Lehrerinnen mit islamischen Kopftuch - Skandal oder Meinungsfreiheit?

    • Offizieller Beitrag

    Leute, wisst Ihr, was ich bedenklich finde?


    Wie oft hier von Ehrenmorden, Sittenwächtern etc. gesprochen wird. Es ist keinesfalls so, dass hier tagtäglich Dutzende von Muslimas der Ehre wegen ermordet werden.
    Drangsalierungen, Missbrauch, Gewalt und sonstige Verbrechen finden in hinreichender Zahl auch in unserer "überlegenen Zivilisation" statt. Man mag dann einmal fragen, wie es um die Überlegenheit bestellt ist, wenn das offenbar zivilisatinsunabhängig erfolgt...

  • Ist das jetzt ein Widerspruch oder nicht?

    Nach meiner Auffassung wird es eben genau dann zum Widerspruch, wenn man explizit einer muslimischen Lehrerin das Tragen des Kopftuchs verbieten will.


    Kurze Zwischenfrage. Was ist eigentlich mit denen hier:


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f9/Sikh_wearing_turban.jpg/320px-Sikh_wearing_turban.jpg]


    Muss man denen die Kopfbedeckung auch verbieten? Sind ja Männer. Ich frag nur so, weil mir grad beim Einkaufen ein Rudel davon begegnet ist.


    Aber wisst ihr was ... ich finde diesen Thread wirklich gut. Ich habe mir nämlich noch nie so viele Gedanken darüber gemacht, wie ich eigentlich selbst zu unserem Bildungsgesetz stehe. Dieses "in Ehrfurcht vor Gott" Gedöns finde ich ja maximal gruslig, darauf hätte ich mich ehrlich nicht vereidigen lassen können. Da kann ich mit unserem Passus ...


    "Das Bildungswesen weiss sich der christlichen, humanistischen und demokratischen Tradition verpflichtet. [...] Sie [die Schulen bzw. Lehrbetriebe] achten dabei ihre [die SuS] geschlechtliche und kulturelle Identität und geben ihnen Werte weiter, die sie zu einem verantwortungsvollen Verhalten gegenüber den Menschen und der Umwelt befähigen."


    ... erheblich besser leben. Dass wir Mitteleuropäer nun mal christlich geprägt, wenn auch nicht religiös sind, das kann kein Mensch abstreiten. Aber humanistisch und demokratisch zählt ja wohl 1000 x mehr als dieser religiöse Kram. Mir fällt gerade jetzt erst auch auf, dass in unserem Schulgesetz auch die Wörter "Heimat" und "Volk" (nur als zusammengesetzte Wörter "heimatsprachlich" und "Volksschule") nicht ein einziges mal auftauchen. Auch das finde ich irgendwie beruhigend.

  • Kurze Zwischenfrage. Was ist eigentlich mit denen hier:



    Muss man denen die Kopfbedeckung auch verbieten? Sind ja Männer. Ich frag nur so, weil mir grad beim Einkaufen ein Rudel davon begegnet ist.

    Du weißt aber schon, daß die aus religiösen Gründen alle einen Dolch unterm Turban tragen? :pirat:

  • Wie oft musst du, Wollsocken, eigentlich noch betonen, wie viel besser einfach alles bei euch in der Schweiz ist? Und erklär mir, warum es für dich beruhigend ist, dass in eurem Schulgesetz nicht das Wort "Heimat" vorkommt. Ist Heimat nun etwas Schlimmes?


    Und kennst du dich in deutschen Schulen tatsächlich so gut aus, dass du genau weißt, wie "wir" das hier so handhaben und was "wir" denken?



    Übrigens: ja. In Bayern ist das Tragen einer Kreuzkette zum Beispiel erlaubt, weil es Ausdruck unserer Kultur ist. Bei Kopftüchern wird der Einzelfall geprüft. So habe ich das zumindest gerade gelesen.
    Mir kann keiner erzählen, dass Kopftücher aus freiem Willen getragen werden, heute hatte ich wieder mal eine Erleuchtung, als eine Bekannte, die sonst immer Kopftuch trug (angeblich aus religiösen Gründen) ohne Kopftuch erschien und mir erzählte, ihre Tochter mag das nicht gerne, weil sie dann Angst hat, dass es jemand aus der Familie sieht. Aha!


