Lehrerinnen mit islamischen Kopftuch - Skandal oder Meinungsfreiheit?

  • Wenn es denn wirklich ein religiöses Symbol wäre... ist es aber nicht, wie oben erwähnt.
    Das Kopftuch ist im Koran nur "beim Gebet" vorgeschrieben. Und sonst nicht. Wer etwas anderes behauptet, lügt ganz einfach. Der Grund dafür ist in den meisten Fällen chauvinistischer vorgestriger Scheißdreck, und irgendwelche Männer, die das von ihren Frauen fordern, sollten mMn dahin auswandern, wo sie unter gleichgesinnten Hirnamputierten sind.
    So, und das ist meine Meinung, die ist weder rechts noch feministisch noch moslemfeindlich, sondern schlicht nicht irgendwo im 15 Jahrhundert oder was weiß ich wo steckengeblieben.


    MMn belügt sich eine Frau, die meint, durch das Kopftuch etwas positives für sich auszudrücken, selbst. Behauptet sie noch, das stünde im Koran, hat sie wohl nicht nachgelesen und sich belügen lassen.


    Ich fand das Bild der iranischen Frauenfußballmannschaft sehr beeindruckend - das alte natürlich. Geht also. Und dieser Irrsin kam erst mit den Mullahs... ich kenne einige Perserinnen, die nur für die Reise ab und an mal nach Persien, so ein unnützes Ding anziehen, um dort keinen Ärger zu kriegen - also Unterdrückung im Reinformat.
    Sobald sie da wieder zurück sind, schon im Flieger - weg damit.


    Es wäre wünschenswert, wenn sämtliche religiös-fundamentalistischen Regime in naher Zukunft schlicht und einfach von der Weltkarte verschwänden. Und auch das ist eine Meinung. Meine.


    Insofern bin ich definitiv dafür, dieses Symbol für Unterdrückung zu verbieten.
    Wems nicht passt... tja... ich würde zB ein Land, wo ich so einen Fetzen tragen müsste, nicht besuchen. Ganz einfach.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Ich fand das Bild der iranischen Frauenfußballmannschaft sehr beeindruckend

    Und ich die Fotos aus Teheran 1960-1970.
    --> http://www.atchuup.com/iran-in-the-1960s-and-1970s/


    Tja, vielleicht war der Schah von Persien doch nicht so übel. Blöd nur, daß der sich wegen einiger Ölquellen (--> https://de.wikipedia.org/wiki/National_Iranian_Oil_Company ) mit den USA angelegt hat und deswegen beseitigt werden mußte. Das in das anschließende Machtvakuum die Mullahs gestoßen sind, war dann für den Westen allerdings noch blöder als die Situation vorher.


    In Afghanistan sah es in den 1950er und 60er Jahren ähnlich aus:
    --> http://ladieswhodolunchinkuwai…istan-of-50s-and-60s.html


    Und ja, meine Angst ist, daß es in 50 Jahren bei uns genauso aussieht wie heute in den oben vorgestellten Orten. Mit der Nikab in der Schule (getragen von Schülerinnen) habe ich schon Erfahrung gemacht. Daher wäre mir das französische Modell ganz lieb. Wer mit sowas in der Schule aufläuft, egal ob Lehrerin oder Schülerin, kann gleich wieder gehen.

  • Ich bin auch der Meinung dass die Religion generell aus den Klassenzimmern rausgehalten werden sollte. (Über Religionsunterricht kann man streiten.... Ethik fände ich besser). Ein Kopftuch hat genauso wenig etwas in den Klassenzimmern zu suchen wie ein mittelalterliches Folterinstrument (=Kreuz).


    Ließen wir religiöse Symbole generell zu, was wäre dann mit den Religionen die wir bisher als Ausschlusskriterium für Lehrer angesehen haben, wie den Satanismus? Als "demokratische Gesellschaft" müssten wir den dann ja auch zu lassen... .

