Schüler sollen in NRW ihre Smartphones mitbringen

  • Also eine 10Mbit-Leitung ist ja im Privathaushalt schon absolut unterdimensioniert. Wir haben bei uns an der Schule 16 Mbit/s und die Schüler haben keinen Zugriff darauf. Und das ist bei uns teilweise eine Katastrophe, wenn z.B. Microsoft Patchday ist und auf einmal jeder PC irgendwelche Windows-Updates zieht. Oder wenn ein Kollege einen Film bei Youtube guckt

    Ich kann dir nur sagen, wie es bei uns ist, weil ich technisch sonst absolut keine Ahnung habe... Wir haben meiner Meinung nach sehr viel Traffic... Wie gesagt bis zu 1300 Schüler im W-Lan, knapp 100 Kollegen mit dienstlichen Laptops oder Tablets im W-Lan, weiterhin ca. 100 Fest-PCs mit LAN-Anschluss. Dass das Internet zu langsam wäre, kommt alle Jubeljahre mal vor... Wie gesagt, mit einer 10.000er-Leitung.

  • Dann gibt es nur folgende Möglichkeiten:


    - Die Datenrate pro Nutzer wird limitiert, d.h. (Ultra-)HD-Videos sehen ist nicht möglich.
    - Die Nutzer nutzen praktisch nur das Intranet und das Internet ist nur für wenige Nutzer freigeschaltet.
    - Oder ihr habt einen deutlich schnelleren Internet-Anschluss. Frage doch einfach einmal nach.


    Es ist z.B. technisch nicht möglich mit 10Mbit Ultra-HD-Videos zu sehen, oder dass auch nur 2 oder 3 Nutzer gleichzeitig normale HD-Videos sehen. Versuche doch einfach einmal ein 4K-Video in der Schule zu sehen. Dann wirst du merken, ob ihr wirklich nur 10MBit habt.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag

    Es wird letztlich am zu langsamen und oft nicht flächendeckend vorhandenen W-LAN-Netz der Schule scheitern. Dann braucht man ja noch IT-Experten, die das Ganze warten und sichern.
    Frau Gebauer kapituliert letztlich vor der Realität.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich nehme auch an, dass es sich hierbei um eine reine Sparmaßnahme handelt. Wie viele meiner Vorredner, lasse ich Schüler manchmal durchaus ihre eigenen Handys nutzen: Sie können mal schnell ein Wort nachschlagen (obwohl ich durchaus auch immer wieder die Arbeit mit Wörterbüchern in print übe), können schnell Infos nachschlagen, die ich gerade nicht parat habe oder Fotos von Ergebnissen machen. Finde ich alles nicht so wild. Ich habe auch nichts dagegen, wenn sie Tafelbilder abfotografieren, weise sie aber darauf hin, dass sie ein Ordnungssystem brauchen, um die Tafelbilder auch schnell wiederfinden zu können. Wenn sie zwischen tausend Partybildern irgendwo auf dem Handy verschwinden, hilft ihnen das auch nicht. Hier finde ich BYOD okay. Ich bin aber auch viel in der Oberstufe eingesetzt, da ist das vielleicht anders.
    Wenn es um konkrete Medienerziehung oder um Digitalisierung des Unterrichts geht, dann müssen entsprechende Geräte natürlich gestellt, bezahlt und gewartet werden. Alles andere ist Augenwischerei.


    Mir torpediert die Handynutzung durchaus teilweise den Unterricht, wenn die Schüler eigentlich Arbeitsaufträge (z.B. arbeitsteilig in Gruppenarbeit) lösen sollen. Wenn dann paar Schüler Schmalspur-Lösungen bringen und die restliche Zeit am Handy hängen leiden alle anderen Schüler darunter.

    Aber das merkst du doch. Dann lässt du eben den entsprechenden Schüler die Ergebnisse präsentieren und bohrst nochmal nach, und schon kannst du das Verhalten bzw. die daraus entstehenden Lücken mit entsprechenden Noten sanktionieren.


    Und ehrlich, wenn ein Schüler, der durchweg zweistellig schreibt, zwischendurch mal kurz auf‘s Handy schielt oder ins Brötchen beißt, so what?

    Sehe ich auch so. Überhaupt sehe ich in Bezug auf Unterrichtsstörungen überhaupt keinen Unterschied zwischen dem Handy, dem Schwätzen und dem Schreiben von Zetteln etc. Ich muss nicht immer alles sehen. Wenn es meinen Unterricht mehr stört, auf so eine unterrichtsferne Beschäftigung zu reagieren, dann lasse ich es schon mal unter den Tisch fallen. Wenn jemand schnell aufs Handy schaut, mache ich es auch vom Einzelfall abhängig, ob und wie ich reagiere.
    Häufig gibt es nur einen blöden Spruch, um den Schülern zu signalisieren, dass mir so etwas durchaus auffällt.

  • Wie gesagt, mit einer 10.000er-Leitung.

    Kann definitiv nicht sein.


