Ab wann ist der Zeitpunkt einer "Sicherung" safe?

  • Hi,
    da ich einen UB vorbereite, welchen ich mit einer Gruppenarbeitsphase - gekoppelt an jedem der vier/fünf Tische - die Methode "Placemat" - gerne in absehbarer Zeit durchführen möchte, meine Frage...
    Wann genau ist eine Sicherung für die SuS am Ende der Stunde erreicht?
    Gibt es dafür gezielte Vorgabe? Oder ist es von Fach zu Fach unterschiedlich oder hängt dies vom Unterrichtsziel der Stunde ab oder oder oder...


    Bedeutet dies, dass ich jede der vier/fünf Gruppen ihr Ergebnisse vortragen lassen muss, mein "to go" für Richtig! abgeben muss bzw. die anderen SuS darüber ausfrage, erst dann - wenn ALLE Gruppen dran waren - ist das Ergebnis sicher?
    Oder muss ich gezielt die anderen SuS der Klasse, welche gerade nicht vortragen, diese Ergebnisse der Vortragenden auch noch für sich selbst aufschreiben o.ä. lassen, damit dies "gesichert" ist.


    Womöglich eine "doofe Anfänger-Frage", aber ich sehe gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sorry :grimmig:

  • Am besten sicherst du mehrstufig, erst in der Gruppe, dann im Plenum.


    Im Placemat steht ja in der Mitte das Arbeitsergebnis. Das würde ich zusätzlich durch die Gruppenmitglieder aufschreiben lassen. Das kann man z.b. recht elegant mit einem strukturell vorbereitetem Handzettel für die Präsentation verbinden. Wenn dann in der Plenumsphase etwas schief geht, hast du dadurch auf jeden Fall eine Teilsicherung (neben der Prozessdoku, die das Placemat selbst schon liefert).


    In der Plenumsphase läßt du dann das Gesamtergebnis sichern, zB. als Fazit oder Merksatz. Um das zeitlich zu optimieren kannst du ihn z.B. mit Folienschnipseln/Stichworten vorbereiten lassen.


    Einzelgruppenergebnisse würde ich im Plenum nur dann aufschreiben lassen, wenn jede Gruppe einen eigenen/unabhängigen Aspekt des Themas bearbeitet hat.

  • a) Inhalt geht vor Methode. Für mich klingt das so, als wenn du unbedingt diese Methode machen willst.




    Ein Placemat dient ja z.B. zur Zusammenfassung eines Arbeitsergebnisses von Einzelnen, das Gesamtergebnis müssen natürlich alle nochmal dann z.B. im Heft stehen haben. Wenn das einzige Ergebnis nachher auf dem Placemat steht, was ggf. nachher im Ende im Müll landet => Das geht nicht.


    Du kannst jeweils auch einen Gruppensprecher bestimmen, der dann das Ergebnis der Gruppe vorstellt. Das aber dann relativ zügig. Das soll sich nicht wie Kaugummi ziehen.
    Wenn irgendwer was nicht rafft, weil er nicht aufgepasst hat, hat er Pech gehabt.

  • Sehe das wie die anderen. Überlege dir gut ob du die Methode vorführen willst oder ob die Methode zu deinem Ziel passt.
    Bei Placemat: in der Mitte sichert jede Gruppe für sich, diese Ergebnisse werden dann den anderen Gruppen präsentiert und die gesammelten Ergebnisse dann gemeinsam ins Heft/AB übertragen.


    In der Praxis mache ich es häufig auch so, dass ich die erste Gruppe ihre Ergebnisse vortragen lasse und dann die anderen Gruppen nur noch die Ergebnisse ergänzen sollen, die noch nicht genannt wurden - weiß aber nicht ob das im UB zu wenig ist.

  • Danke euch fuer die zahlreichen Inputs! Ihr habt vollkommen Recht: Der Inhalt und die Sicherung stehen vor der Methode!