  • ...
    Sollte man es deswegen verbieten?


    ...

    Danke tibo, genau das meinte ich :)


    Weniger Panik, weniger "christlich-abendländisch", mehr "eine studierte Frau ist manns genug zu entscheiden, was sie anzieht".



    Und wenn Verbot, dann für alles jenseits der Neutralität. Was die Kreuze in hinterwäldlerischen Klassenzimmern ausrichten, möchte ich nämlich mal wissen.


  • Was die Kreuze in hinterwäldlerischen Klassenzimmern ausrichten, möchte ich nämlich mal wissen.


    Das sind Warnsymbole. "Wer mehr kann als er darf wird gekreuzigt" - so geschehen Golgotha, knapp 2000 Jahre her.
    Hat den Hinterwäldlern nur noch keiner erklärt.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    • Offizieller Beitrag


    MMn belügt sich eine Frau, die meint, durch das Kopftuch etwas positives für sich auszudrücken, selbst. Behauptet sie noch, das stünde im Koran, hat sie wohl nicht nachgelesen und sich belügen lassen.


    Ist das nicht irgendwo eine Anmaßung der Interpretationshoheit über die Handlungen Dritter, in die wir als Außenstehende eigentlich keinen Einblick haben?


    Es ist schon auffällig, dass ein Kopftuch für viele - auch hier in diesem Forum - per se für Unterdrückung, Chauvinismus, religiösen Fanatismus etc. steht und dass die Frauen entweder ihre Unterdrückung nicht wahrhaben wollen oder sich gar belügen.


    Ist das nicht im Grunde schiere westliche Arroganz und Ignoranz, für die uns Teile der muslimischen Welt zu Recht hassen?
    Und das ganz unabhängig von der Selbstverständlichkeit der Gleichwertigkeit der Geschlechter, für die wir hier in Deutschland stehen.

  • Entweder ist es wie Kreuze in Klassen oder (andere) religiöse Symbole an der Lehrkraft erlaubt

    Ein Kreuz in der Klasse und ein von einer Lehrkraft getragenes religiöses Symbol haben für mich unterschiedliche Gewichtungen. Ersteres ist ein institutionalisiertes Statement, letzteres ein persönliches.



    Warum tragen nur Frauen das Kopftuch und nicht die Männer?

    Es war ursprünglich ein rein funktionales Kleidungsstück, dass vor dem Wüstenstaub schützen sollte und sowohl von Männern als auch Frauen getragen wurde.



    Hat es etwas mit Schutz vor den lüsternen Männerblicken zu tun und man muss sich deshalb verstecken, sobald man seine Tage bekommen hat?

    Das ist in der Tat Auffassung einiger (aber bei weitem nicht aller) Muslime. Genauso wie ein sehr kurzer Rock von einigen (aber bei weitem nicht allen) westlich geprägten Männern als Einladung aufgefasst wird.

    • Offizieller Beitrag

    Mir fällt gerade ein: Ich hatte mal eine Kollegin, die nach der Chemo ein Kopftuch getragen hat. Dann müsste man es ja auch in diesen Fällen verbieten, oder? Oder führen wir einen schulinternen Kleidungsrat ein, der entscheidet, wann ein Kleidungsstück Propaganda und wann praktisch ist? Und was ist dann mit meinem Kopftuch, wenn ich mit dem Fahrrad zur Schule fahre (siehe Profilbild)?

    • Offizieller Beitrag

    Ist das nicht im Grunde schiere westliche Arroganz und Ignoranz, für die uns Teile der muslimischen Welt zu Recht hassen?

    Dachte ich auch lange.


