Referendariat abgebrochen, Vertretungsunterricht unmöglich?

  • Hallo chilipaprika,
    verstehe ich jetzt nicht. Ich übernehme doch jedes Mal den Unterricht der Mentoren. Bin ja noch in der Praktikumsphase. Erst nach den Sommerferien gehts mit dem Eigenständigen los, wenn sie mich lassen, was bisher auch noch völlig unklar ist. Sitze auf glühenden Kohlen seit Wochen.


    der Buntflieger

    Sowas gibt es hier nicht. Bei uns hatte man eigenverantwortlichen Unterricht und Hospitationen bei anderen Lehrern (wenn man Glück hatte, dem Mentor), was dazwischen gab es eigentlich nicht. Eigenverantwortlicher Unterricht war bei uns ab der ersten Woche und bis zum Schluss und bei mir hatten sie gleich die Maximalzahl genommen, war ja schon ein halbes Jahr an der Schule. Praktikumsphase gibt es hier gar nicht.

  • Ist wohl je nach Bundesland (und auch je nach Schule) verschieden. Ich hatte auch ab Tag 1 meine 10 eigenverantwortlichen Stunden zu halten. Bei zweien dieser 10 Stunden saßen meine Mentoren dann mit drin. Ich musste für die Stunden, bei denen die Mentoren mit dabei waren eine Verlaufsplanung abgeben, in den anderen acht Stunden konnte ich ganz mein eigenes Ding machen.

  • Ist wohl je nach Bundesland (und auch je nach Schule) verschieden. Ich hatte auch ab Tag 1 meine 10 eigenverantwortlichen Stunden zu halten. Bei zweien dieser 10 Stunden saßen meine Mentoren dann mit drin. Ich musste für die Stunden, bei denen die Mentoren mit dabei waren eine Verlaufsplanung abgeben, in den anderen acht Stunden konnte ich ganz mein eigenes Ding machen.


    Krass! :ohh:
    Davon kann ich nur träumen, wenn ich die Zeit dazu mal finde!

    • Offizieller Beitrag

    Ok, ich wusste nicht, dass 1) es in BaWü eine so lange "Einführungsphase" gibt, und 2) dass du noch so am Anfang bist (dafür kommst du sehr "ich weiß, wie es geht" rüber)...
    Ich hab mein Ref in NDS gemacht: ab dem ersten Tag 6 Stunden eigenverantwortlich und 4-8 Stunden Ausbildungsunterricht bei anderen FachlehrerInnen.
    In NRW, wo ich jetzt bin, haben die Refs 3 Monate Einführungsphase mit Hospitationen und viel Ausbildungsunterricht, dann 1 Jahr lang 9 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht (heißt hier "BDU - bedarfsdeckenden Unterricht") und dann 5-6 Stunden AUsbildungsunterricht bei FachlehrerInnen. Also ohne Beobachtung.


    im Ausbildungsunterricht sitze ich natürlich mit dabei, im BdU "meiner" Referendarin selbstverständlich nie.


    Ich bin in der Lage zu verstehen, dass es _auch_ Schulen gibt, die furchtbar sind. Wenn du _wirklich_ glaubst, dass man dir vielleicht keinen eigenverantwortlichen UNterricht gibt (ich weiß: aufgrund der mangelnden Transparenz dreht sich jeder eigene Horrorfilme im Kopf, aber versuch mal realistisch zu sein), dann hast du ganz andere Probleme als Details. Keine vernünftige Schule verzichtet auf die Unterrichtsstunden des Refs. Die Stunden sind in der Schulrechnung mitgerechnet. Sprich: das Kollegium muss es dann auffangen.


    chili

  • Keine vernünftige Schule verzichtet auf die Unterrichtsstunden des Refs. Die Stunden sind in der Schulrechnung mitgerechnet. Sprich: das Kollegium muss es dann auffangen.


    chili

    Man kann wirklich nicht von einem Bundesland auf ein anderes schließen. In SH gibt es die Stunden des Referendars 'oben drauf' (wobei das natürlich nichts daran ändert, dass es für die Schule aufwändig wäre, die Stunden nachträglich neu zu verteilen).

    • Offizieller Beitrag

    aber selbst dann: es ist nicht nur aufwändig zu begründen, warum sie jemanden NICHT wollen, sondern sie verlieren auch geschenkte Stunden. Ich meine: ich kann mir nicht vorstellen, dass es überhaupt ein Bundesland gibt, wo die Schulleitungen denken "uh, was soll ich denn mit diesen ganzen Stunden anfangen, keine Ahnung, wo ich Kurse teilen könnte, AGs anbieten könnte, usw.."

  • Dass in SH die Stunden oben drauf sind, stimmt nicht. Die Referendare unterrichten eigenverantwortlich “bedarfsdeckend“, das müsste eigentlich bedeuten, dass die Schule mit den Stunden ganz normal rechnen muss.

    Woher hast du denn die Info? Vielleicht unterscheiden sich hier Sekundarstufe und GS? Jedenfalls hat meine Schulleitung in der Konferenz sehr für die Aufnahme neuer Referendare geworben, da man dadurch eben so ein luxuriöses Stundenpolster hat.


    Hab kurz geschaut und folgendes gefunden, zwar nicht eindeutig aber geht schon in die Richtung... Aus https://faecher.lernnetz.de/fa…/dokumente/1265203961.pdf :
    "Schulleiterinnen und Schulleiter tragen darüber hinaus Verantwortung für die Verwendung der durch den eigenverantwortlichen Unterricht der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst zusätzlich zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden sowie für die Aufteilung der Ausgleichsstunden. Wie bei anderen Personalangelegenheiten ist der örtliche Personalrat zu beteiligen."

