Marburg oder Giessen???

  • Hallo,


    nachdem ich mir nun sicher bin, dass ich Mathe und Politik auf Lehramt Gymnasium studieren möchte und auch auf Staatsexamen (und nicht mit Bachelor/Master System), ist für mich die Wahl auf Marburg und Giessen gefallen. Nun ist die Frage, welche von beiden Unis nehme ich? Marburg ist von den Bildern her eine schöne Stadt und ich werde nächste woche mal hinfahren und Giessen bietet teilweise Themen in Mathe nur für Lehramtstudenten an. Da hat mir ein Professor aber gesagt, dass diese nicht einfacher sind, als die Vorlesungen, in den man zusammen mit den Diplomstudenten sitzt...


    Also im Moment tendiere ich zu Marburg...


    Falls mir jemand ein bisschen was erzählen kann, wäre ich sehr dankbar!


    Gruß


    Muckel

  • meine freundin studiert in marbug politik auf lehramt, was willst du denn genau wissen dann kann ich sie mal interviewen!


    vom studentenleben ist marburg absolut super! die stadt hat ne wunderschöne altstadt und man kann super weggehen! ich kenn gießen nicht, aber ich würde jederzeit nach marbug gehen!!

  • Zitat

    Muckel schrieb am 17.03.2006 18:36:
    Also im Moment tendiere ich zu Marburg...


    Falls mir jemand ein bisschen was erzählen kann, wäre ich sehr dankbar!


    Ich habe 10 Jahre in Marburg gelebt, studiert und gearbeitet. Die Stadt ist vielleicht für Postkarten ansehnlich, war aber schon immer ziemlich eng und ziemlich teuer - die Verkehrsanbindung ist schlecht (Bahnanbindung) bis lausig (Straßennetz). Seit ungefähr 2-3 Jahren ist Marburg wirtschaftlich auf einem deutlich absteigenden Ast. In der Fußgängerzone in der Oberstadt grassiert ein dramatisches Geschäftesterben, aber auch davor war die Oberstadt für Dauerbewohner eher uninteressant - außer man findet etwas an vierteljährlich wechselnden Boutiquen mit Standardkrams. Die reiche Programmkinoszene, die es in Marburg mal gab, ist leider auch fast ganz verschwunden.


    Ich würde an deiner Stelle nach Gießen gehen.


    Nele

  • Ich studiere Englisch und Geographie auf Lehramt in Marburg. Wenn du spezifische Fragen hast, kannst du mir gerne ein personal message schreiben. Bin gerade mitten in Zwischenprüfungsvorbereitungen. Von daher hab ich nicht so viel Zeit etwas Allgemeines zu schreiben. Wenn du aber bestimmte Fragen hast, helf ich dir gerne weiter.


    LG, Thoughtful

    Tell me
    ...and I forget
    Teach me
    ...and I remember
    Involve me
    ...and I learn
    Benjamin Franklin

  • hallo,


    ich lebe seit 5,5 jahren in giessen und hab auch hier studiert (lehramt an sonderschulen). ich würde auch nach giessen tendieren, denn marburg ist zwar ne schöne stadt, aber ist eng und teuer. weggehen kann man ja trotzdem dort, sind nur 20 minuten mit dem zug von gi nach mr.
    gerade was politik angeht, würde ich auch nach gi gehen, hier sind einige trophäen am institut, z.b. leggewie oder sander.
    wenn du L3 studierst, dann ist mathe heftig, mein freund hat es abgebrochen und info und sozialkunde weitergemacht, nicht info und maht (auch l3). du studierst da oder da auf diplomniveau und ist gibt sehr viele die nach dem ersten semester abbrechen. trotzdem ist es immer noch ein mangelfach und vlt. kannst du auch info zusätzlich machen, die werden händeringend gesucht!! und wer mathe schafft, der schafft auch info (andersrum eher nicht).
    was die stadt angeht: ja, man hat so seine anfangsschwierigkeiten, vor allem wenn man kein hesse ist und erstmal mit der mentalität klarkommen muss (etwas muffelig). aber man lernt eh viele studenten kennen, die aus ganz dtl. kommen, also kein ding. giessen hat seine schönen ecken und es hat sich vom stadtbild her ne menge getan in den letzten jahren (liebigstr., marktplatz z.b.), ist natürlich aber nicht so "verführerisch" wie marburg, weil die stadt im krieg zerbombt wurde. dafür kann man sehr schnell aus giessen raus und die umgebung ist schön!!! ich selbst hab ein pferd und dafür ist es perfekt.


    wann würdest du anfangen zu studieren??
    lg,
    sprina

    Wen Du nicht mit Wissen beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!!

