In meiner Gegend hat ein 15-jähriger versucht, einen Mitschüler umzubringen, weil er wissen wollte, wie es sich anfühlt. Mir graust
https://www.mdr.de/thueringen/…chule-plaedoyers-100.html
Die Gewalt an Schulen hat um 12% zugenommen!!
In meiner Gegend hat ein 15-jähriger versucht, einen Mitschüler umzubringen, weil er wissen wollte, wie es sich anfühlt. Mir graust
https://www.mdr.de/thueringen/…chule-plaedoyers-100.html
Die Gewalt an Schulen hat um 12% zugenommen!!
Noch keine Kommentare? Tja, marie74, wahrscheinlich hast du das falsche Thema eröffnet. Du hättest besser nach der Beliebtheit einer Fächerkombination gefragt, da gehen Kommentare und Klicks durch die Decke.
Und zu deinem Thema: Ja, mir macht das auch große Sorge und teilweise auch Angst, was uns in Zukunft im Job noch erwartet.
Naja, Klatschartikel über psychisch kranke Einzelfälle- was soll man dazu schon sagen?
Dass Gewalt gegen Lehrer zunimmt (wenn man den Artikel denn liest ja Hauptthema), scheint die TE ja nicht am eigenen Leibe erfahren zu haben, sonst hätte die Empörung anders geklungen. So vermute ich.
Ich hab schon häufiger blinde Gewalt durch ausgeflippte Kinder erlebt, gehört aber zu Schulart und Ausbildung dazu.
Was mich ankotzt sind tatsächlich aggressive Eltern und eine Chefetage, die vor Angst Konflikte aufs Übelste, Verletzlichste auf uns abwälzt. Un nu? kann mir hier och bloß keiner helfen.
Naja, Klatschartikel ...
Also das ist Klatsch?
Zitat aus obigem MDR-Link:
"An Thüringer Schulen hat die Zahl der Straftaten deutlich zugenommen. Wie das Landeskriminalamt MDR Thüringen mitteilte, wurden an Thüringer Schulen im vergangenen Jahr insgesamt 2.045 Straftaten registriert. Das sind 12,4 Prozent mehr als 2015."
Manchmal hilft es auch, sich das ganze mal durchzulesen, ein bisschen Mathematik zu benutzen und dann erst Angst zu bekommen. Ja, es gibt laut dem Artikel einen Anstieg um 12 % - aber ausgehend von welcher Zahl denn? Insgesamt sind es jetzt knapp 2050 Fälle, vorher waren es also knapp 1800 Fälle. Ein Zuwachs von 250 Fällen ist jetzt nichts, was mir besonders Angst eintreibt. Thüringen hat momentan 150.000 Schüler an weiterführenden Schulen (Grundschulen mal rausgerechnet). Nehmen wir an, jeder dieser Fälle wird von einem anderen Schüler verursacht (was gelinde gesagt eher unwahrscheinlich ist): Dann haben wir eine Quote von 1,5% an verdächtigen Schülern (denn aufgepasst, in diesem Artikel steht nichts von Verurteilungen!).
Ist das bedenklich? Ja, jede Straftat ist eine zuviel.
Macht mir das Angst? Nein
Grobe Recherche der reinen Körperverletzungen in Deutschland (hier fallen ja noch mehr Fälle drunter, z.B. Stalking, Raub und so - laut Artikel) beträgt unter der gleichen Rechenvoraussetzung wie oben (ein Täter pro Fall) eine Quote von 0,9% an verdächtigen Personen an der Gesamtbevölkerung raus. Müsste man jetzt auch noch für die anderen Tatbestände machen.
Was will ich sagen? Schule erscheint mir eher nicht gefährlicher zu sein als die Teilnahme am öffentlichen Leben. Und auch das ist sehr sicher.
