Kooperative Lernmethode - "fehlende SuS"

  • @yestoerty @Meerschwein Nele


    Genau solche Module hatten wir auch und sie waren sehr sehr sinnvoll :)


    In der Spanischausbildung ist es außerdem so, dass wir jeweils eine Stunde nur mit den Lehrbuchmaterialien, eine mit Lehrbuch plus Zusatzmaterial und eine Stunde mit eigens erstellten Materialien im Besuch zeigen sollen.


    Einfach um zu üben, richtig mit dem Lehrwerk umzugehen :)

  • Was wird denn Verbiegendes erwartet? Selbst wenn du die (d.M.n.) erwartete Methode doof findest, ist das so furchtbar? frontal kannst du noch 40 Jahre machen, wenn dir danach ist. Mach doch erst mal das, was die Ausbilder für richtig halten.
    Manche Dinge versteht man einfach auch erst später. Ich hab von dem Fachleiter, mit dem ich wiederholt aneinandergeraten bin jedenfalls mehr gelernt, als von dem, mit dem ich ständig einig war.


    Hallo Krabappel,


    das ist es ja gerade: Wenn ich frei vorbereiten kann (z.B. für die seltenen Vertretungsstunden), dann geht mir alles deutlich leichter von der Hand und die Stunde ist nicht selten zufriedenstellender für die SuS und für mich selbst auch. Meiner Art kommt die "direkte Instruktion" (damit meine ich eben nicht nur frontal die Klasse belabern) sehr entgegen. Hier mit Schwerpunkt auf Lehrer-Schüler-Interaktion, gelenktes Unterrichtsgespräch und kleinschrittigen Sozialformen (kurze Partnerarbeitsphasen, Gruppenphasen nur dann, wenn ich jenen einzelnen Schüler aktiv einbinden und den Lernfortschritt kontrollieren kann - das geht in Vorzeigestunden regelmäßig nicht, die Zeit ist viel zu kurz und das Arbeitstempo zwangsläufig zu hoch), dabei hängt sich alles an klaren Problemstellungen auf und eben nicht an glatten Gelenkstellen und häufig wechselnder äußerlich sichtbarer Schüleraktivität etc.


    Aber hey klar: Ich mache genau das, was man von mir erwartet und das begründe ich mir gegenüber so, wie du es sagst: Ich kann dabei auch was lernen und vielleicht haben diejenigen mit mehr Erfahrung am Ende auch guten Grund dazu, das genau so und nicht anders zu verlangen. Das weiß man erst hinterher.


    der Buntflieger

  • Auch die neueren Erkenntnisse der empirischen Bildungsforschung hat er sich so zurecht gebogen, dass er seinen diffusen Wahlspruch "Mischwald ist besser als Monokultur" weiterhin öffentlichkeitswirksam präsentieren kann.

    Tatsächlich tut er das nicht mehr, zur Methodenvielfalt hat er seine Meinung geändert!


    https://www.scook.de/scook/hil…st-guter-unterricht-video ~Minute 10


    Ich finde auch, dass man das, was Meyer so von sich gibt, durch eigene Erfahrungen automatisch (und viel besser) lernt. Seine blöden Kriterien musste ich für die Prüfung im 1. wie im 2. Staatsexamen auswendig aufsagen können...

  • Tatsächlich tut er das nicht mehr, zur Methodenvielfalt hat er seine Meinung geändert!
    https://www.scook.de/scook/hil…st-guter-unterricht-video ~Minute 10


    Ich finde auch, dass man das, was Meyer so von sich gibt, durch eigene Erfahrungen automatisch (und viel besser) lernt. Seine blöden Kriterien musste ich für die Prüfung im 1. wie im 2. Staatsexamen auswendig aufsagen können...


    Hallo mi123,


    er hat diesen Punkt ("Methodenvielfalt") etwas angepasst (er nennt es nun wohl "Methodentiefe"), aber zwischen den Zeilen kommt bei H. Meyer weiterhin klar zum Ausdruck, dass er eben doch an seinen alten Ideen festhält (Frontalunterricht ist zwar gut - er verwechselt das immer mit "direkter Instruktion" bzw. trennt das nicht klar voneinander), weil das die Empirie nun eben gezeigt habe, aber offener Unterricht bzw. individualisierender Unterricht ist nur deshalb klar unterlegen, weil die Lehrer das nicht gut genug umsetzen. Deshalb fordert er das weiterhin ein, auch wenn alle Daten überwiegend dagegen sprechen.


