Leistungsdruck

  • @Miss Jones
    Und ich würde dir jetzt folgendes Antworten: Bevor man jetzt die Steuern erhöht, warum nicht erst einmal schauen wo man Mrd€ ausgibt.


    Und das was die SPD in ihrem Wahlprogramm bei Steuern/Finanzen verlangt hat, setzt sie nun genau ins Gegenteil um.


    Geplant waren, Einkommen aus Kapital wie Einkommen aus Arbeit zu besteuern.
    Und was macht deine tolle SPD in der Regierung jetzt: Zinsen sollen nicht mehr der Abgeltungssteuer unterliegen. Dividenden und Kursgewinne dagegen schon.
    Mich freut es wegen meines Depots da es zu einer höheren Steuerbelastung führen würde, aber der Deutsche spart ja meist in "sicheren" Anlagen. Lass mal die Zinsen etwas steigen...
    https://www.boersen-zeitung.de…php?li=1&artid=2018084835

  • Zum Thema: Ich nehme einen deutlichen Leistungsdruck wahr.

    Ich nicht! Einen Hauptschulabschluss bekommst du, obwohl zwei mal "mangelhaft" auf dem Zeugnis steht. Und wir haben Externe, die schreiben unseren Schülern die Bewerbung, weil sie es selbst nicht können. Dies wird aber seit Klasse 8 trainiert.

  • Bei "Traditionskreuzchen" hätte man nicht dieses Wahlergebnis gehabt ... Man kann von der AfD halten, was man will, aber sie hat die anderen Parteien dazu gezwungen, sich mancher Probleme mal etwas offensiver anzunehmen, die ansonsten eher unter den Teppich gekehrt wurden.

    Die Union ist noch im Bundestag.
    Also gibt es noch sehr viele "Traditionskreuzchen".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • habe ich nicht bestritten.
    Aber das sind ja schon weniger geworden...
    btw... ich habe nirgendwo geschrieben, die SPD "toll" zu finden... nur vllt "weniger unbrauchbar".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich nicht! Einen Hauptschulabschluss bekommst du, obwohl zwei mal "mangelhaft" auf dem Zeugnis steht. Und wir haben Externe, die schreiben unseren Schülern die Bewerbung, weil sie es selbst nicht können. Dies wird aber seit Klasse 8 trainiert.

    Klar, solche haben wir auch, aber es geht hier doch eher um die andere Seite der Skala. Die Eltern, die trotz passabler Leistungen, ziemlich dahinter sind, dass das noch besser wird, sind auf jeden Fall da und werden eher mehr.

  • Haben die unterschiedlichen Parteien nichts damit zu tun? Es gibt Parteien, die sind z.B. für die Inklusion. Andere wollen sie wieder rückgängig machen. Beides hat sehr wohl mit Leistung an Schulen zu tun.

    Ja klar, entsprechende Threads gibt es auch hier und natürlich haben Parteien mit Bildungspolitik allgemein durchaus etwas zu tun. Dann müssen wir allerdings auch konkret von der Bildungspolitik von AfD, SPD und co. reden und nicht, ob die AfD, die SPD oder die Tierschutzpartei wählbar sind oder nicht.

  • Die AfD hat eine Bildungspolitik? Schlimm genug, dass der Höcke Lehrer in Hessen war und nach einem Ende seiner Mitgliedschaft im thüringischen Landtag wieder ein Recht auf seine Stelle hat. Geschichte als Fach hat er wohl ja auch noch - gruselig! Die SL, die ihn zurücknehmen müsste, tut mir wirklich Leid.

  • Jede relevante Partei (hier heißt "relevant" im Bundestag vertreten, also mindestens 5%) hat eine Bildungspolitik und ja, es gibt Politiker, die in ihrem früheren Leben mal Lehrer waren, darunter auch Herr Gabriel oder Herr Höcke.

  • Ich denke schon, dass SchülerInnen in bestimmten Situationen einen Leistungsdruck verspüren. Aber ich stelle mir diesbezüglich mehrere Fragen:
    a) wer verursacht diesen Leistungsdruck?
    b) ist objektiv Druck da oder wird da subjektiv ein Druck empfunden, wo eigentlich keiner ist?


