem getakteten Unterricht wirklich zeigen.

  • Glaubst Du wirklich, dass die echte Lernzeit (also wo das Gehirn der Schüler etwas neues aufnimmt und verarbeitet) länger wäre, wenn die Unterrichtszeiten "besser" genutzt würden? Das würde bedeuten: volle Konzentration 45 Minuten lang in einer Klasse mit 25-35 Schülern und eventuell Stoff, der einen nicht interessiert. Unmöglich!
    Und Michael hat Recht: Was in Büros so an Zeit verplempert wird, da können sich die Schulen mit ihrem getakteten Unterricht wirklich zeigen.


    Ja, ich glaube das. :) Gibt es irgendwelche (lern-)psychologischen Studien oder Erkenntnisse, @Sissymaus, dass das nicht so wäre? Ich meine, man hat den Stundentakt nicht ohne Grund auf 45 Minuten festgelegt. Aber das ist ja schon lange her. Vielleicht widersprechen neue Erkenntnisse der Lernpsychologie? Auf welche nimmst du denn Bezug?


    Mit deiner Argumentation machte es dann ja Sinn, Unterrichtsstunden z.B. auf 30 Minuten zu kürzen, weil im Rest der Zeit doch nur "rumgedallert" und nichts gelernt wird / werden kann. Das würde dann sogar - wie die Kürzung der Stundentafel - dazu führen können, den Lehrermangel zu mildern, denn sicherlich müssten wir dann mehr Stunden halten (35?), wenn sie jeweils nur 30 Minuten dauern, weil mehr sowieso nichts bringt. Dann bräuchten wir weniger Lehrer.


    Hmmm, muss ich nochmal drüber nachdenken ...

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    • Offizieller Beitrag

    man hat den Stundentakt nicht ohne Grund auf 45 Minuten festgelegt. Aber das ist ja schon lange her. Vielleicht widersprechen neue Erkenntnisse der Lernpsychologie? Auf welche nimmst du denn Bezug?

    das ist immer sehr interessant, wie alle immer nur von dem ausgehen, was sie kennen.
    Erinnert mich an einer Mitreferendarin, die mich allen Ernstes fragte, wie das die LehrerInnen in Frankreich denn machen würden, da sie ja am Ende der Stunde immer 10 Minuten frei hätten. Ja, die Schulstunde in Frankreich hat 55 Minuten, Nein, die LehrerInnen planen nicht auf 45 Minuten und drehen danach Däumchen...

  • wir haben dank Doppelstundenmodell immer 90 Minuten ohne Pause. Das geht wirklich nicht ohne Phasenwechsel, die den Schülern mal das Durchschnaufen, Aufstehen und Abschalten erlauben.

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