DaF-Studium (+ Referendariat) - Erfahrungen

  • Hallo allerseits,


    wie manche ja vielleicht wissen, sitze ich Moment hier unten in Südafrika und unterrichte Deutsch an einer Universität - und das ganze macht mir einen riesen Spaß!!


    (Okay, die kleinen Gruppen und unglaublich lieben und disziplinierten südafrikanischen Studenten machen einem das auch echt einfach - die bedanken sich sogar am Ende jeder Stunde! :) )


    Jedenfalls überlege ich jetzt doch ernsthafter, nicht doch noch irgendwie ein DaF-Zertifikat zu erwerben...


    Ich möchte nächstes Jahr aber auf jeden Fall ins Referendariat gehen und frage mich zum einen, ob man so ein Studium auch parallel hinbekommen kann - was also eure möglichen Erfahrungen zu dem Thema sind.


    Ich weiß bereits, dass es so im Schnitt zwei Semester mit etwa 40 SWS sind, aber das Problem ist ja wohl, dass man ja nicht immer zu allen Zeiten, an denen Seminare stattfinden, kann.
    Außerdem habe ich in Erfahrung gebracht (homepage der Uni Bochum), dass dafür wohl keine Zweitstudiums-Gebühren anfallen, da es sich nicht um einen akademischen Abschluss handelt, sondern lediglich um ein Zertifikat.


    Meine Frage wäre jetzt also - neben der oben gestellten: hat jemand hier vielleicht zufällig Erfahrungen mit dem Studium DaF (evtl. auch DaZ - beides fände ich eigentlich praktischer) und kann mir vielleicht sogar die persönlichen Eindrücke der Uni schildern, an der das Zertifikat erworben wurde?


    Ich vermute, dass ich mit dem Praktikum keine Probleme mehr bekommen werde, da ich hier insgesamt ein Jahr unterrichten werde (ein Jahr lang Anfänger und ein term lang einen Literaturkurs).
    (Und ich freu mich drauf, eventuell Arabisch oder Türkisch oder so lernen zu müssen bzw. dürfen ! :) )


    Danke schön!!


    Katta


    P.S.: Möglicherweise kann ich auf Nachfragen nicht so schnell antworten - habe hier ziemliche Einloggschwierigkeiten in Bezug auf das Forum (liegt vermutlich am extrem abgesicherten internen Netz hier an der Uni - oder so was in der Art).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hi Katta,


    zu einem Studium an der Uni kann ich nichts sagen, aber ich mache gerade einen "Fernstudienkurs" DaF vom Goethe-Institut, vielleicht ist das ja eine Alternative für Dich. Es gibt davon zwei Typen: ein "kleines" und ein "großes" Zertifikat. Beim kleinen Zertifikat (Typ A) kann man sich 6 Fernstudieneinheiten aussuchen, bearbeitet die zuhause und lässt sich dann einen Test schicken, für dessen Lösung man 14 Tage Zeit hat. Das große Zertifikat (Typ B) ist umfangreicher und beinhaltet auch solche Themen wie Theorien des Zweitsprachenerwerbs, Einführung Linguistik etc. Beide kosten Geld, wobei natürlich Typ B deutlich teurer ist. Ich habe Englisch mit linguistischem Schwerpunkt studiert und wollte nur eine Zusatzqualifikation DaF und habe mich deshalb für den kleinen Kurs entschieden. Ich habe vorher Referendariat gemacht und mir deshalb Themen rausgesucht, die m.E. in der Ausbildugn ein bißchen zu kurz kamen. Die Fernstudieneinheiten sind praxisorientiert, so dass man viele Aktivitäten direkt am nächsten Tag im Unterricht einsetzen kann.


    Insgesamt werden die Zertifikate gut anerkannt und sind nützlich, wenn Du Dich mal im Ausland bewerben willst (z.B. Auslandsschulwesen, DAAD, private Sprachinstitute). Allerdings solltest Du Dir generell überlegen, ob Du als Berufsziel DaF/DaZ-Dozentin anpeilen willst. Die meist freiberuflichen DaF-DozentInnen arbeiten häufig in sehr unsicheren, unterbezahlten Jobs. Feste Stellen mit Sozialversicherungspflicht sind in dem Bereich die Ausnahme. Als Zusatzqualifikation für die Arbeit an der Schule ist es aber sicher nicht verkehrt.


    Nähere Info zu den Kursen hier:
    http://www.goethe.de/dll/fnu/leh/dun/kst/deindex.htm


    Eine interessante Seite zum Berufsbild DaF/DaZ-Dozentin:
    http://www.aktionbutterbrot.de/seite/berufsbild.html


    Viele Grüße nach Südafrika
    SB

  • kann nur ganz wenige Eindrücke aus Essen beitragen, da ich das Zertifikat nicht abgeschlossen habe (*schäm*).
    Das lag allerdings nicht daran, dass ich es (auch neben Job bzw. Ref als so außergewöhnlich aufwändig empfunden hätte, sondern an meinem Hang, zu viele Dinge zugleich zu machen; was dann in diesem Fall wegfiel, war DaZ/DaF.


