Was Lehrer aus eigener Tasche zahlen

  • Es geht immer noch nicht um Grundschulkinder ...

    Ich unterrichte 2. Bildungsweg Erwachsene, die im Schnitt Anfang bis Mitte zwanzig sind. Da ist es mit der Lautstärke auch nicht unproblematisch, vor allem in den Vorkursen und in den beiden Semestern der Einführungsphase.

  • Meine grossen Jungs haben ihr Organ gelegentlich auch nicht im Griff, da tut es meist ein einfaches "Männer ... Ruhe jetzt!".

  • Meine grossen Jungs haben ihr Organ gelegentlich auch nicht im Griff, da tut es meist ein einfaches "Männer ... Ruhe jetzt!".


    Hallo Wollsocken80,


    "Leute, jetzt seid doch endlich mal ruhig!"


    Zwei Minuten und etliche Aufforderungen später: "Hey!!!!"


    Ja, so gehen bei uns die weniger versierten Lehrer vor. Denen möchte ich aber nicht unbedingt nacheifern, denn ich muss bzw. möchte den Job noch einige Jährchen machen und dabei präventiv für Ruhe sorgen und nicht durch ständige Schreierei. Das haben meine Klienten zu Hause zur Genüge und brauchen sie nicht noch vom Lehrer als praktikable bzw. notwendige Verhaltensweise bestätigt bekommen.


    der Buntflieger

  • Es ist nicht von "ständig" die Rede, sondern von gelegentlich.


    Ich mache es genauso, ohne Schnickschnack kurz mal ein kräftiges "Ruhe jetzt" (oder Varianten davon). Brauche ich zum Glück nur selten. Überstrapaziert meine Stimme aber nicht, sollte auch nicht.
    Als Lehrer muss man mal kurz etwas rufen können (Wandertag, Straßenverkehr, bei drohender Gefahr im naturwissenschaftlichen Unterricht bzw. Werken, Sport, etc.).


    Willst du die Klangschale mit auf Wandertag nehmen, da du sonst kein Wort an deine Klasse richten kannst?

  • Komischerweise komm ich auch ohne Klangschale aus und kam es bisher euch an jedem Schultyp (GS inbegriffen).


    Ein kurzes kräftiges Psst, ein kräftiges „Ruhe!“ (oder wie am Gymnasium in meinem Geschichts-LK gern verwendetem „Silencio!“) oder einfach nonverbales Positionieren und anschauen reicht doch bei den allermeisten Störungen.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Es ist nicht von "ständig" die Rede, sondern von gelegentlich.


    Ich mache es genauso, ohne Schnickschnack kurz mal ein kräftiges "Ruhe jetzt" (oder Varianten davon). Brauche ich zum Glück nur selten. Überstrapaziert meine Stimme aber nicht, sollte auch nicht.
    Als Lehrer muss man mal kurz etwas rufen können (Wandertag, Straßenverkehr, bei drohender Gefahr im naturwissenschaftlichen Unterricht bzw. Werken, Sport, etc.).


    Willst du die Klangschale mit auf Wandertag nehmen, da du sonst kein Wort an deine Klasse richten kannst?


    Hallo Frechdachs,


    der häufigste Fehler im Zusammenhang mit didaktischen Klanginstrumenten ist der, diese als Ersatz für den Schrei nach Ruhe einzusetzen. Also z.B. mit der Glocke ohrenbetäubend laut läuten etc., um die SuS ruhig zu bekommen.


    Man setzt solche Instrumente als Signalgeber ein, somit also bewusst und planmäßig im Rahmen von Ritualen/Regeln (Classroom Management) und das läuft unter Prävention bezogen auf ruhigen Unterricht.


    Und keine Sorge, die Stimme verliert man nicht (für die von dir beschriebenen Fälle), nur weil man sie nicht ständig einsetzt; ganz im Gegenteil: Wenn man sie doch mal erhebt (natürlich kommt das immer mal vor), ist das umso wirksamer und das dürfte dann gerade bei drohenden Gefahren aller Arten sehr von Vorteil sein. ;)


    der Buntflieger

  • Ich bin in 5 Jahren ein einziges mal wirklich laut geworden. Das endete damit, dass der Schüler dann auch die Tür von aussen zumachte. Wenn ich den Schnitt halte, überlebe ich auch weiter problemlos ohne akustische Signale :)

  • In der gymnasialen Oberstufe ;) *just saying *.


