Hallo,
Ich muss mich hier einfach mal abreagieren und würde euch gerne um Tipps und Erfahrungswerte bitten. In fünf Wochen werde ich heiraten, was uns eigentlich freut. Generell sehen wir die Vorbereitung sehr locker; es ist nicht jede Minute durchgeplant und wichtig ist für uns, dass der Tag sehr harmonisch und so stressfrei für alle wird wie möglich. Meine Lockerheit überrascht mich selbst sehr, da ich eigentlich perfektionistisch veranlagt bin.
Nun ist es aber so, dass meine Mutter und Schwester sehr sauer und unheimlich enttäuscht sind, weil „nichts so läuft, wie sie es wollen“. Die Hochzeitsspiele, die meine Schwester geplant hat, wurden durch meine im Voraus gegebene No-Go-Liste abgelehnt, wodurch wir für sie „sehr unflexibel, egoistisch und super herrisch“ sind. Wir sind zwar offen für Spiele, aber sowas wie „Wadenraten“ finden wir nunmal geschmacklos. Das ist unsere persönliche Meinung und da es unsere Hochzeit ist, finden wir, sollte das gemacht werden, was wir wollen - oder eben zumindest das nicht gemacht werden, was wir nicht wollen. Meine Mutter mischt sich auch ständig ein und meinte eben noch zu mir, dass sie froh ist, wenn die Hochzeit vorbei ist, da das eh ein schwarzer Tag sein würde, der nur schief gehen könnte, weil wir für nichts offen wären und ich zudem nur Streit suchen würde. Wir würden alles nur so organisieren, wie wir es wollen, und sie als Brautmutter hätte nichts zu sagen, sondern müsste sich mit Sachen zufrieden geben, die sie absolut nicht will.
Ja, wir legen großen Wert darauf, dass es unsere Hochzeit ist und wir unsere Vorstellungen durchsetzen. Wir machen uns allerdings auch krumm, damit die Wünsche anderer mit einbezogen werden, und bekommen nur Kritik, Wut und Enttäuschung zu hören. Am liebsten würden wir alles absagen und im Ausland zu zweit heiraten, dann hätten wir den Stress nicht. Es ist so enttäuschend für uns, dass wir uns nach anderen richten sollen, wo es doch unser Tag werden soll und wir nen großen Haufen Geld dafür ausgeben. Ich halte meine Mutter und meine Schwester, die leider auch meine Trauzeugin ist, so gut es geht aus der Planung raus, das ist deutlich stressfreier für mich. Darüber sind sie natürlich auch erbost, was ich zwar verstehe, aber ich bin maßlos enttäuscht von beiden, vor allem weil sie mir die Schuld für alles zuschieben.
Ich denke, dass ich mit dieser Art von Hochzeitsstress nicht alleine bin. Deshalb wollte ich fragen, wie ihr euch davon abgrenzt und mit der Enttäuschung, ausgelöst durch die Familie, umgeht?
Und sorry für den langen Text. Aber es tat gut, sich das mal von der Seele zu schreiben
Ach, noch eine weitere Frage fällt mir ein, jetzt wo ich den Text nochmal Korrektur gelesen hab, bevor ich ihn abschicke. Ich habe geschrieben, dass meine Schwester „leider“ meine Trauzeugin ist. Ich habe sie nur auf Druck meiner Eltern gewählt, weil ich meine drei engsten Freundinnen mit diesem Stress nicht belasten wollte. Zwei von ihnen sind dieses Jahr zum ersten Mal Mama geworden und eine ist beruflich sehr eingespannt. Ich fühle mich mit meiner Schwester als Trauzeugin jedoch sehr unwohl. Würdet ihr so kurz vor der Hochzeit die Trauzeugin nochmal ändern? Sie hat sich schon einiges an Mühe gegeben bei der Vorbereitung, so wie ich es von anderen mitbekomme, auch beim Junggesellinnenabschied, nur dass es eben so gemacht werden soll wie sie es will.