  • Ich bin in der Lage zu verstehen, dass es _auch_ Schulen gibt, die furchtbar sind. Wenn du _wirklich_ glaubst, dass man dir vielleicht keinen eigenverantwortlichen UNterricht gibt (ich weiß: aufgrund der mangelnden Transparenz dreht sich jeder eigene Horrorfilme im Kopf, aber versuch mal realistisch zu sein), dann hast du ganz andere Probleme als Details. Keine vernünftige Schule verzichtet auf die Unterrichtsstunden des Refs. Die Stunden sind in der Schulrechnung mitgerechnet. Sprich: das Kollegium muss es dann auffangen.

    Hallo chili,


    ich würde nicht mal sagen, dass die Schule "furchtbar" ist. Auch sonst komme ich eigentlich mit allen gut klar, bin ja ein umgänglicher Typ. Mich macht die Arbeitsbelastung IN VERBINDUNG mit der mangelhaften Transparenz ziemlich mürbe. Die Ausbildung läuft ganz klar nach dem Motto: "Was einen nicht umbringt, macht einen stark!" Und ich wiederhole mich zwar, aber ich schreibe es gerne auch zehnmal, dass ich keine ernsthaften Probleme habe - weder mit Schülern noch mit Kollegen. Mein Unterricht ist ganz bestimmt nicht perfekt, aber verglichen mit dem, was ich in Hospitationen z.T. erlebte (zum Hospitieren habe ich inzwischen keine Zeit mehr), bestimmt auch nicht der allerschlechteste.


    Was du schreibst, ergibt sehr viel Sinn. Dann verstehe ich aber dieses extreme Druckspiel nicht, dass man also die Leute ewig in der Luft hängen und regelrecht zappeln lässt bis zum allerletzten Moment.


    der Buntflieger

  • @mi123 sowohl meine Studienleitung als auch meine Schulleitung sagten das. Zumindest in der Seki&ii sind wir komplett bedarfsdeckend eingesetzt.


    Wie das an den Grundschulen ist, weiß ich nicht genau, aber wenn ich mich mal zurückerinnere an mein 0t-Semester an der GS, da war der Reffi (allerdings SoPäd) auch eher obenauf, aber kann auch an seiner Laufbahn liegen.

    • Offizieller Beitrag


    Dann verstehe ich aber dieses extreme Druckspiel nicht, dass man also die Leute ewig in der Luft hängen und regelrecht zappeln lässt bis zum allerletzten Moment.


    der Buntflieger

    ja... wegen dieser Intransparenz (die in NDS bis Ende des 14. (!!!!) Monats geht), habe ich sehr viele Zusammenbrüche und Heulkrämpfe gehabt.
    Ich habe mein Ref am 1. August begonnen und Ende September im Schuljahr darauf erfahren, was meine Ausbildungsnote ist. Davor: kein einziges Notenfenster (wie zb in NRW ab dem 3. UB verpflichtend), keine einzige Andeutung. Die Seminarleiterin hat sich nur einmal in einer Nachbesprechung im 10. Monat erbarmt, als ich danach in Tränen ausbrach und meinte, ich käme gar nicht damit klar, ob ich gerade auf einer 1 oder auf einer 5 stünde, eine 1 würde ich ja ausschließen, aber eine 5 könnte ich gar nicht einschätzen..., mir zu sagen, dass ich nicht so negativ denken würde, eine 5 würde sie nicht sehen, aber natürlich könnte sie es ja nicht wissen, ich hätte noch ein paar UBs (und 6 Wochen Sommerferien dazwischen...). Ende vom Lied, eine 1,9 als Vornote. KEIN EINZIGER MENSCH kam je auf die Idee, mich zu beruhigen. (außer die Mentoren, aber sie geben ja keine Noten...)
    JETZT denke ich mir: ja, hätte ich besser gewusst, was das Ziel ist, wäre mir klar gewesen, dass viele der Kritikpunkte sich nicht auf einer 5 bewegen sondern zwischen 3 und 2... (1 gab es an meinem Seminar nur bei Gottähnlichkeit und passendem Parteibuch)
    Versuche, realistisch zu sein und zu gucken, was tatsächlich alles an Kriterien gilt. und was man an dir "bemängelt". Denk daran: deine Mentoren und Fachleiter wollen, dass du eine 1,0 hast.


    PS: Wenn du SchülerInnen hast, die eine 1 minus haben, beräst du sie auch, was sie machen könnten, um eine 1 glatt zu haben. (Zugegeben, der Vergleich hinkt insofern, dass der Schüler _weiß_, dass er eine 1minus hat und entscheiden kann, ob er auf eine 1glatt will.

  • Ich habe mein Ref am 1. August begonnen und Ende September im Schuljahr darauf erfahren, was meine Ausbildungsnote ist. Davor: kein einziges Notenfenster (wie zb in NRW ab dem 3. UB verpflichtend), keine einzige Andeutung.

    Geht mir auch so... in SH gibt es allerdings gar keine Noten, erst im Examen bekommt man eine Note für die Stunden... 8|


    Und da wir insgesamt nur 3 reguläre Beratungen pro Fach und zwei in Pädagogik haben, muss man sich recht einsam auf das Examen stürzen. Echt schlecht.

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