    Herkömmlichen Unterricht (damit ist natürlich wieder das Gespenst "Frontalunterricht" gemeint) wertet er als "zu langweilig" ab und am Ende landen wir dann eben doch wieder beim Methodenzirkus. Man kann von dem Mann nun nicht erwarten, dass er in seinem Alter noch umdenkt oder seine bisherigen Dogmen alle über Bord wirft. Aber dass man sich nach wie vor in der Lehrerausbildung und an vielen Unis von überkommenen präskriptiven Vorgaben beeindrucken lässt, finde ich schon bedauerlich.


    10 Kriterien zählt Meyer auf, die muss man sich für Prüfungen merken und rezipieren - dann sind überspitzt gesagt alle glücklich. Solange das so läuft, muss man sich nicht wundern, dass das Umdenken vielen so schwer fällt.


    Für mich zählen die 4 folgenden messbaren Kriterien auf Lehrerseite:


    1) Pädagog. Wissen
    2) Begeisterungsfähigkeit
    3) Selbstregulative Fähigkeiten
    4) Subjektive Theorien über Unterricht


    Und nur drei Kriterien "guten" Unterrichts (auch messbar):


    1) Kognitive Aktivierung
    2) Konstruktive Unterstützung (z.B. bei Fehlern)
    3) Classroom-Management


    Die Methodenvielfalt- oder Tiefe und Sozialformen etc. sind da inbegriffen, haben aber keinen gesonderten Stellenwert mehr. Den verdienen sie nämlich schlicht und ergreifend nicht und dieser Affenzirkus hält die Leute (bzw. Referendare) davon ab, einfach messbar guten Unterricht zu machen. :aufgepasst:


    Genug geschrieben!


    der Buntflieger

  • Du hast auf der Lehrerseite was ganz Wichtiges vergessen: Fachwissen. Aber immerhin sind wir bezüglich Herrn Meyer mal der gleichen Meinung ;)

  • Du hast auf der Lehrerseite was ganz Wichtiges vergessen: Fachwissen. Aber immerhin sind wir bezüglich Herrn Meyer mal der gleichen Meinung ;)


    Hallo Wollsocken80,


    Darstellungsmangel meinerseits, Fachwissen gehört zu Punkt 1 oben mit dazu, genauer gesagt: Fachwissen und fachdidakt./päd. Wissen; oder kurz: Professionswissen.


    Das mit der gleichen Meinung müsste eigentlich gefeiert werden. :rose:


    der Buntflieger

  • Keine Ahnung, ob es notwendig ist (weil ich nicht weiß, ob mit "Affenzirkus" und ablehnenden Tendenzen diese kritisiert werden), aber ich möchte ganz klar in die Bresche springen für kooperative Lernformen.
    Diese erfüllen ziemlich gut die Auffassung eines modernen und konstruktivistischen Unterrichts, würde ich behaupten. Kooperative Lernformen mit deren genuinen Prinzipien u.a. der individuellen Verantwortung und positiven Abhängigkeit sind das beste Gegenmittel gegen die berechtigte Kritik an Gruppenarbeiten und Partnerarbeiten, die dann doch eine verkappte Einzelarbeit sind und nur von einer Person / wenigen Personen in der Gruppe getragen werden. Das Beste ist - auch im Kontext der Diskussion -, dass die Überlegenheit kooperativer Lernformen bereits in der Hattie-Studie empirisch nachgewiesen ist z.B. gegenüber individuellem Lernen (demgegenüber haben kooperative Lernformen nach Hattie eine Effektstärke von 0.59).

  • Keine Ahnung, ob es notwendig ist (weil ich nicht weiß, ob mit "Affenzirkus" und ablehnenden Tendenzen diese kritisiert werden), aber ich möchte ganz klar in die Bresche springen für kooperative Lernformen.


    Hallo tibo,


    nein, ich kritisierte nicht pauschal kooperative Lernformen, die ich selbst wann immer machbar einsetze. Kritisiert wird hier von mir (ich bin da aber nicht alleine) einzig der Methodenzirkus (bzw. Affenzirkus), wenn also der Ausbilder schon rundum glücklich ist, eine halbwegs erträglich vorgetragene Gruppenarbeit zu sehen und ihn der Rest (was wurde wirklich gelernt, gab es überhaupt passende Herausforderungen, Problemstellungen und tatsächliches kooperatives Lernen etc.) dann nur noch beiläufig interessiert und er umgekehrt fast schon beleidigt reagiert, wenn keine Gruppenarbeit gezeigt wird, auch wenn die Stunde prima verlief.