    Problem ist nur, dass die SuS jeweils praxisnahe etwas anderes "untersuchen" und dazu bestimmte Fakten herausfiltern sollen; anhand der Methode Placemat - wo sie sich dann mittig auf Ergebnisse einigen.
    Natuerlich bin ich auch fuer jede andere Methode "offen" - wollte aber halt etwas kooperatives mitreinbringen; nicht nur "Gruppenarbeit".


    Doch somit kann ich ja KEINEN Merksatz oder Ergebnisse dann von allen ins Heft uebertragen lassen?! Da die SuS ja sozusagen an unterschiedlichen Inhalten arbeiten und nicht alle Fakten fuer alle Gruppen gelten...

    Am besten sicherst du mehrstufig, erst in der Gruppe, dann im Plenum.


    Im Placemat steht ja in der Mitte das Arbeitsergebnis. Das würde ich zusätzlich durch die Gruppenmitglieder aufschreiben lassen. Das kann man z.b. recht elegant mit einem strukturell vorbereitetem Handzettel für die Präsentation verbinden. Wenn dann in der Plenumsphase etwas schief geht, hast du dadurch auf jeden Fall eine Teilsicherung (neben der Prozessdoku, die das Placemat selbst schon liefert).


    In der Plenumsphase läßt du dann das Gesamtergebnis sichern, zB. als Fazit oder Merksatz. Um das zeitlich zu optimieren kannst du ihn z.B. mit Folienschnipseln/Stichworten vorbereiten lassen.

    Wie kodi meinst das "elgegant mit einem strukturell vorbereiteten Handzettel fuer die Praentation verbinden?!"


    Habt einen angenehmen Feiertag :)

  • Naja du kannst den Schülern z.B. so einen vorstrukturiertes A5-Arbeitsblatt gegen Ende der Placemat-Phase in die Gruppen geben.
    Dort tragen sie dann ihr zentrales Ergebnis ein und können das auch als Spicker für die Präsentation nutzen.


    Indem von dir beschriebenen Fall würde ich das so gestalten, dass das eigene Gruppenergebnis auf der einen Seite festgehalten wird und die Ergebnis-Stichworte der anderen Gruppen (kürzer und mit weniger Platz) auf der Rückseite. Dann kannst du das sowohl für die Individual- als auch Plenumssicherung nutzen.

  • Naja du kannst den Schülern z.B. so einen vorstrukturiertes A5-Arbeitsblatt gegen Ende der Placemat-Phase in die Gruppen geben.
    Dort tragen sie dann ihr zentrales Ergebnis ein und können das auch als Spicker für die Präsentation nutzen.


    Indem von dir beschriebenen Fall würde ich das so gestalten, dass das eigene Gruppenergebnis auf der einen Seite festgehalten wird und die Ergebnis-Stichworte der anderen Gruppen (kürzer und mit weniger Platz) auf der Rückseite. Dann kannst du das sowohl für die Individual- als auch Plenumssicherung nutzen.

    Supi Vorschlag! Das passt Beides :)


    Es duerfte ja auch keine kritischer Punkt sein, wenn die anderen SuS waehrend der Darbietung durch den "Gruppensprecher" sich kurz Notizen auf der Rueckseite - in dem von mir vorgegebenen Feld - zum passenden "Projekt" machen und somit das Ergebnis auch der anderen Gruppe gesichert haben.


    Sollte von der jeweiligen Gruppe etwas an Fakten falsch herausgearbeitet worden sein, sehe ich das ja schon waehrend meinem Rundgang in der Gruppenarbeitsphase bzw. wenn die Gruppe das zentrale Ergebnis niederschreibt. Um dann noch Impulssetzend einzugreifen^^

  • Wann genau ist eine Sicherung für die SuS am Ende der Stunde erreicht?