    Und dieses Herumgerede über das schlimme Christentum. Es ist doch offensichtlich, dass zwischen beiden Religionen gravierende Unterschiede herrschen, was die Gleichberechtigung und die Rolle der Frauen betrifft und dass das Christentum zu unserer Geschichte und Kultur gehört, ganz im Gegensatz zum Islam.
    Deshalb und aus keinem anderen Grund empfinde ich ein Kopftuch bei Lehrerinnen als unpassend.


    Toleranz ist wichtig, wie gesagt, wenn Schülerinnen Kopftuch tragen oder im Burkini baden oder ihre Feiertage feiern und im Ramadan im Sportunterricht weniger belastbar sind, nehme ich das hin. Ich besorge für meine Klasse immer Süßigkeiten ohne Gelatine, damit alle mitessen dürfen, das ist für mich selbstverständlich.


    Aber ich empfinde die Hälfte der Beiträge hier irgendwie total am Thema vorbei.


    Kann natürlich auch sein, dass man gewisse Einstellungen dann vertritt, wenn man in bestimmten Regionen wohnt. Die Münchner und Hamburger Lehrer(innen) hier scheinen sich recht einig zu sein, Großstadt halt...?

  • Wie oft musst du, Wollsocken, eigentlich noch betonen, wie viel besser einfach alles bei euch in der Schweiz ist?

    Wie oft musst Du eigentlich noch Deine interkulturelle Ignoranz veröffentlichen? Geh doch einfach mal auf meine Argumente ein anstatt persönlich zu werden. Ich wüsste nicht, wo es in diesen 10 Seiten mal um ein allgemeines "besser" ging. Ich habe nur gerade für mich persönlich festgestellt, dass ich mich auf "in Ehrfurcht vor Gott" nicht hätte vereidigen lassen wollen. Ist das jetzt gut oder schlecht? Darum geht's überhaupt nicht.



    Aber ich empfinde die Hälfte der Beiträge hier irgendwie total am Thema vorbei.

    Das liegt daran, dass Du eine von denen hier bist, die eine ausgesprochene Doppelmoral zu den Themen "Religion" und "Kultur" pflegen. So wie's bei euch ist, ist es toll und alles andere ist doof (genau die Attitüde, die Du mir übrigens vorwirfst ...).



    Und dieses Herumgerede über das schlimme Christentum. Es ist doch offensichtlich, dass zwischen beiden Religionen gravierende Unterschiede herrschen, was die Gleichberechtigung und die Rolle der Frauen betrifft

    Das kann auch nur schreiben, wer sich damit noch nie ernsthaft befasst hat.

  • Werden im Christentum die Frauen unterdrückt? Also jetzt heutzutage? In Europa?


    Doppelmoral... Ich finde nicht. Ich schrieb auch schon mehrfach, dass mir religiöse Symbole im Unterricht nicht wichtig sind und wegfallen könnten. Aber es besteht ein Unterschied zwischen Kreuzkettchen und Kopftuch, den man eigentlich nicht verleugnen kann... oder doch?


    Was ist nun mit dem Heimatbegriff?

  • Werden im Christentum die Frauen unterdrückt? Also jetzt heutzutage? In Europa?

    Wenn Du wirklich christlich-religiös bist: ja, selbstverständlich. Das Christentum ist eine ebenso frauenfeindliche, repressive und homophobe Religion wie jede andere auch. Das deutsche Grundgesetz schreibt eine Gleichstellung von Mann und Frau fest, nur leider ist die auch im deutschen Alltag an sehr vielen Stellen längst noch nicht gegeben. Hier übrigens auch nicht.


    Du verwechselst ganz einfach "Christentum" und "Islam" mit "Demokratie" und "Fundamentalismus". Frauenrechte werden auch in christlich geprägten Ländern systematisch beschnitten. Die von Dir (?) bereits erwähnte Mädchen-Beschneidung wird z. B. in Kenia praktiziert (auch wenn es offiziell gesetzlich verboten ist), einem Land, in dem sich über 80 % der Bevölkerung "Christen" nennen. Die Türkei dagegen war mal ein sehr liberales Land. Jetzt wird sie leider von einem Despoten regiert.


