Ärger über Familien

  • Je länger ich diese Arbeit mache, desto mehr ärgere ich mich über Anspruchshaltung bestimmter Eltern. Ich finde das nicht besonders professionell, würde mich gern abgrenzen. Wer hat Ideen?


    (z.B. gibt es für ALLES Geld, man muss es nur beantragen. Wird aber nicht nur nicht beantragt, sondern sich noch beschwert, dass "die beim Amt" sich "immer noch nicht" gemeldet hätten o.ä.
    oder Kind ist sichtbar krank, Mutter kommt einfach nicht, das Kind abzuholen und wird dann noch unverschämt am Telefon, warum "die Schule" nicht dies oder jenes unternehmen würde... oder Anzeichen von Kindeswohlgefährdung, JA kümmert sich nicht, wirft Kollegen vor, ein bisschen überkandidelt zu sein und Eltern machen noch süffisante Bemerkungen).


    Alle Welt kümmert sich um die vernachlässigten Kinder und das wird dann nicht nur ignoriert, sondern auch noch mit Angriffen quittiert. Diese Anspruchshaltung k**zt
    mich an! ...und das geht so nicht :(

  • Ich gehe mal davon aus, dass du mit den jeweiligen Eltern oft genug das Gespräch suchtest und sie nicht einsehen wollen, dass auch sie für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind, oder? Ich befürchte, wenn die Eltern die Schule und dich als Repräsentantin nicht mehr als Autorität wahrnehmen, hilft nur noch der Gang zum Jugendamt - die haben dann doch ein paar mehr Möglichkeiten, auf die Eltern Druck auszuüben bishin zur Inobhutnahme bei extremer Kindeswohlgefährdung. Ich kann das mit der Anspruchshaltung voll nachvollziehen und befürchte, dass diese in den letzten Jahren mit Bezug auf die Schule durch die Eltern eher größer als kleiner wurde. Da hilft wohl nur bewusst mehrfach darauf hinzuweisen, dass X und Y nicht deine Aufgaben sind, sondern die der Eltern. Im Idealfall hast du natürlich noch Unterstützung durch Schulleitung und Kollegium, aber ich befürchte, dass, wenn man dem sich nicht entschieden entgegensetzt, die Eltern sämtliche Probleme mit ihren Kindern auf die Schule abwälzen und sich aus der Verantwortung herausziehen (das trifft sicher nicht auf alle Eltern zu, aber gerade auf diejenigen deiner Klientel aus bildungsfernen Schichten) - und dafür bist du 1. nicht qualifiziert und 2. ist deine Zeit auch zu kostbar, dich auch noch damit herumschlagen zu müssen.

  • Das geht so nicht?


    Also zumindest die Desinformation ist doch sogar "von oben gewollt" - oder, fies gesprochen: Wenn alle das, was ihnen zusteht, auch einfordern würden und dann auch bekämen, wäre der Staat locker dreimal so pleite wie jetzt schon. Heißt: Das Amt darf die "Kunden" zwar nicht belügen, aber es hat keine Informationspflicht ohne Nachfrage, und selbst wenn - steht doch alles in Broschüre xyz (allerdings so verschwurbelt unverständlich wie nur möglich für Otto Normalschaf, und das ist Absicht - der Frust (und die darauf folgende Resignation) ist Teil des Plans).


    Und dann - "Eltern"? Du verwechselst da was. Wie bereits anderswo erklärt, gibt es immer weniger "Eltern", aber dafür leider viele Leute, die einfach Kinder produzieren. Die kein Interesse (und oft auch nicht die Fähigkeit) haben, diese zu "erziehen". Das soll nach deren Ansicht der KiGa oder die Schule tun. Denen hat keiner deutlich genug gesagt, was "ihr" Job als Eltern ist, und sie werden für diese Unzulänglichkeit ja auch nicht wirklich sanktioniert...


    Tja. Aber wenn man da Ideen hat, wie das zu lösen wäre, wird gleich gegiftet.
    und nun?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Bei uns ist es auch so.


    Je älter die Schüler sind umso besser kann ich mich abgrenzen.


    Mir ist aufgefallen, dass die Schüler die Haltung der Eltern übernehmen und sowas wie Selbstverantwortung, Verantwortung gegenüber anderen / der Umwelt oder Gewissen gar nicht mehr entwickeln.


    Sollte man als Lehrer irgendwelche Kritik an Eltern oder Schüler äußern wird das nicht verstanden, abgewehrt oder die Schuld bei anderen gesucht.


