Nachqualifizierung für die Sek II

  • Ok, die Schulleitung muss aber schon das Vertrauen in einen haben, dass man den Kurs schafft und auch hinterher vernünftig unterrichten kann. Und momentan werden die Leute aus dem Zertifikatskurs bei uns nur für bis zum Fachabi eingesetzt, aber nicht in Abiturklassen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Mathelehrer SekI direkt an dem Sek II-Kurs teilnehmen können.


    Wie man als Nichtfachler mit 2. Staatsexamen in anderen Fächern an so einen Kurs kommt (egal ob Info, Mathe oder Physik) ist mir schleierhaft: hab es zigmal schon versucht und IMMER gabs nen Bewerber, der das wirklich studiert hatte und ein 2. Staatsexamen dafür hatte, weswegen man mich nichtmal zum Gespräch einladen musste (bis auf eine einzige Ausnahme, das war aber mein erstes Gespräch überhaupt und daher generell bisschen schlecht gelaufen...). Je nach zuständiger Bezirksregierung braucht man "offiziell" ja keinerlei Vorkenntnisse...

    • Offizieller Beitrag

    Das sind eher die Leute, die schon länger im Kollegium sind und wo die Schulleitung es einem zutraut.
    Zumindest wird bei uns für Informatik so verfahren. Lieber unter den Mathematikern oder fachaffinen KollegInnen fragen, ob einer den Info-Zusatzkurs macht, als ein Fach auszuschreiben und dann würde jeder Deutsch/Geschichte-Kandidat sagen, dass er bereit ist, Info zu machen, nur am an die Stelle zu kommen, aber man hat keine Ahnung, ob man es ihm zutraut...

  • Teilweise läuft es in der Realität so, dass wirklich Deutsch oder Geschichtslehrer, die eben eine Sek II Befähigung haben, auch in anderen Fächern, den Nachbarfächern z. B. Sozialkunde, unterrichten dürfen. Knackpunkt ist eben die Sek II Befähigung, da diese eben auch die Didaktik mit einschließt. Mit Mathe oder Physik aus der Sek I in die SekII überzugehen ist bürokratisch deutlich schwieriger. Unter anderem heißt es dann, die Sek II Didaktikausbildung fehle ja.
    Ergo schickt man dann lieber den Englisch Sek II Lehrer ins Physikabitur :) Das war natürlich überspitzt.

  • Teilweise läuft es in der Realität so, dass wirklich Deutsch oder Geschichtslehrer, die eben eine Sek II Befähigung haben, auch in anderen Fächern, den Nachbarfächern z. B. Sozialkunde, unterrichten dürfen. Knackpunkt ist eben die Sek II Befähigung, da diese eben auch die Didaktik mit einschließt. Mit Mathe oder Physik aus der Sek I in die SekII überzugehen ist bürokratisch deutlich schwieriger. Unter anderem heißt es dann, die Sek II Didaktikausbildung fehle ja.
    Ergo schickt man dann lieber den Englisch Sek II Lehrer ins Physikabitur :) Das war natürlich überspitzt.


    Ähh, welche "Didaktikausbildung"? :pfeifen:
    Ein guter Freund unterrichtet Sek II (Gym) und hat keinen blassen Schimmer von Didaktik. Also wirklich gar keinen. ;)


    der Buntflieger

  • zum Glück hat er dich als Freund und du kannst ihn aufklären.


    Ich mein das absolut ernst. Der hatte im Referendariat einen Abklatsch dessen an Didaktik, was ich im Studium für Sek I bereits für die allererste Prüfung kennen musste.


    Sein Studium war ein reines Fachstudium und von (Fach)Didaktik war da keine Spur. Bei uns musste jede Hausarbeit einen didaktischen Teil aufweisen. Deshalb wunderte mich die Begründung oben.


    der Buntflieger

  • Also das, was ich im Studium an Didaktik gelernt habe, kannst du in die Tonne kloppen. Didaktik habe ich im Ref gelernt, das hatte dein Freund wohl auch.

