Eltern fordern Fortbildungszwang für Lehrer in den Ferien

  • weil der Hausmister nicht zuständig ist für das Einräumen der Möbel in die Klassen, das Reparieren der Klos, das Abstellen des Sprengers, der gerade den Klassenraum unter Wasser setzt

    Was ist das für ein nutzloser Hausmeister und warum beschwert ihr euch nicht über den?

  • ich glaube, viel mehr kotzt es die Leute an, wenn irgendwelche absolut fachfremde "Experten" (hier "Eltern") absurde Forderungen stellen, die an der (derzeit ziemlich beschissenen) Situation definitiv nichts ändern werden, und vor den wahren Punkten, wo mal was geändert werden muss (mehr Stellen, kleinere Klassen, bessere Besoldung, doch wieder echte Förderschulen, ordentliches Material ...) die Augen verschließen.


    ich frag ja auch sicher den Bäcker nach ner medizinischen Beratung, oder den Metzger wenn das Klo überläuft...

    Obwohl du ja jetzt schon zweimal darüber geschimpft hast, dass ich hier Artikel zum Thema Schule verlinke, bringst du dich sehr positiv in die Diskussion ein. Deshalb like ich das jetzt mal und gebe dir ein "sehr gut".

  • In Hamburg musst du eine bestimmte Anzahl an Fortbilungsstunden nachweisen. Gleichzeitig gibt es wirklich viele gute Angebote. Teils im Schuljahr, teils in den Ferien. In der letzten Ferienwoche gibts immer die Schulanfangstage, da gibt es komprimiert ganz viele Angebote, die ich gerne annehme. Für mich als Mutter ist das einfacher zu organisieren als im stressigen Schuljahr.


    Was das die Eltern angeht? Keine Ahnung. Gute Inklusionsfobis sind bei uns Mangelware.

  • Genau das meine ich und das ist für uns Lehrer leider ein ziemliches Problem. Ich kenne mich selbst und ich kenne meine Kollegen. Da kommen schnell mal vermeintliche Überstunden aus lauter Eitelkeit zusammen, die dann eben strenggenommen gar keine sind. Wenn man das Gefühl hat, dass man wirklich zu viel arbeitet, muss man sich hinsetzen und die eigene Arbeitszeit akribisch protokollieren und dann ggf. auch streng mit sich selbst sein. Das hübschere Bild fürs Arbeitsblatt ist für den Lernerfolg der SuS nun mal egal. Bevor man das nicht gemacht hat, sollte man vorsichtig damit sein, sich z. B. gegen Fortbildungen wehren zu wollen, die man gerade blöd findet.

    Mir gefällt dieser Beitrag, ich stimme auch größtenteils zu.
    Dennoch fände ich verpflichtende Fortbildungen in den Ferien zum Thema Inklusion nicht gut.


    Zwei Gründe:
    Erstens teile ich mir meine Zeit gerne selbst ein und würde Fortbildungen an Schultagen (nachmittags) bevorzugen. Ich weiß, dass das kein wirkliches Argument ist, und andere Leute wahrscheinlich lieber in den Ferien eine Woche als nachmittags über zwei Wochen Fortbildungen besuchen würden. Trotzdem zählt das Argument für mich, denn als Lehrer kann man über seine Arbeitszeit sowieso sehr wenig selbst bestimmen. Der Anfang ist vorgegeben, der Stundenplan ist ein Jahr lang fix (den haben andere für mich gemacht und an dem kann ich nichts rütteln, auch wenn er mir nicht passt), die Ferien sind vorgegeben... Da möchte ich doch bitte selbst entscheiden, wann ich mich fortbilde.
    Zweitens sind nicht alle Lehrer gleichermaßen von der Inklusion betroffen. Und die Fälle sind verschieden. Es ist etwas anderes, ob mein I-Kind hörgeschädigt, blind oder geistig beeinträchtigt ist. Warum sollen also alle Lehrer pauschal irgendwelche Fortbildungen belegen? Warum nicht die, die gerade Bedarf haben?


    Ach ja, weil die Eltern in dem Artikel "das Gefühl haben, die Lehrer sind der Inklusion gegenüber nicht willig genug eingestellt". Mann oh Mann.

