Darf eigentlich jeder unterrichten?

  • ...Es gibt da auch schon Modelle in gewissen dünn besiedelten Regionen, wo Krankenschwestern/-pfleger zu den Leuten fahren, einfache Untersuchungen durchführen, Einschätzungen abgeben und ggf. den Gang zum Arzt empfehlen...

    Klingt super. Ich erinnere mich an das Kind, das über unspezifische Bauchschmerzen klagte. Zwei Tage später im Krankenhaus dann: Ultraschall, kurz vor Blinddarmdurchbruch, Not-OP. Kind wäre gestorben, wenn die Krankenschwester das nicht richtig eingeschätzt hätte...


    Im Übrigen besteht Schulpflicht, ich muss also meine Kinder in Einrichtungen schicken, völlig egal, wie die organisiert sind. Ich bin darauf angewiesen, dass der Staat den Ablauf und die Einstellungen bis zu einem gewissen Mindestmaß kontrolliert.

  • Aber bitte nicht den Papa von Fritzchen, der auf N24 eine Doku über schwarze Löcher gesehen hat und ab nächster Woche Physik unterrichtet mit einem promovierten Wissenschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium gleichsetzen.

    Für die Unterrichts-Statistik ist es schon das gleiche! ;)

  • Es gibt da auch schon Modelle in gewissen dünn besiedelten Regionen, wo Krankenschwestern/-pfleger zu den Leuten fahren, einfache Untersuchungen durchführen, Einschätzungen abgeben und ggf. den Gang zum Arzt empfehlen. Das ist Vorsortieren von Fällen, um die Ärzte zu entlasten.

    Was ich ehrlich gesagt gar nicht so schlecht finde. Warum muss es ausgerechnet der Arzt sein, der mir die Spritze mit der Impfung setzt? Der Pfleger oder die Schwester kann genau so gut eine Kanüle ansetzen. Warum muss ich denn unbedingt meine Grippebehandlung oder meinen verstauchten Fuß von einem Arzt behandeln lassen, wenn eine Pflegekraft die Standardbehandlung genau so gut hinbekommt. Es reicht doch, dass sie so weit qualifiziert ist, um Zweifel zu erkennen und dann an den Arzt weiterzureichen. Und das kann eine qualifizierte Pflegekraft besser als ich Laie.


    Im angloamerikanischen Raum funktioniert das Prinzip sehr gut - warum sollte es nicht bei uns die Ärzte entlasten können?

  • Der Pfleger oder die Schwester kann genau so gut eine Kanüle ansetzen. Warum muss ich denn unbedingt meine Grippebehandlung oder meinen verstauchten Fuß von einem Arzt behandeln lassen, wenn eine Pflegekraft die Standardbehandlung genau so gut hinbekommt. Es reicht doch, dass sie so weit qualifiziert ist, um Zweifel zu erkennen und dann an den Arzt weiterzureichen. Und das kann eine qualifizierte Pflegekraft besser als ich Laie.

    Sehe ich genauso und denke schon lange, dass das durchaus ein Ansatz wäre, den man auf Schule übertragen könnte: wenn schon nicht genügend Lehrer da sind um den Unterricht abzudecken, wäre es doch sinnig, zumindest alle Zusatztätigkeiten, die Lehrer so nebenher machen an entsprechende Fachkräfte abzugeben. Das würde zum einen dazu führen, dass beispielsweise Kollege X seine Ermäßigungsstunde für die IT-Betreuung (die er ohnehin nur sehr laienhaft leisten kann) wieder für Unterricht nutzen kann, zum anderen würde eine Entlastung der Lehrer womöglich zu deren Gesunderhaltung beitragen und den Krankenstand geringer halten.
    Und vielleicht würde dann auch die ein oder andere Halbtagskraft sich wieder eine volle Stelle zutrauen...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Deine Antwort ist zwar gut, geht aber nicht ganz auf den Ansatz von Nele ein. Neles Vorschlag geht ja eher in Richtung "in bestimmten Tätigkeitsbereichen Arzt durch Pfleger/Schwester ersetzen", während es dir ja eher um das Ergänzen geht. Während das Ersetzen ggf. zu einer vermeintlichen Überschätzung der eigenen Kompetenzen und ein Sinken der berufsbezogenen Qualität führen kann, kann das Ergänzen zu besagter Entlastung und zu einer Qualitätssteigerung führen. In einigen akademischen Berufen ist es ja auch üblich, dass es einen zugehörigen Assistenzberuf gibt, weswegen ich mich lange fragte, wieso es kein deutsches Äquivalent zum teaching assistant gibt. Problematisch würde es nur dann werden, wenn die Schwester über ihre Schwesterntätigkeit hinaus Arztaufgaben übernehmen müsste oder der teaching assistant zum billigeren Lehrer wird. Daher müsste auch von Anfang an klar sein, wer welche Aufgaben hat, um die Ausnutzung bestimmter Professionen zugunsten von finanziellen Einsparungen zu vermeiden. Konkret könnte das heißen, dass sich teaching assistants, ähnlich wie Rechtsanwaltsfachgehilfen, um das bürokratische Drumherum (= Organisieren von Ausflügen, Material vorbereiten, Termine mit Eltern ausmachen, etc.) kümmern und der Lehrer eben um die eigentlichen Kernkompetenzen seines Jobs (=Unterrichten, Beurteilen, Erziehen).

