Grundschulkinder müssen gar nicht laut sein
Es geht immer noch nicht um Grundschulkinder ...
Grundschulkinder müssen gar nicht laut sein
Es geht immer noch nicht um Grundschulkinder ...
Auf Fortbildungen bin ich auch schon mit so Klang-Gepinge „konditioniert“ worden, durch das uns das Ende von Arbeitsphasen angezeigt wurde.
Auf Fortbildungen bin ich auch schon mit so Klang-Gepinge „konditioniert“ worden, durch das uns das Ende von Arbeitsphasen angezeigt wurde.
Das kam einmal vor und ich musste laut lachen. Ein Grund warum ich Firtbildungen grundsätzlich meide. Es gibt nur selten interessante und von erfahrenen Kollegen durchgeführte Fortbildungen. Häifig ist es einfach nur lächerlich.
Aber für einen solchen Unsinn gibt es haufenweise Geld.
@Buntflieger
Bist du Lehramtsstudent oder Referensar?
Das kam einmal vor und ich musste laut lachen. Ein Grund warum ich Firtbildungen grundsätzlich meide. Es gibt nur selten interessante und von erfahrenen Kollegen durchgeführte Fortbildungen. Häifig ist es einfach nur lächerlich.Aber für einen solchen Unsinn gibt es haufenweise Geld.
@Buntflieger
Bist du Lehramtsstudent oder Referensar?
Die Fortbildung war sehr gut.
Buntflieger ist Referendar, soweit ich weiß.
Um vielleicht mal wieder aufs Thema zurückzukommen: das ist das, was ich weiter oben meinte: es wird nie Konsens darüber herrschen, was in einem Lehrerzimmer vorhanden sein muss.
Ich finde z.B. Angestellte, die Gläser waschen ziemlich dekadent. Missgönnen würde ich diese nette Dekadenz meinem Chemiekollegen deswegen keinesfalls. Wenn aber die Frage im Raum stünde, entweder Gläserspüler für einen oder Klangschalen für alle und auf Dauer und dann noch andere hübsche Alltagserleichterungen, dann wüsste ich, wofür ich das Geld auf den Kopp hauen würde.
Solange es aber zu wenig Geld für das eine und das andere gibt, bleibt nur: der eine wäscht seine Gläser selbst und der andere stellt seine Privatklangschale ins Klassenzimmer. Oder auch nicht. Privatvergnügen eben, kein Grund, sich zu zerfleischen, das demoralisiert nur . Lieber gemeinsam sinnlos über „den Staat“ schimpfen, der nicht genug locker macht- was auch immer genug wäre. Im Moment mangelt es v.a. an Kollegen.
@Krabappel : Was ist daran dekadent, wenn ein Chemiekollege die ggf. über 100 "Gläser" (also z.B. je 30 Reagenzgläser, 30 Erlenmeyerkolben, noch etwas Kleinkram, das von drei Lerngruppen am Vormittag) nicht selbst spülen muss? Und das vielleicht jeden Tag? Dann ist doch wohl erst recht der Deutsch- oder Englischkollege, der grundsätzlich nur seinen Kaffebecher in 35 Dienstjahren selbst spülen muss, dekadent.
Ich nehme im Gegenteil an, dass eine Hilfskraft in der Chemiesammlung zu einer erhöhten Bereitschaft, Schülerversuche zu machen, führt, und damit zu einer direkten Qualitätsverbesserung des Unterrichts!
Ich nehme im Gegenteil an, dass eine Hilfskraft in der Chemiesammlung zu einer erhöhten Bereitschaft, Schülerversuche zu machen, führt, und damit zu einer direkten Qualitätsverbesserung des Unterrichts!
Und auch der Spaß käme dann nicht zu kurz, wie weiter oben gefordert.
Es ist sowieso eine gewaltige Fehlallokation von Ressourcen, dass die NaWi-Kollegen die Sammlungen reinigen und in Schuss halten, die Informatikkollegen teilweise die Administration übernommen haben und es Funktionsstellen für jeden Verwaltungsquatsch gibt. Für so etwas gibt es ausgebildete Leute und die machen das deutlich preiswerter...die Zeit könnten Lehrer weit sinnvoller für unterrichtliche Zwecke verwenden...
Ich finde z.B. Angestellte, die Gläser waschen ziemlich dekadent.