    Dann hab ich mich auf einer Tagung lange mit ein paar Frauenrechtlerinnen aus muslimischen Ländern unterhalten. Die fühlen, dass wir ihnen mit unserer Toleranz, die sie als Gleichgültigkeit oder Ängstlichkeit verstehen, in den Rücken fallen. Sie haben mir erläutert, dass trotz aller antiwestlicher Propaganda der Westen als de-facto Orientierung gilt - nicht unbedingt in der Politik, aber in der täglichen Praxis der Menschen. Der neue Konservatismus vieler junger westlicher Muslime, auch im Hinblick auf Geschlechterrollen, sei eine Katastrophe für sie. Und genau so der Reflex, repressive kulturelle und religöse Tendenzen nicht zu benennen oder nicht zu kritisieren, aus Gründen der - berechtigten, notwendigen, richtigen, aber hier falsch erweiterten - Kolonialismuskritik. Diese Frauen hatten wenig Verständnis für die Haltung, dass man Frauenrechte aus interkultureller Rücksicht gegenüber muslimisch-patriachalischer Strukturen, die sie in ihren Ländern bekämpfen, hinten anstellt. Und das Kopftuch und dessen Verwandten, so sagten sie, sei in diesen Ländern so selbstverständlich durchgesetzt, dass Freiwilligkeit gar nicht die Frage wäre: es gibt kaum Alternativen, außer frau will echt alleine da stehen, und das geht nicht in Ländern, wo du dir als Frau alleine kaum dein Brot verdienen kannst, als Frau ohne Kopftuch nur in absoluten Ausnahmesituationen.


    Das hat mich immerhin sehr zum Nachdenken gebracht.


    In der Praxis habe ich Schülerinnen mit Kopftuch, denen ich zutraue, dass sie das Kopftuch wirklich freiwillig tragen, als Beweis mehme ich ihre Einstellung zu Beruf/Studienwunsch, Selbstbestimmung in der Beziehungswahl, usw.
    Ich habe genau so viele Schülerinnen, bei denen ich mir nicht sicher bin, was Druck, was Gewohnheit, was Wunsch ist. Die es laut eigener Aussage tragen, "weil ist halt so". Das reicht, finde ich persönlich, schonmal nicht als Grund.
    Und ich kenne wiederum leider auch genug Schülerinnen, bei denen ich aus Gesprächen oder Andeutungen im Unterricht weiß, dass das Kopftuch nur da ist, weil die Liebe zur Familie größer ist, als der Wunsch nach Selbstbestimmung. Es ist nämlich nicht so, dass der Druck aus Gewalt und Drohung bestehen muss: elterliche Enttäuschung, die Blicke und das Getuschel bei Familienfesten, blöde Randbemerkungen von Onkeln und Tanten und Brüdern usw sind für 16jährige dicke genug Druck. Bei manchen stehen tatsächlich auch Drohgebärden und eng geführte Sittenwacht in der Großfamilie dahinter. Diese Gruppe wächst hier in der Gegend leider ganz massiv.


    Ich habe meine Meinung zum Kopftuch in den letzten Jahren ändern müssen.


    Bis 2010 etwa war das für mich ein ganz anderes Thema, da waren die SchülerInnen mit Kopftuch weniger, es wurde seltener von den Schülerinnen selbst entweder als Instrument des stolzen Ausdrucks der Abgrenzung von westlichen Werten oder als verhuschter Ausdruck der Anpassung an traditionelle, patriarchalische Strukturen benannt, und es hatte seltener Parallelen zu tatsächlichem entsprechendem Verhalten.


    Das sind jetzt immer noch nicht alle. Die strikt bekopftuchte Architekturstudentin oder Jungmedizinerin unter meinen Exschülerinnen sind auch echt nicht mein Problem - möge Allah ihnen später gute Kundschaft und ein Büro im Villenviertel verschaffen.


    Wie gesagt: vor ein paar Jahren wär ich bei Trantor gewesen: ist mir wumpe. Jede wie sie will. Mir fehlt mittlerweile das Vertrauen in diesen Willen.
    Denn die selbstbewussten, unabhängig agierenden Trägerinnen von Kopftuch sind leider nicht (nicht mehr!) die Mehrheit. Und diese Entwicklung besorgt mich sehr.


