Studium fast fertig, jetzt noch Wunschfach anfangen?

  • Hallo liebes Forum,


    ich bitte euch in diesem Thread um Ratschläge, Meinungen, gerne auch produktive Diskussionen.


    Ich bin nun so gut wie in den finalen Zügen meines Lehramtsstudiums mit den Hauptfächern Englisch und Deutsch. Kurz und knapp gesagt: Es war aber nie ganz so wirklich meine Wunschkombination.
    Meine eigentliche Wunschkombi war schon immer Englisch & Musik. Da ich mich aber zu Beginn meines Studiums ziemlich abschrecken habe lassen, weil man für die Musikhochschulen ja eine furchtbar schwere Aufnahmeprüfung bestehen müsse und durch die Tatsache, dass man ja dann in 2 Universitäten, die nichts miteinander zu tun haben, eingeschrieben ist, wo alles und vieles nur unnötig erschwert wird, habe ich mein Musikstudiums-Wunsch erstmal ad acta gelegt und da stand ich also und dachte: "Ein Fach alleine auf Lehramt geht halt nicht, entweder du lässt Lehramt komplett, oder du suchst dir ein anderes Fach, mit dem du dich noch irgendwie arrangieren könntest".


    Und das war dann Deutsch. Jetzt muss ich fairerweise sagen: ich hasse Deutsch keineswegs, im Grunde ist es wie das Englischstudium, nur eben halt auf Deutsch. Ironischerweise war ich bisher in Deutsch von den Noten sogar auch besser als in Englisch, wofür ich ja aber eigentlich mehr brenne.


    Vor kurzem habe ich spaßeshalber mal auf der Kultusministeriumsseite für BaWü (meinem Bundesland) meine Fächerkombi Deutsch & Englisch eingegeben und war regelrecht geschockt, dass es in ganz BaWü anscheinend nur EINE einzige Schule gab, welche genau diese Kombi sucht. Alle anderen Schulen hatten entweder Englisch + anderes Fach, oder Deutsch + anderes Fach.


    Ganz so unvorbereitet trifft mich diese Erkenntnis trotzdem nicht, denn man hört ja immer mal wieder, dass Englisch & Deutsch nun nicht die gefragteste aller Kombis ist, aber dass es dann doch so drastisch ausschauen würde, damit hab ich auch nicht gerechnet.


    Lange Rede, kurzer Sinn: während meiner ganzen Studienzeit dümpelte dennoch ständig dieses Musik in meinem Hinterkopf herum und jedes Mal, wenn ich Kommilitonen getroffen habe, welche Musik als Fach hatten, war ich regelrecht neidisch. Und vor einiger Zeit dann fasste ich den Entschluss: Jetzt probierst du es einfach, ob du vielleicht nicht doch reinkommst, wenn ja, dann sieht man weiter, wie sich das dann alles uni-bürokratisch und organisatorisch mit den jetzigen Fächern verwursteln lässt, und wenn du nicht reinkommst, dann hast du es wenigstens probiert und brauchst dir in 40 Jahren nicht vorhalten, dass du es ja nie probiert hast.


    Und das ist nun der momentane Stand. Ich habe angefangen, professionellen Theorie, wie Praxisunterricht zu nehmen, um mich gezielt auf die Anforderungen für die Musikaufnahmeprüfung an verschiedenen Hochschulen vorzubereiten.


    Allerdings nagt nun schon wieder so ein Gedanke an mir... Einerseits bin ich froh, dass ich es nun endlich (sozusagen auf den allerletzten Drücker) in Angriff nehme, andererseits denke ich mir: jetzt gehe ich auf die Ende 20 zu, bin eigentlich fast fertig mit meinen 2 Hauptfächern, könnte also bald mit Ref etc anfangen und jetzt nocheinmal ein neues Fach komplett von vorne anfangen zu studieren???


    Zwar sage ich (nicht zuletzt rede ich mir das selber zur Beruhigung ein), könnte man Musik ja eventuell etwas "beschleunigen", da ja das andere zweite Fach wegfällt, mit denen ich ja so gut wie durch bin, aber dennoch wäre die Regelstudienzeit für Musik 12 Semester. Im Worst Case wären das also nochmal 6 Jahre.


    Vor dieser Vorstellung graust es mir eigentlich etwas.