    So oder so... Der Hauptgrund, warum Lehrer die Schüler um Ruhe bitten, ist ja, dass der Unterrichtsplan auf 45 Minuten ausgelegt ist und er somit nicht eingehalten werden kann, wenn die Klasse dauernd am Schnattern ist. Also muss man sich irgendeiner Methode bedienen, mit der die Schüler möglichst schnell wieder ruhig werden und konzentriert mitarbeiten. Bei dem Einen funktioniert die Klangschale, bei dem Anderen der Leisefuchs, bei Dritten ein lauter Ruf. In meinem letzten Praktikum erkundigte ich mich zu Beginn, welche Methode in meiner Hauptklasse verwendet werden würde, da ich mir ja für 5 Wochen nichts Neues ausdenken würde. In besagter Klasse wurde es so gehandhabt, dass der Lehrer einen Rhythmus vorklatscht und die Schüler dies nachmachen - solange bis eben alle am Klatschen sind. Ich hatte das Gefühl, dass das bei mir gar nicht klappte, da die gut erzogenen Schüler sofort mitmachten und es immer ewig dauerte bis die geschwätzigen Schüler auch miteinstiegen. Lautes Rufen mag zwar kurzzeitig etwas bringen, aber ist wenig sinnvoll, wenn man es 10x in der Stunde wiederholen muss, weil es einfach keinen nachhaltigen Effekt hat. Und im Idealfall sollte die Methode schnell wirken, lange anhalten und im Alltag problemlos einsetzbar sein. Notfalls muss man Schüler mit Token-System (jüngere Schüler) bzw. Noten (ältere Schüler) für anhaltendes abweichendes Verhalten sanktionieren...

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Ok bunter: mein Signal für die Schüler zur Einleitung der arbeitsphase ist lediglich das hinstellen an einem bestimmten Punkt im Raum bzw. eine Handbewegung die unmissverständlich ist. Ich arbeite viel mit nonverbalen Mitteln und das funktioniert seit gut 5 Jahren arbeitspraxis bisher ohne größere Probleme. Lediglich die Anfangsphase in neuen Klassen ist unruhiger als danach.


    Klangschale oder Glöckchen brauch ich immer noch nicht, schon allein weil ich es als Schüler schon sehr befremdlich fand wenn Erwachsene mit einem Glöckchen oder einer Klangschale auf irgend etwas aufmerksam machen wollen.
    Vorherige klare Einführung von regeln und die strikte Einhaltung hilft manchmal schon ;)

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • ist zwar OT, aber ein ganz generellerTipp:


    Mach interessanten Unterricht. Das ist die "sicherste" Methode, die Schüler davon abzubringen, sich anderweitig zu beschäftigen und damit zu stören.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ist zwar OT, aber ein ganz generellerTipp:


    Mach interessanten Unterricht. Das ist die "sicherste" Methode, die Schüler davon abzubringen, sich anderweitig zu beschäftigen und damit zu stören.


    Hallo Miss Jones,


    inhaltlich anregender Unterricht ist sowieso eine Grundvoraussetzung, aber wenn man obendrein für ein klar strukturiertes und reglementiertes Arbeitsumfeld sorgt, kommt dieser umso besser zur Geltung.


    Vielleicht kommt es auch einfach hauptsächlich darauf an, wo man als Lehrkraft unterrichtet. Sicher ist es an einem Gymnasium in einem Akademiker-Umfeld kein Kunststück, die SuS an für sie selbstverständliche Umgangsformen zu erinnern, wenn sie diese mal kurzzeitig aus dem Blick verlieren. Ganz anderes sieht das in einem eher bildungsfernen Milieu aus, wo ein Großteil der SuS zu Hause nicht mal ein Frühstück bekommen und die Eltern bei Elternabenden mehrheitlich durch Abwesenheit glänzen.


    Da kann man seinen Unterricht noch so ansprechend und voll eigener Begeisterung vortragen; wenn die Hälfte der Kinder mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind und daher schlicht und ergreifend nicht zuhören können, bringt das leider nicht viel. Bei uns gibt es auch Klassen, bei denen es reicht, gut durchdachten Unterricht zu machen und Präsenz zu zeigen. Aber es gibt auch genügend Klassen, da kommst du ohne mühsam und langfristig eingeübte Regeln und Rituale einfach nicht voran, weil zu viel Zeit für Unterrichtsstörungen draufgeht.


    der Buntflieger

  • Da kann man seinen Unterricht noch so ansprechend und voll eigener Begeisterung vortragen; wenn die Hälfte der Kinder mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind und daher schlicht und ergreifend nicht zuhören können, bringt das leider nicht viel.

    Dann liegt es am schlechten classroom management. Habe ich vor ein paar Monaten in einer Fortbildung lernen dürfen. Der Lehrer ist immer schuld. Habe wahrscheinlich zu wenig Material gekauft.

