Zwei Fremdsprachen

  • Hallo, Ihr Lieben!


    Meine Frage an Absolventen und evtl. auch Studierende zweier Fremdsprachen.
    Wie schafft Ihr es Eure Fremdsprachenkenntnisse in beiden Sprachen kontinuierlich zu verbessern, nicht zurückzufallen, weniger zu vergessen und das alles trotz des ewigen Zeitmangels (man macht ja auch noch nebenbei Altenglisch und andere Sachen)? Im Ausland war ich schon, es hat auch etwas geholfen, aber das Englische u. das Frz. orientiert sich ja an Texten aus "Le monde" und "New York Times" etc.


    Ich mache Engl/Frz und stelle fest, dass ich - je nachdem mit welcher Sprache ich mich gerade beschäftige - in der anderen zurückfalle und wieder aufholen muss. Das Niveau für LAG/LAR ist ja relativ hoch, die Dozenten bewerten streng, das Staatsexamen ist ja nicht so einfach. Wie vorbereiten? Kann man sich überhaupt irgendwie vorbereiten? Mir kommt das allmählich vor wie ein Glücksspiel, denn einmal ist der Text okay, dann wieder total abgehoben. Und ich kann ja nicht das gesamte Vokabular beherrschen und in beiden Fächern gleich firm sein.


    Hat jemand von Euch solche Probleme und ggf. Tipps?


    LG :)
    Alouette

  • Vielleicht hilft Dir das auch, obwohl es anfangs mühsam und fast unmöglich erscheinen mag: Übersetze von Englisch nach Französisch und umgekehrt und lass dabei das Deutsche aus.
    Wir mussten solche Übungen früher mit einem Partner machen, indem sich jeder der beiden mit dem anderen NUR "in seiner Sprache" unterhielt. Später sollten wir dann die Texte wie oben geschrieben DIREKT übersetzen. Irgendwann hat es sogar Spaß gemacht und hat unglaublich geholfen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich finde es immer schwierig, wenn ein Nicht-Sprachler solche Tipps gibt. Und nur wenig Ahnung von Methodik hat, was das Sprachenlernen angeht. Um so einen Balanceakt zu vollführen, müsste man zumindest in einer der beiden Sprachen schon zu 100% perfekt sein-sonst gibt das ein unglaublich fehlerhaftes Sprachchaos.


    Also, was ich schon mal an Tipps zusammengetragen habe:
    -Abends zur Entspannung DVDs in einer der beiden Sprachen angucken.
    -Im Autoradio fremdsprachliche Hörbücher hören oder einen englischen oder französischen Radiosender einstellen.
    -In regelmäßigen Abständen die einschlägigen Zeitungen lesen. Meiner Ansicht nach sehr zu empfehlen sind auch "Ecoute" und "Spotlight", diese beiden Magazine sind auch didaktisch aufbereitet.
    -In der Uni einen Tandempartner suchen. Oft wollen ausländische Studenten ihre Deutschkenntnisse verbessern und kommen aus englisch-oder französischsprachigen Ländern. Schau mal einfach aufs schwarze Brett bei euch an der Uni. So ein gemeinsames Mittagessen macht dann auch noch Spaß!
    - Die Kontakte zum Ausland lebendig halten! Schreiben, telefonieren, treffen...


    Und gleich vorweg: Es wird nicht ausbleiben, dass du eine der beiden Sprachen vorziehst. Solange du die anderen nicht als "Stiefkind" behandelst, finde ich das auch legitim.


    Liebe Grüße
    Hermine

  • Sehr zu empfehlen und äußerst günstig sind auch Podcasts, denn sie kosten nix, dauern meist nicht lange und sind sprachlich "up to date".


    Je nach Lust und Laune kann man zwischen verschiedenen Niveaus und "Lernzielen" wählen. Ich höre gerne BBC Today (10-15-minütige Interviews zu einem aktuellen Thema), manchmal aber auch für meinen Unterricht den "English as a Second Language Podcast", in dem ein amerikanischer Muttersprachler dem Lerner Wortfelder zu einem bestimmten didaktisch aufbereiteten Thema (Sharing an Apartment, Writing a Thank You Note) anhand einer kleinen Geschichte o.ä. vermittelt.


    Nicht entmutigen lassen!


    Dudel


  • Das alles versuche ich schon, aber das ist so ein Fass ohne Boden ;) Ihr wisst sicher, was ich meine. Vielen Dank für den Austausch :) LG Alouette

  • Zitat

    Hermine schrieb am 21.11.2006 14:37:
    ...
    1. ich finde es immer schwierig, wenn ein Nicht-Sprachler solche Tipps gibt. Und nur wenig Ahnung von Methodik hat, was das Sprachenlernen angeht. Um so einen Balanceakt zu vollführen, müsste man zumindest in einer der beiden Sprachen schon zu 100% perfekt sein-sonst gibt das ein unglaublich fehlerhaftes Sprachchaos.