    10000er Leitung bedeutet umgerechnet ca. eine Downloadgeschwindigkeit von 1,2 Megabyte/Sekunde. Wenn wir einfach mal nur davon ausgehen, dass 400 Leute gleichzeitig drin sind und irgendwas machen, dann hat jeder Nutzer eine Downloadgeschwindigkeit von 3 Kilobyte/s (!!!) . Das ist nur 1/3 dessen, was zur Verfügung steht, wenn beispielsweise dein "Inklusiv-Volumen" deines Handyvertrages aufgebraucht ist, und effektiv ist hier die Internetnutzung nicht mehr möglich.

  • 10Mbit?
    Wir haben 4Mbit SDSL für 900 Schüler. (immerhin SDSL)
    Mein Schulträger folgt da der Logik "kleine Schüler = kleine Leitung", ....weil mh, kleine Schüler gucken nur Lernvideos in kleiner Auflösung? O_o


    Meine Schüler nutzen recht häufig ihre Smartphones im Unterricht zum Messen, Dokumentieren, Audio/Foto/Videoprojekte und zur Recherche.
    Letzteres ist ganz klar eine Krücke für die katastrophale IT-Ausstattung, die Politiker so als für Schulen ausreichend ansehen.


    Probleme mit Spielen, Chatten, wildem Filmen, etc. kann an mit entsprechender Unterrichtsgestaltung ganz gut unterbinden.
    Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass die Nutzung Aufgaben- und Unterrichtsphasengebunden ist.

  • jedem Schüler das Werkzeug zu nutzen, mit er gut klar kommt.

    Das wäre dann mal noch zu klären. Dass ein Schüler den ganzen Tag hospitalistisch auf seinen Smartphone herumdrückt, heißt ja noch nicht, dass er damit auch klar klommt.


    Im Übrigen ist das eine Situation, die der Schüler im Berufsleben eher nicht begegnen wird. Da gibt es meist recht klare Vorgaben bezüglich der zu benutzenden Werkzeuge.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Mit einer 10MBit-Leitung würde das Netz schon zusammenbrechen, wenn auch nur ein einziger Nutzer ein 4K-Video aufruft...

    10M dürfte in der Tat etwas knapp sein für eine große Schule. Aber wie dem auch sei, 4K-Videos braucht man ja nun so dringend wie ein drittes Nasenloch. Die Schule möchte ich sehen, die einen Beamer und eine Projektionsfläche hat, auf der man das adäquat darstellen kann.


    Abgesehen davon, ist der Trend, Filme in immer größeren Datenmengen zu verstecken, eh Unsinn.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Kann definitiv nicht sein.
    10000er Leitung bedeutet umgerechnet ca. eine Downloadgeschwindigkeit von 1,2 Megabyte/Sekunde. Wenn wir einfach mal nur davon ausgehen, dass 400 Leute gleichzeitig drin sind und irgendwas machen, dann hat jeder Nutzer eine Downloadgeschwindigkeit von 3 Kilobyte/s (!!!) . Das ist nur 1/3 dessen, was zur Verfügung steht, wenn beispielsweise dein "Inklusiv-Volumen" deines Handyvertrages aufgebraucht ist, und effektiv ist hier die Internetnutzung nicht mehr möglich.

    Nun, was soll ich dir sagen. Es ist aber so!


    Nachzufragen brauche ich nicht, weil wir erst eine andere Schule beraten haben, was den W-Lan-Ausbau anging und daher weiß ich das.

  • Ja, und die wo eben nur da sind wegen Kindergeld oder weil Papa unbedingt will, dass man die Praxis übernimmt, fallen halt früher oder später hinten runter...

    Das sehe ich ganz genauso, nur muss man an der Stelle immer im Hinterkopf haben, dass das so nur für die weiterführenden Schulen funktioniert. Meine SuS sind auch alle freiwillig da, die haben die obligatorische Schulzeit abgesessen. In der Unter- und Mittelstufe ist das sicher was anderes.



    Und ehrlich, wenn ein Schüler, der durchweg zweistellig schreibt, zwischendurch mal kurz auf‘s Handy schielt oder ins Brötchen beißt, so what?

    Auch da stimme ich Dir zu 100 % zu. Wir hatten die Diskussion ums Handy-Verbot ja letztens erst ... Wozu soll das an einer weiterführenden Schule gut sein?



    Also eine 10Mbit-Leitung ist ja im Privathaushalt schon absolut unterdimensioniert.

    Ein schneller Test behauptet, wir hätten hier im Haus eine durchschnittliche Download-Geschwindigkeit von 25 Mbit/s. Unser WLAN hängt hinter einer kantonalen Firewall, die Schüler können sich alle mit ihren Geräten verbinden. Hin und wieder lahmt es, aber man kann eigentlich ganz vernünftig damit arbeiten. Es gibt in jedem Schulzimmer einen Hotspot. Keine Probleme mit youtube etc.

    Ein Handy hat ja jeder, aber nicht jeder hat Datenvolumen.

    Echt ... ist das so? Ist mir wahrlich noch kein einziges mal untergekommen. Ohnehin stellen wir ja das WLAN zur Verfügung.