    Überleg doch einfach mal, warum im Nahen Osten, also dort, wo der Islam die vorherrschende Religion ist, die Dinge so sind, wie sie sind. Da kann der Islam eigentlich nichts dafür, sondern primär haben wir es hier mit Nachwirkungen des Kolonialismus der westlichen Staaten zu tun. Das gleiche gilt eigentlich für den kompletten afrikanischen Kontinent, egal ob das Christentum oder der Islam die vorherrschende Religion ist. Und warum ist nun bei uns in Europa alles feinifein? Richtig. Weil wir halt die ehemaligen Kolonialherren sind. Zufällig sind die meisten Europäer halt auch noch Christen.

  • @plattyplus Du bist einfach nur xenophob, das ist mir schon lange klar. Kopftücher gehören nicht nach Deutschland und damit basta. Ich diskutiere liebe mit Leuten weiter, die differenziertere Argumente vorbringen können. Und auch mit einer @Kathie, die zumindest mal drüber nachdenkt, ob man die Dinge auch anders sehen könnte. Ich habe meine persönliche Meinung zu diesen Themen auch schon mehrfach revidiert, so ist es nicht.


    Ach ... @Kathie Der Heimatbegriff ist mir zu pathetisch. Ausserdem, wenn ich ehrlich bin: Wenn mich jemand nach meiner "Heimat" fragt, dann ist die Antwort "Bayern" und nicht "Basel". Gerade wo wir hier auch so viele Jugendliche mit Migrationshintergrund haben, wird der Begriff dann irgendwie schwierig, oder? Vielleicht fällt mir das eben auch nur auf, weil ich hier Ausländerin bin.


    (Kannst ja hier Erzieher sollen so viel wie Grundschullehrer verdienen noch mal nachlesen, dass ich aber sowas von die Mistgabel auspacke, wenn jemand meine schöne bayrische Heimat beleidigt ;) )

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi. Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken. Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz;

  • @Morse Die Zeugen Jehovas nehmen das z. B. todernst. Wenn die Frau das Gebet spricht, dann nur mit Käppi aufm Kopp. Zeugen Jehovas = offiziell christlich (wenn auch "Sekte"). Ich habe gerade meine Lebensgefährtin, eine ausgesprochen renitente Feministin, zu diesem Thema befragt. Auf die Frage, welche Länder ihr denn einfielen, in denen Frauenrechte systematisch unterdrückt werden, nannte sie unter anderem auch China. Staatlich verordnete Nicht-Religiosität scheint also auch nicht zu helfen. Indien war natürlich auch dabei. Indien = Hinduismus. Spannendes Thema.

  • @Morse Die Zeugen Jehovas nehmen das z. B. todernst. Wenn die Frau das Gebet spricht, dann nur mit Käppi aufm Kopp. Zeugen Jehovas = offiziell christlich (wenn auch "Sekte").

    Damit geht's den Zeugen Jehovas ja momentan ganz gut, so ganz ohne KZs oder DDR-Arbeitslager.


    Hitlergruß und Wehrpflicht gibt es ja derzeit nicht.


    Auch Ausländerkinder sollen in staatlichen Schulen zu braven Staatsbürgern erzogen werden, nicht nur mit Gemeinschaftskunde, sondern auch Religionsunterricht. (Stichwort "integrationspolitische Ziele")
    Islamischer Religionsunterricht soll eingeführt werden, aber darum, wer diesen mit welchen Inhalten erteilen darf, wird heiß gestritten. Das muss dem Staat schon genehm sein, oder wie man hier gerne sagt "neutral".


  • Eine Nonne würde jawohl auch nur Religionsunterricht erteilen, oder? Oder gibt es tatsächlich in D Lehrerinnen (Klassenlehrerinnen), die eine Nonnentracht tragen? Ich finde der Vergleich hinkt total.


    Folgendes aus meiner persönlichen Erfahrungen als Schülerin Anfanhg der 90er. Wir mussten mit einer katholischen Privatschule (Ursulinen) kooperieren, da unser beider Jahrgänge zu klein waren, um eine sinnvolle uswahl an LKs zusammenzubekommen. Ergo hatte ich auch einen LK "da drüben", manche andere sogar beide, umd so bspw. auch ein (ebenso heidnischer wie ich) Mitschüler einen PHYSIK-LK bei einer Nonne (so ganz nebenbei war sie dort stellvertretende Schulleiterin), der dann prinzipiell wenn bei ihr einmal die Woche 1. Stunde war 5 Minuten zu süät kam, Begründung "Ich will ihr Privatgespräch mit ihrem Chef nicht stören, außerdem gehört das nicht zum Unterricht" - stimmt ja auch. Aber unterrichtet hat sie auf hohem Niveau, nach dem was die Kursteilnehmer so berichtet haben, mit Faible für Kern- wie auch Atomphysik.
    Ich hatte dort Mathe LK. Bei einem ganz "normalen" (und netten) Lehrer. Warum auch nicht.




