Geilo, machen meine Schüler schon seit Jahren. Wenn mir Frau Gebauer jetzt noch erklärt, wie ich die Schüler dazu kriege, während des Unterrichts nicht damit zu zocken, whatsapp zu schreiben, mich zu filmen u.ä. ist ja alles in Butter.
http://www.rp-online.de/politi…-mitbringen-aid-1.7468839
Schüler sollen in NRW ihre Smartphones mitbringen
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Ja ... was ist daran jetzt so speziell? Natürlich haben meine SuS ihr Smartphone dabei und natürlichen nutzen sie es auch *sinnvoll* im Unterricht (manchmal sicher auch nicht sinnvoll).
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Wenn mir Frau Gebauer jetzt noch erklärt, wie ich die Schüler dazu kriege, während des Unterrichts nicht damit zu zocken, whatsapp zu schreiben, mich zu filmen u.ä. ist ja alles in Butter.
Mir ist das vollkommen egal, wenn sie während des Unterrichts whatsappen, snap-chatten, etc. Wer die Unterrichtszeit nicht produktiv nutzt, hat in der Regel keine ausreichenden Noten zu erwarten. Den Rest regelt das System.
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Typisches Politiker Blabla ohne die Konsequenzen zu bedenken. Fragen, die mir sofort einfallen:
- Wenn vorausgesetzt wird, dass Schüler ihre Privatgeräte für den Unterricht nutzen (sonst macht das "sollen" ja keinen Sinn), was ist mit der Haftung bei Schäden? Immerhin geht es hier nicht um das Geordreick für einen Euro, sondern um Geräte, die bis zu 1000€ kosten.
- Dürfen / sollen die Schüler ihre Geräte auch bei Leistungskontrollen einsetzen? Wer garantiert dann die Vergleichbarkeit und Funktionsfähigkeit?
- Sollen die Schüler ihren Geräten auch ins schulische WLAN? Also so bis zu 1000 Schüler gleichzeitig? Sonst macht es wieder keinen Sinn. Zahlt dir Ministerin dann die Kosten für die notwendigen Gigabit-Glasfaseranschlüsse?
- Wer administriert / wartet /richtet die Geräte (ein), damit sie auch wirklich für den Unterricht einsetzbar sind? Jede größere Firma hat dafür eine eigene IT-Abteilung. Und selbst diese Profis verwenden dann möglichst wenige unterschiedliche Gerätetypen, da der Aufwand sonst unüberschaubar wird. Professionelle Software für ein Mobile-Device-Management ist auch nicht ganz billig.
Vieilleicht kann einer der Kollegen aus NRW diese Fragen an die Frau Ministerin weiterleiten, dann sind wir alle schlauer.
Oder lautet die Devise (wie immer): Wir versuchens einfach einmal. Und wenn's nicht klappt, sind wie immer die Lehrer schuld. Dann sind diese zu faul / zu dumm / zu technikfeindlich oder was auch immer.
Gruß !
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Ja ... was ist daran jetzt so speziell?
Für die Optimisten unter uns: Dass wir eine so engagierte Ministerin haben, die mit ihren spritzigen Ideen den Bildungsstandort Deutschland völlig kostenneutral nach vorne bringt.
Für die Pessimisten unter uns: Ist das alles, was eine Ministerin zu diesem Thema so zu bieten hat?
Suche es dir aus! -
Jo, darüber kann man diskutieren. Kann man aber auch bleiben lassen. Letztendlich ist die "Digitalisierung" ein politisches Buzzword. Die davon sabbeln, meinen halt, es klänge gut. Was das aber mit Schule zu tun hat, wie die Digitalisierung in der Schule laufen soll etc, haben die sich noch nicht überlegt.
Für Frau Gebauer scheint es irgendwie mit der Nutzung irgendwelcher Geräte verbunden zu sein. So schließt sie dann also messerscharf, dass man auch Geräte in der Schule benötigt. Beim Kantinenschnack mit dem Finanzminister hat der ihr aber klar gemacht, dass es für Schule kein Geld gibt. Als nächstes kommt die sonst noch auf die Idee, genug Personal oder funktionierende Toiletten bezahlen zu wollen. NRW ist ja ein Bildungsstandort, kein Bildungsinvestitionsstandort.
Und wenn dann irgendwann Geräte angeschafft werden, endet es wie immer. Die Hardware-Kosten werden kalkuliert, die Wartungskosten fallen unter den Tisch und über Fortbildung für die Kollegen denkt man schon gar nicht nach.