    Leider ist weiterhin der Punkt "Methodenvielfalt" vielerorts offiziell im Anforderungsprofil (bei uns auch) zu finden. Du kannst somit faktisch keine Stunde mit nur 1-2 Sozialformen ausführen, ohne automatisch dagegen zu verstoßen. Das kritisiere ich und nichts sonst.


    der Buntflieger

  • Hallo nochmal,


    ich sitze gerade an einer Unterrichtsvorbereitung und dabei ist mir noch ein zentraler und meiner Ansicht nach regelmäßig vernachlässigter Punkt eingefallen hinsichtlich "Sozialform" vs. "Arbeitstechnik" vs. "Inhalt" vs. "Methode" etc.:


    Da wird nämlich meistens gar nicht richtig differenziert zwischen diesen Angelegenheiten, wobei das aber - das sehe ich jedenfalls so - zentral wäre, um das zu schaffen, was immer gefordert aber oft nicht konsequent umgesetzt wird (werden kann): Den "Inhalt" vor die "Methode" zu stellen und letztere im "Dienst" des ersteren zu praktizieren.


    Die "Arbeitstechnik" entscheidet nämlich darüber, ob eine "Sozialform" praktikabel ist oder nicht (beides zusammen bildet für mich die eigentliche "Methodik") und die "Arbeitstechnik" ist das, was auf den "Inhalt" (besser: "Kompetenzrahmen") primär bezogen ist, dann erst folgt die "Sozialform" und komplettiert damit die "Methode" als solche.


    Mit "Arbeitstechnik" meine ich ein konkretes didaktisches Werkzeug, das SuS dabei hilft, einen "Inhalt" (bzw. die Zielkompetenzen) zu erschließen. Beispielsweise eine 3-Schritt-Technik bei der Problemerkennung - von der Meinung über das Beispiel/Begründung zum Lösungsvorschlag: "Ich finde Schule langweilig (M). Man muss immer Dinge lernen, auf die man keine Lust hat. (B) Ich/Wir frage(n) den Lehrer, ob er ein Thema mit uns findet, das spannender ist.(L)"


    Eine solche "Arbeitstechnik" (als Bestandteil der "Methodik") wird nun durch eine passende "Sozialform" erschlossen (damit auch soziale und methodische Kompetenzen als inhaltliche Feinziele im Unterricht trainiert werden können). Das könnte hier z.B. die bekannte "Textlupe" sein (siehe hier: https://wiki.zum.de/wiki/Textlupe). Alle SuS schreiben zu einem (je nach Altersstufe vorgegebenen oder frei gefundenen) Problem jeweils ein Beispiel/Begründung und einen Lösungsvorschlag. Diese Kurztexte werden dann in Kleingruppen gelesen unter folgenden Fragestellungen: Was gefällt mir oder gefällt mir nicht (Problem). Weshalb gefällt mir das (nicht)? (Beispiel) und optional: Was könnte man ändern? (Lösungsvorschlag). Das Ergebnis dieser Kleingruppenarbeiten wäre dann die Vorlage für die abschließende Auswertungsphase im Plenum.


    Hier ist sichergestellt, dass jeder einzelne Beteiligte kognitiv aktiviert/gefordert ist und sich kognitive Potentiale wechselseitig ergänzen. Die Auswertung orientiert sich dann automatisch an dem Potential der Klasse und nicht an einer starren Vorgabe der Lehrperson, wobei diese dennoch nötige Strukturen und Problemlösungshilfen zu Verfügung stellt.


    Leider wird eben doch oftmals nur ein wirres Gruppenspektakel veranstaltet, das den Lernprozess verdunkelt und in dem sich einzelne SuS wunderbar verstecken können oder schlicht übersehen werden.


    Natürlich ist das nur ein grobes Beispiel und für eine tatsächliche Umsetzung würde man noch etliche Zwischenschritte/Übergänge etc. klären und didaktisch/fachlich aufbereiten müssen.


    der Buntflieger

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  • Kooperatives Lernen soll vor allem zum selbständigen Lernen anleiten und damit mich als Lehrende langfristig entlasten. Die Implementierung von kooperativen Lernformen sehe ich daher als eine Art "Hilfe zur Selbsthilfe" für die SuS: sie sollen *miteinander* klar kommen und vor allem langfristig *ohne mich*.