Warum machen die Leute (wie hier wohl auch) sich mehr Gedanken und haben Angst? Weil durch die Medienvielfalt und das Internet viele Einzelfälle (ja, das sind sie weiterhin, EINZELFÄLLE) zu lesen sind. Wenn ich jeden Tag von einem Mord in Deutschland lese, denke ich, hier brennt die Hütte. Früher gab es keine Möglichkeit, Mordfälle oder schwere andere Verbrechen aus anderen Teilen Deutschlands zu erfahren, wenn die TV-Sender oder Zeitungen die nicht aufgegriffen haben. Schön, dass jetzt jeder alles lesen kann - aber leider gehört da weiterhin zu, diese Informationen auch vernünftig zu verarbeiten und die richtigen Schlüsse draus zu ziehen.
Übrigens, mein Lieblingsbeispiel zum Thema Angst: Letztes Jahr sind 3300 Menschen im Straßenverkehr gestorben. Die Angst der meisten, morgens aus dem Haus zu gehen, tendiert aber eher gegen Null.
Was mich zum Nachdenken bringt, ist, was ich über Messer gelesen habe: Es wird unter männlichen Jugendlichen und jungen erwachsenen Männern immer üblicher, Messer mit sich zu führen, bedingt durch die Einflüsse durch andere Kulturkreise, wo das Tragen von Messern üblich ist. D.h., in Schulen ab der Sekundarstufe muss man davon ausgehen, dass immer mehr Schüler Messer mitführen. Wo Aggressionen sind, ist schnell ein Messer herausgeholt.
Darüber gibt es gerade ein aktuelles Interview mit Rainer Wendt. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Darauf muss man reagieren! Steht das bei euch schon explizit in der Hausordnung? Gibt es präventive Maßnahmen?
Wir hatten bei uns in der Grundschule in den letzten Jahren 2 Fälle von mitgeführten Messern (an ein Kind kann ich mich erinnern, das kam aus einem solchen Kulturkreis), wo Gott sei Dank nichts Schlimmeres passiert ist.
Was mich zum Nachdenken bringt, ist, was ich über Messer gelesen habe: Es wird unter männlichen Jugendlichen und jungen erwachsenen Männern immer üblicher, Messer mit sich zu führen, bedingt durch die Einflüsse durch andere Kulturkreise, wo das Tragen von Messern üblich ist. D.h., in
Hallo Caro07,
ich hatte mir schon fast gedacht, dass es auf "andere Kulturkreise" hinauslaufen wird, um die angeblich drastisch ansteigende Gewalt unter "männlichen Jugendlichen" zu erklären.
Wir haben früher auch Messer mit in die Schule genommen, damit heimlich gespielt (Butterflys), haben auf der Schultoilette geraucht und uns gegenseitig hinter der Turnhalle geprügelt. Pubertät ist eine bescheidene Zeit, in der Regel überlebt man diese aber irgendwie und wird dabei auch nicht zum Totschläger.
Wenn es akut an einer Schule Probleme gibt, müssen diese natürlich thematisiert und konkrete, situativ passende Maßnahmen ergriffen werden; aber ich glaube weniger, dass Verallgemeinerungen und statistische Kurzschlüsse dabei helfen können. Das schürt doch nur Stimmungen und sorgt für heiße Luft. Meine Meinung.
der Buntflieger
Man sollte dieses Thema weder verallgemeinern noch verharmlosen.
Gewaltbereitschaft (und Messerpräsenz?) hat in Deutschland zugenommen.
Überall. Nicht nur an Schulen.
Und nicht nur in der genannten "Problemgruppe männlicherJugendlicher bestimmter Herkunft". Diemögen zwar oft "Auslöser" sein,aber Nachmacher und Mitläufer gibt es aus jeder kulturellen Ecke.
Wir sollten uns eher fragen, wieso es dazu kommt.
In den meisten Fällen ist es reine Geltungssucht, Machogehabe und Wichtigtuerei.
