Ich fände es gut, wenn bei großen Abweichungen, sowohl bewertungs- als auch korrekturmäßig die Anonymität der Korrektoren aufgehoben würde.
Ich habe schon oft bei Probekorrekturen in Fortbildungen erlebt, dass komplett unterschiedlich korrigiert wurde (in Art und Bewertung) und jeder sich im Recht fühlte. So könnten beide Korrektoren über die gerechteste Bewertung des Schülers diskutieren und man hätte womöglich Verständnis für die jeweils andere Art der Korrektur.
Zudem bekam ich in Fortbildung zur Abiturkorrektur schon häufiger sich widersprechende Hinweise: Korrigieren Sie viel/genau bzw. Korrigieren Sie nur das Nötigste, der Zweitkorrektor darf keine Hinweise auf die Note der Erstkorrektur erhalten.
Und ich war ja nicht auf allen Fortbildungen zum Thema Abiturkorrektur. Es ist also teilweise Zufall, was die Kollegen beispielsweise zum Korrekturzeichen "ungenau" gehört haben. Ich habe schriftlich aus einer dieser Fortbildungen, dass man dieses eher selten verwenden soll, aus dem obengenannten Grund, dass in jeder Abiturarbeit unendlich viele Sätze inhaltlich ungenau sind. Für "unvollständig" gelte gleiches, das müsste man ja sonst immer verwenden, wenn der Schüler nicht die volle Punktzahl hat.