  • Etwas offtopic aber als Antwort auf @Wollsocken80 s Hausmeisterfrage: abgesehen davon daß wir schon ne Weile ohne festen Hausmeister dastehen, wurden einige Aufgaben von der Stadt aus dem Aufgabenkatalog heraus gestrichen....Stühle stellen in der Aula können doch auch Schüler statt Unterricht, Möbel umstellen auch etc...
    Die Grundreinigung fällt diesen Sommer auch weg

  • Für eine gute Fortbildung, aus der ich mit massig Material für meine Fächer herausgehe, dass ich direkt einsetzen kann, hätte ich gar kein Problem trotz Überstunden in den Ferien zu kommen.


    Bislang hab ich allerdings nur Fortbildungen folgender Art erlebt:

    • Allgemeinpädagogische Fortbildung, die sich mit mir bekannten Studieninhalten deckt....gerne gehalten von Unidozenten, Schulfremden oder Schulflüchtlingen.
    • Allgemeinpädagogische Fortbildung, deren Zusammenfassung ich auf einer halben DIN-A4-Seite machen kann.
    • Strukturelle Fortbildung, die an meiner Praxis völlig vorbei geht. Ja, ist interessant, was in einem AOSF passiert, aber für meine tägliche Arbeit nicht relevant.
    • Fortbildungen mit extrem dünnen Fachbezug. Ein Fachbeispiel der trivialen Art für jedes Fach mit dem Arbeitsauftrag, jetzt macht mal bei den komplizierten Themen selbst.

    Die Krönung ist dann noch die übliche Feigheit vieler Kollegen beim Feedback, wo die Kappungsgrenze in Schulnoten übersetzt bei befriedigend liegt.
    befriedigend = extrem miese Fortbildung.
    So denkt das Ministerium, die Bezirksregierung oder das Kompetenzteam natürlich, dass jede Fortbildung super ist.

  • Was ist das für ein nutzloser Hausmeister und warum beschwert ihr euch nicht über den?

    Wir beschweren uns über ihn, aber leider ist die Probezeit um und dann ist es ja bekanntermaßen im öffentlichen Dienst nicht so einfach jemanden wieder los zu werden. Aber wir arbeiten dran, denn in dem einen Jahr haben wir gelernt, was ein wirklich schlechter Hausmeister ist.



    Etwas offtopic aber als Antwort auf @Wollsocken80 s Hausmeisterfrage: abgesehen davon daß wir schon ne Weile ohne festen Hausmeister dastehen, wurden einige Aufgaben von der Stadt aus dem Aufgabenkatalog heraus gestrichen....Stühle stellen in der Aula können doch auch Schüler statt Unterricht, Möbel umstellen auch etc...
    Die Grundreinigung fällt diesen Sommer auch weg

    Stühle stellen in der Aula muss er bei uns noch und nachdem er es das letzte Mal nicht geschafft hat und das die Schüler gemacht haben, musste er sie alle wieder stapeln, das tun wir sonst nach einer Konferenz selber, aber irgendwann reicht es einfach!
    Aber eben Möbel nach der Grundreinigung wieder Reinräumen lassen, muss man beantragen, dass hatte er nicht getan und damit hatten wir den Mist. Mal davon abgesehen, dass die Hälfte der Grundreinigung nicht stattgefunden hatte, weil wir noch Baustelle waren, dass soll dann dieses Jahr nachgeholt werden.

  • "...fordern deshalb eine schärfere Gangart gegenüber den Lehrern."

    Also ich fordere eine schärfere Gangart gegenüber den Eltern, die ihre Gören nicht anständig erziehen und entsprechende Fortbildungen dazu.
    ...vorzugsweise in der letzten Ferienwoche der Sommerferien.


    Ansonsten würde ich ja generell mal wieder 'ne Fortbuldung machen, aber finde nicht wirklich eine, die mir Antworten auf meine dienstlichen Probleme gibt bzw. deren Inhalt ich nicht im Netz nachlesen kann.


    In Hessen sollen wir jetzt ein Portfolio zur Medienkompetenz führen. Ich frag' mich immer, ob ich da z.B. jeden Beitrag den ich hier im Lehrerforum schreibe oder lese jetzt noch schriftlich dokumentieren soll...

