Hospitationstag? Geht‘s noch? Ich würde mich weigern an diesem Tag zu unterrichten...
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Wollsocken: Ich habe dir nur meinen emotionalen Bezug erklärt, und darauf hingewiesen, dass dein Beispiel mit dem Kraftwerk hinkt.
Es scheint an Siobhans Schule heute nicht optimal und reibungsfrei gelaufen zu sein, und dass sich jemand ärgert, wenn er davon ausging, keiner käme zur Hospitation und dann stehen plötzlich doch Eltern da, kann ich schon verstehen.
Darum ging es hier ja eigentlich, nicht ob du im Baselland Betriebe besichtigst und wie anständig eure Eltern sind. -
So wie ich das verstanden habe, war das einerseits eben nicht angekündigt - also die Kollegen haben das erfahren, als die Eltern quasi vor der Tür standen, und... wenn es "die Sorte Brennpunkt" ist, die ich denke, willst du diese Eltern gar nicht im Unterricht, egal ob angemeldet oder nicht...
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Diese Richtlinien für die Mitarbeit von Eltern in der Grundschule (Hamburg) sind zwar auf 1978 datiert, aber vielleicht immer noch in diese Form gültig. Darin ist die Rede von "Hospitationen der Eltern im Unterricht (als besondere Veranstaltung, als regelmäßige "offene Schultür"" oder geregetlt durch Wochenstundenplan)." Du schreibst, der Tag war bekannt.
Wenn die Richtlinie noch gültig ist, könnte es schon sein das die SL hier im Recht ist.Gruß
NitramSollte dies noch gültig sein, so verweist es im Absatz 4.7 auf ein vorab stattfindendes Gespräch hin. Ein Freibrief für SL Eltern in Klassen zu schicken scheint das nicht zu sein.
Ok, Korrektur. Bezieht sich wohl auf die Mitarbeit. -
Ja, Brennpunkt im Sinne von dem was man sich so darunter vorstellt.
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Ja, Brennpunkt im Sinne von dem was man sich so darunter vorstellt.
Ich stelle mir darunter vor, dass Eltern freiwillig keinen Fuß in die Schule setzen.
Dass ihr nicht wusstet, dass Eltern kommen, stimmt ja nicht wirklich? Wenn doch bekannt war, wann dieser Tag ist.
Bei uns hätte der PR vor dem Tag x die Schulleitung gefragt, wie viele Eltern denn zu erwarten sind.
Und "kalt erwischt". Bei was denn erwischt? -
Ich schrieb nie von "kalt erwischt". Es hieß immer, wer kommt werde angekündigt. Und es sollte eine Info an die Fachlehrer raus. Ist aber nicht passiert.
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Darum ging es hier ja eigentlich, nicht ob du im Baselland Betriebe besichtigst und wie anständig eure Eltern sind.
Richtig. Habe ich auch schon in meinem
erstenzweiten Beitrag festgestellt. Es empören sich aber gleich mehrere Mitforisten so ganz grundsätzlich über einen Hospitationstag. Ich eben nicht. -
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Nun war der Tag zwar bekannt, aber die Hospitationen wurden konkret nicht an die Kollegen weitergegeben, so dass Eltern einfach in Klassen spazierten.
...Da es kein Tag der offenen Tür war, hätte es ja sein können, dass spontan 56 Eltern einer Physikstunde hätten beiwohnen wollen. Kann mir nicht vorstellen, dass der Schulleiter jemanden zwingen kann, unter diesen Umständen zu unterrichten.
Und natürlich gleicht dieser offene Aufruf zum run auf die Stunden (vor allem gezielt bestimmter Fachkollegen!) einem Affront. An der Laborschule Bielefeld mögen ständig Studenten hinten drinsitzen, aber hier geht es ja nicht um objektive Unterrichtsbeobachtung, sondern um das Stressen von Kollegen. Ich habe jedenfalls noch niemals von diesem Vorgehen gehört.
(Hattest du nicht neulich schonmal so'n abstrusen Hickhack mit der SL?)
...je länger ich darüber nachdenke: das klingt so ad hoc echt n bisschen gestört. Plötzlich Briefe rausschicken und alle Eltern einladen
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Das Verhalten der SL ist eine Frechheit und Affront gegen das Kollegium!
In B.-W. gibt es keine gesetzliche Grundlage für Unterrichtsbesuche von Eltern.
Fundstück im Internet von einem vermeintlich hospitationswilligem Elternteil:
"Der Rektor teilte mir mit, daß er mich eigens mit der Polizei raus befördern läßt - wenn ich das mache." -
Bei uns gibt es diese Tage auch (dann von Stunde x bis Stunde y) und da ist keinerlei Anmeldung vorher, sondern man sieht dann eben, wer da ist.
Nicht so schön, aber vorher ja bekannt.Ist doch bei Schulinspektion usw. auch nicht anders.
Ich verstehe also gerade die ganze Aufregung nicht.
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...schon mal darüber nachgedacht, was für "Eltern" da dann ggf spontan aufschlagen?
Hier geht es nicht um "mal sehen was unser Kind da so tut", sondern "Unser Kind braucht moralische Unterstützung gegen diese unfähigen Lehrer, und das am besten lautstark" - hab ich recht?