  • Vielleicht kommt es auch einfach hauptsächlich darauf an, wo man als Lehrkraft unterrichtet. Sicher ist es an einem Gymnasium in einem Akademiker-Umfeld kein Kunststück, die SuS an für sie selbstverständliche Umgangsformen zu erinnern, wenn sie diese mal kurzzeitig aus dem Blick verlieren. Ganz anderes sieht das in einem eher bildungsfernen Milieu aus, wo ein Großteil der SuS zu Hause nicht mal ein Frühstück bekommen und die Eltern bei Elternabenden mehrheitlich durch Abwesenheit glänzen.

    Ich wüsste wirklich mal gerne, wie du auf das schmale Brett kommst... ein Gymnasium ist also zwingend ein "Akademiker-Umfeld"? So ein Unsinn. Klar gibt es auch Akademiker-Eltern (die übrigens oft erst recht durch Abwesenheit glänzen, weil sie was "wichtigeres zu tun" haben), aber auch alles mögliche andere. Und ich habe eben diese Erfahrung gemacht: Präsentierst du die fachlichen Inhalte interessant, erreichst du also eine gewisse Neugier bei den SuS, sind die auch bei der Sache. Und ohne "Ablenkung" ist der Geräuschpegel auch idR angemessen. Wie du das in welchem Fach am besten machst - gut, das ist individuell unterschiedlich. Aber die Kollegen, die häufig "zur Ruhe ermahnen müssen", sind - zumindest nach meinen Erfahrungen - meist die, die ewigvorgestrigen und zum x-ten mal aufgebrühten, nicht mehr zeitgemäßen Frontalunterricht praktizieren.
    Dementsprechend "ernst" werden die dann auch von den SuS genommen. Kommunikation? Nee, das ist was anderes.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Dann liegt es am schlechten classroom management. Habe ich vor ein paar Monaten in einer Fortbildung lernen dürfen. Der Lehrer ist immer schuld. Habe wahrscheinlich zu wenig Material gekauft.


    Hallo Freakoid,


    nein, der Lehrer ist ganz bestimmt nicht immer schuld, aber er ist die einzige Instanz, die professionell reflektieren und reagieren kann, wenn es im Unterricht nicht läuft. Keine Ahnung, was das für eine Fortbildung war, aber die empirische Bildungsforschung entlastet hier die Lehrpersonen ganz klar, weil die sagt, dass ca. 30% in den Händen der Lehrkraft liegt. Das ist viel, aber es reicht nicht, um in ungünstigen Situationen einen Top-Unterricht zu machen; auch dann nicht, wenn du alles richtig machst.


    der Buntflieger

  • Mach interessanten Unterricht. Das ist die "sicherste" Methode, die Schüler davon abzubringen, sich anderweitig zu beschäftigen und damit zu stören.

    Das ist eine sehr gute Vorbereitung auf das spätere Leben. Sowohl die ganzen Univorlesungen, als auch der Job als Kassierer beim Aldi oder in der Sparkasse sind ja schließlich auch spannend, abwechslungsreich und haben immer einen spannenden Einstieg in das Thema des Tages. Ich merke das auch ständig wenn ich korrigiere, gut, dass das so viel Spaß macht und die Schülerantworten so spannend sind.
    Wenn dem nicht so wäre, dann wäre es vielleicht sinnvoll bei den Schülern auch mal Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit sich auch mit Dingen länger beschäftigen zu können, die nicht bunt und spannend sind, zu schulen. Zum Glück braucht man so etwas wie Fleiß und Arbeitsdisziplin nicht mehr. Ein Glück, dass einfach alles in der Welt spannend genug ist.

  • Ich wüsste wirklich mal gerne, wie du auf das schmale Brett kommst... ein Gymnasium ist also zwingend ein "Akademiker-Umfeld"? So ein Unsinn. Klar gibt es auch Akademiker-Eltern (die übrigens oft erst recht durch Abwesenheit glänzen, weil sie was "wichtigeres zu tun" haben), aber auch alles mögliche andere. Und ich habe eben diese Erfahrung gemacht: Präsentierst du die fachlichen Inhalte interessant, erreichst du also eine gewisse Neugier bei den SuS, sind die auch bei der Sache. Und ohne "Ablenkung" ist der Geräuschpegel auch idR angemessen. Wie du das in welchem Fach am besten machst - gut, das ist individuell unterschiedlich. Aber die Kollegen, die häufig "zur Ruhe ermahnen müssen", sind - zumindest nach meinen Erfahrungen - meist die, die ewigvorgestrigen und zum x-ten mal aufgebrühten, nicht mehr zeitgemäßen Frontalunterricht praktizieren.Dementsprechend "ernst" werden die dann auch von den SuS genommen. Kommunikation? Nee, das ist was anderes.