    Zitat

    Und ob die Schüler, die Religion der Lehrer interessiert, fragte Landlehrer. In Zeiten wo muslimische Kinder (sogar schon Grundschüler) Juden und Christen wegen ihrer Religion verfolgen, ja da könnte ich glauben, dass auch die Religion eines Lehrers entscheidend ist... Spätestens für die Eltern, die in der Grundschule eine viel größere Rolle spielen, als in weiterführenden Schulen.

    Das ist immer lustig,, wenn SuS michso was mal fragen... tun sie hin und wieder, vor allem wenns auf irgendwelche Feiertage zugeht... und natürlich antworte ich drauf. Das gibt oft ganz große Augen, und dann weitere (neugierige) Fragen. "Angst" hat vor dem Thema niemand, obwohl die SuS aus allen möglichen religiösen Anschauungen kommen... (aber ohne Kopftuch oder ähnlichen Unfug).



    btw, @Wollsocken80 - es sind alles "Sekten", ob nun die (mMn völlig durchgeknallten) Zeugen Jehovas oder die Katholiken, alles "christliche Sekten". Die Religion nennt sich Christentum (und besonders spitzfinde würden vllt behaupten die sei eine jüdische Sekte, aber... naja).
    Und der Islam hat auch viele Sekten - Sunniten, Shiiten, Aleviten, Oberspinner (also Salatfritzen - ach nee, Salafisten heißt das...) u.v.m.


    Und was sagt uns das alles nun?
    Wer seine "Religion" vorschiebt, um sich danebenzubenehmen, kann das gerne woanders tun.
    Also bei sich zu Hause. Und den Rest der Welt damit vorzugsweise in Ruhe lassen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wer seine "Religion" vorschiebt, um sich danebenzubenehmen, kann das gerne woanders tun.

    Nein, der kann das eigentlich nirgendwo tun. Das wäre meine Meinung zu dem Thema. Aber das ist ja der entscheidende Punkt in diesem Thread hier. Es geht gar nicht um unsere persönlichen Meinungen, sondern um die Rechtslage im demokratischen Staat Deutschland. Und die erlaubt nun mal ein gewisses Mass an "sich-daneben-benehmen".

  • Es geht gar nicht um unsere persönlichen Meinungen, sondern um die Rechtslage im demokratischen Staat Deutschland. Und die erlaubt nun mal ein gewisses Mass an "sich-daneben-benehmen".

    Und da es, wie Du schon sagtest, eine Demokratie ist, bestimmt der Souverän, also die Wähler, wie viel "sich daneben benehmen" tolleriert wird und was eben nicht mehr. Der Souverän, repräsentiert durch die politischen Parteien, ist jederzeit in der Lage die Gesetzteslage zu ändern und dann haben sich auch die Gerichte daran zu orientieren.


    Das bei dem "sich daneben benehmen" eben nicht alles erlaubt ist, sieht man aktuell ja an der Ausladung des türkischen Außenministers zur Gedenkfeier des 25. Jahrestags des Brandanschlags in Solingen.



    Islamischer Religionsunterricht soll eingeführt werden, aber darum, wer diesen mit welchen Inhalten erteilen darf, wird heiß gestritten. Das muss dem Staat schon genehm sein, oder wie man hier gerne sagt "neutral".

    Sagen wir mal so: Die, die diesen Religionsunterricht hier erteilen, sollten schon hier in D ausgebildet und bezahlt werden und nicht von Staaten (und nein, damit meine ich nicht nur die Türkei sondern diverse Staaten) hierher geschickt werden, mit denen wir derzeit mächtig im Clinche liegen und die diese Personen vorher geheimdienstmäßig indoktriniert wurden.


    Die Zeugen Jehovas nehmen das z. B. todernst. Wenn die Frau das Gebet spricht, dann nur mit Käppi aufm Kopp. Zeugen Jehovas = offiziell christlich (wenn auch "Sekte").