    Noch so eine Sorge, die mich umtreibt: wie sieht das denn mit den Höchstaltergrenzen für Beamtung aus? In BaWü liegt die anscheinend bei 42. Ich werde nächsten Monat 28.
    Allerdings habe ich gehört, muss man von dieser Höchstgrenze (also 42) erst mal noch ein paar Jahre abziehen, denn mit Beginn des Refs durchläuft man ja erst mal noch ein paar Probezeiten. Beamter auf Widerruf, Probezeit... Und so wie ich gehört habe, muss man diese Phasen (also Widerruf, Probezeit) dann noch von den 42 Jahren Höchstalter abziehen.


    Ich war immer der Meinung, sofern ich das Ref noch vor 42 Jahren beginne, würde das auf jeden Fall hinhauen mit Beamtung, aber sogesehen muss ich ja dann spätestens das Ref Mitte 30 beginnen, um mit der Dauer dieser Probezeiten dann noch vor 42 Jahren fertig zu sein??


    Wird das mit Musik nun doch alles etwas eng?


    Ich bin so hin und her gerissen. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Versuchen und eventuell durchziehen, oder lieber jetzt dann mit Ref anfangen, auch wenn eines der beiden Fächer eher "Notlösung" war?


    Liebe Grüße und vielen Dank für eure Meinungen

  • Meine Antwort bezieht sich jetzt auf die Erfahrung in Bayern - kann bei dir noch mal anders sein.


    Du willst Musik als drittes Fach? Bei uns gibt es für Erweiterungsfächer deutlich weniger Anforderungen, vielleicht ist das in BaWü auch so. Dann benötigst du keine 12 Jahre. Da müsstest du dich an der Uni oder in der Prüfungsordnung schlau machen.


    Ich kenne auch einige bei uns, die ein drittes Fach dazu genommen haben (auch welche mit Musik) ist hier auf jeden Fall möglich und auch machbar. Da bei uns die Examen im Frühjahr und im Herbst sind und das Ref (bei allen außer GY) im September anfängt haben viele die Zeit bis zum Ref für das Examen im dritten Fach genutzt.


    Am besten du erkundigst dich erst mal ob du das zusätzliche Fach verkürzt studieren könntest und schaust dann ob das zeitlich vielleicht in einem halben Jahr oder Jahr machbar wäre.


    Außerdem könnte man auch nach dem Ref noch ein Fach dazu nehmen - aber wie viele das machen, weiß ich nicht. Ist bei voller Stelle am Anfang sicher nicht einfach.

  • Keine Angst, du brauchst für Musik nicht noch einmal 6 Jahre. Das reguläre Bachelor/Master-Studium dauert ja bereits "nur" 5 Jahre und das besteht aus Fach 1 + Fach 2 + Bildungswissenschaften. Grob vereinfacht dauert jeder Teil ein Drittel der Gesamtstudiendauer, macht bei 10 Semestern ~ 3-4 Semester. In meinem Bundesland muss man im Gymnasiallehramtsstudium Musik vertieft studieren, was natürlich noch einmal länger dauert. Wenn einem die Sek II nicht sooo wichtig ist, gibt es in meinem Bundesland einen Trick: Das H/R-Lehramtsstudium ist weniger umfangreich und qualifiziert auch für die Lehre im Sek I-Bereich des Gymnasiums. Daher kann man sich ein Fach (z.B. Englisch) für das H/R-Lehramtsstudium anrechnen lassen und müsste nur die verbleibenden Musikkurse (sowie 2 bildungswissenschaftliche Kurse wegen des höheren pädagogischen Anteils an der Gesamtarbeit in der H/R-Schule) nachrechnen. Wenn man ranklotzt, direkt in alle Kurse reinkommt und diese auch auf Anhieb besteht, wäre man in 2 Semestern fertig. Vlt. gibt es eine ähnliche Regelung auch in Baden Württemberg.
    So oder so, Musik ist äußerst gefragt, weil es kaum einer studiert, und damit könntest du deine Allerweltskombi Deutsch/Englisch arbeitsmarktorientiert signifikant aufpeppen, gerade weil du eh ein Faible für Musik hast ;) .

  • Vor kurzem habe ich spaßeshalber mal auf der Kultusministeriumsseite für BaWü (meinem Bundesland) meine Fächerkombi Deutsch & Englisch eingegeben und war regelrecht geschockt, dass es in ganz BaWü anscheinend nur EINE einzige Schule gab, welche genau diese Kombi sucht. Alle anderen Schulen hatten entweder Englisch + anderes Fach, oder Deutsch + anderes Fach.