  • Das mit Mathe L3 ist mir bewusst, hab auch lange mit mir gehadert, ob ich es machen soll, aber es war immer mein absolutes Lieblingsfach und wenn ich es nicht wenigstens versuchen würde zu studieren, weiß ich, dass ich mich später fragen würde, warum ich mich nicht getraut habe. Ein Freund von mir studiert Mathe auf Diplom in Bremen und war der absolute Checker bei mir im LK und er sagt auch es ist hart und ich hab mit einer Studentin aus Marburg gesprochen, die an meiner ehemaligen Schule P3 Mathe gemacht hat und nun Mathe L3 studiert. Die sagt auch es ist heftig, aber mit der Zeit klappt es immer besser bei ihr. Also will ich es versuchen.


    Ja Marburg lockt mich schon sehr, deswegen tendiere ich eher dahin.


    Werde mein Studium zum kommenden Wintersemester anfangen.


    Gruß


    Muckel

  • Hi Muckel!


    Ich habe in Marburg studiert und fand es von der Stadt her toll. Es ist nicht so anonym (es läuft einem immer ein bekanntes Gesicht über den Weg) - andere hat dieses "Nest" mit der Zeit gestört, sie wollten mal in eine "richtige" Stadt. Ansichtssache... Zum Einkaufen (Klamotten o.ä.) hat MR nicht allzu viel zu bieten. Da eignet sich Gießen besser. Aber man ist ja mit dem Zug schnell dort oder in 1 Stunde in Frankfurt. Die schönere Stadt, was Architektonik, Grün etc. angeht, ist sicher Marburg mit seinen Fachwerkhäusern, der Lahn, dem Schloß usw., nicht Gießen.


    Das Unigebäude für die Geisteswissenschaften (also bei Dir PoWi), die Philfak, ist ziemlich häßlich, aber man überlebt es. ;)
    Mit Mathe wärst Du dann (z.T.) auf den Lahnbergen, PoWi in der Stadt. Das ist stundenplantechnisch manchmal etwas schwierig, weil man es zeitlich nicht immer schafft, für den nächsten Block am anderen Ende von Marburg zu sein (mit dem Bus fährt man 17-19 min).


    Wenn Du dort eine Wohnung suchst, schau an den aufgestellten Brettern in der Philfak (da hängt am meisten), am Brett in der Mensa oder im "Express" (kostenloses Marburger Magazin, das es immer donnerstags gibt. Auch online unter http://www.marbuch-verlag.de/kanzeige.htm).


    Falls Du noch was wissen möchtest, meld Dich!
    LG,
    Quesera

  • ich habe in gießen und marburg studiert.
    ich würde aus heutiger sicht marburg vorziehen.




    "gerade was politik angeht, würde ich auch nach gi gehen, hier sind einige trophäen am institut, z.b. leggewie oder sander"
    >>ich kenne beide. und würde sagen, dass leggewie zwar bekannt in der brd, aber praktisch nie da ist. ein professor für den ich am institut arbeitete nannte ihn "reiseprofessor". sander ist zwar nicht schlecht, aber nichts, was es in marburg nicht gäbe. das angebot in politikwissenschaft ist in marburg umfangreicher.

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

  • was das kriterium großstadt angeht:
    von gießen sind es 45 minuten nach frankfirt mit dem zug/semesterticket.

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

  • Zitat

    Muckel schrieb am 19.03.2006 22:10:
    Hmmm das ist natürlich doof, wie viele km sind denn die Gebäude auseinander`? müsst ich halt mit dem Auto fahren...


    Gruß


    Muckel



    Hmm... ca. 5km?! Ist aber machbar, schaffen andere ja auch. Außerdem sind nicht alle Matheveranstaltungen auf den Lahnbergen, auch welche im Hörsaalgebäude (und das ist nicht weit von der Philfak entfernt). Ein Auto braucht man meiner Meinung nach in Marburg nicht. Da die Straßen immer verstopft sind, ist man mit dem Rad, dem Bus (zumal wegen Semesterticket keine zusätzlichen Kosten) oder zu Fuß schneller.