    2. Also, was ich schon mal an Tipps zusammengetragen habe: ...


    1. Was soll denn so schwierig dabei sein? Es hat ausgezeichnet funktioniert und die Methode ist nicht meine, sondern die eines Diplom-"Sprachlers", der genau wusste, was er uns zumuten konnte.
    Das "unglaublich fehlerhafte Sprachchos" blieb nach anfänglichen Schwierigkeiten aus. Was soll's also, eine bewährte Methode zu schmälern? Zumindest ist sie es wert, sie wenigstens auszuprobieren.


    2. Die "zusammengetragenen" Tipps, seien sie auch noch so gut gemeint, sind bekannt. Ok., bisher Unbekanntes oder gar Neues ist immer verdächtig, nicht zu funktionieren.
    EDIT: Tippfehler ;)

    • Offizieller Beitrag

    row-k, die Treue zu deinem Lehrer in allen Ehren, wir reden hier nicht über
    relativ simple Laien-Fremdsprachen-Kenntnisse, sondern über ein Studium!
    Deine Methode funktioniert aber nur bei Schüler-Übersetzungen, die vom Niveau her recht einfach sind.
    Und ob du es glaubst oder nicht: Deine Methode ist absolut nicht neu, sie wurde nur von der Fremdsprachendidaktik her als für nicht immer unbedingt zweckmäßig befunden.
    Und nein, neue Methoden erscheinen mir nicht immer fragwürdig, selbsternannte "Allroundexperten" schon.
    Grüße
    Hermine


  • Hallo Hermine!
    Wir tauschen hier Meinungen, Tipps usw. aus, obwohl wir nicht alles wissen können. Nur, wenn wir etwas wissen, ist es das wert, weitergegeben zu werden. Beispiele dafür gibt es hier genug.
    Nehmen wir "alias": Ich ziehe immer den Hut vor seinen rechtlichen Kenntnissen und glaube dann, dass an ihm ein Rechtsanwalt verlorenging. Vielleicht hat er auch Jura studiert?
    Das Austauschen im Forum ist doch gut so.


    Nun zum ersten Teil Deiner Nachricht:
    Einverstanden. Es mag sein, dass diese Methode umstritten ist und nicht bei jedem funktioniert. Und wir unterhielten uns damals auch nur nach insgesamt 9 Jahren Fremdsprachenunterricht; der größte Teil davon war in der Schule absolviert.


    Zum zweiten Teil:
    Kann es ein, dass ich mich einfach nur an vieles erinnere, dass ich mich nur heute noch für etwas mehr, als nur meine Fächer umfassen, interessiere, vielleicht, weil ich eine sehr breite Ausbildung genossen habe?
    Als Allroundexperte würde ich mich darum nie bezeichnen, kann aber das, was ich sicher weiß, ruhigen Gewissens vertreten. Eine meiner Lebensmaximen ist: Ich glaube nicht, ich weiß lieber.
    EDIT: gefundener Tipp-Fehler ;)

  • Ich würde ganz gern darauf hinweisen, dass "allgemein bekannte" Tipps Neulingen (wie mir) oft ganz besonders nützlich und eben nicht bekannt sind. Natürlich sollen/können/dürfen sie durch neue und kreativere Ideen ergänzt werden, aber ich glaube, dass hier doch viele sehr froh über Tipps sind, die "alten Hasen" wie 50x aufgewärmt erscheinen und die für "uns Anfänger" doch durchaus ihre Berechtigung haben.
    In diesem Sinne vielen Dank für bisher zahlreiche Tipps,
    Doro

  • Zitat

    DoroNRW schrieb am 21.11.2006 21:36:
    Ich würde ganz gern darauf hinweisen, dass "allgemein bekannte" Tipps Neulingen (wie mir) oft ganz besonders nützlich und eben nicht bekannt sind. Natürlich sollen/können/dürfen sie durch neue und kreativere Ideen ergänzt werden, aber ich glaube, dass hier doch viele sehr froh über Tipps sind, die "alten Hasen" wie 50x aufgewärmt erscheinen und die für "uns Anfänger" doch durchaus ihre Berechtigung haben.
    In diesem Sinne vielen Dank für bisher zahlreiche Tipps,
    Doro


    Na klar, Du hast Recht Doro! Entschuldige bitte meinen Disput, Hermine betreffend!
    Sie kann es nicht lassen, immer wieder an mir "herumzukriteln" (wie so manch andere(r) auch).
    Mir wäre ein vernünftiger Austausch auch lieber - wem nicht? Allerdings darf es hier "nur einen geben". ICH bin das aber NICHT. Das ist der Anderen einziges Problem. Sonst ist es nett hier und für mich lehrreich, besonders psychologisch gesehen.