Also 1. spült die Spülmaschine unseren Kram und 2. wäre es nicht nur dekadent sondern einfach nur vollkommen Banane, würde der Staat einer ausgebildeten Chemikerin 52.46 CHF pro Stunde fürs Gläser spülen zahlen. Das ist ein grundsätzliches Problem im öffentlichen Dienst: Viele Angestellt bzw. in eurem Fall Beamte haben überhaupt nicht auf dem Schirm, was die eigene Arbeitszeit wert ist. Ich bin weder zum Gläser spülen ausgebildet (das habe ich zuletzt irgendwann im Grundstudium gemacht ...), noch bin ich dafür angestellt. Meine Aufgabe ist es, jungen Menschen Chemie beizubringen und ihnen allerlei Kompetenzen mit auf den Weg zu geben. Rate mal, was ich mache, während die Spülmaschine läuft. Ich sag mal so ... an einem durchschnittlichen Arbeitstag habe ich zu keinem Zeitpunkt genügend Leerlauf um überhaupt Gläser von Hand spülen zu können. Würde ich diese Aufgabe übernehmen, müsste ich logischerweise Abstriche bei der Unterrichtsvorbereitung machen.
Auch an einer Grundschule fiele mir erheblich Sinnvolleres ein, als Klangschalen und Plastikständer für auf'n Tisch bei Gruppenarbeiten. Entlastet das irgendjemanden? Führt es in irgendeiner Art und Weise zu einer Effizienzsteigerung oder verbessert es belegbar die Qualität des Unterrichts? Es mag Deinem persönlichen Wohlbefinden dienlich sein, aber das war's dann auch schon. Geh mit dem Geld z. B. Experimentierkisten für die Kinder kaufen oder Bücher oder irgendwas anderes halt, was einen unmittelbaren didaktischen Mehrwert generiert oder nachweislich Kolleginnen und Kollegen in ihrem Arbeitsalltag entlastet (und ich meine wirklich *entlastet* und nicht das Belohnungssystem im Gehirn befriedigt, dafür gibt es Schokolade).
Auch an einer Grundschule fiele mir erheblich Sinnvolleres ein, als Klangschalen und Plastikständer für auf'n Tisch bei Gruppenarbeiten. Entlastet das irgendjemanden? Führt es in irgendeiner Art und Weise zu einer Effizienzsteigerung oder verbessert es belegbar die Qualität des Unterrichts?
Aber kleine Kinder benötigen doch solche Rituale. Die helfen, dass sie in ihrem Schulalltag eine Struktur vorfinden! Was hilft da ein Experimentierkasten, wenn die Kinder ansonsten völlig mit dem ganzen Ablauf überfordert sind? Der Schuleinstieg ist schon eine Herausforderung für die Kleinen.
Du hast keine eigenen Kinder, oder?
Mit dem anderen stimme ich Dir voll zu: Viele Aufgaben die Lehrer an Schulen erledigen, können besser, effizienter und billiger von dafür extra eingestellten Kräften erledigt werden.
Es geht immer noch um die Prioritäten. Wenn genügend Geld vorhanden ist, sollen von mir aus alle Lehrer dieser Welt ihre persönliche Klangschale auf Staatskosten bekommen. Wenn das Geld fehlt, dann finden sich andere Lösungen um Rituale zu implementieren. Glaub mir, auch meine Grossen brauchen mindestens in der 1. Klasse noch eine Menge an Ritualen bis sie sich zunehmend selbst organisieren. Wenn's ums Tee trinken geht, dann finden auch 19 - 20jährige Viertklässler Rituale noch ganz toll. Das wäre jetzt übrigens ein gutes Beispiel für eine wirklich dekadente Ausgabe: Unsere Fachschaft besitzt 36 IKEA-Tassen nur fürs Tee trinken mit den Schülern. Die haben wir gekauft, weil eben mal Geld übrig war.
Es ist sowieso eine gewaltige Fehlallokation von Ressourcen, dass die NaWi-Kollegen die Sammlungen reinigen und in Schuss halten, die Informatikkollegen teilweise die Administration übernommen haben und es Funktionsstellen für jeden Verwaltungsquatsch gibt. Für so etwas gibt es ausgebildete Leute und die machen das deutlich preiswerter...die Zeit könnten Lehrer weit sinnvoller für unterrichtliche Zwecke verwenden...
hmmm, wir Kunstlehrer müssen auch die Materialien in Schuss halten, Logistik betreiben, Pinsel und Gläser nachspülen, Paletten reinigen, allzuoft nachputzen.
Aber wir arbeiten daran, dass zumindest das, was die Schüler benutzt haben, auch von ihnen gereinigt wird.
Ich komme nie, wirklich NIE pünktlich in die Folgestunde
Oder hinkt dieser Vergleich jetzt?
Oder hinkt dieser Vergleich jetzt?
Nein, überhaupt nicht. Auch die Fachschaft Kunst ist ein ganz klarer Fall für eine Assistenz. Leider haben unsere Künstler keine solche und das finde ich ausgesprochen ungerecht.
letzteres kommt auch auf die SuS in den Kunstkursen an - ich hab meine soweit das Aufräumen selber hinzubekommen, selbst die siebte (der Rest sind ältere). Da haben die "kleineren" Klassen wohl mehr Probleme...
