Was ist eine gute Schulleitung?

  • Hallo ;)
    Der Titel klingt abgedroschen aber interessiert ich wirklich.
    Für Kollegen / Referendare / Studenten: Was macht eine gute Schulleitung?
    Für Schulleiter / Konrektoren: Was ist eine gute Schulleitung / Konrektor / Leitungsteam?
    Was sind No Gos? (incl der Frage - High Heels / Smart Casual / oder Leisure Wear bzw. Anzug kontra T-Shirt und Shorts;-) )
    Danke euch ;)

  • Sie steht hinter dem Kollegium (auch und gerade in Konflikten mit Eltern) und informiert regelmäßig über alles, was anliegt und übergeht das Kollegium nicht bei Entscheidungen.


    Klamotten sind total egal. Von Anzug bis Casual war bei mir schon alles mal dabei und wenn es authentisch ist, völlig ok. Sagt nichts über Leitungskompetenz!

  • Hallo Annie


    meine prsönliche Meinung so ganz spontan dazu:


    eine gute Schulleitung unterstützt mich und ist da, wenn es wirklich brennt. Sie hat ein offenes Ohr für meine Anliegen. Eine gute Kommunikationsebene ist mir wichtig. Und ganz wichtig, sie weiss wie chaotisch es manchmal sein kann. Berufserfahrung erachte ich als zwingend für eine Schulleitung.


    NoGos wären für mich, wenn sie mich vor Eltern bloss stellt, unzuverlässig ist. Kleidung ist da Nebensache :) meine jetzige trägt eher Smart Casual. Und der Schulleiter ab August Jeans und Hemd.

  • Sie steht hinter dem Kollegium (auch und gerade in Konflikten mit Eltern) und informiert regelmäßig über alles, was anliegt und übergeht das Kollegium nicht bei Entscheidungen.


    Klamotten sind total egal. Von Anzug bis Casual war bei mir schon alles mal dabei und wenn es authentisch ist, völlig ok. Sagt nichts über Leitungskompetenz!

    Genau so, wobei ich eigentlich auch erwarte, dass Entscheidungen der GK mitgetragen werden und nicht beanstandet werden.
    Aber gut, das wird dann eben über die Schulaufsicht gehen.
    Das finde ich schade.


    Ein gutes Leitungsteam ist für mich eines, was den Ausfall von einzelnen Mitgliedern (bei uns z.B. jetzt mehr als 6 Wochen lang die Schulleiterin) überbrücken kann.

  • Neben vielem, was oben schon genannt wurde:
    * gut organisiert
    * gelungene Kommunikation (frühzeiteig; transparent; wertschätzend; gegenseitig)
    * kann auch delegieren - wobei Interessen/Entwicklungsperspektiven für die Lehrkräfte eine Rolle spielen, wenn Aufgaben abgegeben haben
    * schulrechtlich fit, aber kein Paragraphenreiter: Kenntnisse des Schulrechts sind so gut, dass auch Spielräume erkannt und kreativ ausgenutzt werden
    * Teamplayer: im SL-Team und im Kollegium; dabei aber keine Scheu, auch (evtl. fürs Kollegium) unangenehme Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen; also nicht: Everybody's Darling

  • Ich darf eine wunderbare Schulleitung genießen :


    - sie ist Fels und gute Seele der Schule
    - steht hinter den Lehrern
    - kennt die Eigenheiten und Stärken aller
    - bringt allen Wertschätzung entgegen
    - bezieht das Kollegium in wichtige Entscheidungen mit ein
    - zeigt gegenüber Eltern Verständnis, findet aber bei Bedarf auch klare Worte
    - erzählt auch von eigenen Fauxpas usw
    - ist Teil der Lehrerschaft, nicht übergeordnet (funktioniert evtl nur bei kleinen Schulen)
    - kennt fast alle Schüler
    - hat immer ein offenes Ohr und ggf einen Rat
    - ist einfach echt


    Die Liste lässt sich sicher noch ergänzen!
    Ich bin gespannt, was ihr schreibt!