Viele "Kandidaten" sind Leute, die in dieser Gesellschaft keinen Platz haben, bzw keinen finden, und zu viele Bretter vorm Kopf haben, um die eigene Schuld daran zu begreifen. Denen ist einfach nicht klar, wieüberflüssig sie in einer Gesellschaft sind, der sie eben nichts zu bieten haben (weil es andere besser können), und leider fallen sie zu wenig auf die Fresse (oderihnen werden zu viele Matratzen hingelegt).
Solange sie damit "durchkommen"... wird sich da nichts ändern, eher verschlimmern, eben wegen Nachahmereffekt.
Ist ja nicht so als hätten wir in dem Alter keinen Mist gebaut, oder? Nur wussten wir wohl noch eher, wo die Grenze ist.
Ich hatte als Teenie zB ne Speedchuck, und diverse Klassenkameraden hatten auch diverses Zeugs, das sie eigentlich nicht hätten haben sollen - Butterflies, Shuriken, blablabla... Nur... wir haben die Dinger nicht mit in die Schule gebracht. Wozu auch?
ich hatte auch mal einen Schüler, der ein Butterfly im Unterricht dabeihatte. Siebte Klasse Kunst. Ich hab ihn dann mitten in der Klasse gefragt, ob er damit eigentlich richtig umgehen könnte. Nach entspechend dummen Gesicht hab ich ihm das Ding abgenommen, ein paar Elemente damit vollführt, wobei seine Kinnlade erst mal runter ging, und dann weggesteckt - mit der Aussage "das kannst du wiederbekommen wenn du 18 bist". Interessanterweise wurde nie nachgefragt...
Und so muss dem ganzen Thema mMn begegnet werden - nicht mit Angst, denn genau davon "leben" die ja, sondern durch entsprechend selbstbewußtes Auskontern. Die müssen begreifen, was für Witzfiguren sie sind. Spätpubertierende Frührasierer. Gar nicht "cool". Da musst du als Lehrkraft mal so "brutal" sein und sie als komplette Deppen vorführen. Die müssen ausgelacht werden, jede positive Resonanz wäre ja in ihrem Sinne, darf also nicht sein.
Und natürlich müssen diejenigen, die einfach unbelehrbar sind, dauerhaft entfernt werden. Per gesetz, und nicht nur aus der Schule, sondern aus der Gesellschaft, in die sie sich nicht einfügen wollen.
Das sind nicht viele. Und wenn diese wenigen weg sind, ahmt auch keiner mehr nach.
Ist ja nicht cool.
Gibt es keine Auslöser dann gibt es keine Nachahmer.
Und wie willst du denen zeigen dass sie nicht cool sind? Ich fang doch nicht an mit einem Messer irgendwelche Kunststücke zu zeigen...
Coolness bekommen sie durch ihre Gruppe bestätigt; nicht durch einen Lehrer der Ihnen die Leviten lesen will.
So bitter es klingt, der Zug ist in vielen problematischen Fällen abgefahren.
Moin!
Marie, ich kann dich völlig verstehen!
Ob es schlimmer geworden ist, oder es transparenter behandelt wird, kann ich nicht einmal sagen. Dennoch empfinde ich es teilweise beängstigend in der Schule.
