DSGV Zeugnisse per Hand schreiben
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Sagen wir mal so:
Meine Grundschulzeugnisse sind auch noch handschriftlich verfaßt.Und ja, wenn die an der Grundschule die Zeugnisse wirklich in Normschrift (DIN EN ISO 3098) sauber hinbekommen, ziehe ich meinen Hut. Das Ganze natürlich mit dokumentenechter Tusche nach DIN EN ISO 12757-2.
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Wir haben an unserer Förderschule durchaus auch darüber diskutiert. Am Ende sind wir dazu übergegangen, die Zeugnistexten zu anonymisieren. Jetzt steht da nur "der Schüler/Die Schülerin".
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Ob wir die alten Schreibmaschinen wieder rausholen sollten?
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Ob wir die alten Schreibmaschinen wieder rausholen sollten?
Aber Vorsicht: Die Farbbänder können auch ausgelesen werden... Nicht sicher!
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Oh ha, und dann auch noch mit dokumentenechter Tinte... sprich: bei jedem Schreibfehler alles nochmal von vorne!!!!???? Ich glaube ich würde mich weigern, da Texte zu formulieren. Zumindest hier in Berlin gäbe es als Alternative für die Klasse 1und 2 dann ja auch die Ankreuzzeugnisse.
Ansonsten würde mir noch einfallen: die Texte in anonymisierter Form am eigenen Rechner formulieren und dann in der Schule "nur" noch einfügen (vermutlich das was Juditte meinte?). Auch das dürfte aber zeitlich schon knapp werden, wenn alle Lehrer an drei Schulrechner wollen. Ich wäre an dieser Stelle ja für eigens dafür eingestellte professionelle Bürokräfte ....
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Ist es. Die Leute machen sich da wieder einmal viel zu viel Panik.
Kl.gr.Frosch
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Ich nehme an, es ist keine Panik, sondern eine (mehr oder weniger) subtile Protestaktion, mit der das Kollegium darauf hinweisen will, wie unmöglich es ist, mit der zur Verfügung gestellten technischen Ausstattung alle Vorgaben zu erfüllen. Deshalb auch der sehr deutliche Hinweis auf die Nachteile für Schüler/Eltern, bzw. dass dann eben keine differenzierten Anmerkungen möglich sind.
So etwas ist genau die Art von Aktion, die viele von euch im Thread darüber, wie viel man privat für die Schule bezahlt, eingefordert hat. Man erzeugt Öffentlichkeitswirksamkeit, bezieht die relevanten Wählergruppen mit ein und bekommt eine Bühne, auf der man die erbärmliche Ausstattung der Schule darlegen kann, ohne offiziell gegen den Dienstherrn gewettert zu haben.
Ich finde die Aktion genial und höchst gelungen. -
Wenn mir die Parkgebühr zu hoch ist, plane ich trotzdem keine Selbstverbrennung auf dem Parkplatz.
Kl.gr.Frosch
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Man muss ja nicht gleich so eine krasse Analogie finden.
Wenn dir eine fiktive Parkgebühr an deiner Schule zu hoch ist, kommst du vielleicht in Zukunft erstmal mit dem ÖPNV, der für dich umständlicher ist, deshalb kommst du jeden Tag 40 Minuten zu spät. So würde ich die Analogie wählen: Man nimmt für einen beschränkten Zeitraum eine deutliche Unannehmlichkeit auf sich, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen, in der Hoffnung, dass sich etwas ändert. Dafür muss das Verhalten aber eben auch anderen wehtut. Finde ich hier, wie gesagt, gelungen. -
Wir haben pro Klasse ca. 5-10 Lehrer, die involviert sind, diese Einzeltexte müssen alle zu den Klassenlehrern und dann theoretisch auf dem einzigen geeigneten PC in der Schule zusammen gefügt werden... viele Möglichkeiten haben wir nicht...
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Oh ha, und dann auch noch mit dokumentenechter Tinte... sprich: bei jedem Schreibfehler alles nochmal von vorne!!!!????
Ja genau, von den technischen Zeichnern wurde das früher in der Ausbildung verlangt und einige Kollegen verlangen entsprechende Zeichnungen mit Tusch-Halter und Normschirft noch heute.
Ich sag nur: Rotring Tusche K schwarz (Ätztusche) auf Pokalon-Folie. Das ist dann die ganz große Kunst.
Pokalonfolie ist eine sehr dicke angerauhte Plastikfolie, die gegenüber Papier den Vorteil hat, daß sie sich nicht in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit verzieht oder schrumpft. Man kann die Maße also sehr genau von der Zeichnung abnehmen. Und die Tusche-Zeichnungen dann bitte in kleinster Normschrift (Schrifthöhe Großbuchstaben 2,5mm, Strichstärke 0,25mm) beschriften.Wenn das jemand kann, kommen da echt Kunstwerke bei raus.