    Ich habe es aufgegeben, sie zu verstehen. Mir hilft der Austausch mit Kollegen.

  • Ich kenne solche Fälle, sicherlich nicht in dem Umfang wie du, aber doch zur Genüge.
    Du würdest dich gerne abgrenzen. Find ich einen sehr wichtigen Vorsatz!! Denn all das Lamentieren, Jammern und Schimpfen nützt nix.


    Ich schaffe Abgrenzung ganz gut, indem ich mir sage, dass die Eltern sich nicht so verhalten, um mich zu ärgern, sondern weil sie
    a) selbst unsicher sind (z.B. im Umgang mit ihrem Kind, und sie sich dann schnell belehrt und angegriffen fühlen, wenn man mit ihnen redet)
    b) total überfordert sind (z.B. es nicht kapieren, wie man Geld beim Amt beantragt und dass da Termine einzuhalten sind)
    c) kognitiv nicht in der Lage sind, die Problematik zu durchschauen und deshalb keine Hilfe annehmen wollen (z.B. sehen sie Verhaltensauffälligkeiten oft nicht und lehnen Therapien oder Hilfe ab, weil "ja alles in Ordnung ist")
    d) ... setze beliebige Gründe ein


    Ferner versuche ich immer, Gespräche positiv zu führen, denn es nützt keinem, wenn man sich mit Eltern herumstreitet. Klappt nicht immer, aber oft. Die meisten Eltern wollen, genau wie wir, das beste für ihr Kind, und da kann man dann auch ansetzen und findet manchmal doch noch irgendwie zueinander.


    Außerdem:
    - nachmittags Sport treiben
    - nicht zu lange über Eltern oder ähnliches ärgern, Dinge die du nicht ändern kannst, einfach hinnehmen, abhaken
    - Elterngespräche nicht zu spät am Tag führen, sonst habe ich sie nachts noch im Kopf
    - Austausch mit Kollegen, Sozialarbeitern etc
    - alles wichtige dokumentieren, ist natürlich sowieso erforderlich, schafft aber zusätzlich einen freieren Kopf (hinschreiben und sofort an was anderes denken).


    Viel Glück bei der Abgrenzung. Deine Schüler und Eltern sind sehr wichtig, aber sie sind es nicht wert, dass du Falten und graue Haare bekommst ;)

  • ...Das soll nach deren Ansicht der KiGa oder die Schule tun. Denen hat keiner deutlich genug gesagt, was "ihr" Job als Eltern ist, und sie werden für diese Unzulänglichkeit ja auch nicht wirklich sanktioniert...

    Naja, wer kein Geld beantragt kann z.B. nicht mit zur Klassenfahrt. Ich möchte aber, dass das Kind diese Chance hat und renne dem hinterher. Anrufen. Anschreiben. Formularvordruck mitschicken. Den Kids erklären, wie man das Formular ausfüllt. Vordruck noch mal mitschicken, weil er verloren gegangen ist... das ist so zäh. Ob ich das doof finde oder nicht: wenn ich die Kinder nicht aufgeben will, kann ich mich nur weiter einsetzen.



    ... Die meisten Eltern wollen, genau wie wir, das beste für ihr Kind, und da kann man dann auch ansetzen und findet manchmal doch noch irgendwie zueinander.



    ...

    Es mangelt ja nicht an Gesprächen, sondern daran, was man für "das Beste" hält. Wenn Zocken besser ist, als Schule und die Mutter schreibt "Kind krank" oder entschuldigt gar nicht mehr- wie soll ich da noch Gemeinsamkeiten finden? Ich will ja was anderes als diese Mutter. Das macht ja gerade den Stress.


    Student: wenn das Jugendamt tätig werden würde wär ja prima. Ich schrieb doch, dass das gerade Teil des Problems ist. Nicht nur mangelnde Handlung, sondern noch Vorwürfe: Hm, Sie haben halt so Mittelschichtsvorstellungen, Schulpflicht etc. wird überbewertet. Hm, Sie verstehen die Familien nicht so gut wie der Sozialpädagoge, das arme Kind wird bei Ihnen gemobbt, wenn Sie ein ärztliches Attest verlangen.


    Es macht mich verdammt wütend, auch mit Sport am Nachmittag...

  • Naja gut, aber es nützt ja weder dir noch den Kindern, wenn du "verdammt wütend" wirst, weil die Eltern das Geld nicht beantragen. Von daher, versuch das abzustellen. Manche Dinge kannst du nicht ändern. Du kennst die Eltern, also gibst du genug Vorlaufzeit, du erinnerst, du unterstützt... alles andere liegt nicht in deiner Hand, also reg dich weniger darüber auf.