    Waren aber schon sehr interessante, praxisbezogene (! damit wird man ja im Deutschstudium nicht unbedingt verwöhnt) Seminare. Allerdings herrschte dort z.T. bereits damals, also vor Einführung der Modularisierung, Anwesenheitspflicht (abhängig vom Dozenten), so dass meine Arbeitszeiten die Auswahl ziemlich begrenzt haben. Das, wovor ich zunächst schon etwas Befürchtungen hatte, das Erlernen der Fremdsprache, war viel besser als erwartet, zumal es auch sehr stark auf die Reflektion des eigenen Lernprozesses ankam.
    Eine Kommilitonin von mir hat das Studium gegen Ende des ersten Ref-Jahres abgeschlossen und hat, soweizt ich weiß, auch noch kurz vorher einige Scheine gemacht.


    Vielleicht hilft dir der Link weiter: www.daf-portal.de.


    Liebe Grüße und weiterhin eine gute Zeit 'da unten'!


    carla

    Nehmen Sie die Menschen so wie sie sind.
    Es gibt keine anderen

  • Hi Katta,



    ich hab in Siegen das Zertifikat "Deutsch als (Fach)-Fremdsprache" gemacht, während des Studiums. Man musste in sieben Bereichen Scheine machen und zwei Semester einen Kurs in Türkisch, Russisch o.ä. besuchen. Es war neben dem Studium schon recht viel Arbeit (7 Leistungsnachweise sind ja fast das gesamte Deutschstudium), zumal die passenden Veranstaltungen nicht immer angeboten wurden. Leider habe ich nicht den Eindruck, dass ich jetzt wirklich fähig bin, DaF zu unterrichten.....


    Christina

  • Mir geht es wie Christina. Ich habe das Schwerpunktstudium in Bonn gemacht. Es war recht zeitintensiv und eigentlich nicht sehr weiterbringend für die Praxis. Aber 2 Semester Türkisch waren sehr interessant!

  • Hallo Katta,


    ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das Zertifikat "DaF" von Studentenseite völlig überbewertet wird. Ich habe keine solche theoretische Unterweisung, statt dessen aber ein Praktikum an einer St. Petersburger Schule und eins am Goethe-Institut Moskau gemacht. Die Rektoren, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, waren davon sehr angetan und haben mir den Förderunterricht Deutsch angetragen. Die Praxis macht's! Von daher reicht dein Praktikum in Südafrika für den Schulbedarf voll und ganz - spar' dir den Stress!


    PS: Ich habe gesehen, dass du ohnehin Deutsch und eine Fremdsprache studiert hast (ich auch), dann ist es ohnehin kein Problem.


    Besten Gruß, Ornella

  • Hallo katta!


    Ich habe dasDaF- Zertifikat, allerdings während des Studiums, in Bonn gemacht. Mir hat dieses Studium großen Spaß gemacht, da es sehr praxisbezogen war und ich die Inhalte wirklich gebrauchen konnte.
    Den Aufwand der zusätzlich zu erlernenden Sprache kann ich nicht beurteillen, da mir mein Schul- Russisch anerkannt wurde. Mir wurden ziemlich viele Germanistik- Scheine anerkannt, da ich viel zur interkulturellen Germanistik gemacht habe und es da Themenüberschneidungen gab. Darum war der Aufwand bei mir nicht so hoch, baer ich denke, es ist auch so machbar, da die zu erbringenden Scheine häufig einfach aus einem Referat bestanden und es ja auch keine Abschlussprüfung gibt. Ich habe mir Zeit gelassen und 4 Semester für das Studium gebraucht und ich denke dies wäre auch für dich eine Möglichkeit, denn wenn die Uni in der Nähe des Referendariatsorts ist, lässt sich ein Seminar pro Semester sicherlich unterbringen.
    Ob mir dieses Zertifikat etwas genutzt hat? Bei der Einstellung glaube ich nicht, ich bin aber auch an einer Schule, wo DaF nicht so sehr gebraucht wird. Während des Studiums habe ich aber viel DaF- Unterricht an der Volkshochschule und anderen Instituten gegeben und diese Stellen waren immer sehr begeistert von dieser Qualifikation. Mir persönlich hat es etwas gebracht aufgrund der Praxisbezogenheit und weil ichs elbst die deutsche Grammatik und die Probleme der Schüler mit dieser besser verstehe. Und nebenbei eignen sich die DaF- Materialien super für den Fremdsprachenunterricht und ich habe schon so manche Unterrichtsidee einfach ins Spanische übersetzt.
    Also, ich fand, dass sich dieses Zertifikat gelohnt hat.
    Libe Grüße trasgu

  • Ist denn bei dem Fernstudium (Goethe-Institut) vorgesehen, dass man eine Fremdsprache intensiv dazu lernt bzw. Qualifikationen dafür ablegt?
    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Nein, aber Lehrerfahrung und ein abgeschlossenes Studium sind für gewöhnlich Voraussetzungen (offensichtlich aber auch manchmal verhandelbar, siehe Unterlagen des Goethe-Instituts unter den Links, die ich oben gepostet habe). Für Typ A egal welches Fach, für Typ B Germanistik oder Neuphilologie. Habe gerade gesehen, dass es auch einen Extrakurs für DaZ in der Grundschule gibt, dafür abgeschlossenes Lehramtsstudium Grundschule oder Sozialerzieher-Ausbildung.
    Gruß SB

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