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Interssanter Ansatz.
    Aber auch im Unterricht selbst könnte ich mir einen Assistenten vorstellen, z.B. Unterstützung bei Experimenten, im technischen Werken jemand, der plötzlich benötigtes Material aus dem Lagerraum holt, ...


    Das wäre meiner Meinung nach auch etwas für Referendare, die wegen Ungeeignetheit endgültig durchzufallen drohen, aber vielleicht so einen Platz im Schulsystem fänden und nicht vor dem Nichts stehen (anders als Seiteneinsteiger). Vielleicht wäre bei gewisser Eignung, die vielleicht doch noch da ist, auch nach einiger Zeit, durch Prüfungen eine Ausweitung des Tätigkeitfeldes möglich (und damit verbunden Lohnsteigerung). Also so etwas wie unterrichten ohne die volle Verantwortung, die bei einem Hauptlehrer läge. Ziel könnte ja doch dann das 2. Staatsexamen sein. Oder für Referendare mit Kindern, die dadurch entlastet werden würden ( Sie hätten mehr Zeit - ich war selbst im Ref. mit Kind).


    Sind nur mal so Gedanken

  • Jetzt wird’s absurd. Krankenschwestern machen doch sowieso schon alle oben genannten Tätigkeiten und natürlich diese auch besser, als ÄrztInnen. Wenn sie aber Ärzte ersetzen ist das Notlösung a la 3. Welt.


    Und Assistenten zusätzlich in jedem Zimmer, wo schon nicht genug Lehrer da sind??


    Leute, mir ist die Frage echt ernst :(

  • Und Assistenten zusätzlich in jedem Zimmer, wo schon nicht genug Lehrer da sind??

    Im Universitätsbetrieb gibt es das ja schon, indem viele Dozenten eine studentische Hilfskraft haben, die für "Organisatorisches" zuständig ist. In anderen Berufen kennt man den Assistenten ja durchaus auch, wie schon vorher beschrieben. Man muss ja nicht auf jeden Lehrer einen Lehrerassistenten kommen lassen, aber man könnte zumindest einen pro Fach oder pro Jahrgang einstellen. Lehrerassistent wäre dann übrigens ein Ausbildungsberuf und hätte somit nichts mit dem Bedarf an studierten Lehrern zu tun.


    Der Drittweltkommentar klingt natürlich erst einmal provokant, aber im Prinzip hast du es damit auf den Punkt gebracht. Für ein wirtschaftlich derart starkes Land wie Deutschland besteht bei der Qualität der medizinischen Versorgung noch viel Luft nach oben.

  • Das wäre meiner Meinung nach auch etwas für Referendare, die wegen Ungeeignetheit endgültig durchzufallen drohen, aber vielleicht so einen Platz im Schulsystem fänden und nicht vor dem Nichts stehen (anders als Seiteneinsteiger). Vielleicht wäre bei gewisser Eignung, die vielleicht doch noch da ist, auch nach einiger Zeit, durch Prüfungen eine Ausweitung des Tätigkeitfeldes möglich (und damit verbunden Lohnsteigerung). Also so etwas wie unterrichten ohne die volle Verantwortung, die bei einem Hauptlehrer läge. Ziel könnte ja doch dann das 2. Staatsexamen sein. Oder für Referendare mit Kindern, die dadurch entlastet werden würden ( Sie hätten mehr Zeit - ich war selbst im Ref. mit Kind).
    Sind nur mal so Gedanken