    Wenn dir meine Tipps nichts helfen, vielleicht findest du ja einen anderen Weg, damit umzugehen, ohne dass es dich so mitnimmt.
    Du hattest ja schonmal so ein Posting ("Schulpflicht abschaffen"), da klang auch Verzweiflung und Ärger mit, aber das bringt ja keinen weiter. Klar ist man mal sauer und entnervt, aber Abgrenzung ist wichtig und genau danach hattest du ja gefragt. Oder nicht?

  • Es mangelt ja nicht an Gesprächen, sondern daran, was man für "das Beste" hält. Wenn Zocken besser ist, als Schule und die Mutter schreibt "Kind krank" oder entschuldigt gar nicht mehr- wie soll ich da noch Gemeinsamkeiten finden? Ich will ja was anderes als diese Mutter. Das macht ja gerade den Stress.


    Ja, ich glaube auch, dass ihr beide das Beste fürs Kind wollt. Die Mutter möchte, dass ihr Kind glücklich ist (und wenn es lieber daheim bleibt oder zockt, dann bekommt es eine Entschuldigung), und du möchtest, dass es zur Schule kommt und lernt. Ihr wollt beide das Beste, nur seid ihr euch nicht einig darüber, was das Beste ist.
    So würde ich das sehen. Und da kann man ansetzen, so kann man doch ein Gespräch ganz gut beginnen.


    Ob nach einem Gespräch eine Verhaltensänderung auftritt, ist natürlich wieder eine andere Sache ;) aber generell sind die Eltern doch offener und bemühter, wenn die Fronten nicht verhärtet sind.

  • ...Von daher, versuch das abzustellen...

    spitzen Idee ;)




    Ob nach einem Gespräch eine Verhaltensänderung auftritt, ist natürlich wieder eine andere Sache ;) aber generell sind die Eltern doch offener und bemühter, wenn die Fronten nicht verhärtet sind.

    Dass Fronten verhärtet wären sagte ich nicht. Du gehst einfach davon aus, dass ich nicht verständnisvoll genug mit den Eltern rede. Dafür haben wir schon das Jugendamt, um uns das anzuhören.


    Nein, es geht um die Eltern, die sich einen feuchten Kehricht um die Belange der Kinder kümmern. Nicht mit dem Kind zum Arzt gehen, aber nicht, weil sie keine Zeit haben, sondern keine Lust. Zu anstrengend. Das Kind nicht zur Schule schicken, es aber zocken lassen, weil: Konflikte? Anstrengend. Kein: "Entschuldigung", "was könnte ich tun, um..." sondern im Gegenteil noch Süffisante Bemerkungen über die Familienhelfer, Schimpfen auf die Ärzte, Polizisten, Schule. Alle kümmern sich nicht genug aber selbst wird keine Verantwortung gesehen.


    Miss Jones triffts schon ganz genau nur der Ist-Zustand ist eben unbefriedigend.


    @Kathie, scheinst schon genervt zu sein, wenn ich dir nach einem sicher gut gemeinten Post sage: Nein, du hast den Punkt nicht getroffen, Allgemeinplätze helfen mir nicht. Wie sollte ich nicht genervt sein, wenn es um das Leben der Kinder geht, die ich teilweise länger kenne als die Sorgeberechtigten selbst??


    Das ist geradezu existenziell, weil mein täglich Brot.

    • Offizieller Beitrag

    @krababbel: was genau erwartest du von deinen Mitusern zu hören? :gruebel:
    Dass du ein winzig kleines Bömbchen auf die entsprechenden Familien werfen sollst? :schreck:


    Abgrenzung beginnt im Kopf, im eigenen, und da hilft oft nur, dass man sich selbst klar macht, dass einem bei allem Engagement auch Grenzen gesetzt sind.


    Dass das leicht ist, hat niemand behauptet, aber du wiegelst ja gerade solche Vorschläge glattweg ab...

  • @Krabappel - du kennst die Antwort, und sie gefällt dir nicht, hm?