    Genau wie ich mir 2010 noch von keinem amerikanschen Austauschgast in vollem Brustton der Überzeugung anhören musste, dass der Klimawandel zwar vorhanden, aber gottgewollt sei und man als Mensch dagegen nichts unternehmen dürfe, das sei Blasphemie - und außerdem habe Gott die Schwarzen äußerlich gekennzeichnet, weil sie weiter von seinem Licht entfernt seien. Das sei jetzt aber nicht rassistisch gemeint, er nächstenliebe Schwarze, sie seien zu bemitleiden, wegen Hölle und so. Und GottseiDank sähe das der Präsident auch so.


    Diese Entwicklungen gehen mir erheblich auf den Sack.


    Leider fehlt auch mir das Rezept, kurzfristig / nachhaltig dagegen anzuwirken. Grenzen zu und AfD wählen ist es jedenfalls nicht. Das triebe eher die noch nicht Bekopftuchten in dasselbe, entweder aus Protest oder aus Zwang der in der Gegenbewegung sich radikalisiertenden Brüder und Väter.
    Aber zur Schau gestellte Religiosität in der Schule empfinde ich zunehmend als Belastung. Es muss auch mal Freiräume von Religion geben. Konfessionell gebundener Unterricht desgleichen: die sollen miteinander reden, nicht übereinander. Und vorne sollte kein/e Gläubige/r stehen, sondern ein/e Wissende/r.

  • Ist das nicht irgendwo eine Anmaßung der Interpretationshoheit über die Handlungen Dritter, in die wir als Außenstehende eigentlich keinen Einblick haben?

    Nö. Das ist einerseits eine Meinung, und auch keine Interpretation - was irgendwo steht, kann man nachlesen. Da geht es nicht um Interpretation, sondern um "steht das da, oder steht das da nicht?"



    Zitat

    Es ist schon auffällig, dass ein Kopftuch für viele - auch hier in diesem Forum - per se für Unterdrückung, Chauvinismus, religiösen Fanatismus etc. steht und dass die Frauen entweder ihre Unterdrückung nicht wahrhaben wollen oder sich gar belügen.

    Konditionierung hat fürchterliche Auswirkungen, vor allem sorgt sie dafür, keine Ahnung davon zu haben, was freier Wille überhaupt ist. Entsprechend drastisch brechen bei "Kulturschocks" dann diese "Dämme", die eine entsprechend rückständige Gesellschaft aufgebaut hat, und es kommt zu Konflikten mit der "Familie", die nicht verstehen will, in welcher Zeit und welcher Welt man lebt. Das führt schlimmstenfalls zu solchem Bockmist wie "Ehrenmorden". Wäre der entsprechende Teil der muslimischen Gesellschaft nicht derart rückständig und realitätsfremd, würde sowas wohl kaum passieren, oder?



    Zitat

    Ist das nicht im Grunde schiere westliche Arroganz und Ignoranz, für die uns Teile der muslimischen Welt zu Recht hassen?
    Und das ganz unabhängig von der Selbstverständlichkeit der Gleichwertigkeit der Geschlechter, für die wir hier in Deutschland stehen.

    Bitte was? zu Recht hassen? Ich glaube es hackt...
    Wenn sie nicht endlich lernen, wie die Welt funktioniert, und was im 21. Jahrhundert gilt, ist es nur recht und billig, wenn die Frauen lernen, sich sowas nicht gefallen zu lassen und ihnen nicht mehr gefügig sind.
    Dann pflanzt sich diese ewigvorgestrige Kultur wenigstens nicht mehr fort. Entweder lernen - oder Aussterben. Das wusste schon Darwin.
    übrigens habe ich dieselbe Ansicht über entsprechend weltfremde andere Gruppierungen, seien es Kreationisten, erzkonservative Katholiken, die Probleme mit außerehelichem Sex oder erst recht Homosexualität haben, braunes Pack, das sich auch noch für was besseres hält, usw.


