Unterrichten zwsichen Master und Ref - Wie viele Stunden?

  • Hallo,


    ich schließe bald mein Studium ab und würde vor dem Ref gerne schon Erfahrungen sammeln und etwas verdienen. Ich kann allerdings nicht so recht einschätzen, wie viel Stunden machbar sind, wenn man am Anfang steht. Ist natürlich individuell unterschiedlich, aber was habt ihr für Erfahrungen bzw. Empfehlungen?


    Bin für alle Ratschläge dankbar. :)

  • Machst du nebenbei noch etwas anderes?


    Wenn nicht würde ich dir für den Anfang maximal eine halbe Stelle (je nach Schulform 12- 16 Stunden) empfehlen.
    Im ersten Refjahr hat man bei uns ca. 10 Unterrichtsstunden und das fand ich damals schon viel, im zweiten Jahr waren es 17 Stunden und daran muss man sich auch erst mal gewöhnen.
    Gerade wenn alles neu ist, fände ich mehr nicht machbar.

  • Da würde ich mal an die erfahrenen Lehrer folgende Frage stellen: Was bzw. wie viel darf man überhaupt als Nicht-Lehrer (und das ist man ja vor dem Referendariat) unterrichten? Vertretungslehrkräfte ohne 2. Staatsexamen kennt man ja bereits, ansonsten erinnere ich mich an meine letzte Praktikumsschule, an der eine "Lehrerin" noch vor ihren Examensprüfungen (des 1. Staatsexamens) über einen TVH-Vertrag befristet, aber regulär zwei meiner Fächer unterrichten durfte. Das fand ich schon sehr skuril... Ist das ein sehr seltener Einzelfall oder darf das im Prinzip jeder? Ansonsten spielt natürlich der zeitliche Faktor eine Rolle... Zwischen Zeugnisvergabe und Beginn Referendariat liegen bei uns 5 Monate, darunter noch die Sommerferien. Da muss schon seeeeehr großer Bedarf bestehen, dass man 1. einen Nicht-Lehrer 2. über so einen kurzen Zeitraum beschäftigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Die Stundenzahl hängt von deinem Vertrag ab. Von Teilzeit bis Vollzeit habe ich schon alles gesehen. Bei Bedarf ist alles möglich.


    Manchmal werden für kurze Zeiten Vertretungen gesucht, gerade bei Elternzeiten, Krankheiten ... . Und gerade bei kurzen Zeiten finden man oft keinen fertigen Lehrer, da die schon längerfristige Verträge haben.

  • Da würde ich mal an die erfahrenen Lehrer folgende Frage stellen: Was bzw. wie viel darf man überhaupt als Nicht-Lehrer (und das ist man ja vor dem Referendariat) unterrichten? Vertretungslehrkräfte ohne 2. Staatsexamen kennt man ja bereits, ansonsten erinnere ich mich an meine letzte Praktikumsschule, an der eine "Lehrerin" noch vor ihren Examensprüfungen (des 1. Staatsexamens) über einen TVH-Vertrag befristet, aber regulär zwei meiner Fächer unterrichten durfte. Das fand ich schon sehr skuril... Ist das ein sehr seltener Einzelfall oder darf das im Prinzip jeder? Ansonsten spielt natürlich der zeitliche Faktor eine Rolle... Zwischen Zeugnisvergabe und Beginn Referendariat liegen bei uns 5 Monate, darunter noch die Sommerferien. Da muss schon seeeeehr großer Bedarf bestehen, dass man 1. einen Nicht-Lehrer 2. über so einen kurzen Zeitraum beschäftigt.

    Hier in Berlin darf das jeder Student, egal welche Fachrichtung und ja, genau solche Verträge, teilweise nur 4 Wochen oder ähnliches. Ich habe auch zwischendurch 2,5 Monate Vollzeit unterrichtet ohne erstes StEx.