    LG,
    Quesera

  • War jetzt am Donnerstag mit nem Kumpel in Marburg, bei der zentralen Studienberatung und dann noch ein bisschen in der Stadt bummeln, also muss sagen, so hammer, wie viele sagen, die ich kenne, ist die Stadt nun auch wieder nich und außerdem ist die Luft in der Stadt ganz schön schlecht, stinkt sowas von nach Abgasen, bin ich nich gewohnt ;)

  • Das ist da auch schon moduarisiert... Aber ist das so schlecht? also ich hab mich damit noch nich so genau befasst, aber wieso bevorzugst du denn eine andere Variante?


    Gruß


    Muckel

  • Naja, positiv an der Modularisierung ist, dass du dir nicht wie zuvor jahrelang den Allerwertesten aufreißt und dann trotzdem alles an deiner Verfassung beim Examen hängt.


    Negativ ist wiederrum, dass die zwar mordsmäßig tolle Vorstellungen haben, was sie alles vorhaben, es aber dann versuchen durchzuziehen, ohne sich offensichtlich Gedanken gemacht zu haben. Es läuft so viel schief.
    Natürlich kann man nicht alles vorher durchplanen aber es ist einfach noch zu vieles im Argen.


    Es ist auch härter geworden. Früher konnte man je nach Fachbereich eine Klausur 2 bis beliebig oft wiederholen, heute geht das nicht mehr. Es gibt keine Nachklausuren mehr. Auch geht es nicht mehr nur um bestehen oder nicht bestehen, sondern man bekommt Noten, die dann eben mit ins Examen einfließen.


    Dieses Semester (mein erstes), lief eigentlich gut für den Anfang. Hab überall 14 Punkte außer in einer Vorlesung: ADG. Ich bin mit 3 Punkten voll durchgerasselt. Weiß auch eigentlich nicht, wie das passiert ist und durfte mir die Klausur nicht anschauen. Ein Modul (1 + 2 oder 3 + 4 usw.) besteht man, wenn die Leistungsnachweise innerhalb eines Faches über 5 Punkten liegt. Ich hab jetzt schon Bammel, dass ich das im nächsten Semester nicht ausgleichen könnte - dann ist nämlich Schluss mit L1 (es gibt zwar noch eine sogenannte modulabschließende Prüfung in einem solchen Falle, aber uns wurde ermutigenderweise schon mitgeteilt, dass die kaum zu schaffen sei).


    Wenn dir sowas in den Grundwissenschaften passiert, dann ist es mit allen Lehramtstudiengängen komplett vorbei und das nicht nur in Hessen... .


    Dann machen manche Fachbereiche irgendwelche Ausnahmeregelungen und weiß der Teufel was. Das dürfen sie eigentlich nicht sein und dann kommt eventuell im 5 Semester, also dem 3. Modul irgendwann eventuell die Erleuchtung, das was falsch lief und du da doch noch en bissi länger studieren musst.


    So und dann gibts da noch eine ominöse Studienordnung, deren Anhang 2 fehlt, seit es die Modularisierung gibt. Sie soll eigentlich genau klären, was jeder Lehramtstudent wann belegen muss und wie das mit dem Durchfallen ist.
    Das ist halt auch so, dass du nicht mehr alles irgendwie abhandeln kannst, wie du willst, so nach dem Motto "Jetzt mach ich das, dann dies...", da alles aufeinander aufbaut. Hast du das eine Modul nicht komplett und erfolgreich abgeschlossen, dann kannste halt nicht weiter machen. Wenn du dann in einem Fach nicht alles geschafft hast oder eben die modulabschließende Prüfung auf dich wartest, dann kann das auch erst zwei Jahre später sein, so, wie es aussieht.


    Ach und freie Zeit hast du auch nicht mehr. Gleich schon der Tipp: Absolviere am besten schon vor dem Studium ein Orientierungspraktikum, das brauchst du jetzt an jeder Uni und dass man das nach dem 1. Semester in der VL-freien Zeit macht, ist eigentlich wieder ne Ausnahmeregelung und außerdem nicht empfehlenswert - sonst haste nämliche keine Zeit mehr um zu entspannen (man muss ja nebenbei auch noch Geld verdienen und unbedingt gelerntes vertiefen (ernsthaft)). Das Praktikum soll übrigens mindestens 4 Wochen dauern und du musst 120 Stunden dort verbracht haben. An den Kindergarten kannste auch gehen (ist ja auch so logisch).
    Ich Depp wusste nix von diesem Orientierungspraktikum, hab es also jetzt erst gemacht, musste viel arbeiten und hatte noch Pfeiffisches Drüsenfieber - war schon sch*** und ich hab viel zu wenig für die Uni gemacht (nichtmal Pflichtpensum erreicht) und ich bin eigentlich ein fleißiges Lischen.