    Hallo Frechdachs,


    die Idee ist recht interessant, aber wenn ich mir das recht überlege, dürfte das in der Praxis einige Schwierigkeiten bereithalten, denn Referendare, die Probleme haben und durch die Prüfung fallen bzw. nicht zum eigenständigen Unterricht zugelassen werden, taugen mit hoher Wahrscheinlichkeit meist auch nicht als Hilfslehrer oder Lehrerassistenten etc., weil einige grundlegende Dinge im Argen liegen. Außerdem ist das letztlich auch irgendwo erniedrigend, wenn du eigentlich Lehrer werden möchtest, dann aber als untauglich erklärt und zum Hilfslehrer degradiert wirst bzw. in dieser Position festgenagelt bleibst oder dich auf unbestimmte Zeit "bewähren" musst. Stelle ich mir nicht sehr attraktiv vor: Ein Gnadenbrot, das bitter schmecken dürfte. :tot:


    der Buntflieger

  • Im Universitätsbetrieb gibt es das ja schon, indem viele Dozenten eine studentische Hilfskraft haben, die für "Organisatorisches" zuständig ist. In anderen Berufen kennt man den Assistenten ja durchaus auch, wie schon vorher beschrieben. Man muss ja nicht auf jeden Lehrer einen Lehrerassistenten kommen lassen, aber man könnte zumindest einen pro Fach oder pro Jahrgang einstellen. Lehrerassistent wäre dann übrigens ein Ausbildungsberuf und hätte somit nichts mit dem Bedarf an studierten Lehrern zu tun.
    Der Drittweltkommentar klingt natürlich erst einmal provokant, aber im Prinzip hast du es damit auf den Punkt gebracht. Für ein wirtschaftlich derart starkes Land wie Deutschland besteht bei der Qualität der medizinischen Versorgung noch viel Luft nach oben.


    Hallo Lehramtsstudent,


    ich glaube nicht, dass ein "Lehrerassistent" gerechtfertigt wäre, da die administrativen Tätigkeiten allemal nicht über das hinaus gehen, was in vielen anderen Berufen auch ganz selbstverständlich nebenher zu leisten ist. Und im Pflegebereich sieht das ganz anders aus, denn hier handelt es sich z.T. um schwere körperliche Arbeit, die im Schulalltag allenfalls nur sporadisch anfällt.


    Da bin ich eher für mehr Team-Teaching und deutlich mehr Sozialarbeiterstellen an Schulen. Das würde meines Erachtens einen echten Sinn ergeben, ist aber wohl leider finanziell unattraktiv aus Sicht der Politik. ;)


    der Buntflieger

  • Der Pfleger oder die Schwester kann genau so gut eine Kanüle ansetzen. Warum muss ich denn unbedingt meine Grippebehandlung oder meinen verstauchten Fuß von einem Arzt behandeln lassen, wenn eine Pflegekraft die Standardbehandlung genau so gut hinbekommt. Es reicht doch, dass sie so weit qualifiziert ist, um Zweifel zu erkennen und dann an den Arzt weiterzureichen.

    Jepp, und warum muss ein Lehrer Krankheitsentschuldigungen der Schüler verwalten, Klassenfahrten organisieren, Geld einsammeln und auf verwalten und und und. Müsste alles ausgelagert werden.
    Eigentlich bräuchte man einen Haufen Verwaltungskräfte und Handlanger.
    Totale Verschwendung von hochgebildeten Menschen. Wenn ich die Zeit hätte didaktische Überlegungen für meinen Unterricht zu machen, Schüler in Wettbewerben zu fördern, ja verdammt nochmal meine Arbeitsblätter sinnvoll zu überarbeiten, dann hätten wir in Deutschland mit Sicherheit viel qualifiziertere Stundenten und auch Arbeiter. Also nicht nur wegen mir, sondern, weil wir alle viel besser als Multiplikatoren für Wissen und Kompetenz fungieren könnten.
    Im Endeffekt geht ein Großteil meiner Arbeit mit banalen Dingen drauf für die man mit Sicherheit kein Hochschulstudium braucht.
    Und da, wo ich eigentlich durchaus Zeit bräuchte (strukturierten, durchdachten Unterricht zu machen) um sinnvoll meine "Produktivität" zu erhöhen, muss ich am ehesten sparen.