    Um das von dir genannte Problem - zumindest ansatzweise - zu lösen, bedürfte es entspechender Maßmahmen von staatlicher Seite (Jugendamt oder vllt ein extra für dieses immer häufigere Problem eingerichtetes Amt), das heißt, ein Amt, das die Kinder diesen Eltern "wegnimmt", ihnen angemessene Erziehung zukommen lässt und die "Produzenten" dafür - vor allem finanziell - in Regress nimmt.
    Und das schon früh. Richtig früh, denn solche Erziehungsdefizite liegen ja idR von Anfang an vor (solche Ausnahmen, wo eine eigentlich sinnvolle Erziehung dann durch irgendeinen Schicksalsschlag den Bach runtergeht ausgenommen). Heißt, wir sprechen spätstestens von Grundschülern, eher sogar KiGa-Kindern, denn wenn die mit diesem Nicht-Benehmen unsozialisiert an der weiterführenden Schule aufschlagen, ist schon Hopfen und Malz verloren.


    Klingt brutal, aber so bekommt man vielleicht wieder "Mitbürger" und nicht wandelnde Zeitbomben, die dann Klassenkameraden vergewaltigen oder abstechen...

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  • Du fragst, wie du dich abgrenzen kannst, ich antworte (beinahe als erste in diesem Thread) ernsthaft mit Tipps auf deine Frage, aber das passt dir anscheinend nicht. Sorry, ich hatte wohl in der Tat nicht verstanden, um was es hier geht: es sollte ein Jammer-und-Mecker-Tread werden.


    Ich bin davon in der Tat etwas genervt, ja. Weil die Ausgangslage nicht war, dass du dir was von der Seele schreiben und etwas Mitgefühl wolltest, sondern weil du explizit gefragt hattest, wie du dich abgrenzen kannst.

  • @ BuT-Anträge:
    Wir geben die bei Klassenfahrten nahezu fertig ausgefüllt, gestempelt und unterschrieben aus.
    Beim Austeilen muss jedes Kind dann unter meiner Aufsicht seinen Namen eintragen, damit da niemand mit Mist bauen kann.
    Geld geht direkt auf ein schulisches Klassenfahrtskonto.


    Für alle anderen BuT-Fälle haben wir auch entweder weitgehend fertige Anträge oder ein Ausfüllmuster.


    Dadurch reduziert sich der Stress mit diesen Anträgen erheblich.
    Was natürlich in Elternhand bleibt, ist der Nachweis der Bedurftigkeit gegenüber dem Amt.


    @Krankes Kind wird nicht abgeholt:
    --> mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus
    Das ist allerdings doof, weil dann ein Lehrer mit muß. ;)
    Daher nutzen wir das nur als allerletztes Mittel.

  • Naja, wer kein Geld beantragt kann z.B. nicht mit zur Klassenfahrt. Ich möchte aber, dass das Kind diese Chance hat und renne dem hinterher. Anrufen. Anschreiben. Formularvordruck mitschicken. Den Kids erklären, wie man das Formular ausfüllt. Vordruck noch mal mitschicken, weil er verloren gegangen ist... das ist so zäh. Ob ich das doof finde oder nicht: wenn ich die Kinder nicht aufgeben will, kann ich mich nur weiter einsetzen.

    Das ist genau das, was ich bei mehreren Kolleginnen an meiner Schule aus der Abteilung Förderschwerpunkt Lernen sehe. Sie finden es schwer, sich da abzugrenzen und ihre eigenen Bedürfnisse über die Bedürfnisse der Kinder zu stellen. Statt bei manchen Sachen/Situationen einen Schlussstrich zu ziehen (z.B. "Ich teile das jetzt genau einmal aus, heftet es direkt ab/steckt es gut ein!"), macht man es doch wieder und arbeitet sich weiter daran ab. Ja, dann verpasst jemand halt dies oder jenes, aber das wäre immerhin ein Lerneffekt. "Alle kommen mit tollen Geschichten zurück, nur ich bin außen vor geblieben." Manche kann man einfach nicht retten, weil es nicht in der eigenen Macht liegt. Es liegt aber in der eigenen Hand, sich selbst zu retten, denn das kann kein anderer machen. Diese Kaltschnäuzigkeit zu zeigen, fällt aber schwer - zu viel (falsches) Verantwortungsgefühl. Falls irgendetwas "Unterlassenes" auf einen zurückfallen könnte, eine Notiz in die Akte oder irgendwo anders dokumentieren und man kann beruhigter schlafen.