Ansonsten... einiges ist definitiv konditioniert, ob man nun will oder nicht, wobei ich keine Klangschale benutze... deutliche - durchdringende, nicht zwingend laute - Stimme reicht.. Oder, bei SuS die mich schon länger kennen, wenn ich betont leise werde... dann sollte man ganz genau aufpassen, was man sagt oder tut...
btw... bei deinen IKEA-Tassen musste ich eben an unseren Chemieunterricht denken... mein Chemielehrer früher, ließ uns für die Doppelstunde Samstags früh Tassen mitbringen, und wer keine hatte, durfte wenn gewünscht n Becherglas spülen... weil - Kaffee oder Tee gabs gratis, und in der Pause hat er sogar mit Skat gespielt.
ich hab meine soweit das Aufräumen selber hinzubekommen
Bevor hier jetzt ein falscher Eindruck entsteht: Auch meine SuS räumen nach der Laborarbeit ihren Kram selber auf und wischen über die Tische drüber. Aufräumen heisst in dem Fall, dass benutzte Glaswaren ins Körbchen wandern und Chemikalien in die dafür vorgesehen Abfallgefässe. Vom Körbchen werden die Glaswaren dann von unserer Assistenz in die Spülmaschine umgesetzt, aus dieser dann wieder aus- und in den Schrank eingeräumt. Die Assistenz ist ebenfalls dafür zuständig, Glaswaren und Chemikalien fürs Praktikum parat zu stellen. Nur so kann es auch funktionieren, dass ich nach dem Praktikum direkt in den nächsten Theorieunterricht gehen kann. Meine Aufgabe ist es, die Praktikumsversuche auszuarbeiten und weiterzuentwickeln sowie mit den Schülern theoretisch auszuwerten.
Ansonsten... einiges ist definitiv konditioniert, ob man nun will oder nicht, wobei ich keine Klangsahel benutze...
Natürlich bedient sich jeder von uns behavioristischer Methoden wie eben der Konditionierung. Jedoch sollte man in der didaktisch-pädagogischen Ausbildung auch gelernt haben, dass sich die Auswahl der Methoden nach dem intellektuellen Entwicklungsstand der Schülerklientel richtet. So mögen Formen der Konditionierung für jüngere Kinder noch angebracht sein, mit fortschreitender Entwicklung sollte man aber zunehmend darauf verzichten, diese noch neu zu implementieren. Was bis dahin schon geschehen ist, nutzt man - ob bewusst oder unbewusst - sowieso weiter. Nur sollte man sich in jedem Fall darüber bewusst sein, was man so tut. Natürlich haben die Kinder relativ schnell im Kopf "wenn Klangschale, dann Klappe halten, sonst wird die Olle da vorne stinkig"
btw... bei deinen IKEA-Tassen musste ich eben an unseren Chemieunterricht denken... mein Chemielehrer früher, ließ uns für die Doppelstunde Samstags früh Tassen mitbringen, und wer keine hatte, durfte wenn gewünscht n Becherglas spülen... weil - Kaffee oder Tee gabs gratis, und in der Pause hat er sogar mit Skat gespielt.
Gell, wir sind schon gesellige Tierchen
Das kam einmal vor und ich musste laut lachen. Ein Grund warum ich Firtbildungen grundsätzlich meide. Es gibt nur selten interessante und von erfahrenen Kollegen durchgeführte Fortbildungen. Häifig ist es einfach nur lächerlich.Aber für einen solchen Unsinn gibt es haufenweise Geld.
@Buntflieger
Bist du Lehramtsstudent oder Referensar?
Hallo Yummi,
ich finde es auch unmöglich, wenn man von Dozenten mit Ritualen und Spielchen traktiert wird, die man sonst für Schüler einsetzt und nicht für Erwachsene. Es gibt Ausbilder bei uns, deren Seminare nur aus solchem Kram bestehen und die denken natürlich, dass wir unglaublich viel dabei für unseren Unterricht mitnehmen. Das mag sogar sein, aber das wäre auch der Fall, wenn wir wie erwachsene Menschen über die Methoden sprechen bzw. über Vor- u. Nachteile reflektieren und am Ende diese oder jene kurz ausprobieren würden. Aber dieses stundenlange Durchexerzieren ist quälend langweilig, ich habe da häufig ein Gefühl der Leere hinterher.