  • Buntflieger, lies meinen Beitrag bitte komplett. Deine Antwort zeigt, dass du es nicht tust.


    Ich habe schon erlebt, dass durchaus fähige Refis durchfielen. Nicht jeder ist total ungeeignet, manchmal sind einfach gewisse Umstände gegen einen. DU kannst das am allerwenigsten beurteilen.


    Aber ich erwähnte auch die Refis mit Kindern
    (und bin es langsam leid, hier alles dreifach posten zu müssen, damit es gewisse Personen lesen und kapieren - werde ich künftig nicht mehr tun und diese Personen ignorieren. Ich setze künftig voraus, das Menschen hier im Forum zumindest die Studierfähigkeit erreicht haben sollten. Was dazu gehört, sollte auch jedem bekannt sein.)


    Und diese "Degradierung" mit Perspektive ist schon besser als vor dem Nichts zu stehen (es ist nicht jeder Seiteneinsteiger, der zurück in seinen Beruf kann).


  • Hallo Frechdachs,


    klar kann jemand wegen Prüfungsangst durchfallen, der sonst einen super Job macht, aber das ist die Ausnahme - zum Glück. Ansonsten ist deine aggressive Antwort für mich wie so oft ein Rätsel. Anstatt indirekte Vorwürfe und ins Persönliche gehende Säbelhiebe auszuteilen, könntest du einfach klar darauf Bezug nehmen, was dir missfällt. Dann könnte man das sinnvoll klären.


    Und über mich weißt du - mit Verlaub - so gut wie gar nichts. Ein Grund mehr, bei der Sache zu bleiben.


    der Buntflieger

  • Und ein Referendariat, welches in nur sehr wenigen Ländern wie Deutschland gibt, entscheidet über Ungeeignetheit oder nicht? Viele Länder kennen diese Ausbildungsform nicht.


    Hier in Österreich gibt es sowas zum Beispiel nicht und trotzdem werden die Schüler gut ausgebildet. Die Österreicher sind auch im Bereich Forschung und Entwicklung stark und zählt auch zu den Ländern, die in die EU mehr einzahlen, als sie herausnehmen. Die Arbeitslosenzahlen sind auch im moderaten Bereich. Internationale Unternehmen errichten hier Standorte, auch mit der Begründung, dass gur ausgebildete Fachkräfte vor Ort wären. Das Bildungssystem kann also gar nicht so schlecht sein.
    Was ich damit sagen will, hier unterrichten sehr sehr viele Lehrer, die noch nie eine Lehrprobe hatten, oder angeleiteten Unterricht,... und sind trotzdem geeignet, machen den Unterricht oft erstaunlich gut (Ausnahmen gibt es natürlich, die gibt es aber auch trotz Referendariat).
    Unterschied ist, dass mir manches etwas leichter fällt als vielen Kollegen. Z.B. Vertretungsstunden in einer fremden Klasse, Methodenvielfalt, Differenzierung, Reflexion von Unterricht bzw. Schule als Lernort, Beratung von Schülern in Bezug auf Lernprobleme,... Aber wie gesagt, es fällt mir etwas leichter und heißt nicht, dass meine Kollegen das nicht auch könnten. Einige schauen sich aber schon gerne Stunden bei mir an, um sich weiterzuentwickeln. Aber auch ich übernehme gute Ideen usw. von meinen Kollegen. Diese Zusammenarbeit bringt uns als Team weiter.

  • Denn für Kinder und Bildung Geld ausgeben hat man in Berlin noch nie gerne gemacht.

    Und so wird dann aus dem Spruch von Wowi: "Berlin, arm aber sexy", der Spruch: "Berlin, arm und doof!" :zungeraus:


    Wobei, sexy war die Stadt nur mit Mauer, weil man damals durch einen Umzug nach Berlin den Wehrdienst umgehen konnte. Heute bekommen sie nicht einmal mehr einen Flughafen ans Laufen.


    Vielleicht sollte man einfach Berlin komplett abreißen und neben einem funktionierendem Flughafen und in einem Bundesland mit funktionierender Verwaltung wieder aufbauen. :pirat:

  • Bei uns hat in diesem Jahr eine Deutschkollegin Examen gemacht, in deren Bewerbungsschreiben nach erfolgreich bestandenem Ref es vor Rechtschreibfehlern nur so wimmelte.