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Hier geht es nicht um "mal sehen was unser Kind da so tut", sondern "Unser Kind braucht moralische Unterstützung gegen diese unfähigen Lehrer, und das am besten lautstark" - hab ich recht?
Wenn das wirklich so ist, hätte ich wohl auch keine Lust drauf. Aber muss man immer gleich das Schlimmste vermuten? So und so ist der Punkt: die Schulleitung hält sich nicht an Abmachungen und das ist bäh.
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@Wollsocken80 - ich bin (leider) nur realistisch.
Das Stichwort "Brennpunkt" lässt genau so etwas erahnen.
WENN da Eltern kommen, dann solche. -
Ich verstehe die Aufregung voll und ganz.
1. Kann ich Firelillys Beitrag (Nr. 2) nicht oft genug liken.
2. Kann man davon ausgehen, dass viele Eltern mit dem Ziel in den Unterricht kommen zu gucken ob der Unterricht gut ist. Und ja, wenn ich von absoluten Laien (zu denen 90% der Elternschaft gehören dürften) beurteilt werde, dann stört mich das. Gewaltig. Denn man kann leider nicht davon ausgehen, dass diese Laien sich ihres Nichtwissens bewusst sind. Hingegen muss man wohl eher davon ausgehen, dass ihre (fachlich nicht fundierte) Ansicht im Anschluss an den Unterricht als empirische Wahrheit verbreitet und diskutiert wird. Nein, sowas lasse ich mir ungern geben. Wenn mich jemand beurteilt, dann bitteschön Schulleitungsmitglieder, die fachlich hoffentlich was draufhaben und mit denen es eine konstruktive Nachbesprechung und eben keinen Stammtisch ohne Möglichkeit zur Stellungnahme gibt.
3. Ist Unterricht ein geschützter Raum und soll es bleiben. Undzwar geschützt sowohl für die Schüler als auch für mich. Was im Klassenzimmer gut oder schlecht läuft mache ich zunächst einmal mit meinen Schülern aus, eine Beobachtung und Bewertung durch Eltern sowohl meiner Arbeit wie auch der der Schüler finde ich (wie oben ausgeführt) weder konstruktiv noch wünschenswert."Transparenz" sollte man nicht zu weit treiben. Sonst hängen irgendwann Kameras in allen Klassenräumen und übertragen das Geschehen live ins Internet. Ja, übertriebene Dystopie. Es soll nur zeigen, dass man auch bei der vermeintlich ach so positiven Transparenz irgendwo eine Grenze ziehen muss. Für mich ist diese bei so einem Hospitationstag, zu dem das Kollegium nicht einmal gefragt wurde, überschritten - und bei unangekündigten Elternhospitiationen sowieso!
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Wenn das wirklich so ist, hätte ich wohl auch keine Lust drauf. Aber muss man immer gleich das Schlimmste vermuten? So und so ist der Punkt: die Schulleitung hält sich nicht an Abmachungen und das ist bäh.
Genau das ist es. Mit Blick auf unsere Klientel fehlt vermehrt der Rückhalt durch den SL. Man fühlt sich in der Summe aller Vorkommnisse alleine gelassen und verkauft. Und das ohne dass man sich auf die Leitung verlassen kann. Ich denke, wären die Gesamtunstände anders, dann würde es mich nicht in diesem Ausmaß stören.
Die Eltern kamen, schauten zu und gingen wieder. Laut Kollegen teilweise noch nicht mal mit einem "Hallo" oder "Tschüss".Ich hatte schon mehrfach Eltern in der Klasse. Die kamen rechtzeitig zu mir, man kam ins Gespräch. Dabei äußerten entweder die Eltrn den Wunsch der Hospitation oder ich habe dies angeregt. Dann haben wir das terminlich abgesprochen. Für meine Fachlehrer mache ich als Klassenlehrerin grundsätzlich nie so etwas aus. Das sollen die für sich selbst entscheiden. Und nach der Hospi gab es ein Gespräch. In einem Fall ging es um eine Verhaltensauffälligkeit des Kindes, in einem anderen Fall (den hatte ich quasi verordnet) um völlig falsche Vorstellungen, was ich mit dem Kind so "anstelle". Und in einem Fall bestand ein echtes Interesse an Schule und wie Anfangsunterricht funktioniert. Alles locker, transparent und für alle Beteiligten entspannt. Und natürlich mit einer vorab geleisteten Verschwiegenheitserklärung, falls etwas in der Hospitationszeit passiert, was nicht weitergetragen werden soll. So stelle ich mir das auch weiterhin vor. Es war angenehm und sinnvoll.
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...schon mal darüber nachgedacht, was für "Eltern" da dann ggf spontan aufschlagen?
Hier geht es nicht um "mal sehen was unser Kind da so tut", sondern "Unser Kind braucht moralische Unterstützung gegen diese unfähigen Lehrer, und das am besten lautstark" - hab ich recht?
Wir haben vermutlich ähnliches Klientel, denn wir sind auch Brennpunktschule, aber da sind es erst recht nicht die Eltern, die kommen. Da ist man froh, wenn überhaupt welche kommen, denn viele interessieren ihre 10 Kinder eher wenig.