Bis dahin dürfen wir uns damit beschäftigen, den Hardware-Zoo, den die Schüler anschleppen, zu bändigen. Da habe ich weder Lust noch Zeit zu. Ich bringe den Schülern lieber was bei.
Vieilleicht kann einer der Kollegen aus NRW diese Fragen an die Frau Ministerin weiterleiten, dann sind wir alle schlauer.
Vom Fragen wohl kaum. Oder rechnest du mit einer Antwort, die ihren Namen verdient?
Oder lautet die Devise (wie immer): Wir versuchens einfach einmal. Und wenn's nicht klappt, sind wie immer die Lehrer schuld. Dann sind diese zu faul / zu dumm / zu technikfeindlich oder was auch immer.
Ja, bin ich alles gerne, wenn man mir am Ende dann wieder erlaubt, die Schüler zu unterrichten.
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Ach, und mir fallen jetzt schon die Kollegen bei uns ein, die beim Schlagwort "bring your own device (byod)" vor lauter Begeisterung völlig abgehen.
Dabei finde ich "(byob) bring your own brain" viel besser. Kostet auch keinen Strom. -
byod ist m.E. der Offenbarungseid der Verantwortlichen - jedenfalls, solange es nicht wenigstens byosd ist (bring your own school device, heißt: Ein selbst bezahltes, aber speziell auf die Bedürfnisse von Bildung eingerichtetes Gerät).
Klar, um mal eben was im Internet nachzuschauen oder mal ein Foto zu machen, ist so ein Schülerhandy ok - und das wird ja vermutlich auch so schon genutzt, ohne dass eine Ministerin das anregt.
Um medienkompetenter zu werden, sind Handys weitgehend wertlos - denn damit können schon Kleinkinder umgehen (wisch wisch ...).
Um Technik zu verstehen, sind Handys weitgehend wertlos - denn sie verstecken die TEchnik vorm Nutzer (okay, wir könnten natürlich alle Schülerhands rooten, den zugrundeliegenden Betriebssystemkern erforschen, dabei würde man ne Menge lernen - und ne Menge Handys schrotten).
Für ansprochsvolle Produktive Leistungen (etwa: Einen längeren Text schreiben, ein Orchesterarrangement schreiben, eine Software entwickeln) sind Handys auch weitgehend wertlos.
Also: Wie schon gesagt, reine Schaumschlägerei, und ein Offenbarungseid noch dazu.
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Die Idee ist lustig.
Nicht, dass wir das nicht schon machen würden. Im Prinzip spricht da nichts gegen. Wir haben in unserer Schule striktes Handy-Verbot, d.h. alle Handys bleiben ausgeschaltet in den Taschen. Klappt auch sehr gut. Ausnahme: Der Lehrer erlaubt es explizit zu bestimmten Zwecken.
Das habe ich schon öfters gemacht (mit der Drohung, die Handys einzukassieren, wenn ich sie bei etwas anderem erwische). So weit so gut. Alles prima.
ABER: Wir haben in den Klassenräumen kein W-LAN und mindestens jeder zweiter Schüler hat gerade kein Volumen mehr frei etc.....
Das stellt einen dann doch vor unvorhergesehene Schwierigkeiten. Ein Handy hat ja jeder, aber nicht jeder hat Datenvolumen. Oder möchte es für schulische Zwecke nutzen
Dann fände ich es doch deutlich sinnvoller, schulische Geräte zur Verfügung zu stellen und das entsprechende W-LAN!!!
Frau Gebauer, in Ihrem Landtag ist das W-LAN bestimmt super zuverlässig und schnell, gell?
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Also Gigabit-Glasfaseranschlüsse sind bei 1000 Schülern wirklich noch nicht nötig... Wir haben 1300 Schüler und knapp 100 Kollegen und haben eine ganz normale 10.000er-Leitung ohne „Performance“-Probleme.
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Also ich finde "byod" nicht so schelcht. Ermöglicht es doch jedem Schüler das Werkzeug zu nutzen, mit er gut klar kommt.
Es müssen lediglich die Schnittstellen (z.B. Dateiformate etc.) und die Anforderungen (an die Handlungsprodukte) klar und sauber definiert werden.
Ich denke, die Schüler merken sehr schnell das Aufsatz und Handy (als Werkzeug) nicht wirklich gut zusammenpassen.Das wäre übrigens ein erheblicher Beitrag zu Medienkompetenz: Auswahl des geeigneten (nicht des coolsten) Werkzeuges für eine geforderte Aufgabe.