    Ergebnissicherung heißt m.E., dass die Ergebnisse so aufbereitet und gespeichert werden, das sie für folgende (Lern-)Prozesse reproduziert und weiterverarbeitet werden können.
    Das auch durch Lernen passieren. Das Problem dabei: Weder du noch dein Unterrichtsbsucher kann den Schülern in den Kopf schauen, ob sie die Ergebnisse dort tatsächlich gespeichert haben.
    Insofern ist eine externe Ergebnissicherung vorteilhaft.


    Wenn ich diese "Placemat"-Methode richtig verstanden habe, werden sowohl die Ergebnisse der individuellen Arbeit, als auch die der Gruppe grafisch strukuriert auf ein Blatt ö.ä. notiert. Das ist in meinen Augen eine gute, weil nachvollziehbare (durch die Aufzeichnung sowohl individueller Arbeitsergebnisse, als auch der Gruppenergebnisse ist auch der Entstehungsprozeß der Gruppenergebnisse nachvollziehbar) Ergebnissicherung.


    Zu deiner Frage: Die Sicherung ist m.E. dann erreicht, wenn diese grafisch strukurierten Arbeitsblätter ausgefüllt sind.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ergebnissicherung heißt m.E., dass die Ergebnisse so aufbereitet und gespeichert werden, das sie für folgende (Lern-)Prozesse reproduziert und weiterverarbeitet werden können.Das auch durch Lernen passieren. Das Problem dabei: Weder du noch dein Unterrichtsbsucher kann den Schülern in den Kopf schauen, ob sie die Ergebnisse dort tatsächlich gespeichert haben.
    Insofern ist eine externe Ergebnissicherung vorteilhaft.


    Wenn ich diese "Placemat"-Methode richtig verstanden habe, werden sowohl die Ergebnisse der individuellen Arbeit, als auch die der Gruppe grafisch strukuriert auf ein Blatt ö.ä. notiert. Das ist in meinen Augen eine gute, weil nachvollziehbare (durch die Aufzeichnung sowohl individueller Arbeitsergebnisse, als auch der Gruppenergebnisse ist auch der Entstehungsprozeß der Gruppenergebnisse nachvollziehbar) Ergebnissicherung.


    Zu deiner Frage: Die Sicherung ist m.E. dann erreicht, wenn diese grafisch strukurierten Arbeitsblätter ausgefüllt sind.

    Das ist beruhigend, dass du die Sicherung bei der "Placemat"-Methode schon alleine durch die Gruppensicherung und vorab individuelle Ueberlegung jedes einzlenen Gruppenmitglieds siehst. Sobald dann auch noch die restlichen SuS bei der Gruppensprecher-Darstellung einzelner Aspekte sich diese notieren, sollte man sich nicht mehr "beschweren" koennen. I hope :aufgepasst:


  • Hallo FranziS.,


    Gruppenarbeiten würde ich in einem UB nur machen, wenn du mehr als 45 Minuten zur Verfügung hast (was meistens nicht so ist) oder wenn du das mit der Klasse schon mehrmals geübt hast, so dass der ganze Firlefanz (Gruppenaufteilung, Platzsuche, Arbeitsabfolgen erklären etc.) nicht mehr viel Zeit verschlingt.


    Das mit der Ergebnissicherung sieht jeder etwas anders. Manche möchten, dass das Stundenziel korrekt bei jedem im Heft steht, bei anderen reicht es, wenn im mündlichen Austausch ersichtlich wird, dass das Stundenziel von der überwiegenden Mehrheit der Klasse sicher beherrscht wird. Schriftlich kann das dann z.B. von dir als Lehrperson zu Hause zusammengefasst und für alle kopiert werden. Das musst du also am besten mit deinen Ausbildern absprechen, was sie in der Hinsicht von dir verlangen.