  • Wenn du nicht nur irgendwie über Wasser bleiben, sondern dich bei der Vorbereitung auch etwas methodisch/didaktisch einarbeiten willst, würde ich auch ca. 15 Stunden als Maximum empfehlen. Für einen absoluten Anfänger, der sich methodisch/didaktisch und womöglich auch inhaltlich vorbereiten und ggf. Material suchen oder erstellen muss, ist das bei Weitem genug um gut auslastet zu sein.
    Es entspricht zumindest in NRW auch etwa dem Umfang, den ein Referendar unterrichten muss (BdU+AU), sodass einen ersten Eindruck vom Arbeitspensum gewinnst (wenngleich im Ref natürlich noch der Seminartag, UBs, je nach Ausbildungslehrer Ausarbeitungen der Stunden und der Beobachtungs- und Bewertungsdruck hinzukommen).

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • such, am besten von Anfang an, Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, die die gleichen Fächer unterrichten wie du! Ich hatte in meiner ersten Stelle 12 Stunden, das war mehr als angenehm und jede Stunde war sehr gut vorzubereiten. Dann hatte ich, vollkommen fachfremd, etwas mehr als das Doppelte, nämlich 28. Da war ich sehr froh, tolle Kollegen an meiner Seite zu haben, die mir helfen bzw. Die ich einfach fragen konnte.


    Ich würde dir auch so zwischen 12&16 Stunden empfehlen.

  • Aus Gründen des absoluten Personalmangels dürfen sog. "Nulltsemester" hier alles unterrichten (außer klassischerweise Reli und Sport), was sie sich zutrauen; da zählt die Fakultas nichts.


    Ein Freund von mir hat Spanisch und Kunstgeschichte studiert (MA) und keinerlei sonstige pädagogische Qualifikation. Er unterrichtet seit einigen Monaten an einer Schule in Vollzeit Flüchtlinge in Deutsch. Er wird dabei weder kontrolliert noch angeleitet, hat sich alles selbst beigebracht und wird nach Ablauf des Zeitvertrages gnadenlos gegangen. Bleiben könnte er nur, wenn er das Referendariat dranhängt und ein weiteres Fach studiert.


    Man kann davon halten, was man will. Ich finde es halt witzig, dass er quasi als "richtiger" Lehrer ganz frei und selbständig vor sich hin wurstelt, während ich als keiner Referendar unter strenger Überwachung meine Stündchen erstelle, um eines fernen Tages dann selbst ran zu dürfen. Trost ist da lediglich, dass er eben nur auf Zeit den Lehrer spielt. Letztlich kann den Job halt doch jeder machen, der sich vor einer Klasse irgendwie behauptet und nicht ganz auf den Kopf gefallen ist. Das wissen natürlich auch die Politiker, die bei Bedarf x-beliebige Quereinsteiger heranziehen, um klaffende Lücken zu füllen. ;)


    der Buntflieger

  • Letztlich kann den Job halt doch jeder machen, der sich vor einer Klasse irgendwie behauptet und nicht ganz auf den Kopf gefallen ist.

    So ist es auch. Wir haben gerade auch eine Stellvertretung, die noch nicht mal den Master im Fachstudium abgeschlossen hat und bis vor einem halben Jahr nicht eine Stunde Unterrichtserfahrung hatte. Ich finde, sie macht das ganz prima.

  • Liest sich fast so, als könne im Prinizip jeder, der Abi hat Lehrer sein. Da fragt man sich ernsthaft, weshalb man überhaupt eine sechseinhalbjährige Ausbildung abschließt, wenn doch am Ende jeder Abiturient einen "richtigen" Lehrer ersetzen kann. Das ist meiner Meinung nach einer der Gründe wieso der Beruf des Lehrers in unserer Gesellschaft nicht genug gewürdigt wird. Hinzu kommt noch, dass der Beruf des Lehrers trotz langjähriger Ausbildung nicht geschützt ist. Soweit ich weiß werden Ärzte, Anwälte, Polizisten etc. nicht von Studenten oder Abiturienten ersetzt.

  • Da fragt man sich ernsthaft, weshalb man überhaupt eine sechseinhalbjährige Ausbildung abschließt

    Ja, das frage ich mich auch. Zumindest bezüglich Gymnasium ;) Ich habe einfach mein Fach studiert und eine einjährige pädagogische Zusatzausbildung absolviert. Das reicht fürs Gymnasium dicke.