    Was auch noch interessant ist. Nach dem 2. Semester machst du dann ein Grundschuldidaktisches Praktikum, dann noch ein Praktikum, das zum Teil zur Uni parallel läuft, glaube ich und ein Betriebspraktikum (den Sinn wollen wir nicht hinterfragen). Diese Praktika dauern alle zwischen 5 und 8 Wochen - da hast du nicht viel von der vorlesungsfreien Zeit und zudem werden in diese Zeit ja auch noch ne Menge Klausuren und Hausarbeiten gepackt.


    So, das war jetzt mal ne riesen Einführung in die Thematik. Naja, so siehts aus, bzw. so verstehen wir das (sind ja erst Erstis).


    Liebe Grüße
    Julia

  • Ich wollt nochmal dran hängen, dann man sich nicht nur beschweren darf und andere Studenten unter viel schlimmeren Bedenken studieren müssen - ich weiß das, aber wir hatten gestern wieder Uni-Info-Tag und waren alle etwas gefrustet.


    Es hat ja auch Vorteile - wir müssen sie nur kennen lernen.

  • Mann mann mann, du machst mir ganz schön Angst!


    Gerade Mathe ist ja schon nich ohne und wenn man dann noch nichteinmal eine Klasur wiederholen darf... naja es sitzen ja alle im selben Boot!


    Mein Orientierungspraktikum mache ich jetzt im Mai, gleich nach dem Zivildienst und das Betriebspraktikum mach ich auch direkt danach...


    Gruß Muckel

  • Ich studiere in Hessen (zum Glück noch nach der alten Ordnung). Bei uns bekamen im letzten Wintersemester die Erstis, die nach der modularisierten Form studieren, eine Einführung in jedem Seminar. Und denen wurde gesagt, dass man am Ende des Semesters eine Teilprüfung machen muß und die einmal vergeigen und wiederholen darf, schafft man sie auch das zweite Mal nicht, wird man exmatrikuliert. Stimmt das so oder ist das wieder eine Sonderregelung??


    Ich find die Modularisierung nur negativ, erstens weil der Sinn des Studierens dahin ist, also der Grundgedanke und zweitens, weil man von einer Schulform in die nächste wechselt.


    Positiv finde ich allerdings, dass man ein Orientierungspraktikum vorher machen muß. Es sollte meiner Meinung nach sowieso mehr Praxisanteile in der Lehrerausbildung geben.


    Liebe Grüße

    Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!


    Oscar Wilde

    Einmal editiert, zuletzt von Ladycroft ()

  • @ Ladycroft: Was ist der Sinn/Grundgedanke des Stduierens?


    Ich denke, es liegt halt an Pisa. Und jetzt sind wir dran mit der Auslese - mals sehen wers schafft - der darf dann auch Grundschullehrer werden oder wechselt zu L2 oder so (wegen dem NC, in Gießen war es für L1 2,3 und für die anderen Studiengänge offen).


    Also wir müssen keine Teilprüfungen ableisten, zumindest weiß ich davon nix und das, hätte ich erfahren müssen, denke ich.




    @ Muckel: Mathe regt mich persönlich und viele andere am meisten auf. Nicht nur, dass wir einen L2-Professor haben, der es nicht einsieht, seinen Stoff L1 anzupassen... Man versteht fast gar nichts von seinem Fachgeplänkel, die Hausaufgaben sind unverständlich (und man bekommt auch nichts dafür) und das schlimmste ist: Es gibt für das gesamte Modul nur ein Leistungsnachweis und das ist eine Klausur. Da ist nichts mit ausgleichen oder sonst was... Das macht mir total Angst, dass ich das nicht packe. Über die Ferien hätte ich 6 Seiten Aufgaben machen müssen und ich hab noch nichts davon gemacht.
    Ist Mathe in Marburg auch Vorschrift?

  • Naja, ich hab das Studium immer so angesehen, dass ich etwas studiere, was mir Spaß macht und wo ich eigenverantwortlich meinen Weg suche und meine Seminare etc plane. Sicherlich gibt es Studien - und Prüfungsordnungen, aber ich konnte mir doch immer noch überlegen, was ich wann mache. Dies ist ja bei der Modularisierung nicht gegeben, du mußt ein gewisses, fest vorgeplantes Pensum erfüllen. Darin sehe ich den Unterschied.


    Liebe Grüße

    Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!


    Oscar Wilde

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