    Dabei muss ich ehrlich gestehen, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wie all die tollen und wohlklingenden Methoden heissen. Ich hörte in der pädagogischen Ausbildung mal was von Gruppenpuzzle & Co. habe das aber sicher nie explizit angewandt. Unsere beiden Fachdidaktiker (selbst beides Chemielehrer an der gymnasialen Oberstufe) haben darauf zum Glück auch überhaupt keinen Wert gelegt. Sehr grosser Wert wurde allerdings darauf gelegt, dass in einer Stunde möglichst alle SuS arbeiten und dass sie vor allem miteinander arbeiten und hinterher mehr wissen, als vorher.


    Es gibt in einem Fach wie Chemie kaum die Möglichkeit, die SuS anhand einer Methode xy sich Sachinhalte wirklich selbst erschliessen zu lassen, weil die SuS wirklich Nullkommagarkein Vorwissen aus ihrem Alltag mitbringen. Ich meine wirklich *nichts*. Wo sollen die also anfangen zu denken und zu diskutieren, irgendeine Meinung zu bilden oder was weiss ich nicht was es braucht für die tolle Methode xy. Meine SuS müssen sich also immer erst theoretisches Wissen aneignen um dieses später z. B. an einem Fallbeispiel anwenden zu können, was dann sogar in einer Gruppenarbeit geschehen kann. Beim Aneignen des theoretischen Wissens bleiben eigentlich nur zwei Wege: entweder ich erledige das im Unterrichtsgespräch oder die SuS lesen halt selbst im Skript. Wirklich *selbständig* erarbeitet haben sie damit gar nichts, sie haben einfach nur gelesen und dann ein paar Fragen zum Text beantwortet bzw. Übungsaufgaben gelöst.


    Wahrscheinlich ist dieser "Methodenzirkus" in der Unter- und Mittelstufe vor allem dafür nützlich, die SuS beschäftigt zu halten und sicherzustellen, dass sich keiner langweilt. Wahrscheinlich trainiert man so auch gewisse Umgangsformen in der Gruppe. Alle Menschen müssen später im Berufsleben ja z. B. mit Leuten umgehen können, die sie nicht unbedingt leiden können. In der gymnasialen Oberstufe ist es mir aber ehrlich zu blöd, mich damit auseinanderzusetzen, was es denn jetzt mit einem "Kugellager" oder "einer bleibt, die anderen gehen" auf sich hat. Wenn ich mir die Beschreibung dieser "Methoden" durchlese, werde ich sicher feststellen, dass einzelne Elemente davon in meinem Unterricht sogar vorkommen, ohne dass es irgendwie explizit als "Methode" benannt ist. Dieses explizite Benennen "wir lernen heute in der Stunde nach Methode xy" halte ich in der Oberstufe sowieso für einigermassen lächerlich.


    Konkret sind im Theorieunterricht meine SuS die meiste Zeit damit beschäftigt, Übungsaufgaben zu lösen und werden dabei von mir dazu ermuntert, ihre Ergebnisse mit anderen in der Gruppe abzugleichen und zu diskutieren. Genau das macht nämlich auch jeder Chemiestudent hinterher auch an der Uni bzw. die, die es nicht gebacken bekommen, mit anderen mal zu diskutieren, versumpfen früher oder später. Im Laborpraktikum plane ich zumindest im Schwerpunktfachpraktikum die Versuche so, dass sie in der vorgegebenen Zeit alleine gar nicht zu erledigen sind. Die SuS sind also zwingend darauf angewiesen, sich mit dem Praktikumspartner abzusprechen und die Arbeit sinnvoll aufzuteilen. Das gleiche gilt auch für die Auswertung der Versuche. Die paar immer gleichen Hanseln, die meinen, sie machen alles alleine, weil die anderen irgendwie doof sind, kommen sicher auf keinen grünen Zweig. Gibt es jetzt irgendeine tolle Bezeichnung für meine "Methoden"? Und wenn ja, wird mein Unterricht erfolgreicher, wenn ich den Namen dieser Methoden kenne? :_o_P

  • Es gibt in einem Fach wie Chemie kaum die Möglichkeit, die SuS anhand einer Methode xy sich Sachinhalte wirklich selbst erschliessen zu lassen, weil die SuS wirklich Nullkommagarkein Vorwissen aus ihrem Alltag mitbringen. Ich meine wirklich *nichts*.


