Sind Praktika für interessierte Seiteneintsteiger möglich?

  • Hallo,


    ich überlege schon länger nach meinem PostDoc (Chemie) ins Lehramt Chemie + Physik zu wechseln.
    Erfahrungen in der Lehre habe ich aber bisher nur aus Nachhilfeunterricht und als Tutor/ Übungsleiter in der Uni. Das hat mir auch immer großen Spaß gemacht. Aber es ist ja denke ich schon noch mal was anderes einer pubertierenden Klasse stöchiometrisches Rechnen beizubringen :D


    Daher mein Gedanke, dass es evtl. sinnvoll wäre bevor ich mich darein stürze und andere Karriereoptionen verwerfe ein Praktikum an einem Berliner Gymnasium zu machen. Um zu sehen, ob es überhaupt was für mich sein könnte oder nur die Vorstellung toll klingt.


    Meine Fragen:
    1) Geht sowas überhaupt und dürfte man auch selbst einige Stunden planen und (in Anwesenheit des richtigen Lehrers) unterrichten?
    2) Muss man dafür Lehramtsstudent sein oder geht es auch in meiner Situation?
    3) Machen das die Schulen oder ist das zu viel Aufwand?
    4) Wendet man sich da einfach direkt an die Schulen (also so wie ich mich auch bei einem Unternehmenspraktikum an das Unternehmen wenden würde) oder läuft sowas bürokratischer ab?


    Würde mich über Antworten und Tipps sehr freuen :)


    LG, Felix

  • Ich habe interessierte Bekannte schon "einfach so" mit in den Unterricht genommen. Wenn es um mehrere Tage geht, spricht man sowas natürlich mit der Schulleitung ab. Einzelne Theorielektionen würde ich Dich sicher nicht unterrichten lassen, aber im Praktikum z. B. könntest Du Dich bei mir problemlos einbringen. Bevor ich das Lehrdiplom gemacht habe, bin ich auch mit befreundeten Lehrern einfach mal so mit in den Unterricht gegangen, auch an einem deutschen Gymnasium.

    • Offizieller Beitrag

    Einfach in der Schule anfragen

  • Also wenn dann schon so 2-3 Wochen mitlaufen sonst ist es ja überhaupt nicht repräsentativ.
    Aber okay, werd dann einfach mal nen paar nette Anfragen schreiben.
    Danke :)

  • Also ich habe damals vor dem Seiteneinstieg 4 Wochen Urlaub genommen und ein viewöchiges Praktikum gemacht. Einfach anfragen und erklären, was man will. Gegen Ende des Praktikums habe ich auch einzelne Stunden gehalten.


    Als Tipp kann ich noch sagen: Mache die Entscheidung ob der Beruf was für dich ist nicht von den Ergebnissen der einzelnen von dir gehaltenen Stunden abhängig. Erstmal funktionieren auch nicht immer alle Dinge die erfahrene Kolleginnen und Kollegen machen und: Du hast das noch nie gemacht. Woher sollst du das können. Keiner kommt auf die Idee nach 3 Gitarrenstunden ein Konzert zu spielen, nach drei Laufeinheiten einen Marathon zu laufen etc.


    Ich hab eher auf das drumherum geachtet. Ob man den Umgang mit den Schülerinnen und Schülern mag, wie Kollegen miteinander umgehen, die allgemeine Stimmung etc. Und dieses Fazit war äußerst positiv, weshalb ich mich für den Seiteneinstieg entschieden habe.

  • Ich habe interessierte Bekannte schon "einfach so" mit in den Unterricht genommen. Wenn es um mehrere Tage geht, spricht man sowas natürlich mit der Schulleitung ab. Einzelne Theorielektionen würde ich Dich sicher nicht unterrichten lassen, aber im Praktikum z. B. könntest Du Dich bei mir problemlos einbringen. Bevor ich das Lehrdiplom gemacht habe, bin ich auch mit befreundeten Lehrern einfach mal so mit in den Unterricht gegangen, auch an einem deutschen Gymnasium.

    Darf ich fragen, warum man bei dir nicht unterrichten dürfte? :)

  • Gute Frage... Wenn einer was Spannendes zu erzählen hat, warum eigentlich nicht? Ansonsten wäre mir einfach die Zeit zu schade wenn einer nur mal ausprobieren will. :)

  • Hi


    Ich habe gerade meinen Master in Physik abgeschlossen. Da ich auch am überlegen war, ins Lehramt zu wechseln, habe ich eine Vertretungsstelle angenommen. Vorteil ist man sieht den Alltag an der Schule nochmal besser und man wird bezahlt. Das Geld sollte man ja auch nicht vergessen. Ich muss aber auch sagen, dass mir die Schule ein super Angebot gemacht hat. Damit ich mich besser zurecht finde, wurden mir einige meiner Stunden zur Hospitation angeboten. Nach nun drei Monaten an der Schule, bin ich mir Sicher eine OBAS Ausbildung in NRW beginnen zu wollen.


    Viele Grüße

  • Hi


    Ich habe gerade meinen Master in Physik abgeschlossen. Da ich auch am überlegen war, ins Lehramt zu wechseln, habe ich eine Vertretungsstelle angenommen. Vorteil ist man sieht den Alltag an der Schule nochmal besser und man wird bezahlt. Das Geld sollte man ja auch nicht vergessen. Ich muss aber auch sagen, dass mir die Schule ein super Angebot gemacht hat. Damit ich mich besser zurecht finde, wurden mir einige meiner Stunden zur Hospitation angeboten. Nach nun drei Monaten an der Schule, bin ich mir Sicher eine OBAS Ausbildung in NRW beginnen zu wollen.


    Viele Grüße

    Und Vertretung kann jeder machen auch ohne Referendariat/ Berufserfahrung? Klingt natuerlich auch interessant :)

  • Dir Schulen bevorzugen immer erst Leute mit abgeschlossenem Ref, dann Leute mit abgeschlossenem Lehramtstudium.
    Nur sind die Leute mit abgeschlossenem Ref sowieso sofort in der Planstelle mit den Fächern und die mit Studium schnell im Ref.
    Sprich: Du hast sehr gute Chancen.


    Beachten musst du nur, dass du auch wirklich Vertretung im Stundenplan fest übernimmst. Eine Stelle, wo du nur spontan in unterschiedlichen Klassen vertrittst, wird dich eher abschrecken und spielt auch nicht den Alltag wider.

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