    • Offizieller Beitrag

    Waren nicht meine Tipps, die "altbekannten und 50x aufgewärmten"?
    Wenn man so genau liest... egal, ich denke, Alouette hat schon die nützlichen Tipps herausgefunden.
    Allerdings bitte ich um mehr Sachlichkeit und Respekt, gerade was die Fremdsprachenkenntnisse einer Fachlehrerin vs. die Kenntnisse eines Nicht-Fachlehrers betrifft.
    Ich mische mich auch nicht in Mathe-Tipps ein, weil das einfach nicht mein Fachgebiet ist und ich es nie studiert habe.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Hermine schrieb am 23.11.2006 17:01:
    ...Ich mische mich auch nicht in Mathe-Tipps ein, weil das einfach nicht mein Fachgebiet ist und ich es nie studiert habe...


    KANN sein, dass Du Dich in Mathe-Tipps vielleicht nicht einmischt, sonst aber überall. Und wenn Dir etwas/jemand nicht passt, tust Du das in repsektloser Weise, indem Du das/denjenigen, was/der Dir nicht passt, als "völlig ungeeignet" oder "unbrauchbar", "inkompetent" usw. bewertest.


    EDIT, weil ich hier ggf. zu einer Übersetzungsprobe aufgefordert werde: Es ging hier um eine METHODE, die unser Fachlehrer damals praktizierte. Ich habe NICHT behauptet, dass ich dadurch fließend jeden Text übersetze, der mir vorgesetzt wird.


    Was soll also Dein voriger Beitrag? Es war doch schon Ruhe hier im thread. Aber Du musstest ja wieder nachhaken - wie immer.
    Na ja, kann ja sein, dass Dich unser letzter Disput so aufgeregt hat...

  • Hallo Alouette,


    was ich noch anmerken wollte und was noch nicht genannt wurde: ich würde, wenns irgendwie geht, nur Lehrveranstaltungen (z.B. Sprach- und Literaturwissenschaftsseminare) besuchen, die auch in der Fremdsprache gehalten werden. Ist ja leider oft nicht der Fall, ich hab leider erst im Hauptstudium gemerkt, dass das viel gescheiter ist - aber vielleicht warst Du ja schon früher so schlau...


    Und zu Englisch: im Bereich Sprachpraxis zählt Textproduktion im 1. Staatsexamen ziemlich viel. Deswegen würde ich wenn möglich frühzeitig viele der entsprechenden Advanced Writing/Exam Preparation Written-Kurse (wie auch immer die Schreibkurse bei Euch an der Uni heißen) besuchen - und immer schön Hausaufgaben machen und Aufsätze einreichen, gell?:-)



    LG, schattentheater

  • hallo schattentheater,


    danke für deine tipps. ich habe den eindruck, dass mein schriftl. englisch nicht wirklich gut ist. ich habe einen advanced writing kurs absolviert und eine 1,3 bekommen, aber irgendwie hatte ich den eindruck, dass das unverdient war. ich habe familie in den USA und in australien, mit der ich e-mails austausche. das sind native speaker, die kein deutsch sprechen, und ich muss ihnen daher auf englisch schreiben, was mir auch spaß macht. die finden mein englisch spitze und ich glaube nicht, dass die das einfach nur so sagen. ich finde es schier unzureichend, meinen wortschatz zu klein. ich weiß nicht, was ich machen soll. im moment bin ich im magisterstudiengang und mache erst dann examen, aber davor graust´s mich jetzt schon. ich glaube einfach nciht, dass ich gut abschneiden werde. in der kombination engl/frz kommen die meisten leute mit der gesamtnote (1. examen) 2,7 raus. mich graust es einfach nur. das schlimmste ist, dass ich immer denke, ich könnte nicht genug, aber vor lauter anderem kram, den man so machen muss, komme ich nicht so recht zum wesentlichen, nämlich zum gründlichen pflegen der fremdsprachen. wo soll das nur enden... ?(


    LG
    alouette

  • Guten Morgen,


    ja, ich kann schon nachvollziehen, dass man ziemlich beschäftigt ist, wenn man sich permanent in zwei Fremdsprachen gleichermaßen "up-to-date" halten will.
    (Meine Selbstmotivation muss ja glücklicherweise nur für eine reichen...:-); dennoch habe ich auch immer wieder mal so meine Ängste, zu wenig zu machen und - v.a. in Bezug auf meinen Wortschatz - "abzubauen").


    Allerdings hat man mit zwei Sprachen doch auch einige Vorteile und einen ganz guten Überblick: vor allem im Bereich Sprachwissenschaft, aber auch in Didaktik und Literaturwiss. gibt es doch so viele Parallelen, die einem bei Prüfungen usw. - so hoffe ich zuindest - helfen und Selbstbewusstsein geben.


    LG schattentheater

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