  • Schulleitung:
    + Vertrauen ggü. Kollegen, steht hinter ihnen
    + setzt das Hausrecht durch, lässt sich nicht von irgendwem die Butter vom Brot nehmen
    + weiss was sie will
    + probiert was Neues aus, um pädagogischen Stillstand zu vermeiden, hat Bock auf den Job
    + kennt sich im Schulrecht aus und zieht daraus die richtigen Schlüsse
    + Humor
    + zieht die Klamotten an, die ihr gefallen ;)
    - kennt sich im Schulrecht aus und übergeht geflissentlich alles, was ihr nicht passt
    - übergeht Kollegen und ihre Stärken und Wünsche
    - reißt funktionierende Teams auseinander
    - lässt Einzelne über die Klinge springen
    - Angst vor Vorgesetzten
    - Angst vor schwierigen Eltern
    - Angst vor starken Kollegen
    - Angst davor, dass ein Schüler sich den kleinen Zeh stoßen könnte
    - Klüngelei
    - drücken vor bestimmten Klassen
    - Kollegen in den Rücken fallen, um selbst keinen Konflikt aushalten zu müssen
    - einzelne in der Konferenz runterputzen (auch ohne Namensnennung gut möglich)
    - sich nicht an Absprachen erinnern
    ...to be continued

  • noch weitere Punkte:
    - weiß, was sie kann und auch was sie nicht kann, und weiß diese Dinge dann an die Kollegen zu deligieren, die es können;
    - kein "Aussitzen", sondern handeln. Zwar überlegt, aber zz - also ziemlich zügig (vulgo zack-zack).


    Ansonsten ist die Auflistung bisher gut.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Keine Ahnung, ob das auf eine Schulleitung zutrifft, aber ich erwarte von meinem Vorgesetzten:


    1. Das er eine Strategie für seinen Bereich hat und diese auch kommuniziert.
    2. Das er seinen Mitarbeitern den Rücken frei hält, damit die ihren Job machen können.
    3. Das er seinen Mitarbeitern die dafür benötigten Ressourcen bereitstellt.


    Wenn er das alles tut ist er gut ausgelastet.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Super Liste, ich ergänze noch:


    - Wort halten (nicht im Einstellungsgespräch etwas versprechen und dann den Schwanz einziehen)
    - mal auch nen Spaß mitmachen
    - fachlich und schulrechtlich fit sein
    - nicht nur negative sondern auch positive Rückmeldung geben

    • Offizieller Beitrag

    <mod-Modus>


    Habe ich irgendwas verpasst? Hier ging es doch um "Was ist eine gute Schulleitung?" - Nicht um "Was macht die Bundeswehr in der Schule?", oder?


    Ich habe die Beiträge mal verschoben.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Frisch fromm fröhlich frei nochmal (ich (Newbie) grüße Herrn / Frau kleiner grüner Frosch).


    Als Bewerber im Quereinstieg (Seiten-, Direkt-) möchte ich schreiben, wie wichtig eine Ermutigung und ein detailliertes Feedback von Seiten der Einstellenden ist: á la: "Sie hätten es fast auf meine einzige Stelle geschafft".


    Ich hatte das Glück (ein bis zwei Mal, und einmal so detailliert und Mut machend). Davon zehre ich derzeit als Bewerber, denn ich war ja noch nie richtiger Lehrer an einer Schule und kann daher letztlich nicht sagen, ob ich auch ein Guter werde. Also, wenn Sie einem Nachwuchslehrer mitteilen wollen, dass er/ sei nicht aufgeben soll, weil sein Konzept in sich schlüssig scheint, dass sagen Sie ihm das bitte! Irgendwann bin ich im A13-Himmel :dollar: und dann finanziere ich mir eine Rechtschutzversicherung (von einer guten Schulleitung erwarte ich auch, dass ich gegen Anwälte von SuS- Seite insofern unterstützt werde, dass ich nicht entlassen werde. Ich spreche hier nur aus theoretischer Praxis/ beziehungsweise -Erfahrung).