    Vielleicht verstehe ich das ja falsch, aber im Allgemeinen ist es doch ein Vorteil und kein Nachteil, wenn man statt zwei Bedingungen nur eine erfüllen muss …? ?(

  • Drittfach geht deutlich schneller, allerdings kenne ich aus Rheinland-Pfalz so, dass man dann auch nur die Lehrbefähigung Sek1 erhält?
    Ich hab allerdings kein Drittfach, also ist das nur aus zweiter Hand eine Info.


    Zum Thema Verbeamtung: Reicht es nicht, wenn man die Verbeamtung auf Probe dann mit 42 macht? Also der Beginn der Planstelle. Aber wieder nur eine vage Information von mir.


    Noch eine handfeste zum Schluss: Unabhängig von den Einstellungschancen ist Englisch Deutsch eine harte Kombination im Schulalltag, aufgrund der massiven Korrekturbelastung. Dazu wirst du hier im Forum etliche Threads finden und an jeder Schule Kollegen finden, die nicht nochmal ohne eine "Nebenfach" eine solche Kombination beginnen würden.


    Musik könnte da genau der richtige Ausgleich sein im Alltag.


    Philio: Er meinte sicherlich nicht Deutsch+beliebig, sondern ein anderes Fach fest ausgeschrieben.

  • Vielleicht verstehe ich das ja falsch, aber im Allgemeinen ist es doch ein Vorteil und kein Nachteil, wenn man statt zwei Bedingungen nur eine erfüllen muss …? ?(

    Kommt darauf an, wie Kracher das meint. Es kann sich entweder um Englisch + beliebiges anderes Fach handeln. Dann wäre es kein Problem für ihn, sich darauf zu bewerben. Oder Kreacher meint Stellenanzeigen wie "Englisch + Mathe" und dgl.

  • Wenn man ranklotzt, direkt in alle Kurse reinkommt und diese auch auf Anhieb besteht, wäre man in 2 Semestern fertig. Vlt. gibt es eine ähnliche Regelung auch in Baden Württemberg.

    Also mit 2 Semestern und Musikstudium wage ich zu bezweifeln. In Musik gibt es ja eine musikpraktische Prüfung mit Vorspiel in Haupt- und Nebeninstrument, Gesang, Vom-Blatt-Spiel, Generalbass. Außerdem steht Chorleitung und Ensembleleitung, Liedbegleitung an, alles praktische Prüfungsteile, die kaum in 2 Semestern zu leisten sind. Verkürzung ist vielleicht möglich, aber eine so drastische Verkürzung würde ich niemandem raten, da der Alltag als Musiklehrer später sehr davon ausgeht, dass man im musikpraktischen Bereich fit ist. Das ist nach 2 Semestern Schmalspurstudium einfach nicht möglich.

    • Offizieller Beitrag

    Drittfach geht deutlich schneller, allerdings kenne ich aus Rheinland-Pfalz so, dass man dann auch nur die Lehrbefähigung Sek1 erhält?
    Ich hab allerdings kein Drittfach, also ist das nur aus zweiter Hand eine Info.

    Falsche Info bzw. falsche Hand ;)
    Ich habe ein Drittfach aus RLP und dies mit voller Fakultas. Es hängt halt davon ab, welche Prüfung man ablegt.


    Aber selbst Musik Sek I wäre natürlich für Schulen sehr attraktiv. Nur dürfte es schwieriger sein, eine offene Ausschreibung zu schreiben. Durch Initiativbewerbungen kann man aber vielleicht auch in BaWü die Schulen dazu bringen, eine Fächerkombi auszuschreiben?


    Chili

  • Philio: Er meinte sicherlich nicht Deutsch+beliebig, sondern ein anderes Fach fest ausgeschrieben.

    Darum wundert es mich, denn wenn ich mich richtig entsinne, sind in B-W die Ausschreibungen im Wortlaut "Deutsch + anderes Fach", wenn das zweite Fach beliebig ist …

  • Hallo an alle,


    vielen Dank für die zahlreichen Beiträge bisher.


    Zunächst einmal: ja, ich meinte bei den Ausschreibungen "Deutsch + XYZ-Fach" bzw. "Englisch + XYZ-Fach". Nicht beliebig, irgendein anderes Fach, aber nur ein einziges Mal Deutsch+Englisch.


    Zu Musik als Erweiterungsfach: also soweit ich mich informiert habe, darf (zumindest in BaWü) Musik immer nur Hauptfach sein. Das kann nie Nebenfach sein und damit kann bzw. muss leider der komplette Umfang studiert werden. Oder sehe ich das falsch? Das wäre doch auch bei Musik = ErweiterungsHAUPTFACH so, oder nicht?