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diese Einzeltexte müssen alle zu den Klassenlehrern und dann theoretisch auf dem einzigen geeigneten PC in der Schule zusammen gefügt werden...
Und wie macht ihr das nun praktisch?
o.k. vermutlich so, oder?:
Ihr schreibt die Zeugnisse komplett zu Hause, aber anonymsiert und fügt dann in der Schule nur noch die Namen ein? -
Wir haben ernsthaft auch aus Protest über einen solchen Vorschlag diskutiert und es dem Schulträger angedroht. Nun haben wir einen Raum mit 6 PCs. Hier soll die Noteneingabe erfolgen. Das wird auch eng am Ende des Schuljahres. Müsste aber zu schaffen sein. Damit müssen wir keine Noten mehr am privaten PC verarbeiten.
@plattypluswieso normschrift auf Zeugnissen? Meine aus der Grundschule und die ersten vom Gymnasium waren mit echter Lehrerhandschrift geschrieben.
Und macht ihr das im Unterricht wirklich noch mit Tusche? Das ist doch überflüssig. Ich hab das in der Lehre machen müssen, aber die ist fast 30 Jahre her. Ich mache im Unterricht höchstens noch einige Normschrift-Übungen. Und dann ist’s auch gut damit. Kein Technischer Zeichner/Produktdesigner benötigt sowas heute. Nach der Änderung der Berufsbezeichnung und Neuordnung haben sich die Inhalte stark gewandelt und dafür ist doch gar keine Zeit mehr.
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Wir haben pro Klasse ca. 5-10 Lehrer, die involviert sind, diese Einzeltexte müssen alle zu den Klassenlehrern und dann theoretisch auf dem einzigen geeigneten PC in der Schule zusammen gefügt werden... viele Möglichkeiten haben wir nicht...
Eine Schule ist durchaus in der Lage, eine Handvoll PCs für den Lehrergebrauch zu beschaffen. Da muss eure Schulleitung eben mal was tun.
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Eine Schule ist durchaus in der Lage, eine Handvoll PCs für den Lehrergebrauch zu beschaffen. Da muss eure Schulleitung eben mal was tun.
Naja, wenn man es schon genau nimmt mit dem Datenschutz, dann ist es nicht so einfach.
Von behördlicher Seite gibt es vorsichtigen Optimismus zum datenschutzkonformen Einsatz von Windows 10 Enterprise:
https://www.heise.de/newsticke…rm-einsetzen-3835496.html
(wer den Text liest, stellt fest, dass nicht alle Bedenken ausgeräumt werden).
Allein die Lizenz kostet 370 € (circa) für einen Rechner.
Der Punkt ist: Wer entscheidet denn dann, ob die Handvoll Rechner datenschutzkonform ist oder nicht? Nur dadurch, dass sie in der Schule stehen, werden sie ja nicht datenschutzkonform. Soll das der schulische Datenschutzbeauftragte leisten, der dafür nicht mal eine Entlastungsstunde bekommt? Steht der Schulleiter dafür gerade?
Ich als (ambitionierter) datenschutzrechtlicher Laie würde ja sagen, dass es reicht, wenn die Rechner nicht im Netz sind - was die Rechner betrifft.
Aber wie kommen die Texte der Lehrer da rein? Per USB-Stick? Die müssten dann verschlüsselt sein ...
Was ich damit sagen will: Die Schulträger wälzen, wie so oft, die Probleme auf die Schulen ab. Es gibt keine konstruktiven Hilfestellungen zum Thema, jede Schule darf das Problem für sich alleine lösen.
Wenn ich mir unsere Schule mit über 1000 Schülern und über 100 Lehrern / Angestellten als Firma vorstelle, dann nehme ich an, dass man dort eine volle Stelle für den Datenschutzbeauftragten hat.
So nebenher kann man dann nur rumpfuschen und hoffen, dass man als Datenschutzbeauftragter nicht allein den Kopf hinhalten muss.
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Kein Mitleid. In der Schule gibt es nicht genug Computer, weil die Kollgen dort durch Benutzung der privaten Geräte jahrelang, systematisch über den Bedarf hinweggetäuscht haben.
Und jetzt dann pflichtschuldig von Hand zu pinseln, würd' mir auch nicht einfallen. Nee, man nimmt dier Computer, die da sind, und dann sind die Zeugnbisse fertig, wenn sie fertig sind.
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Ich mache im Unterricht höchstens noch einige Normschrift-Übungen. Und dann ist’s auch gut damit. Kein Technischer Zeichner/Produktdesigner benötigt sowas heute.
Moin,
die Produktdesigner machen sowas heute auch alles am Computer, aber die Straßenbauer zeichnen bei uns durchaus noch Verlegepläne auf ganz klassische Art und Weise. -
Wenn mir die Parkgebühr zu hoch ist, plane ich trotzdem keine Selbstverbrennung auf dem Parkplatz.
Und sich dann wundern, wenn's immer teurer wird!
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