An meiner Nachbarschule wurde auch vor kurzem ein Schüler durch einen Mitschüler getötet. Ich bin nun seit knapp 6 Jahren an meiner Schule und habe bereits miterlebt, wie ein Kollege von einem Schüler angegriffen wurde (Anzeige wegen Körperverletzung und Hausverbot folgte) und wie ein Schüler mit einem Messer einen Kollegen bedrohte (Polizeieinsatz). Dazu zählen noch gar nicht die täglichen Ausfälle der ESE Schüler, die mit Stühlen und Taschen nach uns werfen, übelste Beschimpfungen ausstroßen, oder die Mobbingopfer, die irgendwann einen Nervenzusammenbruch bekommen und um sich schlagen, oder die Schüler die aufgrund von Drogenproblemen plötzlich anfangen auf ein Mädchen einzuschlagen, oder die Schüler, die plötzlich über Kollegen behaupten, sie wären Grabscher und würden ständig mit nem ... in der Hose rumlaufen, Schüler die keinerlei Grenzen ggü. Lehrerinnen kennen (Die würd ich auch gerne mal f...). Auf den Gängen hört man ständig nur noch Beschimpfungen (Halt die Fresse, Hu...sohn, F.. dich.., Sch...lutscher....) Ich finde das erschreckend und beängstigend. Ich laufe nun nicht ängstlich durch die Gänge, auf keinen Fall, aber tatsächlich fühle ich mich manchmal nicht mehr sehr wohl in meinem Beruf, obwohl ich die Arbeit sehr mag. Übrigens liegt meine Schule nicht in einem Brennpunkt, hier ist es eigentlich sehr schön und idyllisch.
Es wird unter männlichen Jugendlichen und jungen erwachsenen Männern immer üblicher, Messer mit sich zu führen, bedingt durch die Einflüsse durch andere Kulturkreise, wo das Tragen von Messern üblich ist. D.h., in Schulen ab der Sekundarstufe muss man davon ausgehen, dass immer mehr Schüler Messer mitführen. Wo Aggressionen sind, ist schnell ein Messer herausgeholt.
Darüber gibt es gerade ein aktuelles Interview mit Rainer Wendt. (Quelle: Augsburger Allgemeine)
Achja, deR Kollege Wendt - eine der besten neutralen Quellen wenn es um Kriminalsachen geht. Wenn du das Interview gelesen hättest, würdest du feststellen, dass er keinerlei Belege aufführt für seine Behauptungen. Nichts nachprüfbares, nur "es scheint so"... "es wurde offenbar". Auf so einer Ebene kann man nicht argumentieren.
Dann erzählst du von einer Stichprobe von 2(!) Schülern, von denen einer einen Migrationshintergrund hatte. Das ist hart. Eine Stichprobe von 2 mit einem Treffer lässt dich irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen? "Lehramtstudent gefällt das" verwundert an dieser Stelle nicht.
Leute, ihr habt alle studiert. Es ist doch wohl jedem zuzumuten, mal ein paar wissenschaftliche Arbeitsschritte anzuwenden und dann nachvollziehbare und belegbare Argumente zu bringen. Ich kann mich in meinen Fächern doch auch nicht hinstellen und sagen "1+1 =3", weil ich das gestern so auf einer Schülerlösung gesehen habe.
@Jazzy82 Wenigstens einer hier, der meine Befürchtungen versteht. Und mit diesem Bericht wird eigentlich sehr deutlich, dass es nicht nur ein Gefühl ist, dass die Gewalt immer mehr zunimmt. Und mir ist schon klar, dass das nur die Spitze des Eisberges ist, denn vieles, was in Schulen passiert, gelangt gar nicht zur Anzeige bei der Polizei.
Wenn du das Interview gelesen hättest, würdest du feststellen, dass er keinerlei Belege aufführt für seine Behauptungen.
Ich zitiere den entsprechenden Ausschnitt:
"Nach einer Reihe von Messerangriffen wird über ein mögliches Messer-Verbot diskutiert. Brauchen wir das?
Wendt: Ich verstehe überhaupt nicht, warum bestimmte Messer in der Öffentlichkeit getragen werden dürfen. Klappmesser etwa sind erlaubt und die werden dann auch in Discos, Schulen oder Jugendtreffs getragen. Und wenn es Streit gibt, dann kann das schnell tödlich enden.
Ist die Gefahr, Opfer eines Messerangriffs größer geworden?