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Meine Güte, wieder so ein Jammer-Thread.
    "Ich habe zehn Wochen Ferien, aber wenn man nur einen Tag davon in Frage stellt, rühre ich keinen Finger mehr."
    Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion wegen Abi-Korrekturen und Pfingstferien. Manche Kollegen waren der Meinung, dass man in den Pfingstferien komplette zwei Wochen an den Strand muss. Für die Abi-Korrektur muss die Schulleitung halt noch extra drei freie Tage springen lassen. Da könnt ich kotzen...

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Das ist ja gar nicht wirklich der Punkt hier.


    Der Hauptpunkt ist "Eltern fordern..." Sehr sehr ungeschickt ausgedrückt, wie ich meine.
    Ein weiterer Punkt ist die Frage, warum man pauschal dazu verpflichtet werden soll, wenn es einige gar nicht betrifft.
    Und natürlich kann man auch die Arbeitszeit mal durchrechnen, die sich mit den Inklusionsschülern sowieso schon drastisch erhöht hat. Aber im Prinzip war der Aufreger hier anderer.


    Du an deiner kaufmännischen Berufsschule wirst wahrscheinlich weder Inklusionskinder beschulen, noch im Visier dieser Eltern stehen, da redet es sich natürlich leichter.

  • Du an deiner kaufmännischen Berufsschule wirst wahrscheinlich weder Inklusionskinder beschulen, noch im Visier dieser Eltern stehen, da redet es sich natürlich leichter.

    Möhp, der Kandidat hat null Punkte...

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Es besteht in Bayern die Verpflichtung zur Fortbildung (bestimmte Anzahl von Tagen) und die soll eher außerhalb der Unterrichtszeit erfolgen. Grundsätzlich denke ich (gestützt auf die eine oder andere Arbeitszeitstudie), dass die Ferien keine Freizeit darstellen, sondern z.T. zu Korrekturen genutzt werden (Sommerferien natürlich nicht), z.T. aber auch durchaus als "Abfeiern" von Überstunden zu sehen sind.
    Aber von der Diskussion abgesehen:
    - Ja, ich habe das Gefühl, dass ich bzgl. Inklusion zu wenig weiß, eine gute Fortbildung wäre nicht schlecht.
    - Aber: Nein, ich glaube nicht, dass Inklusion nur deshalb nicht gut klappt, weil alle Lehrer eine Fortbildung brauchen.


    Übrigens: Meine letzte Fortbildung außerhalb der Schule hatte das Thema "Mediation - was ist dass (sic)?" und bewegte sich dann auch auf genau dem Niveau.

  • Der Hauptpunkt ist "Eltern fordern..." Sehr sehr ungeschickt ausgedrückt, wie ich meine.
    Ein weiterer Punkt ist die Frage, warum man pauschal dazu verpflichtet werden soll, wenn es einige gar nicht betrifft.

    So sehe ich das auch.


    Wir müssen in 4 Jahren 60 Zeitstunden Fortbildung nachweisen. Das sind 15 Stunden pro Jahr - ich selbst komme auf mehr Stunden, weil für mich eine Reihe interessanter Fortbildungen dabei sind.
    Wir haben maßgeschneiderte auf unsere Schule zugeschnittene, auf Kollegenwünsche basierende verpflichtende SchilFs. Dazu kommen noch Angebote auf Schulamts-, Regierungsbezirks- und Landesebene, aus denen wir wählen können. Nicht zu vergessen die Angebote Externer wie z.B. der Lehrerverbände.
    Aus den Angeboten kann man sich das so heraussuchen, dass es passt - sowohl vom Fortbildungsbedarf, als auch zeitlich. Das nenne ich ein gutes System.


    Ungeschickt finde ich, dass in dem Artikel Eltern verpflichtende Fortbildungen zu einem gewissen Zeitpunkt einfordern. Das überschreitet maßgeblich deren Kompetenzen. Da kommt eben - wie Mikail richtig bemerkt hat - der Gedanke der "faulen" Lehrer durch.
    Hätten die Eltern in Absprache mit Lehrern qualitativ gute Fortbildungsangebote ohne Zeitrahmen gefordert, wäre das evtl. sogar noch gewinnbringend gewesen. Es ist nämlich auch mit gewissen Finanzen verbunden, gute Referenten zu bekommen.

  • Moin!