    Für die Optimisten unter uns: Dass wir eine so engagierte Ministerin haben, die mit ihren spritzigen Ideen den Bildungsstandort Deutschland völlig kostenneutral nach vorne bringt.
    Für die Pessimisten unter uns: Ist das alles, was eine Ministerin zu diesem Thema so zu bieten hat?
    Suche es dir aus!

    Achso, *das* findest Du speziell. Find ich auch nicht. Ist halt dummes Politiker-Bladiblubb, mehr nicht. Digitalisierung ist eine Tatsache und man muss damit umgehen und zwar mit den Mitteln, die man eben zur Verfügung hat. Im Baselland ist die Schulzeit bis zur Matura ab dem Schuljahr 2014/15 von 12.5 Jahren auf 13 Jahre verlängert worden. Dann fiel unseren Damen und Herren Politiker auf, dass das - oh Wunder - 20 Millionen CHF pro Schuljahr kostet. Jetzt sollen wir uns per Dektret digitalisieren (was wir stillheimlich natürlich eh schon tun, weil ja kein Weg drumrum führt) und zwar bitteschön per BYOD. Logisch ... ist ja kein Geld mehr da um Laptops oder Tablets über die Schule zu kaufen. Wer hätte das gedacht.



    Was eine glatte Lüge ist, wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit aktuell das Geld für das Militär rausgehauen werden soll, um sich vor dem "bösen Russen" zu schützen,

    Oh, da schreibst Du was Wahres. Was kotzt mich das an ... 4.6 Milliarden CHF jedes Jahr fürs Militär und uns beschimpfen sie als "Kostentreiber".

  • Wollsocken, es kommt sicherlich auf die Schulform an. Ich unterrichte an einer Gesamtschule, da kommen viele Schüler aus ärmlicheren Verhältnissen.


    W-LAN in der Schule? Was ist das?

  • W-LAN in der Schule? Was ist das?

    Ja, natürlich steht hier mehr Geld zur Verfügung, als bei euch. Eine weitere "Digitalisierung ist doof"-Diskussion ist aber dennoch müssig.

  • Aber wie dem auch sei, 4K-Videos braucht man ja nun so dringend wie ein drittes Nasenloch. Die Schule möchte ich sehen, die einen Beamer und eine Projektionsfläche hat, auf der man das adäquat darstellen kann.

    Es kommt nicht darauf an, ob es sinnvoll ist, es reicht aus, wenn es jemand macht, und schon ist die 10MBit-Leitung komplett dicht. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn zwei bis drei normale HD-Videos gleichzeitig gestreamt werden. Und das tritt in einer großen Schule doch dauernd auf.


    Nachzufragen brauche ich nicht, weil wir erst eine andere Schule beraten haben, was den W-Lan-Ausbau anging und daher weiß ich das.

    Und was habt ihr empfohlen? 10Mbit. weil ihr damit so gut klar kommt?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Du hast mich missverstanden: ich bin nicht gegen Digitalisierung. Ich berichtete.nur von Fakten, weil du selbstverständlich davon ausgingst, dass wir für die Schüler W-LAN bereit stellen.

  • Es kommt nicht darauf an, ob es sinnvoll ist, es reicht aus, wenn es jemand macht,

    Im Zweifelsfall halt einen Experte, der von der Technik keine Ahnung hat, aber trotzdem mitreden will. Soll es ja sogar unter Lehrern geben. Neulich hat mir eine Kollegin etwas mit dem Handy vom Bildschirm abfotografiert, weil das schneller gegangen sei, als eine PDF-Datei zu erzeugen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Was machen die Schüler dann in den Klausuren?

    Vorzugsweise Transferaufgaben lösen.


    Dass ein Schüler den ganzen Tag hospitalistisch auf seinen Smartphone herumdrückt, heißt ja noch nicht, dass er damit auch klar klommt.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Aber wenn die Aufgabe ist, einen Aufsatz zu verfassen mit entsprechenden Vorgaben zu Form und Inhalt, dann wird sich schnell finden (werden die Schüler schnell herausfinden) welches der verfügbaren Werkzeuge dafür geeignet ist.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • einen Aufsatz zu verfassen mit entsprechenden Vorgaben zu Form und Inhalt, dann wird sich schnell finden (werden die Schüler schnell herausfinden) welches der verfügbaren Werkzeuge dafür geeignet ist.

    Ein Füllfederhalter.

  • Es kommt nicht darauf an, ob es sinnvoll ist, es reicht aus, wenn es jemand macht, und schon ist die 10MBit-Leitung komplett dicht. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn zwei bis drei normale HD-Videos gleichzeitig gestreamt werden. Und das tritt in einer großen Schule doch dauernd auf.

    Und was habt ihr empfohlen? 10Mbit. weil ihr damit so gut klar kommt?
    Gruß !

    Wir haben empfohlen, die maximale Bandbreite zu nehmen, die der Landkreis vor hat, dafür bereitzustellen. Mehr als 10 Mbit werden da aber auch nicht drin sein, zumal die Schule deutlich kleiner ist als unsere.

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