Hallo in die Runde,
ich habe mir schon einige Gedanken zum Thema "Inklusion" gemacht und muss sagen, dass ich bisher nicht kapiere, was das nun eigentlich soll.
Es heißt immer, dass das wegen der UN-Behindertenrechtskonvention (genauer: Artikel 24) alternativlos sei, denn hier werde die Inklusion (d.h. die Beschulung "behinderter" Kinder zusammen mit "nicht behinderten" Kindern in einer Klasse) quasi als Voraussetzung verordnet.
Das stimmt aber nicht. In Artikel 24 steht nur etwas von der Verpflichtung der Vertragsstaaten, ein "integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen" sicherzustellen. Also ganz klipp und klar Integration und nicht Inklusion.
Und wer die Sonderschulen kennt, der weiß, dass dort bei uns schon lange eine umfassende Förderung "auf allen Ebenen" und damit "lebenslanges Lernen" für Menschen mit ganz verschiedenen Beeinträchtigungen angeboten wird. Auch stimmt es nicht, dass Sonderschulen nicht Teil des allgemeinen Bildungssystems sind. Das wird ebenso ständig behauptet und entbehrt jeglicher Grundlage.
So wie ich das sehe, ist "Inklusion" überhaupt nicht klar definierbar und total schwammig. Es hat jedenfalls nichts mit Gleichberechtigung zu tun (dann müsste ein Schüler einer z.B. Hauptschule auch jederzeit das Recht haben, auf ein Gymnasium überzuwechseln) und ob es dazu führt, dass für behinderte Menschen hier "lebenslanges Lernen" bestmöglich sichergestellt ist, daran würde ich mal stark zweifeln. Jedenfalls so lange die Beschulung in einem Klassenverband "inklusiv" erfolgt, der gar nicht auf die besonderen Bedürfnisse richtig eingehen kann.
Oder habe ich hier evtl. grundlegende Dinge nicht kapiert? Ich stehe jedenfalls im Wald bei dem Thema. Natürlich darf man den Mund öffentlich nicht aufmachen, weil man sonst sofort als Unmensch an den Pranger gestellt wird.
der Buntflieger