    Habt ihr mal in der uni angerufen, ob die Examensurkunde überhaupt so ausgestellt wurde und keine Fälschung ist?


    Bei uns im Kreis gab es schon den Fall eines falschen Lateinlehrers. Der hatte das Fach nie studiert, sich die Zeugnisse am heimischen Computer angefertigt und 1,5 Jahre so unterrichtet, bis das Kollegium aufgrund mangelnder Lateinkenntnisse an der Universität nachgefragt hat. Dort kannte man den jungen Kollegen nicht. Er war zwar eingeschrieben, hatte aber nie irgendwelche Scheine gemacht.

  • Habt ihr mal in der uni angerufen, ob die Examensurkunde überhaupt so ausgestellt wurde und keine Fälschung ist?
    Bei uns im Kreis gab es schon den Fall eines falschen Lateinlehrers. Der hatte das Fach nie studiert, sich die Zeugnisse am heimischen Computer angefertigt und 1,5 Jahre so unterrichtet, bis das Kollegium aufgrund mangelnder Lateinkenntnisse an der Universität nachgefragt hat. Dort kannte man den jungen Kollegen nicht. Er war zwar eingeschrieben, hatte aber nie irgendwelche Scheine gemacht.


    Hallo plattyplus,


    mangelnde Rechtschreibung ist (heutzutage?) nichts Ungewöhnliches, ich habe während dem Studium als Nebenjob regelmäßig studentische Hausarbeiten korrigiert und war dabei teilweise gut beschäftigt.


    Ohne Fremdkorrektur wären viele Arbeiten gar nicht vorzeigbar und wenn jemand dann - aus welchen Gründen auch immer - keine Gelegenheit hat oder die Mühe scheut, einen Korrektor zu konsultieren, kommt eben das "individuelle" Schriftbild ans Licht, was ungünstig ist. Denn generell gilt: Wer seine Schwächen zureichend kompensieren kann, hat nach außen hin kein Problem (mehr) damit.


    Ein Freund von mir unterrichtet Deutsch am Gymnasium und hat von Grammatik kaum einen Schimmer; also unterrichtet er Grammatik so gut wie nie und beschränkt sich auf vorgefertigte Arbeitsblätter (die er teilweise von mir erhält). ;)
    Dafür bin ich lange nicht so belesen wie er in klassischer Literatur (*würg*) und könnte ihm hier nicht das Wasser reichen.


    der Buntflieger

  • @Frechdachs: ich dachte, dass in Österreich Eltern ihre Kinder fast ausschließlich auf Privatschulen schicken, weil die staatlichen Schulen wenig taugen. Ich habe darüber schon öfter Dokus/Beiträge gesehen/gelesen. Klär mich auf, wenn ich falsch liege :)


    Nachtrag: In Österreich besucht jeder 5. Schüler eine Privatschule, in Deutschland jeder 11.

  • Finanziell gut gestellte Privatschulen sind den staatlichen Schulen meistens schon überlegen. Das gilt aber nicht nur für Österreich, sondern für alle Länder (z.B. Privatschulen in England, USA,...). Dieselbe Diskussion gibt es in vielen Ländern, auch in Deutschland.


    Nur ein sehr geringer Anteil der Schüler geht auf Privatschulen oder wird im häuslichen Unterricht beschult. Die hohen monatlichen Kosten für Privatschulen kann nur eine kleine Minderheit aufbringen (Einkommensverteilung ähnlich wie in anderen Ländern auch: wenig Reiche, viele Menschen mit mittlerem Einkommen, gewisse Anzahl mit niedrigem Einkommen - Arbeitslehrethema).
    Das heißt der Großteil der Leistungserbringer stammt nicht aus Privatschulen, sondern hat staatliche Schulen besucht.


    Kleiner Gedanke: nationale oder sogar internationale Wettbewerbe werden nicht ausschließlich von Schülern aus Privatschulen gewonnen. ;)

  • Das gilt aber nicht nur für Österreich, sondern für alle Länder (z.B. Privatschulen in England, USA,...).

    Mit einer rühmlichen Ausnahme halt. Die Schweiz ist das einzige Land im OSZE-Bildungsraum, in dem die staatlichen Schulen den privaten deutlich überlegen sind. Hier gehen nur die Luschen (Schüler wie Lehrer) an die Privatschulen ;)

Werbung