  • Ich meinte, dass der Freund ja auch ein Ref gemacht hat und deswegen wohl auch entsprechende Didaktik Kenntnisse. Kam das falsch rüber?

  • Hier ist der Ausschreibungstext für die Maßnahme, die an meiner Schule stattfindet, geht also doch für Sek I Lehrkräfte:


    Mit Beginn des Schuljahres 2018/2019 wird ein Zertifikatskurs „Mathematik in der gymnasialen Oberstufe“ eingerichtet. Diese Fortbildungsmaßnahme richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer ohne Lehrbefähigung im Fach Mathematik für die S II in den Schulformen Gesamtschule, Gymnasium und Weiterbildungskolleg, die fachfremd Mathematik in der gymnasialen Oberstufe unterrichten bzw. unterrichten sollen ( z. B. S I Lehrkräfte aus Gesamtschulen) und an Lehrerinnen und Lehrer, die in Nichtmangelfächern eingestellt worden sind mit der Auflage zur Weiterqualifizierung in Mathematik für die gymnasiale Oberstufe. Sogenannte Seiteneinsteiger nach OBAS können ebenfalls an der Weiterqualifizierung teilnehmen, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nach Bestehen ihres 2. Examens fest angestellt worden sind.
    Dieser Kurs bereitet die Lehrkräfte für den Einsatz in der Einführungsphase und für das 1. Jahr in der Qualifikationsphase in Grundkursen vor und ist mit einer Unterrichtserlaubnis verbunden. Es ist beabsichtigt in der Folge einen weiteren Kurs mit weiteren Inhalten im Fach Mathematik in der gymnasialen Oberstufe anzubieten. Die Teilnahme an diesem Kurs wäre mit einer Unterrichtserlaubnis für das 2. Jahr der Qualifikationsphase verbunden.
    Aus der Teilnahme an dieser Fortbildung lassen sich keine laufbahnrechtlichen Ansprüche ableiten.

    Hallo, ich interessiere mich als SI-Lehrer für Mathematik und Physik für genau diesen Z-Kurs. Ich habe den Eindruck, dass hier innerhalb der einzelnen Regierungsbezirke in NRW, unterschiedlich verfahren wird. In Detmold und Münster setzt man ein anders SII-Lehramt für die Teilnahme voraus (ohne dass dies irgendwo steht). In anderen Bezirksregierungen (Arnsberg, Düsseldorf) scheint die Teilnahme möglich, so wie es die Ausschreibung auch aussagt.
    Mich interessiert Folgendes: Gibt es hier im Forum jemanden, der ohne irgendeine SII-Fakultas zu diesem Z-Kurs zugelassen worden ist? Oder kennt jemand jemanden? Bei Anna Lisa scheint es ja Kollegen oder Kolleginnen an der Schule zu geben ... :)

  • Ohne, dass man konkrete Informationen zu dieser Kollegin (sg.) hat, kann man nur NEIN sagen!


    Diese Kollegin koennte wohl ueber die Staatsexamina fuer die Sek II verfuegen aber Mathe nur als Sek I (Drittfach) haben. So waere eine Teilnahme moeglich.


    Grundsaetzlich gilt: kein Unterricht in der Q ohne Staatsexamen fuer die Sek II.

  • Ohne, dass man konkrete Informationen zu dieser Kollegin (sg.) hat, kann man nur NEIN sagen!


    Diese Kollegin koennte wohl ueber die Staatsexamina fuer die Sek II verfuegen aber Mathe nur als Sek I (Drittfach) haben. So waere eine Teilnahme moeglich.


    Grundsaetzlich gilt: kein Unterricht in der Q ohne Staatsexamen fuer die Sek II.