    Auf Nummer sicher geht man natürlich, wenn man die SuS das zentrale Ergebnis fixieren lässt, doch das ist bekanntermaßen gar nicht mal so einfach, vor allem dann, wenn 4-6 verschiedene Ergebnisse vorher noch zusammengefasst und ggf. nachbearbeitet werden müssen. Das alles in 45 Minuten zu schaffen, halte ich für extrem ambitioniert. Würde ich mir (noch) nicht zutrauen. ;)


    Ach ja, und zu dem "Inhalt vor Methode". Auf solch löbliche Vorsätze kann man im Referendariat mehr oder weniger gelassen pfeifen, da von einem der Umgang mit Methodenvielfalt verlangt wird. Und kooperative Lernmethoden stehen nach wie vor ganz oben auf der "must have"-Agenda. Dass sich und den SuS später kaum ein fertiger Lehrer noch Placemat und Co. antut und das für den Inhalt auch in der Regel gar nicht nötig ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.


    Ich persönlich finde Placemat z.B. sehr schwierig, weil es die Gruppenmitglieder zu einem Konsens nötigt, der ggf. gar nicht möglich ist. Nehmen wir mal an, einer liegt goldrichtig und die drei anderen mehr oder weniger daneben. Dann steht am Ende nicht automatisch der korrekte Beitrag in der Mitte, sondern ein fauler Kompromiss. Das sind alles Probleme, die nicht auftreten müssen, aber meiner Erfahrung nach ist das eben häufig so. Auf das muss man alles nebenher achten und das finde ich gerade für einen Anfänger extrem überfordernd.


    der Buntflieger

  • Nehmen wir mal an, einer liegt goldrichtig und die drei anderen mehr oder weniger daneben. Dann steht am Ende nicht automatisch der korrekte Beitrag in der Mitte, sondern ein fauler Kompromiss.

    Nun, das ist u.U. ein Effekt von Teamarbeit.
    "Ein Team komponiert vielleicht neun Sinfonien, aber niemals eine Neunte." (sinngemäß Reinhard K. Sprenger in seinem Buch "Der Aufstand des Individuums")


    Deshalb arbeite ich auch gerne zusammen, aber nicht im Team.


    Das kannste jetzt aber bitte nicht irgendeinem Ausbilder am Seminar oder jemandem an der Schule unter die Nase binden. Dazu bist du zu stark von deren Berwertungen abhängig und oft sind da Erfahrungen aus anderen Lebensbereichen (was die Arbeitswelt angeht) außer Schul/Uni eher selten.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Gruppenarbeiten würde ich in einem UB nur machen, wenn du mehr als 45 Minuten zur Verfügung hast (was meistens nicht so ist) oder wenn du das mit der Klasse schon mehrmals geübt hast, so dass der ganze Firlefanz (Gruppenaufteilung, Platzsuche, Arbeitsabfolgen erklären etc.) nicht mehr viel Zeit verschlingt.

    Danke dir fuer den Hinweis...die Schwierigkeit sehe ich auch! Doch geradezu fuer das Vorhaben wuerde sich eine Gruppenarbeit total gut eignen. In dem besagten Fach ´eh :) Problematisch!!!
    Wobei wenn man schon eine Stunde vorab Unterricht in der Klasse hat, kann man ja grundsaetzlich ein paar Vorab-Aspekte einplanen, bevor der Besuch dann eintritt.


    Wobei dann doch eigentlich immer fuer korrekt ausgefuerte kooperative Methoden im Unterricht die Zeit von einer Schulstunde á 45 Minuten defintiv zu kurz ist, oder?


    Werde aber auf alle Faelle meine Fachseminarleitung ansprechen, was sie als "gesichertes Ergebnis" ansieht. Schon doof, dass da so unterschiedliche Meinungen vorherrschen.


    Das ist meines Erachtens nach keine vernünftige Sicherung.

    Was waere denn fuer dich eine vernuenftige Sicherung?

  • Eine vernünftige Sicherung ist für mich etwas, mit dem die Schüler nachher z.B. für eine Arbeit/Test o.ä. lernen könnten. Irgendwo ein paar schmierige Notizen auf einem Placemat oder auf der Rückseite vom Arbeitsblatt ist das für mich nicht.