  • Frapper hat schon Recht mit dem, was er schreibt. Krabappel hat meines Wissens nach bereits etwas ältere Schüler, sprich irgendwann kommt dann auch der Schulabschluss und dann im Idealfall der Eintritt in die Berufswelt, aber zumindest irgendwann auch die erste eigene Wohnung. Die Schüler haben Förderbedarf dahingehend, dass man Anweisungen klar und deutlich (im Umgangssprachlichen würde man wohl "idiotensicher" sagen) formulieren sollte (Ich bin mir sicher, dass Krabappel das auch macht), aber sie müssen auch lernen, dass nach der Schule nicht immer alles zehnmal gesagt wird und dass, sollten die Jugendlichen nicht das machen, was von ihnen erwartet wird, sie mit Folgen rechnen müssen. Daher ist diese "Kaltschnäuzigkeit", wie du sie nennst, sicher nicht nur zum Schutz der Lehrerin sinnvoll, sondern langfristig auch, um die Schüler zu möglichst selbstständigen Wesen zu erziehen. Und eines der Ziele von Förderschule ist ja auch, dass die Schüler drauf vorbereitet werden, ihr Leben später so selbstbestimmt und eigenständig wie möglich leben zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh () aus folgendem Grund: Geschlecht angepasst ;) .

  • Danke euch,



    ... Statt bei manchen Sachen/Situationen einen Schlussstrich zu ziehen (z.B. "Ich teile das jetzt genau einmal aus, heftet es direkt ab/steckt es gut ein!"), ...

    ja, vielleicht ist es das. Entgegen aller, die Ansprüche an mich erheben (hab Mitleid!... sieh das nach... mach doch eine Ausnahme...) selbst klar bleiben. Und nicht versuchen, andere zu ändern.


    Danke @kodi für die praktischen Hinweise.

  • Du kannst schon versuchen, andere zu ändern, @Krabappel - nur wenns nicht klappt, darfst du dich nicht drüber aufregen.


    Vllt bist du vom Kopf her mehr Sozialarbeiterin als Lehrerin? Schon mal darüber nachgedacht, ob dir das vllt mehr liegen könnte?
    Als Lehrerin wirst du Eltern idR nicht ändern. Mit gutem Draht zum JA bekommst du aber vielleicht was für die Kinder geregelt - idR heißt das aber "weg von diesen 'Eltern'', die keine sind". Knochentrocken. Das sind Fakten, ob du sie nun magst oder nicht.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • @krababbel: was genau erwartest du von deinen Mitusern zu hören? :gruebel:

    Wenn ich das wüsste, müsste ich ja nicht fragen.


    Nein, wenn ich von existenziell rede, meine ich das genau so. Da ist es dann eher kontraproduktiv, wenn mich andere User für ihre Laune verantwortlich machen. Frust hab ich ja selbst gerade genug :S

  • Also wegen mir musst du dich nicht zusätzlich stressen, so habe ich deinen Post jetzt zumindest verstanden. Ich wollte echt nur helfen, war dann nur kurzzeitig genervt, denn ich fand meine Tipps nicht schlecht und deinen Frust wegzaubern kann leider keiner ;) Aber alles gut hier auf dieser Seite des Computers.
    Hoffe, du kannst aus dem Thread doch einiges für dich herausholen.

  • Frapper hat schon Recht mit dem, was sie schreibt.

    Ich bin ein Er! ;)


    ja, vielleicht ist es das. Entgegen aller, die Ansprüche an mich erheben (hab Mitleid!... sieh das nach... mach doch eine Ausnahme...) selbst klar bleiben. Und nicht versuchen, andere zu ändern.

    Du wirst dich vielleicht bei manchem wundern, dass manchmal eben doch etwas klappt, obwohl man nix macht. Mein Spruch gegenüber SuS, wenn sie etwas verbockt/vergessen/... haben, ist "Sieh zu, wie du's hinbekommst. Ich helfe dir da nicht!" Plötzlich ist manches doch möglich. ^^


    Vllt bist du vom Kopf her mehr Sozialarbeiterin als Lehrerin? Schon mal darüber nachgedacht, ob dir das vllt mehr liegen könnte?

    Mit so einer Sichtweise ist man an der LE-Schule aber ganz gut aufgehoben, erst recht an der Schule em.-soz.. Generell sollte man sich an einer Förderschule jeglicher Art ein bisschen als Sozialarbeiter sehen. Die Bedürfnisse unseres Klientels sind einfach so speziell, dass die Eltern schlicht und ergreifend auch etwas mehr Beratung brauchen. Ein "normales" Kind läuft in vielem gerade durch, aber unsere Kinder zeigen oft Verhaltensweisen, die auf die Beeinträchtigung zurückzuführen sind, dies jedoch nicht immer direkt ersichtlich ist - schon gar nicht für Laien.

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