  • Ich würde dir auch dazu raten Deutsch fallen zu lassen und Musik nachzustudieren.


    Mach es einfach. Wenigstens bereust du dann als Lehrer nichts da du deine Wunschkombi Englisch/Musik unterrichtest :)

  • Die Regelstudienzeit von 12 Semester bei Musik steht normalerweise für 8 Semester Musik + 4 Semester Zweitfach (war bei mir jedenfalls so).


    Erkundige Dich genau, wie es beim Drittfach wäre.


    Musik ist ein super Studium (wenn man reinkommt), und Deine Einstellungschancen würden sich dramatisch (!!!) erhöhen.


    Ich finde Musik + Englisch eine super Kombi.


    Wenn Du die Aufnahmeprüfung schaffst und es irgendwie finanzieren kannst, dann würde ich eher zuraten.

  • Würde auch empfehlen, Musik nachzustudieren. Schliesslich musst du die Fächer dann 30 Jahre unterrichten, da ist es besser wenn du was hast was du magst. Wie schon erwähnt, auch als Ausgleich zu den "Korrekturfächern" Deutsch und Englisch ist Musik bestimmt super. Deutsch und Englisch würde ich aber trotzdem zu Ende studieren.


    Zu den beamtenrechtlichen Voraussetzungen kann ich nichts definitives sagen, aber ich meine, die Grenze 42 bezieht sich auf den Zeitpunkt der Einstellung nach dem zweiten Staatsexamen. Aber zwischen 28 und 42 liegen 14 Jahre - wenn du normal studierst, selbst wenn es im Worst Case 6 Jahre sind und du dann 18 Monate das Ref machst, bist du gerade mal bei der Hälfte davon... da sehe ich nicht ansatzweise, warum das knapp werden sollte. Dass du natürlich aller Voraussicht nach (ich kenne ja deine persönlichen Verhältnisse nicht) in dieser Zeit finanziell keine grossen Sprünge wirst machen können, damit musst du rechnen.

  • Allerdings habe ich gehört, muss man von dieser Höchstgrenze (also 42) erst mal noch ein paar Jahre abziehen, denn mit Beginn des Refs durchläuft man ja erst mal noch ein paar Probezeiten. Beamter auf Widerruf, Probezeit... Und so wie ich gehört habe, muss man diese Phasen (also Widerruf, Probezeit) dann noch von den 42 Jahren Höchstalter abziehen.


    Hallo Kreacher,


    wenn du Beamter bist, dann bist du Beamter. Punkt. Das Gerücht mit der Probezeit ist ganz ulkig, aber überleg doch mal: Was für einen Sinn würde es denn machen, jemanden in den Beamtenstatus (auf Probe) zu erheben, nur um ihn dann nach 1-2 Jahren wieder zu entlassen, weil er die 42 Lenze erreicht hat? Das wäre ja echt etwas verblödet.


    Also wenn du Beamter bist, dann bist du Beamter und die Probezeit ist da in der Regel reine Formsache. Wenn man nicht völlig durchdreht oder gesundheitlich gravierende Probleme bekommt, wird man die auch bestehen - die Frage ist i.d.R. nur, ob sie 1-2 Jahre früher oder später bestanden wird.


    Anders die Referendariats-Zeit. Als Beamter auf Widerruf bist du nur spaßeshalber Beamter; nämlich bis du planmäßig widerrufen wirst. Macht irgendwie auch wenig Sinn, aber Traditionen haben ja nicht notwendigerweise immer einen Sinn. ;)


    Ansonsten würde ich halt sagen, dass du dein Wunschstudium mal probierst. Vorausgesetzt du kommst damit klar, dann nicht mehr in der breiten Masse zu schwimmen. Du wärst eben etwas älter und evtl. sogar etwas reifer als der große Rest und damit kommen nicht alle klar. Viele wollen eben letztlich doch den einen Weg gehen und sonst keinen. Ist ja nur normal.