    Immer wieder höre ich, dass der Druck in der 4. Klasse so groß ist (Übertritt schaffen auf das Gymnasium). Die Lehrer informieren die Eltern immer und häufig darüber, dass es auch für Kinder, die sich etwas langsamer entwickeln, Möglichkeiten zum Abitur gibt, dass niemand aufs Gymnasium muss, weil sonst das Leben verpfuscht ist usw. Es sind definitiv NICHT die Lehrer, die hier Druck aufbauen. Wenn ich nun sehe, dass es bei uns im Landkreis über 45% der Grundschüler schaffen, den (auch so schweren ) Übertrittschnitt zu erreichen, frage ich mich schon, ob der Übertritt objektiv wirklich so schwer ist.
    Wenn es am Gymnasium nicht klappt, sind es sehr häufig die Eltern, für die ein Wechsel an die Realschule nicht in Frage kommt - wer baut hier Druck auf? Und nein, ein Wechsel auf die Realschule zerstört auch nicht für immer die Chancen auf ein Hochschulstudium (Übergangsklasse ans Gymnasium nach Realschulabschluss, FOS, Berufsausbildung und BOS etc).
    Wenn ich mir anschaue, wie meine SUS Hausaufgaben erledigen und Lernen (bzw. wie eben nicht), kann ich nicht behaupten, dass die irgendwie unter Druck stehen ...

  • DeadPoet: Es ist gut, dass bayerische Grundschullehrer verstärkt den Eltern vermitteln, dass es nicht auf Teufel komm raus das Gymnasium sein muss. Achtet aber darauf, dass es am Ende nicht so herüberkommt, dass es auf Teufel komm raus ein Studium im Anschluss sein muss! In dem Zusammenhang lese ich nämlich häufig, dass betont wird, dass es viele Wege gibt, um doch noch an die Hochschulzulassung zu kommen, weswegen ich mich frage, warum ausgerechnet dieser Punkt in dem Zusammenhang so stark betont wird - es ist ja nicht so, als ob es in Deutschland zu wenige Studenten/Akademiker gäbe.

  • Der Punkt wird deshalb so betont, weil die Eltern die Berechtigung für das Studium für ihre Kinder wollen. Damit stehen ja angeblich alle Wege offen.

  • DeadPoet: Es ist gut, dass bayerische Grundschullehrer verstärkt den Eltern vermitteln, dass es nicht auf Teufel komm raus das Gymnasium sein muss. Achtet aber darauf, dass es am Ende nicht so herüberkommt, dass es auf Teufel komm raus ein Studium im Anschluss sein muss! In dem Zusammenhang lese ich nämlich häufig, dass betont wird, dass es viele Wege gibt, um doch noch an die Hochschulzulassung zu kommen, weswegen ich mich frage, warum ausgerechnet dieser Punkt in dem Zusammenhang so stark betont wird - es ist ja nicht so, als ob es in Deutschland zu wenige Studenten/Akademiker gäbe.

    Das liegt daran, dass die „Eltern“ auf Teufel komm raus wollen, dass ihre Kinder studieren. Sonst sind sie nämlich weniger „wert“.

  • Jede relevante Partei (hier heißt "relevant" im Bundestag vertreten, also mindestens 5%) hat eine Bildungspolitik und ja, es gibt Politiker, die in ihrem früheren Leben mal Lehrer waren, darunter auch Herr Gabriel oder Herr Höcke.

    Als PoWi-Lehrer sage ich dazu: Quatsch! Das ist eine recht junge Partei, die noch nicht in allen Bereichen ein Programm hat. Bei manchen Punkten in der AfD wird es das auch nicht so schnell geben, denn die Flügel können sich auf nichts einigen.

  • Was ist dann damit? Wenn ich mir das so anschaue, sieht das nach bildungspolitischen Zielen aus, die ich so (mit anderen Inhalten natürlich) auch bei allen anderen 5 bzw. 6 relevanten Parteien finden würde. Auf der rechten Seite sieht man noch eine Leiste mit allen relevanten politischen Themen wie Sicherheit, Soziales, Finanzen, Umwelt und ja, auch Zuwanderung. Bereits beim Wahlomaten konnte man ja sehen, wie alle Parteien zu besagten Kernthemen stehen und da waren auch bildungspolitische Fragestellungen enthalten.


    Kurzfassung Afd/Bildungspolitik:
    - Befürwortung begabungsdifferenziertes Schulsystem
    - Inhalts- statt Kompetenzorientierung
    - Ablehnung von Ökonomisierung des Bildungssystems (PISA und co.)
    - Erhalt der Förderschulen
    - Stärkung der dualen Berufsausbildung
    - Wiedereinführung von Diplom und Magister
    - ausschließlich Universitäten promotionsberechtigt
    - Deutsch als Wissenschaftssprache
    - höhere Grundfinanzierung von Hochschulen
    - keine politische Indoktrination im Klassenraum
    - kein Islamunterricht an deutschen Schulen


    Im Prinzip wird da doch zu allen bildungspolitisch relevanten Themen Stellung bezogen - Wo siehst du da also das Problem (als PoWi-Lehrer)?

