Hi,
in drei Wochen geht bei mir das Examen los und da ich von EWS ziemlich verunsichert bin (aufgrund der doch sehr willkürlichen Bewertungen...), würde ich gerne mal wissen wie sich die Korrektoren gerade in Literaturwissenschaft (1. Nebengebiet) den Aufbau und die Bearbeitungsweise einer Lyrikaufgabe vorstellen. Hat das jemand vielleicht schon hinter sich und kann gute Tipps für eine Gliederung oder ähnliches geben? Ich habe wirklich Panik mit lauter Fünfern und Sechsern aus dem Schriftlichen zu gehen bzw. durchzufallen, weil uns keiner sagt, worauf Wert gelegt wird! Ich frage mich sowieso wie ich 13 Prüfungen unbeschadet überstehen soll, für das Mündliche konnte ich nämlich noch gar nichts lernen- keine Zeit! Schafft man das trotzdem??
Gruß, Sarah
Examensklausur Literaturwissenschaft Deutsch Lyrik
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Gab es denn keine Examenskurse bei euch?
Es gibt Aufgaben, wo du 2 Gedichte miteinander vergleichen musst, oder auch einen besonderen Aspekt aus einem GEdicht herausarbeiten musst, manchmal auch einfach ne ganz normale Gedichtanalyse.
Das ist ganz unterschiedlich und deshalb werden auch die Gliederungen unterschiedlich sein.
Eventuell wird auch das freie Thema was für dich sein?EWS war bei mir genauso willkürlich bewertet, ich fühle mit dir!
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Hi Sarah!
Darf ich fragen an welcher Uni du bist?
Ich bin an der Uni Erlangen und werde im Sommersemester das Examen machen, war aber jetzt schon mal in den Examenskursen um zu schauen, was auf mich zukommt.
Es gibt auch freie Themen. D.h du schreibst einen Essay ohne Textvorlage. Wir haben als Beispiele folgende Themen gehabt:
- Erläutern Sie in wiefern Epochenbegriffe und -einteilungen für den Literaturunterricht und die Analyse literarischer Texte hilfreich und inwiefern sie schädlich bzw problematisch sind.
- Skizzieren Sie die Entwicklung der deutschen Poetik von Opitz bis Lessing
- Stellen Sie die Unterschiede zwischen Volks- und Kunstmärchen dar. Gehen Sie dabie auch auf den Kunstcharakter der Märchen von Grimm und Andersen ein.Ja das mal als Beispiele.
In jedem Examen kommt mindestens ein freies Thema vor. Aber drauf verlassen würde ichmich nicht, denn die Themen können schon sehr blöd sein, finde ich.Ich werde auch Lyrik nehmen.
Wenn du das Gedicht nicht kennst, kannst du immer noch ganz normal analysieren. Keine Panik, da kannst du ganz einfach nach Schema F vorgehen. Weißt du noch, wie das geht, Gedichtanalyse? Du gliederst das einfach in Formale und Inhaltliche Analyse und fertig.
So schlimm wirds schon nicht werden!
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Zitat
Sarah1978 schrieb am 04.02.2006 10:22:
weiß jetzt was du mit freiem Thema meinst, aber ich denke das kommt nicht in Frage. Werde das mit der Gedichtanalyse schon irgendwie schaffen, auch wenn die Themen meiner Meinung nach oft eine Frechheit sind!Was hat es denn mit der Aufgabenstellung zur Gedichtanalyse auf sich? (Ein Gedicht zu analysieren wird ja am Ende deines Studiums keine Schwierigkeit für dich sein.) Inwiefern kommt es da zu Frechheiten?
Nele
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Hm....
Ehrlich gesagt verstehe ich immer noch nicht, was eigentlich dein Problem bei der Gedichtanalyse ist!
Manche Aufgabenstellungen sind einfach ziemlich umfangreich, manche sind auch recht schwierig zu erfassen, finde ich.
Aber ich bin mir sicher, dass bei den vielen Fragen eine für dich dabei sein wird. -
Das kommt so nicht dran!
Bei Lyrikfragen ist immer ein Text dabei! -
Ist das dann sicher die Lyrikaufgabe gewesen oder das freie Thema?
Hm, du schreibst ja, dass es die einzige Lyrikfrage war...ZitatVariationen des Themas Seefahrt in der Lyrik des 17. Jhd im Vergleich mit einem Beispiel aus einem späteren Jhd.
Und was ist jetzt da die Frage? Stand das so dort?
Hast du einen Link zu den Examensfragen im Netz?
Naja, wenn man das im Hauptgebiet hat, sollte man ja schon einige Gedichte gelesen haben und sie auch noch ungefähr im Kopf haben. Wenn du Dramen oder so nehmen willst, musst du verschiedenste Dramentexte ja auch so gut wie vollständig im Kopf haben, sonst kannst du ja auch nix erklären.
Der Vorteil bei dieser Frage ist, dass du dir die Gedichte, die du analysieren willst, selbst aussuchen kannst. Das ist doch auch gut. Wenn du dich intensiv damit beschäftigt hast, weißt du auch was darüber ohne die Texte vorliegen zu haben -
Zitat
Sarah1978 schrieb am 04.02.2006 17:48:
Wenn die einzige Frage zu Lyrik in einer Klausur z.B. so heißt:
Variationen des Themas Seefahrt in der Lyrik des 17. Jhd im Vergleich mit einem Beispiel aus einem späteren Jhd.Das Ganze versteht sich ohne Angabe von Gedichten, die man dann vor sich liegen hat und analysieren kann- Du musst die Gedichte also passend zur Thematik auswendig im Kopf haben.
Geprüft werden kann ja nur, was gelehrt worden ist. Verstehe ich es dann richtig so, dass sich eine solche Prüfungsfrage sich auf in Lyrikseminaren behandelte Gedichte bezieht, bzw. dass es einen Textkanon in eurem Institut gibt, der in der Prüfung vorausgesetzt wird?
[Nachtrag:]
Ich habe mir den Thread noch einmal durchgelesen. Weiter oben schreibst du noch dafür, dass du einige wenige Gedichte analysieren müssen wirst und befürchtest, keinen Einstieg zu finden. Jetzt stellst du die Prüfung als reine Wissensreproduktion dar - ohne Text kannst du nichts analysieren, so eine Prüfungsleistung kann also per definitionem keine Lyrikanalyse sein. Wenn du dagegen eine Veranstaltung zur Seefahrtslyrik des 17. Jh. besucht hast (gibt es dazu tatsächlich etwas in der deutschen Literaturgeschichte?), dann wirst zu der Thematik ja was sagen können.
Ich fürchte so richtig kann ich dein Problem immer noch nicht verstehen. Wo ist die Frechheit?
Raten kann ich dir bestenfalls, dich mit solchen Nachfragen an die richtigen Personen zu wenden, nämlich an die Professoren, die dich prüfen werden. Die geben dir dann auch korrekte und verbindliche Auskunft.
Nele
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Mit dieser Art der Aufgabenstellung wird doch auch jeder Oberstufenschüler konfrontiert.
Es gibt auch verschiedene Bücher mit Übungsaufgaben, Anregungen und Lösungen dazu, das kann man meiner Einschätzung nach doch ganz gut trainieren!