    Ja, die nehemn das ernst, bekommen dann aber auch ganz ernst dafür einen vor den Koffer geschissen. Habe ich selber miterleben müssen, wie ernst denen das "Wort Gottes" ist und wie sie damit auf der Nase gelandet sind. Ich war damals Zivi auf einer Kinder-Intensivstation, ein Knirps mit angeborenem Herzfehler war frisch operiert (da hatte schon das Jugendamt die Einwilligung unterschrieben) und es stand eine Bluttransfusion an. Die Eltern, die zufällig anwesend waren, haben sich geweigert das zu unterschreiben. Die Antwort des Oberarztes war nur: "Damit sie das ganz klar sehen, entweder sie unterschreiben oder ich unterschreibe wegen Gefährdung des Kindeswohls. Gemacht wird es so oder so!"


    Wenn bei uns die Schüler ankommen und mitten in der Stunde zum Beten in einen Nebenraum wollen usw., wünschte ich mir ein ebenso striktes Vorgehen wie von diesem Oberarzt.


    Aber ist aktuell bei uns in der Gesellschaft halt so, jeder ist auf seinem Ego-Tripp und dann kommt es eben zu solchen Reibungspunkten. Ich muß da immer nur an meinen Unfall vor einigen Jahren denken, als der Notarzt mich noch an der Unfallstelle (ich lag noch nicht einmal auf der Trage) mit Sufentanil weggeschossen hat. War wie Vollnarkose. Als ich aufgewacht bin am folgenden Tag, war ich bereits fertig operiert. Der erste Kommentar meiner Arbeitskollegen nach dem Unfall war nur: "Ja wie? Die haben dich operiert, ohne das du vorher eingewilligt hast?" Die konnten überhaupt nicht verstehen, daß ich froh darüber war, daß mich da nach dem Unfall niemand mehr aufgeweckt hat für die Unterschrift sondern einfach gemacht wurde.


    Aber wie gesagt, die heutigen Ego-Tripps und das "sich daneben benehmen", einfach um für Kravall zu sorgen und bei Nachfrage dann religiöse Gründe vorschieben...
    Fängt mit dem Schwimmunterricht an. Sollte meiner Meinung nach verpflichtend werden, allein schon um etwaigen späteren Ertrinkungsunfällen der Nichtschwimmer vorzubeugen. Ich habe aber noch nie erlebt, daß jemand zum Schwimmunterricht verdonnert wurde mit Nachdruck "Kindeswohlgefährdung" ... ;)
    Schüler bei uns werden dann auf einmal mit 17 hyper-religiös, weil sie bei ihren Mitschülern bemerkt haben, daß sie sich entsprechende Dinge in der Schule herausnehmen können und damit durchkommen. Zusätzliche Unterrichtspausen zum Beten und wenn ein Kollege das dann doch erlaubt und man über den Flur geht, hört man sie auf 15m Abstand durch eine geschlossene Tür, aber gebetet wird da ganz und gar nicht. Da sind dann eher Spielkarten im Einsatz. Hat sich was Religion, zumindest unterstelle ich das diesen Schülern einfach mal.

  • Sagen wir mal so: Die, die diesen Religionsunterricht hier erteilen, sollten schon hier in D ausgebildet und bezahlt werden und nicht von Staaten (und nein, damit meine ich nicht nur die Türkei sondern diverse Staaten) hierher geschickt werden, mit denen wir derzeit mächtig im Clinche liegen und die diese Personen vorher geheimdienstmäßig indoktriniert wurden.

    Aber das gibt es doch z.B. in Berlin alles schon. Hier gibt es natürlich auch islamischen Religionsunterricht, aber nicht an allen Schulen, was wohl daran liegt, dass nicht genügend Islamlehrer gestellt werden können. Und nein, so wirklich kontrollieren, was dabei geschieht kann der Staat nicht und die Methoden, die ich da damals erlebt habe (wirklich reingucken ließ der Lehrer uns ja nicht), die waren ziemlich aus dem Mittelalter.

  • @Susannea
    Die Methoden sind mir so ziemlich egal, wenn sie dort alles auswendig lernen, ist das eben so. Die Inhalte, die dort vermittelt werden, interessieren mich viel mehr.


    Nicht, daß es nachher im Untericht so läuft wie hier:
    --> https://www.welt.de/politik/au…alafismus-finanziert.html
    --> https://www.zeit.de/gesellscha…di-arabien-unterstuetzung

    DAs will ich nicht hoffen, dass dir die Methoden egal sind, denn es ging eher um die Art der Strafe z.B. Auswendiglernen usw. wäre mir wohl auch egal ;)

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