    Muss keinem gefallen. Aber diesem Mist nicht entgegenzutreten ist für mich eine stillschweigende Billigung einfach unhaltbarer Zustände.
    Meike hat es vielleicht etwas diplomatischer ausgedrückt... ich habe die Angewohnheit kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Mir fällt gerade ein: Ich hatte mal eine Kollegin, die nach der Chemo ein Kopftuch getragen hat. Dann müsste man es ja auch in diesen Fällen verbieten, oder? Oder führen wir einen schulinternen Kleidungsrat ein, der entscheidet, wann ein Kleidungsstück Propaganda und wann praktisch ist? Und was ist dann mit meinem Kopftuch, wenn ich mit dem Fahrrad zur Schule fahre (siehe Profilbild)?

    :lach:
    Du bist mir einer.
    Nein. Du schützt dich mit einem "Piraten-Bandana" (so siehts zumindest aus) vor Hitzschlag/Sonnenstich oder was weiß ich.
    Das ist Schutz vor Umwelteinflüssen. Eigentlich der einzige echte Grund, überhaupt Kleidung zu tragen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich der einzige echte Grund, überhaupt Kleidung zu tragen.

    Es gibt immer auch eine gewisse Schmuck-/Modefunktion, selbst bei eigentlich unbekleideten Naturvölkern.

  • Wenn sie nicht endlich lernen, wie die Welt funktioniert, und was im 21. Jahrhundert gilt, ist es nur recht und billig, wenn die Frauen lernen, sich sowas nicht gefallen zu lassen und ihnen nicht mehr gefügig sind.


    Ich erinnere nur sehr gerne an unser Grundgesetz §1:


    Art.1 : Die Würde des Menschen ist unantastbar.
    Art.2 : Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit [...]
    Art.4 : Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. [...]


    Sie können niemandem Ihre "Meinung" oktroyieren.

  • Also, ohne überhaupt eine religiöse Grundlage oder ethische Überzeugung hinterzufragen oder Gründe für religiöse / ethische Motive an einem Menschen in Frage zu stellen, finde ich es schon interessant heranwachsenden Menschen zu zeigen wie Intoleranz funktioniert.


    Lehrkräfte sollen Toleranz, Vielfältigkeit, Moral und diverse Sachen verbal oder nonverbal vermitteln, jedoch dabei selbst darin eingeschränkt werden?! Nennt man sowas nicht Doppelmoral?
    Oder ist Toleranz nur das wovon man selbst überzeugt ist?


    Ein Beispiel aus der Praxis: Die Geschichtslehrerin erklärkt seinen Schülerinnen und Schülern die Judenfverfolgung. Dabei geht es natürlich der Sache entsprechend auch über die Symbolik der verfolgten Juden. Die Lehrerin führt weiter fort und sagt "Es war gesellschaftlich und politisch nicht akzeptiert und toleriert das Juden eine Kipa tragen oder ein Davidstern umhängen". - Am besten mache ich hier jetzt ein CUT!!



    Beste Grüße

  • Ich bin selten mit Meike einer Meinung, aber ihrem letzten Beitrag kann ich nur zustimmen. Auch dem eher deftigen von Miss Jones ;)


    Es geht nicht im Müllers und Schmids, die um das Kopftuch streiten, sondern es ist eine manchmal heftige Auseinandersetzung zwischen liberalen und konservativen Muslimen. Die liberalen Muslime haben tatsächlich das Gefühl, dass wir ihnen mit unserer überbordenden Toleranz in den Rücken fallen. Manche Kollegen raffen es nicht einmal, wenn Schüler den Wolfsgruß der faschistischen grauen Wölfe zeigen oder als Erdogan Fanboys agieren.
    Ein libanesischer Bekannter, der die Wandlung Libanons mitbekommen hat, hält unsere Toleranz für gefährlich und er war froh, in Deutschland ohne religiösen Druck leben zu können. Er schimpft eher auf die weltfremden Allesversteher die noch nie in einem muslimischen Land waren und den Frauen dort vermitteln, dass ihr Kampf gegen das Kopftuch vergebens ist.
    Mit einem Kopftuch signalisiere ich freiwillig oder unfreiwillig (Druck der Familie, des Imans...) dass a) Männern nicht zu trauen ist und b) eine Abgrenzung von der modernen, westlichen Gesellschaft.