    Wobei dann doch eigentlich immer fuer korrekt ausgefuerte kooperative Methoden im Unterricht die Zeit von einer Schulstunde á 45 Minuten defintiv zu kurz ist, oder?


    Nein, das klappt schon. Aber die Methode musst du vorher definitiv 1-2x geübt haben.


    Bei Referendaren, die z.B. das Gruppenpuzzle erstmalig im Unterricht einsetzen, geht das immer schief. Jede Methode, und selbst wenn es nur T-P-S- ist, würde ich immer vorher üben.


    Das bedeutet nicht, dass man die Stunde 1:1 vorher schon mal macht, aber man muss die Methode einüben. Das ist ja auch nix schlimmes, dann steht die Reihe halt unter diesem methodischen Fokus

  • Wobei dann doch eigentlich immer fuer korrekt ausgefuerte kooperative Methoden im Unterricht die Zeit von einer Schulstunde á 45 Minuten defintiv zu kurz ist, oder?


    Hallo FranziS.,


    das stimmt. 45 Minuten sind sogar nachweislich zu kurz, um kooperative Lehr- u. Lernformen effektiv durchführen zu können. Bei Projekten, die sich über zwei oder besser noch drei Schulstunden erstrecken, sieht das schon wieder ganz anders aus, da machen gut geplante und ansprechend gestaltete Gruppenarbeiten sogar sehr viel Sinn. Das sagt jedenfalls die Empirie dazu. Da geht dann aber in der Regel schon eine komplette Stunde für Einführung ins Thema und Vorbereitungen drauf, die zweite Stunde ist dann für die eigentliche Gruppenarbeitsphase reserviert und in der dritten findet eine ausführliche und wertschätzende Auswertung der Ergebnisse statt.


    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber bei mir reichte bisher noch in keiner Gruppenarbeit die Zeit, um am Ende eine anständige Präsentation der Ergebnisse nebst Auswertung/Aufbereitung zu schaffen. Und dann ist leider die ganze Sache mehr oder weniger für die Katz.


    der Buntflieger

  • Nein, das klappt schon. Aber die Methode musst du vorher definitiv 1-2x geübt haben.


    Bei Referendaren, die z.B. das Gruppenpuzzle erstmalig im Unterricht einsetzen, geht das immer schief. Jede Methode, und selbst wenn es nur T-P-S- ist, würde ich immer vorher üben.


    Das bedeutet nicht, dass man die Stunde 1:1 vorher schon mal macht, aber man muss die Methode einüben. Das ist ja auch nix schlimmes, dann steht die Reihe halt unter diesem methodischen Fokus


    Hallo Karl-Dieter,


    das sehe ich auch so.
    Deshalb ist der gut gemeinte Hinweis, dass Inhalt vor Methodenwahl steht, auch für einen Referendar ziemlich sinnlos. Man muss kooperative Methoden anbieten können (für die Show-Stunden) und daher muss man mit den Klassen rechtzeitig und regelmäßig dafür üben, da sie das in aller Regel nicht können, weil es nur für Ausbildungszwecke vorgesehen ist und nicht im Schulalltag.


    Als Referendar muss ich quasi Klassen regelrecht für meine Ausbildungszwecke (be)nutzen, ob sie nachhaltig dabei lernen oder nicht, das wird erstens nicht geprüft und interessiert zweitens so gut wie niemanden. Außerdem können Referendare sowieso mangels Erfahrung gar nicht wissen, welche Methode für welchen Inhalt nun taugt oder nicht taugt. Bei uns am Seminar heißt es auch immer: "Probieren Sie sich aus!" Genau das machen wir dann eben auch.