  • Sehr häufig - auch oben - wird ja als Merkmal guter Schulleitung etwas geäußert wie "steht hinter den Lehrkräften". Das ist ein mehr als nachvollziehbarer Wunsch, zumal wenn man den Fall vor Augen hat, dass Eltern Druck auf eine Lehrkraft ausüben und diese natürlich in der Situation Rückendeckung "von oben" haben soll.


    Was mich aber interessieren würde: Nun ist es ja doch so, dass nicht alle Lehrkräfte an einer Schule tolle Arbeit leisten. Wie in jedem anderen Betrieb auch, soll es sogar vorkommen, dass einzelne Lehrkräfte - mehr oder minder für alle offensichtlich - ihren Job schlecht machen, z.B. den Schülern nichts beibringen (was die Lehrkraft im Folgejahr dann ausbaden muss), nur rumschreien, sich null ins Schulleben einbringen, Noten verschenken oder ungerechtfertigt nur 5en und 6en verteilen, etc.


    Was wäre denn eure Meinung, wie eine gute Schulleitung mit solchen Lehrkräften umgehen sollte?

  • Das ist eigentlich gar nicht so schwer:
    Ich erwarte von meiner Schulleitung, dass sie "nach außen" in jedem Fall erstmal hinter mir steht. Wenn Eltern/Schüler/MB oder sonst wer dann gegangen sind, soll sie sich meine Sicht der Dinge anhören und dann ein Urteil fällen. Wenn ich mich wirklich falsch verhalten habe, kann/soll sie natürlich die richtigen Konsequenzen ziehen: Fehlverhalten deutlich benennen, evtl. entsprechende Maßnahmen einleiten. Wenn unbedingt nötig, kann das dann auch entsprechend an die Beschwerdeführer kommuniziert werden, entweder durch die Lehrkraft selbst oder durch die Schulleitung, je nach Situation. Entsprechendes gilt natürlich auch, wenn sich Kollegen über mich beschwerden - in angepasster Form natürlich.


    Was mich aber interessieren würde: Nun ist es ja doch so, dass nicht alle Lehrkräfte an einer Schule tolle Arbeit leisten. Wie in jedem anderen Betrieb auch, soll es sogar vorkommen, dass einzelne Lehrkräfte - mehr oder minder für alle offensichtlich - ihren Job schlecht machen, z.B. den Schülern nichts beibringen (was die Lehrkraft im Folgejahr dann ausbaden muss), nur rumschreien, sich null ins Schulleben einbringen, Noten verschenken oder ungerechtfertigt nur 5en und 6en verteilen, etc.

    Hier hängt es natürlich stark davon ab, ob es wirklich objektiv und rechtlich relevantes Fehlverhalten ist. Das Prinzip der pädagogischen Freiheit gibt es ja immerhin auch noch: Also, wenn ich einfach so Stunden ausfallen lasse, den Lehrplan nicht einhalte oder nachweislich andere dienstliche Aufgaben nicht erfülle, dann kann/muss die Schulleitung natürlich reagieren. Wenn ich der Schulleitung oder dem Kollegen einfach nicht kreativ oder abwechslungsreich unterrichte, zu vie Lehrervortrag halte oder so, dann hat ich da keiner einzumischen. Da kann die Schulleitung wünsche äußern und das ggfs. in der Beurteilung berücksichtigen, aber sie kann mir keine Anweisungen geben.

  • Also, wenn ich einfach so Stunden ausfallen lasse, den Lehrplan nicht einhalte oder nachweislich andere dienstliche Aufgaben nicht erfülle, dann kann/muss die Schulleitung natürlich reagieren.

    Bei manchen bringt das aber nichts und sie machen es weiterhin so. Da ist es verdammt schwer, diese Leute wieder einzufangen. Irgendwann gibt man solchen Leuten diese Aufgaben nicht mehr oder denkt sich etwas anderes aus.

Werbung