Liebe KollegInnen,
bevor ich heute meinen wohlverdienten Urlaub antreten konnte, musste ich mich noch einmal ärgern und habe spontan beschlossen, Euren geballten Sachverstand zur Klärung einer Frage zu bemühen, die mich seit geraumer Zeit umtreibt. Folgendes macht mir zu schaffen:
Als Lehrer an einer Klinikschule habe ich ziemlich oft mit KollegInnen an anderen Schulen zu tun. Wir haben ein Formular, mit dem wir den Kontakt zu den Heimatschulen herstellen und um Unterrichtsmaterial bitten. Dieses Formular unterschreibe ich natürlich. Und weil ich es ganz gerne mag, wenn die Leute meinen Namen kennen, steht der auch nochmal gedruckt drunter. So. Und jetzt frage ich Euch: Warum antworten - ungelogen! - sieben bis acht von zehn Lehrkräften mit "Sehr geehrte Frau Fossi"???? Ich versteh es nicht! Ich trage einen eindeutig männlichen Vornamen (auch wenn es dazu noch eine weibliche Form gibt), ich schreibe extra noch den "StR" dazu (das auch, weil viele Kollegen sonst denken, wir wären ein paar Hausfrauen, die mit den Kindern ein bisschen rechnen) - was soll ich denn noch machen? Ist der Lehrerberuf mittlerweile so solide weiblich konnotiert, dass die KollegInnen gar nicht mehr damit rechnen, es mal mit einem Mann zu tun zu haben?
- Zur Klarstellung: Ein echtes Problem ist das natürlich nicht. Das sind eher die Kollegen, die gar nicht antworten. Oder die Grundschulen, wo einmal die Woche für zwei Stunden das Sekretariat besetzt ist (nur in Monaten mit einem "w"). Ärgern tut es mich trotzdem jedesmal...