    Das hört sich fies und unpädagogisch an, ist aber die Realität und das weiß eigentlich auch jeder, dass das überall in Deutschland so oder so ähnlich abläuft. ;)


    der Buntflieger

  • Das Thema Sicherung ist in UBs immer kontrovers diskutiert, so meine Erfahrung. Ich finde, dass es stark darauf ankommt, was du in der darauf folgenden Einheit vorhast. Ich bin im Ref ganz gut damit gefahren, wenn ich die Ergebnisse (der mittelteil des placem.) sichtbar im Raum platziert habe mit der Begründung "zur Weiterarbeit sichtbar platziert". Und dann in der folgenden UE darauf zurückgegriffen habe. In der UB Stunde könntest du am Ende dann eine kurze Anwendungsphase anschließen, in der du im Plenum die sus auf Grundlage des gesammelten Wissens eine einheitliche Fragestellung beantworten lässt. Wenn diese Fragestellung beantwortet wurde kannst du nämlich sagen, dass durch deine Methodik der Unterrichtsgehenstand jetzt "sitzt" und die Lernenden somit das Stundenziel erreicht haben. Kommt aber alles stark auf die Klasse und den Fachleiter an. Meine Erfahrungen stützen sich auf die Arbeit in beruflichen Schulen. Da muss für eine Sicherung nicht zwingend was im Heft stehen.

  • Da muss für eine Sicherung nicht zwingend was im Heft stehen.

    Hallo Hannelotti,


    zumal das Vorhandensein von Heften sowieso (leider) je nach Schulart und Klasse nicht (mehr) selbstverständlich ist. :ohh:
    Will man bei uns auf der sicheren Seite sein, muss man Blätter+Stifte und überhaupt alles selbst mitbringen und hoffen, dass sich im Gegenzug die SuS mitbringen. Diese Mindestvoraussetzung ist zwar gelegentlich stark gefährdet, aber in der Regel noch gegeben. ;)


    der Buntflieger

  • ...


    Ach ja, und zu dem "Inhalt vor Methode". Auf solch löbliche Vorsätze kann man im Referendariat mehr oder weniger gelassen pfeifen, da von einem der Umgang mit Methodenvielfalt verlangt wird...

    Das ist schlicht und ergreifend Nonsens. Methodenvielfalt ist kein Ausschlusskriterium dafür, dass die Methode das Lernziel transportieren muss. Das ist auch kein löblicher Vorsatz, sondern das, was uns vom Quereinsteiger unterscheidet. Kinder dekorativ in Gruppen anordnen kann jeder ;)

  • Das ist schlicht und ergreifend Nonsens. Methodenvielfalt ist kein Ausschlusskriterium dafür, dass die Methode das Lernziel transportieren muss. Das ist auch kein löblicher Vorsatz, sondern das, was uns vom Quereinsteiger unterscheidet. Kinder dekorativ in Gruppen anordnen kann jeder ;)


    Hallo Krabappel,


    kann schon sein, dass du das kannst - also Kinder in Gruppen hübsch und arbeitsam anordnen. Ich kann es nur sehr schlecht.
    Bei mir ist der Lärmpegel fast immer unerträglich hoch und die Produktivität der Gruppenphasen überschaubar bis kaum vorhanden. Das wird zwar ganz langsam etwas besser, aber dafür muss ich auch ständig üben und der Inhalt ist dabei - ich sage das ganz offen - nicht mehr als Beiwerk.


    Offen gibt das natürlich keiner zu und legitimieren lässt sich mit der richtigen Wortwahl fast alles irgendwie. Man muss es halt so hinbekommen, dass es nach außen gut funktioniert: fließende Übergänge, hübsch garnierte Gelenkstellen und möglichst "produktiv" vor sich hin flüsternde SuS etc.


    Da will jeder hin und nur darum geht es. Wenn dabei noch was hängen bleibt und ab und zu so eine Gruppenarbeit mal richtig Spaß macht für Lehrer wie Schüler - umso besser. Voraussetzung ist das aber nicht.


    der Buntflieger

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