Hallo zusammen,
ich wollte euch als erfahrene Kollegen gerne mal in einer Sache um eine Einschätzung bitten.
Und zwar werde ich an meiner Schule langsam immer unzufriedener. Ich komme zwar mittlerweile mit allen Mitgliedern der Schulleitung (wieder, war nicht immer so) sehr gut aus, wir haben ein sehr junges Kollegium, in dem ich mich auch wohl fühle und die technische Ausstattung ist vom Feinsten!
Allerdings werde ich mit den Unterrichtsbedingungen, was ja eigentlich das Kerngeschäft sein sollte, immer unzufriedener. Ich unterrichte zwei Hauptfächer. In dem Hauptfach, das ich als mein Steckenpferd bezeichnen würde, herrscht an unserer Schule leider eine absolute Überversorgung, sodass ich dort kaum mehr eingesetzt werden kann. Was besonders ungünstig ist, da ich eben in diesem Fach langfristig gesehen auch auf einen Lehrauftrag am Seminar hinarbeiten wollte... Und dafür, laut einer Kollegin, die am Seminar für eben dieses Fach ein "hohes Tier" ist, auch sehr qualifiziert wäre.
Mein zweites Fach unterrichte ich natürlich schon auch gerne, aber nicht in diesem Umfang. Es ist in allen Belangen deutlich aufwändiger als mein erstes Fach, was mir deutlich zu schaffen macht. Ich hatte noch nie so viele Krankheitstage wie in den letzten drei Jahren. Klar, muss das nicht unbedingt damit zusammenhängen... Tut es aber meiner Meinung nach...
Was dazu kommt: Durch organisatorische Zwänge ist es kaum möglich, pädagogisch kontinuierlich etwas aufzubauen und das durchzuziehen. In meinem Steckpferd-Fach habe ich mich zum Beispiel auf eine "Sache" sehr aufwändig vorbereitet (über drei Jahre hinweg). Dann hatte ich einmal eine solche Klasse. Im zweiten Jahr war es wegen der angesprochenen Überversorgung nicht mehr möglich, mir eine solche Klasse zu geben. Sie bekam dann eine andere Kollegin, die da nicht eingearbeitet war. Im dritten Jahr hatte sich die "Sache" dann im Sande verlaufen.
Nun ist das Ganze wieder passiert. Aufwändig ein Jahr lang eingearbeitet, dieses Jahr auch eine solche Klasse bekommen. Kommendes Schuljahr wird es wieder nicht gehen, dass ich eine solche Klasse bekomme wegen der Überversorgung. Eine Kollegin, die nicht eingearbeitet ist, muss übernehmen. Ich denke das Schicksal dieser "neuen Sache" ist absehbar... Für diese "Sache" war bei uns auch eine A14-Stelle ausgeschrieben, auf die ich mich wegen eines "ungünstigen" Ausschreibungstextes nicht bewerben konnte.
Ich muss dazu sagen, dass ich bei beiden Sachen schon über die Grenzen der Schule hinaus "von mir reden" gemacht habe, d.h. daran, dass ich das nicht gut gemacht hätte, kann es nicht liegen. Im Gegenteil. Ich werde auch von Schulleitungsseite des Öfteren dafür gelobt (was bei uns leider eine Seltenheit ist).
So, nachdem ich das also erkannt hatte, dass es auf pädagogischer Ebene offenbar nicht sinnvoll ist, sich groß zu engagieren, habe ich versucht, etwas in der Verwaltung Fuß zu fassen, und das ist mir denke ich auch sehr gut gelungen. Die Sache, die ich dieses Jahr angepackt hatte, ist top gelaufen. Die Schulleitung ist zufrieden mit meiner Leistung und möchte auch, dass ich diese Arbeit im nächsten Jahr fortführe. Organisatorische Zwänge, die dem entgegen sprächen, gibt es nicht. Zumal diese "Sache" seit Jahren an unserer Schule läuft.
Nun ist es aber so, dass ich diese Verwaltungsaufgabe zwar sehr sehr gerne mache, aber sie eben auch sehr aufwändig ist. Ich habe die Arbeitsstunden aufgeschrieben. Es waren insgesamt über 40 Zeitstunden, also quasi 1,5 Schulstunden pro Woche. D.h. "kostenlos" möchte ich das im kommenden Schuljahr eigentlich nicht mehr machen... Und diese Verwaltungsaufgabe könnte ich halt theoretisch an jeder anderen Schule auch machen.
Da es mir prinzipiell eigentlich an der Schule gefällt, hatte ich nun die Idee, einfach mal um ein Gespräch mit der Schulleitung zu bitten und meine Lage zu schildern. Zu den oben genannten Punkten, die "schief gelaufen" sind, kommt nämlich noch, dass ich der ewigen Pendelei langsam müde werde. Ziel wäre es, mal auszuloten, ob die Schulleitung nicht bereit ist, mir einen zusätzlichen, verbindlichen Anreiz zu schaffen, dazubleiben. Sprich A14 für diese Verwaltungsaufgabe. Nicht, weil ich unbedingt A14 (also den Status) möchte (das wird man in BaWü eh irgendwann), sondern weil ich offiziell und verbindlich Verantwortung im Verwaltungsbereich übernehmen und für diesen Mehraufwand auch entsprechend entlohnt werden möchte. Plus, ich hätte die Garantie, dass ich diese Arbeit auch wirklich mal über eine längeren Zeitraum machen könnte und nicht wieder alles in heißer Luft verpufft. Ich hoffe, das hört sich irgendwie sinnvoll und logisch an. Für mich ist es das zumindest.
Falls seitens der Schulleitung keine Bereitschaft dafür bestünde, würde ich in Zukunft Versetzungsanträge stellen. Ich weiß, dass andere Schulen an meinem Heimatort mein Steckenpferd-Fach händeringend suchen, d.h. ich könnte es an einer anderen Schule in größerem Umfang unterrichten.
So, nun meine Frage: Was meint ihr zu diesem Vorgehen? Hat das irgendwelche Aussichten auf Erfolg? Zu verlieren habe ich ja nichts, oder?
Wäre dankbar für eure Einschätzung. Bitte vergebt mir, dass ich teilweise so kryptisch und unkonkret geschrieben habe, aber ich möchte nicht unbedingt erkannt werden. Man weiß ja nicht, wer hier sonst noch so mitliest.
Lg und danke,
Mrs Pace