Handlungs- und produktorientierter Literaturunterricht oder Aufsatzerziehung? Anlehnung an das Buch Post vom Erdmännchen

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch. :autsch:
    Ich wollte in meiner Prüfungsstunde eine Postkarte schreiben lassen. Zuvor dient das Bilderbuch "Post vom Erdmännchen" zur Auseinandersetzung mit dem Thema und der Erarbeitung der Kriterien einer Postkarte. In der Prüfungsstunde selbst reisen die Schüler als Erdmännchen Sunny (Hauptperson des Buches) in Gruppen zunächst in verschiedene Länder und erkunden es. Im Anschluss soll eine Postkarte an die Erdmännchenfamilie geschrieben werden. Nun bin ich gerade bei der Sachanalyse und frage mich, ist es jetzt reine Ausfsatzerziehung oder handlungs- und produktorientierter Literaturunterricht, da das Bilderbuch in dieser Stunde ja nur "nebensächlich" ist.... Allerdings ist bei einer reinen Aufsatzerziehung keine Perspektivübernahme vorgesehen. Ich bin voller Hoffnung das irgenjemand meinen Knoten im Kopf lösen kann :)


    Liebe Grüße

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch. :autsch:
    Ich wollte in meiner Prüfungsstunde eine Postkarte schreiben lassen. Zuvor dient das Bilderbuch "Post vom Erdmännchen" zur Auseinandersetzung mit dem Thema und der Erarbeitung der Kriterien einer Postkarte. In der Prüfungsstunde selbst reisen die Schüler als Erdmännchen Sunny (Hauptperson des Buches) in Gruppen zunächst in verschiedene Länder und erkunden es. Im Anschluss soll eine Postkarte an die Erdmännchenfamilie geschrieben werden. Nun bin ich gerade bei der Sachanalyse und frage mich, ist es jetzt reine Ausfsatzerziehung oder handlungs- und produktorientierter Literaturunterricht, da das Bilderbuch in dieser Stunde ja nur "nebensächlich" ist.... Allerdings ist bei einer reinen Aufsatzerziehung keine Perspektivübernahme vorgesehen. Ich bin voller Hoffnung das irgenjemand meinen Knoten im Kopf lösen kann :)


    Liebe Grüße


    Hallo -Tinka-,


    einen klassischen Schulaufsatz schreiben die Kinder ja offensichtlich nicht, sondern sie schreiben - wenn ich das richtig verstanden habe - in Gruppenarbeit aus der Sicht von "Sunny" eine Postkarte an eine Erdmännchenfamilie. Das scheint mir also eine stark gelenkte Form des kreativen Schreibens zu sein, da die SuS eine bestimmte Schreibhaltung einnehmen (die kommunikative Intention geht vermutlich aus der Geschichte hervor bzw. wird durch diese impliziert) und sich auf den Brief als formelles Rahmenkonzept beziehen müssen.


    In meinen Augen ist es also natürlich handlungs- und produktorientiert, da am Ende ein Produkt (im Idealfall mehrere) aus der Schreibhandlung resultieren wird. Und natürlich wird dabei das Schreiben unter bestimmten Voraussetzungen/Intentionen geübt, was den Anforderungen eines Aufsatzes (kommt eben immer darauf an, wie weit man den Begriff fassen möchte) im weitesten Sinne entspräche.


    Wichtiger finde ich, was genau die SuS dabei lernen sollen, welche Kompetenzen im Blick liegen und wodurch diese (Feinziele) erreicht/gesichert werden.


    Ob man dem nun den Stempel "handlungsorientiert", "produktorientiert" oder "Aufsatzerziehung" etc. verpasst, würde ich demgegenüber als fast schon irrelevant einstufen. Nur meine Meinung - komme nicht aus dem Grundschulbereich. ;)


    der Buntflieger

  • Hey Buntflieger
    !
    Vielen Dank für deine Anwort.


    Die Kinder schreiben in Einzelarbeit eine Postkarte. Vorher liegen Fühlmaterialien etc. aus. Wenn ich es als kreatives Schreiben deklarieren würde, dürfte ich glaube ich streng genommen keine Form vorgeben. Eine Postkarte ist ja wie der Brief mit formalen Kriterien behaftet, was dem ganzen wiedersprechen würde.
    Daher denke ich ehr das es an die Kriterien von Spinner angelehnt werden kann mit dem handlungs- und produktorientierten Literaturunterricht. Meine bedenken liegen eben nur leider darin, dass diese Länder die die Kids sich in der Stunde erarbeiten gar nicht im Bucjh vorkommen. Das Buch wird nur als Anlass gegeben, eine Postkarte zu schreiben und zwar aus der Erdmännchensicht.
    Ziel ist eine Perspektivübernahme und das kriteriengeleitete Schreiben der Postkarte....


    Ja ich finde das ganz auch nur eine Haarspalterei, aber die Studienleiter sind da ja immer ganz genau.... :(


  • Hallo -Tinka-,


    klar musst du dich in erster Linie daran orientieren, was man von Seiten des Seminars von dir erwartet, bzw. dein LB von euch sehen/hören möchte.


    Aber bei uns wird ständig darauf hingewiesen - und ich finde zurecht -, dass die Stundenziele/Lernziele absolute Priorität haben und wenn du hier klare Überlegungen anstellst und greifbare Kriterien hast, an denen man sieht, dass die Kinder das gelernt haben, was du intendiert hattest, dann dürfte da doch kein Strick draus zu drehen sein, denke ich.


    Also wozu soll die "Perspektivübernahme" z.B. konkret dienen, was für Kompetenzen werden hier angesprochen und welche Fertigkeiten wie geübt? Dann kannst du ja notfalls im Entwurf begründen, weshalb du die Methoden so und nicht anders theoretisch verortest.


    Kreatives Schreiben ist mehr als nur frei drauflos zu schreiben - das will ich noch anmerken. Auch hier kommt es natürlich drauf an, wie weit oder eng man das Konzept verstehen möchte. Aber kreative Schreibprozesse nehmen ja i.d.R. immer von klaren Vorgaben/Mustern ihren Ausgang bzw. werden durch Regeln unterstützt/angeleitet. Das ist meines Wissens nach Konsens in der Didaktik.


    Dass es sich bei dir um einen Grenzfall handeln dürfte, sehe ich aber auch so.


    der Buntflieger

  • Das Schreiben einer Postkarte ist eine ganz eigene Baustelle. Du hast ja bereits die Kriterien erarbeitet, wie du schreibst. Daran sollen sich die SuS ja halten, oder?


    Was ist dein Stundenziel?

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