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Druck haben bei uns nur diejenigen, die eigentlich nicht am Gymnasium sein sollten und das sind bei einer Maturitätsquote von nur 20 % entsprechend wenige. Da es ja keinen Numerus clausus gibt ist das grösste "Problem" unserer SuS meist, dass sie zu viel mit Pfadilager und/oder Fussballspielen beschäftigt sind. Nächste Woche schreiben die Abschlussklassen Maturprüfungen. Sicher die Hälfte der SuS hat sich ausgerechnet, in wie vielen Prüfungen sie sich 1er oder 2er leisten können. :)

  • @Wollsocken80 Da ich mich mit dem Schweizer Schulsystem überhaupt nicht auskenne: wie gestaltet sich der Übertritt von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen in der Schweiz? Gibt es da eine Übertrittsnote, die man erreichen muss oder dürfen die Eltern selbst entscheiden?

  • @Lehramtsstudent
    Die paar Schlagworte hätte ich auch in drei Minuten hinschreiben können. Außerdem viele Einfach-dagegen-Punkte. Es ist ja überhaupt nicht ausdifferenziert.
    Dann noch so eine Widersprüchlichkeit, die die Gesinnung so offen erkennen lässt. Das Recht auf Religionsunterricht wurde z.B. von dir hier doch auch schon zitiert, aber laut der AfD bitte nur die guten Christen, alle anderen nicht, schon gar nicht die bösen Muselmanen. Da soll doch lieber der Imam aus der Türkei einen Teil der religiösen Sozialisation übernehmen. Das alles, weil "die islamischen Gemeinschaften in Deutschland keine kirchenähnliche Struktur aufweisen" - klingt sehr nach Vorwand. Religionslehrer kommen bis auf die paar Pfarrer mit Unterrichtsverpflichtung auch nicht aus der Kirche, sondern von der Uni. Da kommt's mir echt hoch!

  • Wenn es am Gymnasium nicht klappt, sind es sehr häufig die Eltern, für die ein Wechsel an die Realschule nicht in Frage kommt - wer baut hier Druck auf? Und nein, ein Wechsel auf die Realschule zerstört auch nicht für immer die Chancen auf ein Hochschulstudium


    Hallo DeadPoet,


    das sehe ich nicht anders.
    Im Gegenteil ist es ja faktisch so, dass man ganze Bildungskarrieren verpfuschen kann, wenn man einen Spätentwickler in eine für ihn unpassende Schulform stopft und dieser dort Misserfolg auf Misserfolg sammelt, am Ende dann entweder ein miserables oder gar kein Abitur in Händen hält.


    In Deutschland stehen jederzeit alle Bildungswege offen. Nach abgeschlossener Berufsausbildung kann z.B. in Baden-Württemberg das Abitur oder andere Abschlüsse auf Kollegs/Abendschulen nachgeholt werden, z.T. sogar mit elternunabhängigem Schüler-Bafög gefördert, das nicht zurückgezahlt werden muss.


    Leider werden Bildungswege hierzulande von vielen Eltern und auch Lehrern (das ist wohl ein generelles Kopf-Problem) zu einseitig und absolut verstanden.


    der Buntflieger

  • Leider werden Bildungswege hierzulande von vielen Eltern und auch Lehrern (das ist wohl ein generelles Kopf-Problem) zu einseitig und absolut verstanden.

    Da möchte ich die Lehrer doch überwiegend mal außen vornehmen. Ich kann alle Möglichkeiten aufzählen, wie man mit der niedrigeren Schulform doch noch auf Abschluss X kommt, um die Angst zu nehmen, dass das nicht für immer und ewig weg ist. Da kannst du erzählen, dass es halt ein wenig länger dauert, aber nicht schädlich ist, weil manche, z.B. Ihr Kind, noch mehr Zeit für seine Etnwicklung benötigen. Ne, da wird gemauert und sich vielleicht noch beschwert, dass man individualisieren müsse, weil er/sie halt noch nicht so weit sei. Aha! :sterne:
    Bei uns kommen ehemalige SuS vorbei und man merkt, dass ihr HS nicht erst einmal das Ende von allem war, sie noch draufgesattelt haben, aber eben mit Umweg.

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