    Gibt es jetzt irgendeine tolle Bezeichnung für meine "Methoden"? Und wenn ja, wird mein Unterricht erfolgreicher, wenn ich den Namen dieser Methoden kenne? :_o_P

    Hallo Wollsocken80,


    zu Punkt eins: Eine Referendarin an meiner Schule geht nie ohne Methodenkoffer in den Chemieunterricht - aber du sagst ja selbst, dass in der gymnasialen Oberstufe alle Uhren anders ticken. Ich kann das nicht beurteilen; in Sek-I-Welten wird man für solche Aussagen wie die deinige jedenfalls öffentlich gevierteilt, verbrannt, gesteinigt und mehrmals aufs Schafott gezerrt. Dass SuS absolut ohne Vorwissen in den Unterricht kommen und so. Ich sage nur Lebensweltbezug. Chemie leitet sich von der Umwelt ab und damit gehen die SuS jeden Tag auf vielfältige Weise um... ;)


    Was deinen Unterricht betrifft: Du kommst offensichtlich rundherum damit klar und das ist ja die Hauptsache. Ich glaube dir das gerne, kann das aber sowieso nicht beurteilen und sehe es dir nach, dass du dich mit den Thema des kooperativen Lernens aus didaktischer Sicht nicht beschäftigen möchtest. Nur dieses: Wenn man über etwas kaum Bescheid weiß, ist es schwer, sich darüber eine fundierte eigene Meinung zu bilden. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, ich merke es nur an.


    der Buntflieger

  • Das gleiche gilt für Dich bezüglich Chemieunterricht ;)

    Hallo Wollsocken80,


    habe ja explizit gesagt, dass ich das nicht beurteilen kann.
    Als Schüler in der Oberstufe haben wir Seife hergestellt und regelmäßig in Gruppen Experimente gemacht (macht unsere Chemie-Referendarin auch ständig, gefühlt in jeder Stunde). Auch der Lebensweltbezug war ständig Thema: PH-Wert bei Seife, das Salz in der Suppe oder auf der Haut etc.


    Google doch mal "kooperatives Lernen Chemieunterricht", da wirst du von Links und Anregungen vermutlich überschüttet und zahlreiche Argumente/Studien etc. dazu finden, die plausibel erklären, warum das heutzutage im Chemieunterricht dazugehören sollte. ;)


    Aber: Nicht meine Baustelle! :pfeifen:


    der Buntflieger

  • Ich weiss echt nicht, wie Du darauf kommst, ich hätte von Fachdidaktik keine Ahnung. Mir scheint nämlich, Du denkst das. Glaub mir, auf dem Gebiet habe ich bei uns in der Fachschaft die Nase sicher am weitesten vorne und gedenke auch in nicht allzu ferner Zukunft die Weiterbildung zur Fachdidaktikerin zu machen. Dabei spielt es aber immer noch keine Rolle ob ich im Unterricht nun "Kugellager" oder was weiss ich was spiele.


    Ich habe auch nie behauptet, Chemie hätte keinen Bezug zur Lebenswelt meiner Schüler. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie Fachwissen mit in den Unterricht bringen. Aber das ist mir nun gerade echt zu mühsam mit Dir zu diskutieren, dafür sind mir Deine Ansichten viel zu theoretisch und zu selbstüberzeugt.

  • @Wollsocken80
    Naja, so als Lateinlehrerin kann ich mich da nur anschließen: Meine SuS bringen auch null bis wenige Fachkenntnisse mit in den Unterricht. Es gibt natürlich Lebensweltbezüge, wenn auch weniger viele als in einer Naturwissenschaft, aber identifizieren können sie sich ja doch häufig mit den Inhalten.


    Trotzdem hat ein gewisses Methodenrepertoire seine Berechtigung, aber nur weil du deren Namen nicht kennst, heißt das doch lange nicht, dass du sie nicht anwendest. Abgesehen davon:


    Dabei spielt es aber immer noch keine Rolle ob ich im Unterricht nun "Kugellager" oder was weiss ich was spiele.

    Methoden sind keine "Spielchen", sondern ein Mittel zum Zweck, nämlich der Vermittlung von Unterrichtsinhalten.


    Aber hier gilt die goldene Regel des Unterrichtens: Erst das "Was", dann das "Wie".

  • Ich weiss echt nicht, wie Du darauf kommst, ich hätte von Fachdidaktik keine Ahnung. Mir scheint nämlich, Du denkst das. Glaub mir, auf dem Gebiet habe ich bei uns in der Fachschaft die Nase sicher am weitesten vorne

    Hallo Wollsocken80,


    ich habe das deinem Beitrag Nr. 70 entnommen, wo du das selbst ausführlich darlegst.
    Aber lassen wir das, ich habe bei dir (und vielen anderen hier) sowieso kein Standing. Bin ja Schüler... äh sorry, Reffi. Unser Standing ist noch bescheidener - Schüler dürfen Fehler machen.