Wendt: Es gibt Studien, etwa aus Hessen, die nahelegen, dass immer mehr Personen, meist Jugendliche oder junge Männer, Messer bei sich tragen. Und es deutet einiges darauf hin, dass dies bei Zuwanderern besonders häufig der Fall ist. In manchen Kulturen ist das Tragen eines Messers für Männer normal. Wir müssen klar machen, dass dies bei uns nicht der Fall ist. Wir müssen uns fragen, ob wir eine messertragende Jugend haben wollen. Auch hier geht es darum, vor einer Verbotsdiskussion erst einmal die Lage zu erfassen, herauszufinden, was die Leute dazu treibt, mit einer Stichwaffe herumzulaufen. Wir sind keine schusswaffentragende Gesellschaft wie etwa die USA. Ich denke, wir sollten auch keine messertragende Gesellschaft werden."
Quelle: Interview Augsburger Allgemeine
Da werden schon Untersuchungen genannt.
Zu der angeblichen Stichprobe:
Es ist keine Stichprobe, sondern es sind für meine Schule 2 Beispiele zu viel. Ebenso ist es ein Beispiel zu viel, dass wir den Fall hatten, dass auf einen am Boden liegenden Schüler eingeprügelt wurde und die Umstehenden nichts getan haben, sondern noch ermuntert haben.
Ich bin schon länger Lehrerin, aber solche Fälle habe ich davor nicht erlebt!
Übrigens haben bei uns in der Gegend diese Sachen keinen Migrationshintergrund, du @kalle kannst also beruhigt sein.
kalle: Ich habe den Eindruck, dass du die Dinge aufgrund mathematischer Berechnungen verharmlosen willst. Kannst du gerne. Bei uns ist allgemein der Tenor, dass Gewalttaten zugenommen haben und wir erleben die Anzeichen jetzt schon an Grundschulen, wo wir dieses Ausmaß nie hatten.
Die Erklärungen von Herr Wendt - ich stehe nicht hinter allen seinen Ausführungen - finde ich in Bezug auf das Mitführen von Messern schon glaubwürdig und auch, dass dies durch andere Kulturkreise (habe ich extra so ausgedrückt, weil die Kulturen und die Sichtweise von Menschen, die in einer Kultur leben, unterschiedlich sind - was übrigens auch bereichernd sein kann) wieder populär geworden ist, ist ein offenes Geheimnis. Hier bewerte ich nicht, sondern stelle fest. Mich ärgert, dass da gleich mitschwingt, man hätte etwas gegen Ausländer. So ein Quatsch.
Nachtrag @Buntflieger (sorry, habe ich jetzt erst genauer gelesen):
Da verallgemeinerst du meine Aussage. Ich habe mich nicht auf die allgemeine Gewalt bezogen, sondern auf das Mitführen von Messern, darum ging es ja im ersten Link von Marie.
kalle: Ich habe den Eindruck, dass du die Dinge aufgrund mathematischer Berechnungen verharmlosen willst. Kannst du gerne. Bei uns ist allgemein der Tenor, dass Gewalttaten zugenommen haben und wir erleben es Anzeichen jetzt schon an Grundschulen, wo wir dieses Ausmaß nie hatten.
Weißt du, es gibt einen Unterschied zwischen "Ich habe persönlich Dinge erlebt" und "Es ist ein allgemeiner Trend". Und das ist das wichtige, ja sogar das fundamentale an der Geschichte. Ich kann niemals Dinge verallgemeinern, die nur auf einer kleinen Stichprobe oder persönlichen Erfahrungen beruhen. Ich verharmlose gar nichts (ich stimme dir nämlich zu, dass zwei genau zwei zuviel sind), ich möchte nur verhindern, dass auf Grund von persönlichen Erfahrungen Dinge schlussgefolgert werden, die einfach nicht stimmen. Im Übrigen: Mathematik kann nicht verharmlosen, Mathematik produziert jederzeit und von jedem nachvollziehbare Ergebnisse - anders als Gefühle oder persönliche Erlebnisse.
Edit: Eine mittelkurze Suche nach den Studien, die Wendt angesprochen hat, führt zu keinem Ergebnis. Vielleicht kannst du helfen?