    Hallo Miss Jones,


    es ist eben faktisch so, dass das Umfeld über die Effektivität des Unterrichts maßgeblich mit entscheidet. Und das liegt nicht unbedingt daran, dass an solchen Schulen die Lehrer weniger fähig wären. Auf dem Land zu unterrichten ist schon eine ganz andere Nummer als dies in einer Stadtschule zu tun und der Bildungshintergrund der Eltern ist ebenfalls erwiesenermaßen von großer Bedeutung.


    Ich will nicht blind gegen Gymnasien schießen, aber es ist ebenfalls eine Tatsache, dass wir von dort regelmäßig die abgeschulten Schüler bekommen und die sprengen uns nicht selten vorher gut funktionierende Klassen auseinander, weil sie frustriert und desillusioniert sind. Aber das ist ein andere Thema.


    der Buntflieger

  • Das ist eine sehr gute Vorbereitung auf das spätere Leben. Sowohl die ganzen Univorlesungen, als auch der Job als Kassierer beim Aldi oder in der Sparkasse sind ja schließlich auch spannend, abwechslungsreich und haben immer einen spannenden Einstieg in das Thema des Tages. Ich merke das auch ständig wenn ich korrigiere, gut, dass das so viel Spaß macht und die Schülerantworten so spannend sind.Wenn dem nicht so wäre, dann wäre es vielleicht sinnvoll bei den Schülern auch mal Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit sich auch mit Dingen länger beschäftigen zu können, die nicht bunt und spannend sind, zu schulen. Zum Glück braucht man so etwas wie Fleiß und Arbeitsdisziplin nicht mehr. Ein Glück, dass einfach alles in der Welt spannend genug ist.

    Hier ist der Ironieversuch nun wirklich nicht angebracht.
    Univorlesungen und -seminare können interessant und spannend sein, das liegt an verschiedenen Faktoren.
    Und... wie lange denkst du wird es diese Jobs noch geben? Und auch noch so einige andere "stumpfe" Tätigkeiten... ich gehe durchaus realistisch davon aus, wir werden die Automatisierung dieser Jobs noch erleben. Im Real gibts doch schon Kassen zum Selbstscannen... rechne mal damit, wenn du dir die aktuelle Robotik so anguckst, da wird schon sehr bald noch viel mehr automatisiert als das jetzt schon der Fall ist.
    Die Gesellschaft wird kapieren müssen, für weit weniger "Arbeit" mehr bezahlen zu müssen. Sonst haben wir wieder das Phänomen der Unzufriedenheit, und das in einem solchen Maße...
    Alles an sich nicht unser Problem. Wir sollen Wissen und Fähigkeiten, das auch zu verwenden, vermitteln. Und das geht deutlich einfacher, wenn die SuS daran interessiert sind. Glaubs mir einfach. Schule darf ruhig Spaß machen, sowohl uns als auch den SuS.
    Wenn du das anders siehst - sorry, dann hast du unseren Beruf nicht verstanden.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Im weitesten Sinne war es eine pro Inklusion-Fortbildung. Empirische Bildungsforschung interessiert in der Praxis keinen mehr, wenn es dort um´s Geld und Sparmaßnahmen geht.


    Hallo Freakoid,


    Inklusion ist ein ideologisches Programm und ich halte davon ziemlich wenig, aber es hilft nicht: Wir müssen das irgendwie bewältigen und hoffen, dass die Politik im Laufe der Zeit die Probleme zur Kenntnis nimmt und genügend Gelder fließen lässt, um dieses teure Unterfangen zu stemmen. Gemeinsamer Unterricht von kognitiv völlig verschieden begabten SuS funktioniert auf Dauer nicht, dann müssen quasi alle Schulen alles anbieten (also Förderklassen und Klassen für alle 3 Niveaustufen und Abschlüsse) und das kostet Unsummen. Die größte Umstrukturierung der Bildungslandschaft seit es die Schulpflicht gibt, würde ich meinen.


    Also als "Sparmaßnahme" kann man das wirklich nicht bezeichnen. Wer das mit dieser Idee im Hinterkopf befürwortet hat, der muss wirklich naiv gewesen sein. Wir hatten ja in D ein gut funktionierendes Förderschulsystem und es war gar kein Bedarf, hier alles über Nacht über den Haufen zu werfen... hätte, wäre, könnte... wir müssen da jetzt irgendwie durch. ;)


    der Buntflieger

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