. Ist Unterricht ein geschützter Raum und soll es bleiben. Undzwar geschützt sowohl für die Schüler als auch für mich. Was im Klassenzimmer gut oder schlecht läuft mache ich zunächst einmal mit meinen Schülern aus, eine Beobachtung und Bewertung durch Eltern sowohl meiner Arbeit wie auch der der Schüler finde ich (wie oben ausgeführt) weder konstruktiv noch wünschenswert.
Wie kommst du darauf, bei uns ist es im Schulgesetz verankert, dass hospitiert werden darf und das wird dann genutzt und um es uns einfacher zu machen, eben an gesammelten Tagen.
Mit Blick auf unsere Klientel fehlt vermehrt der Rückhalt durch den SL.
Aber das ist doch dann ein Problem zwischen euch und der Schulleitung generell und hat nichts mit der Hospitation an sich zu tun.
Die Eltern kamen, schauten zu und gingen wieder. Laut Kollegen teilweise noch nicht mal mit einem "Hallo" oder "Tschüss".
Ja was denn nun, wenn sie dazu ihre Kommentare abgeben ist es schlecht, lassen sie es, ist es auch schlecht. Das Begrüßungen angebracht wären, ist klar, wird man aber generell in solcher Gegend eher selten erleben.
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Wie kommst du darauf, bei uns ist es im Schulgesetz verankert, dass hospitiert werden darf und das wird dann genutzt und um es uns einfacher zu machen, eben an gesammelten Tagen.
Nun, zunächst ist der zitierte Absatz meine Meinung, zu der ich auf Basis meiner Erfahrung mit Unterrichtsgestaltung, Unterrichtsbeobachtungen und Bewertungen, sowie Elternkontakten und - naja, nennen wir es - allgemeinem Menschenverstand komme.
Ansonsten gilt aber zumindest für NRW folgendes Recht per Schulgesetz (§44,3): "Die Eltern können nach Absprache mit denLehrerinnen und Lehrern an einzelnen Unterrichtsstunden und anSchulveranstaltungen teilnehmen, die ihre Kinder besuchen." -> daraus lässt sich mMn kein "Hospitationstag" ableiten an dem die Eltern einfach unangekündigt in den Unterricht reinspringen, denn die Hospitationen sind mit den Lehrerinnen und Lehrern abzusprechen! Das war hier definitiv nicht der Fall. Da das alles unter "Information und Beratung" läuft und wir hier nun einmal von pädagogischen und fachlichen Laien sprechen, halte ich es zudem für erforderlich, den Besuch dann auch gemeinsam nachzubesprechen, ansonsten wurde da Leuten etwas gezeigt, das sie überhaupt nicht einzuordnen vermögen. Das war aber wohl auch nicht der Fall. Ich sehe also kurzum keinen Sinn in dem, was da von der Schulleitung fabriziert wurde, sondern eine bloße Gängelei des Kollegiums. -
Susannea, wir wären ja froh, wenn sie mal mit uns ins Gespräch gekommen wären. Und ja, ich erwarte von fremden Menschen, dass sie mich grüßen. Tue ich auch. Wofür so ein Theater, wenn man nicht miteinander spricht? Diese Eltern kommen nie, wenn sie etwas machen solle, aber wehe es gibt Würstchen auf dem Schulfest, dann sind sie alle da. Sie krakelen rum, wir würden Sie nicht einladen, kommen aber nicht zu Elternabenden, Elterntreffen (durch den Elternrat organnisiert), dem Tag der offenen Tür und lassen angesetzte Termine für Lernentwicklungsgespräche mehrfach platzen. Sie versetzen dich bei Gesprächen zum Förderstatus, werden übergriffig (verbal), aber bei solchen Sachen, da erscheinen sie. Ich würde mir wünschen, diese Eltern würden einen vernünftigen, regelmäßigen Kontakt zu uns pflegen. Und von mir aus auch mir jeden Morgen das Kind ins Klassenzimmer bringen und mit mir reden wollen, auch wenn es dann unpassend ist.
Ich wünsche mir einen SL, der sich vor mich stellt, wenn klein Mäxchen mal wieder meint, mit Stühlen um sich werfen zu müssen und dann die Eltern meinen, der Lehrer ist daran Schuld. Ich wünsche mir, dass ich mich auf meinen SL verlassen kann, wenn es darum geht, Eltern klarzumachen, dass man eben niemanden beleidigt oder bedroht.
Aber nein, anstelle dessen bietet man diesen Eltern noch mehr die Bühne. Ich fühle mich hilflos, da ich nicht weiß, ob ich mich in kritischen Situationen auf meinen SL verlassen kann. -
Ich wünsche mir, dass ich mich auff meinen SL verlassen kann, wenn es darum geht, Eltern klarzumachen, dass man eben niemanden beleidigt oder bedroht.
Dafür ein
Ich sollte Dir mal meine Chefin vorbeischicken. Die hat schneller die Mistgabel gezückt, als eure Krawall-Eltern Luft zum Blöken holen können.
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