In einer 7. Klasse würde ich natürlich auch nicht mehr mit Klangschale anrücken, kommt aber selbstverständlich auf die Klasse an. Dass ich Referendar bin, wurde dir ja inzwischen mitgeteilt.
der Buntflieger
Hallo Wollsocken80,
ich hatte schon darauf hingewiesen, dass es bei der Anwendung der Klangschale oder anderer akustischer Signale nicht um klassische Konditionierung geht, sondern um ein kommunikatives Mittel. Hier wird kein "Belohnungssystem" angesprochen bzw. befriedigt und es gibt auch keine gesonderte Belohnung, wenn das besprochene Verhalten eintritt; weder bei der Einführung des Rituals, noch bei der späteren Durchführung.
Die Belohnung ist allenfalls die Erfahrung, dass man in einem geregelten Arbeitsumfeld produktiver sein kann und der Lernerfolg größer ausfällt. Die Schüler merken das erstaunlich schnell und fordern diverse Rituale sogar ein: "Können Sie nicht auch die Ruheregel so wie Herr/Frau XY machen, es ist heute so laut im Unterricht!" Aussage einer Schülerin in einer meiner ersten Stunden.
der Buntflieger
ich hatte schon darauf hingewiesen, dass es bei der Anwendung der Klangschale oder anderer akustischer Signale nicht um klassische Konditionierung geht, sondern um ein kommunikatives Mittel. Hier wird kein "Belohnungssystem" angesprochen bzw. befriedigt und es gibt auch keine gesonderte Belohnung, wenn das besprochene Verhalten eintritt;
Sicher? Kein wohlfälliger Gesichtausdruck der Lehrkraft, kein liebes "Danke"? Und die eintretende Ruhe daselbst wird von den Schülerinnen nicht als angenehm empfunden?
Wir lernen doch im Studium nicht deshalb etwas über Konditionierung, damit wir unsere Schülerinnen besser als Zirkustiere behandeln können, sondern damit wir wissen, dass sich Konditionierung nicht vermeiden lässt.
Klangschale, nicht mein Ding, aber wenn's funktioniert, bitte gerne. Und wenn man sich darüber im Klaren ist, wie viel Konditionierung da drin ist, kann man das auch verantwortungsbewusst einsetzen.
Sicher? Kein wohlfälliger Gesichtausdruck der Lehrkraft, kein liebes "Danke"? Und die eintretende Ruhe daselbst wird von den Schülerinnen nicht als angenehm empfunden?
Wir lernen doch im Studium nicht deshalb etwas über Konditionierung, damit wir unsere Schülerinnen besser als Zirkustiere behandeln können, sondern damit wir wissen, dass sich Konditionierung nicht vermeiden lässt.
Klangschale, nicht mein Ding, aber wenn's funktioniert, bitte gerne. Und wenn man sich darüber im Klaren ist, wie viel Konditionierung da drin ist, kann man das auch verantwortungsbewusst einsetzen.
Hallo O. Meier,
das, was du beschreibst, ist kein klassisches Konditionieren. Du musst da schon sehr differenzieren, sonst kommt man am Ende noch auf die laienhafte Idee, dass jegliche Form von Konditionierung auf das Pawlowsche Experiment mit sabbernden Hunden zu reduzieren sei und dass Schüler also bessere Hunde seien für denjenigen, der sie konditionieren möchte. Welch grandioser Fehlschluss das doch wäre.
Aus kognitivistischer Perspektive (es ging ja nach der Phase des radikalen Behaviorismus durchaus noch weiter in der Psychologie) stellt sich schulisches Lernen etwas komplexer dar und ist nicht auf Reiz-Reaktions-Schemata zu beschränken.
Bekanntes Zitat von Albert Bandura:
Wenn Handlungen ausschließlich durch Belohnungen und Bestrafungen bestimmt würden, müssten Menschen sich wie Wetterfahnen verhalten und sich ständig in andere Richtungen drehen, damit sie sich den Launen anderer anpassen können.
der Buntflieger
Ist die Diskussion um Klangschalen wirklich so wichtig? Oder ob das Konditionierung ist? Ich konditioniere meine Kolleginnen und Kollegen übrigens durch meine perfide Strategie der Hilfsbereitschaft dazu, dass sie sich ihrerseits dazu genötigt sehen, mir im Zweifelsfall ihre Hilfe anzubieten. Voll gemein, nicht?
Klangschalen sind m.E. ein Werkzeug für das Classroom-Managment. Ob der Einsatz sinnvoll ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. der Lehrerpersönlichkeit. Ich habe das mal probiert, bei mir klappt das nicht, weil das bizarr aussieht. Meinten meine Studierenden auch. Deshalb lasse ich das. Trotzdem sollte die Schule dieses Werkzeug vorhalten, genau wie andere Werkzeuge - z.B. Moderationskoffer mit Klebepunkten und anderen Materialien, audiovisuelle Geräte, Präsentationsstellwände etc. Wenn man sich als Lehrer dann seine eigene Klangschale kaufen will, weil man das so lieber hat, ist das ok. Aber gezwungen sollte man dazu nicht sein.
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