    der Buntflieger

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe "damals" Musik als Drittfach nachstudiert, allerdings nur für die kleine Fakultas.
    Der Grund seinerzeit (2000) war, dass die Musikhochschule Köln mir für den Sek II Studiengang logischerweise nichts anerkannt hätte und ich diesen Studiengang aufgrund der aufeinander aufbauenden Tonsatzkurse und anderer vier- und mehrfach gestaffelter Kurse (also von Stufe 1 bis 4 oder 6) nicht hätte verkürzen können, da diese jeweils über ein Semester liefen. Es wären also mindestens acht Semester plus Prüfungsjahr geworden. Das habe ich damals mit dem Dekan des Schulmusikbereichs persönlich besprochen. Ich war ein Jahr jünger als Du, wollte aber nicht noch einmal ein Vollstudium durchziehen. Somit entschied ich mich für den Sek I Studiengang, bei dem ich nach fünf Semstern "scheinfrei" war, aber die fachpraktische Prüfung erst nach sechs Semestern gemacht habe, da eine Verkürzung hier zu meinen Lasten gegangen wäre und ich instrumental nicht in vier bis fünf Semesten auf Examensniveau gekommen wäre. (Aus verschiedenen Gründen war es mir damals persönlich wichtig, in Musik unbedingt ein "sehr gut" in der Gesamtnote zu bekommen, so dass ich das Risiko einer nur unterdurchschnittlichen fachpraktischen Prüfung nicht eingehen wollte.)
    Die Entscheidung Musik nachzustudieren - auch wenn es "nur" Sek I war - war mit eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

  • Die Regelstudienzeit von 12 Semester bei Musik steht normalerweise für 8 Semester Musik + 4 Semester Zweitfach (war bei mir jedenfalls so).

    Das wären ja 8*30CP = 240CP alleine für Musik. An welcher Universität ist denn ein derart hoher Arbeitsaufwand "nur" für Musik vorgesehen?


    Die Argumente gegen die Vorziehung von Studienleistungen zur möglichen Zeitersparnis machen zwar Sinn, aber insgesamt ist das natürlich nicht studentenfreundlich (was bei einem normalen Lehramtsstudium mit Zweitfach + Bildungswissenschaften halb so schlimm ist, ist umso problematischer, wenn ein Student im Rahmen eines Erweiterungsstudium nur dieses spezifische Fach im Semester im vollen Umfang, also 30CP, studieren möchte) und ein Widerspruch zu anderen Fächern, wo diese Herangehensweise gut möglich ist (z.B. indem man in Deutsch alle Einführungskurse in Semester 1 und einen Teil der Vertiefungsseminare je in Semester 2 und 3 absolviert).

  • Kann man in BaWü wirklich nur an Musikhochschulen studieren? In NRW und Niedersachsen ist das auch an Universitäten möglich und häufig ist die Ausbildung dort nicht schlechter - vielleicht näher dran an der Berufswirklichkeit - als an den Musikhochschulen.


    Ich rate dir dazu, noch Musik zu studieren, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Zum Thema Erweiterungsfach/drittes Fach kann ich nichts sagen, denn ich habe mit 28 Jahren Musik als Zweitstudium begonnen, allerdings war mein erstes Studium kein Lehramtsstudium.


    Folgenden Aspekt würde ich gerne einbringen: Musik setzt hohe Anwesenheitszeiten voraus. In meinem ersten Studium hatte ich auch noch Scheine machen können, nachdem ich die ersten Wochen eines Semesters nicht anwesend war. Ich habe halt in Absprache mit dem Prof vieles selbständig erarbeitet und dann nach meiner Rückkehr noch weitere Leistungen erbringen müssen. In Musik wirst du u. U. (je nach Studienordnung) Einzelunterricht auf zwei Instrumenten, Gesangsunterricht, Unterricht in Chor- und Orchesterleitung haben. Dazu können noch Fächer wie Generalbass/Partiturspiel, Liedbegleitung, Blattspiel usw. kommen, dazu haben andere ja schon was geschrieben.


    Das ist schwer mit einer Berufstätigkeit neben dem Studium zu vereinbaren. Du wirst deine Krankenversicherung selbst bezahlen müssen. Ich habe damals auch von meinem zweiten Semester an Langzeitstudiengebühren zahlen müssen. Ich weiß nicht, wie das heute ist. Dazu kommt das Geld, das man zum Leben und Wohnen braucht. BAFöG oder Kindergeld wirst du nicht bekommen. Bei mir war irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich mein Studium beendet habe.


  • Das ist schwer mit einer Berufstätigkeit neben dem Studium zu vereinbaren. Du wirst deine Krankenversicherung selbst bezahlen müssen. Ich habe damals auch von meinem zweiten Semester an Langzeitstudiengebühren zahlen müssen. Ich weiß nicht, wie das heute ist. Dazu kommt das Geld, das man zum Leben und Wohnen braucht. BAFöG oder Kindergeld wirst du nicht bekommen. Bei mir war irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich mein Studium beendet habe.

    Das heißt, du hast das Musikstudium dann doch nicht beendet, oder wie muss man deinen letzten Satz nun verstehen?

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