    Was solls, in einigen Monaten gehöre ich von jetzt auf gleich auch zur "Elite". Ich darf halt nur nicht so dumm sein und sagen, dass ich mal ein kleiner und überheblicher Referendar war, der es wagte, in einem Lehrerforum eine Meinung zu haben. :P


    der Buntflieger

  • Was solls, in einigen Monaten gehöre ich von jetzt auf gleich auch zur "Elite". Ich darf halt nur nicht so dumm sein und sagen, dass ich mal ein kleiner und überheblicher Referendar war, der es wagte, in einem Lehrerforum eine Meinung zu haben.

    Meinungen sind im Ref doch eh verboten.


    Da gilt es sich in uneingeschränkte Obrigkeitshörigkeit und absolute Anpassungsfähigkeit bis hin zur völligen Selbstaufgabe zu üben. :P

  • Meinungen sind im Ref doch eh verboten.
    Da gilt es sich in uneingeschränkte Obrigkeitshörigkeit und absolute Anpassungsfähigkeit bis hin zur völligen Selbstaufgabe zu üben. :-Pl


    Hallo SchmidtsKatze,


    ich habe das mit der eigenen Meinung am Anfang mehrmals probiert und immer eine Keule nebst Beule bekommen. Inzwischen ist meine Anpassungsfähigkeitskompetenz gereift und ich fange mir deutlich seltener eine. Bis zu den Lehrproben wird dann auch die Selbstaufgabekompetenz entsprechend angestiegen sein, so dass das mit dem 2. Staatsexamen denke ich was werden sollte.


    P.S.: Im obigen Beitrag könnten sich Rückstände von ironisch gemeintem Sarkasmus befinden. ;)


    der Buntflieger

  • @Buntflieger Mir scheint, Du hast meinen Beitrag Nr 70 gar nicht wirklich gelesen, sondern einfach nur die für Dich passenden Stichwörter rauskopiert. Sonst müsstest Du ja bemerkt haben dass mein Unterricht in der Regel sehr kooperativ ist, mir es nur relativ egal ist, wie man meine Methoden nun gerade benennt.


    Das "Problem", das ich mit Dir habe ist auch nicht Deine Meinung, sondern dass Du Sachverhalte kommentierst von denen Du schlichtweg keine Ahnung hast. Du hast z B keine Ahnung von Chemiedidaktik und Du hast keine Ahnung wie mein Unterricht aussieht. Ich bin jedenfalls sehr erfolgreich in dem was ich tue. Das schliesse ich unter anderem daraus, dass meine Chefin schon Abwerbungsversuche abwehren musste. Klingt scheiss arrogant, ne? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Das schliesse ich unter anderem daraus, dass meine Chefin schon Abwerbungsversuche abwehren musste.

    Und wie hat sie das hinbekommen? Dir denselben Gehaltszuschlag gewährt, wie die Headhunter dir bei deinem Wechsel zu zahlen bereit waren? Einmalige Bonuszahlungen von denen du in den Urlaub fliegen konntest? Weniger Stunden, die du arbeiten musstest?
    Elitekräfte in anderen Berufen werden tatsächlich umworben und abgeworben, aber Lehrer? Womit will man denn da locken? Da bekommt doch die Elitekraft (was Unterricht angeht, wir reden jetzt nicht von der Übernahme von Zusatzaufgaben, denn es ging in deinem Beitrag ja darum, dass du toll unterrichtest, was ich einfach mal glauben möchte) genau dasselbe am Monatsende wie der faule Schlumi.
    Es ist im Lehrerberuf doch eher so, dass gerade die, die ihre Zeit für Zusatzschnickschnack und dies (oftmals!) auf Kosten wohldurchdachten, gut vorbereiteten Unterrichts diejenigen sind, die mehr verdienen. Dass Leute, die gut unterrichten, einen Vorteil hätten oder gar abgeworben werden (mit realistisch gesehen verlockenden Angeboten) kommt doch gar nicht vor? Deshalb die Ironie, womit wollen die anderen Schulen locken? Mit der Ausstattung (FÜR SCHÜLER) ? Ich weiß nicht, entweder ist es in der Schweiz ganz anders, aber in Deutschland halte ich so etwas wie Headhunter im Lehrerberuf schlicht für unmöglich aufgrund des Systems, dass Lehrer (eher schlecht als recht) alimentiert werden.

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