Edit 2: Vielleicht ein Beispiel: In meiner Heimatstadt ist die Anzahl der Autoaufbrüche im letzten Jahr zurück gegangen. Bei unserem Nachbarn mit dem teuren BMW ist im vergangenen Jahr zwei Mal das Auto aufgebrochen worden, so dass er sich jetzt eine Garage bauen lässt. Fragst du diesen Nachbarn, wird er vermutlich nicht behaupten, die Anzahl der KFZ-Aufbrüche ist zurück gegangen, weil er das persönlich genauso empfindet. Das ist okay - aber hat mit den Fakten halt nichts zu tun.
Da musst du als Lehrkraft mal so "brutal" sein und sie als komplette Deppen vorführen. Die müssen ausgelacht werden...
Nö, mach´ ich nicht. Zu viele Relativierer und zu viele Messer.
@ Kalle
Deinen Ausführungen kann ich zustimmen. Natürlich kann man in diesem Sinn persönliche Erfahrungen nicht verallgemeinern.
Es gibt allerdings auch die anderen Sichtweise, die ich schon geschrieben habe. Das Problem ist nie vorgekommen und plötzlich tritt es auf mit steigender Tendenz. Da gehe mathematisch von einer Nulllinie aus und bewege mich plötzlich auf einer zunehmenden Kurve. Da kann ich dann schon Aussagen treffen.
Zu den Untersuchungen: Wendts Nachweise habe ich jetzt nicht überprüft, ich gehe davon aus, dass er nicht das Blaue vom Himmel herunter behauptet.
Aufpassen mit den Statistiken. Heißt eine Zunahme der registrierten Straftaten, dass es mehr Straftaten gegeben hat oder dass mehr Straftaten registriert wurden? Who knows? Ein genauerer Blick ist gefragt - findet der hier statt?
Ich hoffe, wir erhalten künftig nicht zu viele "Stichproben", um daraus genauere Aussagen ableiten zu können...
...Die müssen begreifen, was für Witzfiguren sie sind. Spätpubertierende Frührasierer. Gar nicht "cool". Da musst du als Lehrkraft mal so "brutal" sein und sie als komplette Deppen vorführen. ...
Ich kann mir wenig vorstellen, was jemanden noch mehr dazu antreibt, Aggressionen anzustauen und irgendwo später rauszulassen.
Wenn man seine Schüler gut kennt, kann man sie auch mal ein bisschen hochnehmen. Aber bloßstellen? Das würdest du nicht auf dir sitzen lassen und das lässt auch kein unsicherer Teenie auf sich sitzen. Das Schlimme nur: du weißt nicht, wo und an wem er/sie seine Demütigung auslässt.
Messer sind interessant und machen im Wald Spaß. (Ich hatte eins weit größer als ein Taschenmesser, meine Kinder finden Sie auch faszinierend und schnitzen oder versuchen, Fische zu zerlegen). In der Schule haben Messer aber ganz unaufgeregt nichts zu suchen- ganz ohne Coolness-Show des Lehrers.
...
Es gibt allerdings auch die anderen Sichtweise, die ich schon geschrieben habe. Das Problem ist nie vorgekommen und plötzlich tritt es auf mit steigender Tendenz. ...
Hast du nicht diese schwarz-weiß-Bilder vor deinem inneren Auge, auf denen Jungs mit Lederranzen und Kniestrümpfen sich prügeln? (Sach dit nochmal, dann jibts Keile). Auf dem Schulhof natürlich nicht, da musste man noch in den Vierzigern im Kreis laufen...
In Büchern mit Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit jedenfalls war ich erschrocken, wie grob und unerschrocken die Kids miteinander umgehen. Rumkriechen in Kriegstrümmern, Banden gründen, mit Steinen bewerfen
Vielleicht fehlen unseren 9-12-Jährigen heute mehr echte und unbeobachtete "Spielplätze" zum sich selbst spüren und wehtun? Nur so ne Idee. Gewalt gab's jedenfalls immer.
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