    Hallo calmac, vielen Dank für deine Einschätzung. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass eine SII-Kollegin oder ein SII-Kollege als Drittfach noch Mathematik für die SI hat. Zumindest bekommt man mit der Voraussetzung keinen Z-Kurs voll. Entweder hat man es studiert oder man hat einen Z-Kurs (für die SI) gemacht. Mir erscheint es viel schlüssiger und sinnvoller, dass SI-KuK mit dem Fach Mathematik "aufstocken" und ihre Qualifikation erweitern, statt dass ein Kollege mit z. B. Spanisch und Geschichte für die SII an den Start geht, der bislang mit Mathematik nichts zu tun hatte, was dann ja möglich wäre. Der Z-Kurs ist übrigens auf 2 jahre angelegt - da kann man schon etwas mitnehmen.
    Und vor allen Dingen verstehe ich Folgendes nicht: Wenn es so klar ist wie du schreibst ("kein Unterricht in der Q ohne Staatsexamen fuer die Sek II"), warum steht das nicht genauso klar unter "Teilnahmevoraussetzungen" drin?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo calmac, vielen Dank für deine Einschätzung. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass eine SII-Kollegin oder ein SII-Kollege als Drittfach noch Mathematik für die SI hat. Zumindest bekommt man mit der Voraussetzung keinen Z-Kurs voll. Entweder hat man es studiert oder man hat einen Z-Kurs (für die SI) gemacht. Mir erscheint es viel schlüssiger und sinnvoller, dass SI-KuK mit dem Fach Mathematik "aufstocken" und ihre Qualifikation erweitern, statt dass ein Kollege mit z. B. Spanisch und Geschichte für die SII an den Start geht, der bislang mit Mathematik nichts zu tun hatte, was dann ja möglich wäre. Der Z-Kurs ist übrigens auf 2 jahre angelegt - da kann man schon etwas mitnehmen.Und vor allen Dingen verstehe ich Folgendes nicht: Wenn es so klar ist wie du schreibst ("kein Unterricht in der Q ohne Staatsexamen fuer die Sek II"), warum steht das nicht genauso klar unter "Teilnahmevoraussetzungen" drin?

    Also:
    Ich habe tatsächlich in den letzten 10 Jahren an 2 verschiedenen Schulen schon 3 KollegInnen kennengelernt, die im alten Stufenlehramt Mathe als 3. Fach Sek 1 neben einem Sek 2 Lehramt studiert hatten, aber das nur als Anekdote, weil es heutzutage glaube ich nicht mehr geht.


    Aber sehr wahrscheinlich und sehr oft (bei uns an der Schule oder einer anderen Schule insbesondere für Informatik und Physik kennengelernt): Jemand fängt mit dem Sek 1- Zertifikatskurs an und macht entweder direkt im Anschluss oder 1-2 Jahre später den Sek 2-Kurs.
    Klar, für die Sek 1 bräuchte man rein theoretisch keinen Zertifikatskurs, aber 1) irgendeine Art der Qualifizierung ist gut, nicht jeder "fachfremd" Mathe-unterrichtender Kollege hat Physik oder Informatik (und umgekehrt) studiert. und langfristig gesehen braucht man den Sek 1 - Kurs, um den Sek 2-Kurs zu besuchen. Um die Basis nachgewiesen zu haben. (Überlege gerade, ob es Pflicht ist oder bei uns Pflicht ist. Selbst die MathematiklehrerInnen besuchen immer den Sek 1-Zertifikatskurs in Informatik, bevor sie später aufbauen. Obwohl man mit guten Materialien der KollegInnen es nicht bräuchte)


    chili

  • Es ist unwahrscheinlich, jedoch nicht unmöglich. Wir haben zwei Kolleg(inn)en (Gymnasium), die ein Drittfach nur für die Sek I haben.


    Die Voraussetzungen einer Sek II-Befähigung sind teilweise in der APO-GOSt, teilweise woanders zu lesen.

  • Frag mal an der Uni nach, ob Du Dir Deine alten Scheine und Deine Abschlussarbeit anerkennen lassen kannst - das könnte die Studiendauer, falls Du es nach wie vor in Erwägung ziehst, mit etwas Glück erheblich verkürzen.

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