    Bei uns ginge das gar nicht, da die ersten Konferenzen am Mittwoch in der letzten Ferienwoche beginnen und bis Dienstag der folgenden Woche durchgezogen werden. Fortbildungen gibt es inzwischen unregelmäßig auf freiwilliger Basis am Freitagnachmittag. Ich würde es sogar begrüßen, wenn in dieser Woche nicht nur (teilweise unsinnig und zwanghaft) konferiert würde, sondern eine hilfreiche Fortbildung angeboten würde. Lieber so, als wieder einen Freitag von halb 8 bis 19 Uhr in der Schule zu verbringen und auch nach 17 Uhr die Konzentration aufrecht erhalten.

  • Ich wäre sehr froh, gäbe es überhaupt entsprechend gute Fortbildungsangebote.
    Die Inklusionsfortbildungsreihe hier im Kreis für Schulleitungen habe ich als wenig hilfreich und in Teilen als bodenlose Frechheit empfunden.


    Bislang habe ich kein Fortbildungsangebot entdeckt, dass uns in Bezug auf die Realität der Inklusion weiterbringen könnte.


    So, wie die derzeitige Lage sich in vielen Schulen darstellt, kann es meiner Meinung nach auch keine gelunge Fortbildung geben. Es sei denn wir begeben uns in den Bereich der Magier.


    In dem Artikel klingt es ein wenig so, als lägen wir insbesondere in der letzten Ferienwoche faul herum.
    An unserer Schule sind wir in dieser Woche schon schwer beschäftigt. Eine gute und hilfreiche Fortbildung würden wir sicherlich sogar in Anspruch nehmen.

  • Meine Güte, wieder so ein Jammer-Thread.
    "Ich habe zehn Wochen Ferien, aber wenn man nur einen Tag davon in Frage stellt, rühre ich keinen Finger mehr."
    Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion wegen Abi-Korrekturen und Pfingstferien. Manche Kollegen waren der Meinung, dass man in den Pfingstferien komplette zwei Wochen an den Strand muss. Für die Abi-Korrektur muss die Schulleitung halt noch extra drei freie Tage springen lassen. Da könnt ich kotzen...

    Danke für diesen Kommentar!

  • Meine Güte, wieder so ein Jammer-Thread.
    "Ich habe zehn Wochen Ferien, aber wenn man nur einen Tag davon in Frage stellt, rühre ich keinen Finger mehr."
    Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion wegen Abi-Korrekturen und Pfingstferien. Manche Kollegen waren der Meinung, dass man in den Pfingstferien komplette zwei Wochen an den Strand muss. Für die Abi-Korrektur muss die Schulleitung halt noch extra drei freie Tage springen lassen. Da könnt ich kotzen.

    Das erinnert mich irgendwie an den Thread "Bewirtung bei Unterrichtsbesuchen": Bewirtung bei Nachbesprechungen
    Ich paraphrasiere: "Ich verdiene als Ausbilder A15, aber wenn mir der Referendar beim UB keine Brötchen anbietet, bin ich echt sauer."

  • Ungeschickt finde ich, dass in dem Artikel Eltern verpflichtende Fortbildungen zu einem gewissen Zeitpunkt einfordern.

    Wen interessiert das eigentlich? Die können fordern was sie wollen, das kann euch doch am Allerwertesten vorbeigehen. Gegenüber Eltern, die sich irgendwas einbilden (kommt bei uns eh mehr als selten vor) war ich noch nie um einen schlagfertigen Kommentar verlegen.

  • Du an deiner kaufmännischen Berufsschule wirst wahrscheinlich weder Inklusionskinder beschulen, noch im Visier dieser Eltern stehen, da redet es sich natürlich leichter.

    Seltsam nur, dass die gewerkschaftlichen Arbeitszeiterhebungen immer ergeben, dass Lehrer an Gymnasien und Berufsschulen die höchste Jahresarbeitszeit haben und auch die meisten Überstunden leisten. Da redet es sich an der Grundschule natürlich leichter. (Was soll dieses gegenseitige Bashing eigentlich immer?!)

  • Wen interessiert das eigentlich? Die können fordern was sie wollen, das kann euch doch am Allerwertesten vorbeigehen.

    Das Problem ist, dass m.E. die Politik gerne auf solche Forderungen anspringt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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