    Und das Kopftuch ist doch im Alltag kein Problem (eine Kippa schon eher). Als Privatsache geht es mich nichts an, was jemand trägt. In öffentlichen und sensiblen Positionen würde ich es für falsch halten, die Haltung zu unterstützen, die mit einem Kopftuch ausgedrückt wird.

  • ...
    Ein libanesischer Bekannter, der die Wandlung Libanons mitbekommen hat, hält unsere Toleranz für gefährlich und er war froh, in Deutschland ohne religiösen Druck leben zu können. ...

    Du widersprichst dir schon wieder. Wie kann einer Freiheit von religiösem Druck fordern, gleichzeitig das System für gefährlich halten, das Freiheit von religiösem Druck ermöglicht?

  • Ich lasse die Kinder auch keine Caps im Unterricht tragen. Warum eigentlich nicht?


    Ich erlebe hier in Hamburg haufenweise unterdrückte Frauen und auch Mädchen. Das Kopftuch hat in der Schule nichts zu suchen. Was genau symbolisiert das denn?


    Würde es meine Kinder betreffen, würde ich versuchen, massiv dagegen vorzugehen. Wir hatten den Fall schon in der Kita. Die Erzieherin sagte zu den Kinder (als diese sie fragten warum sie immer ein Kopftuch trägt), dass ihr Mann nicht möchte, dass andere Männer ihre Haare sehen. Ja gehts noch?


    Ich bin in keinster Weise religiös. Für mich braucht es also auch keine Kreuze in Schulen (ist hier in Hamburg eh nicht das Thema). Aber das Kreuz ist dann wohl doch ein anderes Symbol. Eine Kette mit Halbmond wäre für mich auch etwas ganz Anderes.


    Meiner Beobachtung nach sind Familien, in denen die Frauen keine Kopftücher tragen, moderner und besser integriert.

    • Offizieller Beitrag

    Du schützt dich mit einem "Piraten-Bandana" (so siehts zumindest aus) vor Hitzschlag/Sonnenstich oder was weiß ich.

    Eigentlich betone ich so meine extreme Coolness 8)

  • Ok, Kopftuch sollte man verbieten, weil Mädchen das (wenn nicht gar aus Zwang) wegen des sozialen Drucks tragen.
    Lehrerinnen sollten auf keinen Fall Kopftuch tragen, weil sie Vorbildfunktion haben. Und Mädchen könnten der Lehrerin nacheifern.


    Na, wenn das so ist, dann plädiere ich für ein Verbot von rasierten Beinen und Achseln, wenn diese sichtbar sind.
    Denn: Die meisten entfernen Haare, weil das gerade so angesagt ist, also wegen sozialem Druck.
    Vorgelebt durch Medien und das echte Umfeld glauben Mädchen, Haarwuchs außerhalb des Kopfes gehöre beseitigt. Sie haben da gar nicht mehr wirklich eine Wahl.
    Da müssen Lehrerinnen vorleben, dass auch haarige Beine in Ordnung sind!


    (Im Prinzip würde ich das auch auf Bärte übertragen. Aber mangels eigener Erfahrung weiß ich nicht, ob es nicht andere Gründe gibt als Aussehen/gesellschaftliche Norm, sich morgens die Haare aus dem Gesicht zu entfernen. Hängenbleibendes Essen oder so.)

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