    Soweit ich weiß werden Ärzte

    Du bist ja auch kein Arzt und entscheidest nicht über Leben und Tod. So krass ist der Beruf des Lehrers nun auch nicht.

  • @Wollsicken. Du hast dir aber gerade das "krasseste" Beispiel meiner Aufzählung herausgepickt. Wie viele Berufe sind nicht "krass" und setzen trotzdem ein Studium voraus?Was ist mit dem Anwalt? Entscheidet er über Leben und Tod? Nein tut er nicht, dennoch kann er nicht einfach nach dem Abi als Anwalt arbeiten. Außerdem ging es in meinem Beitrag nicht darum, wie krass ein Beruf zu sein hat, damit ein abgeschlossenes Studium notweng ist, sondern, dass praktisch jeder Abiturient/Student Lehrer sein/unterrichten kann.

  • Na, ich habe doch ein abgeschlossenes FACHstudium. Ehrlich ... Ich mache den Job jetzt seit 5 Jahren. Am Gymnasium reicht das. Für die Mittelstufe reicht auch ein abgeschlossenes Fachstudium auf Bachelor-Niveau. Der TE scheint ja den Master im Fachstudium abgeschlossen zu haben. Supi - reicht :)

  • @Black Mir wurde für den Anfang ein 50 % Pensum empfohlen, was mich ziemlich schnell ziemlich gelangweilt hat. Man kann da keine pauschalen Empfehlungen geben. Probier's einfach aus. Ich habe die ersten 6 Wochen meines Lehrerdaseins 120 % gearbeitet. Je nachdem, welche Erfahrungen man vorher schon gesammelt hat, vor allem bezüglich Belastbarkeit im Allgemeinen, klappt das auch. Lehrer muss man einfach machen, nur so lernt man's. Alles Gute! :rose:

  • Wollsocken80, also ehrlich...Weshalb betonst du erneut, dass du ein Fachstudium hinter dir hast, obwohl ich kein einziges Mal in meinen Beiträgen das Gegenteil behaupte? Lies sie bitte richtig. Ich habe mich nur auf die Stelle bezogen, an der du sagtest, dass der Lehrerberuf nicht so krass sei, da es bei ihm nicht um Leben oder Tod geht. Auch erwähnte ich kein einziges Mal die Mittelschule bzw. ein Bachelorstudium.

  • @ernte Der TE ist Masterstudent und kein Abiturient - vielleicht nimmst Du es mit dem Lesen mal ein bisschen genauer. Und selbst wenn an irgendeinem anderen Ort schon mal Studenten in unteren Semestern an einer Schule unterrichtet haben, geht die Welt davon nicht unter.


    Es ist schon ziemlich weit neben der Spur sich als Lehrer auf eine Stufe mit Ärzten, Anwälten und/oder Polizisten stellen zu wollen - da überschätzt Du Deine eigenen Kompetenzen und Deine eigene Verantwortung bzw. unterschätzt die Verantwortung und Kompetenzen der Ärzte, Anwälte und/oder Polizisten echt masslos. Solche weltfremden Äusserungen schaden dem öffentlichen Ansehen unseres Berufs sicher mehr, als ein Masterstudent (!!) der in Stellvertretung (!!) irgendwo ein paar Stunden unterrichtet.

  • Sag mal Wollsocken80 was ist dein Problem?! Hab ich etwa irgendwo geschrieben, dass der TE nicht zu Ende studiert hat? Mein Beitrag war ganz allgemein!!! Immernoch! Außerdem hast nicht du zu entscheiden (genau wie ich) , welcher Beruf der wichtigere ist. Solche patzigen Reaktionen wie deine sind es, die auf den Lehrerberuf so ein schlechtes Licht werfen, deswegen halte mal den Ball flach und komme wieder runter, statt mir etwas über Selbstüberschätzung und Unterschätzung zu erzählen. O

  • Mein Beitrag war ganz allgemein!!!

    Meiner auch. Wenn man sich in einem öffentlichen Forum "laut" Fragen stellt ...



    Da fragt man sich ernsthaft

    ... muss man auch damit rechnen, dass jemand darauf antwortet.

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