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Es ist halt immer die Frage, was man sich davon verspricht, bzw. wofür man diese technischen Dinge nutzt. Ich persönlich verwende das Mobiltelephon sehr häufig im Unterricht (und die Schüler natürlich ebenfalls) - hauptsächlich als Datenbank für lateinische Texte (wenn ich für alle Texte Bücher bestelle, dann fressen mich Direktor und Schulbuchreferent; wenn ich alles kopiere, fressen mich Direktor und Elternverein - die zahlen das nämlich zu gleichen Teilen) und wenn es Vokabel gibt, bei denen man mit dem Stowasser nicht weiter kommt (den Georges und auch den Forcellini gibt es online, genauso wie manches mittellateinische Glossar). Bei den jetzigen Politikerwortspenden (ist bei uns in Österreich auch nicht viel anders als in Deutschland) habe ich aber den Eindruck, man will irgendwie vermitteln, daß man auch im Bereich der Bildung im 21. jahrhundert angekommen ist und bemüht deshalb die Schlagwörter "digitale Kompetenz" und andere, nur um zu erkennen, daß man nicht das Geld hat, die schönen Ziele (die meist ohnedies nur recht vage Vorstellungen sind) auch zu erreichen. Und dann macht man das, was scheinbar problemlos ist: man verlagert das Problem auf die Schulen/Lehrer/Schüler/Eltern. Eventuell zahlt man sogar etwas - z.Bsp. neue Tablets, oder was auch immer. Daß diese Dinger aber veralten, gewartet werden müssen, daß man dafür auch Programme oder zumindest Updates bezahlen muß, etc,. interessiert dann schon wieder kaum einen Politiker. Und wenn ich mir so anschaue, was an unserer Schule (und beileibe nicht nur an unserer) im Bereich Technik, EDV, Programme, Netzwerk, etc. nicht funktioniert, dann bleibe ich doch lieber bei Tafel und Kreide....
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Die Texte sind online, die Übersetzungen nicht?
Ich bin kein Lateinlehrer, aber falls es mit Mathe vergleichbar ist, so nimmt das frei verfügbare Internet den Schülern die Chance, selbst auf Lösungen zu kommen (von den ganz wenigen Schülern mal abgesehen, die so diszipliniert sind, dass sie nicht nach den Lösungen googlen). Ich hätte als Schüler jedenfalls nach der Übersetzung gesucht, nciht nur nach einem Wörterbuch.
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Um das mal zu ergänzen: Mit einer vernünftigen schulischen IT könntest Du natürlich die Materialien ins Schulnetz stellen, das Internet sperren, und dann entweder
a) den Unterricht dahingehend vorbereiten, dass Du die Vokabeln, die nicht im Stowasser stehen, auch noch dazugibst
b) nur die Seiten freigeben mit den zusätzlichen online-Quellen, nicht aber das Internet insgesamtUnd, die Frage kam ja schon: Was machen die Schüler dann in den Klausuren? Dann wieder nur das Papierlexikon nutzen, obwohl sie die ganz Zeit das Online-Lexikon gewöhnt waren?
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Mir ist das vollkommen egal, wenn sie während des Unterrichts whatsappen, snap-chatten, etc. Wer die Unterrichtszeit nicht produktiv nutzt, hat in der Regel keine ausreichenden Noten zu erwarten. Den Rest regelt das System.
Ernstgemeinte Frage: wie machst du das? Mir torpediert die Handynutzung durchaus teilweise den Unterricht, wenn die Schüler eigentlich Arbeitsaufträge (z.B. arbeitsteilig in Gruppenarbeit) lösen sollen. Wenn dann paar Schüler Schmalspur-Lösungen bringen und die restliche Zeit am Handy hängen leiden alle anderen Schüler darunter. Sowas ärgert mich dann schon irgendwie.
Bei klassischem Frontalunterricht gebe ich dir Recht, da ist jeder selbst schuld.
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. Zahlt dir Ministerin dann die Kosten für die notwendigen Gigabit-Glasfaseranschlüsse?
Im Koalitionsvertrag steht drin, dass die Schulen an Glasfaser angeschlossen werden. -
Also Gigabit-Glasfaseranschlüsse sind bei 1000 Schülern wirklich noch nicht nötig... Wir haben 1300 Schüler und knapp 100 Kollegen und haben eine ganz normale 10.000er-Leitung ohne „Performance“-Probleme.
Also eine 10Mbit-Leitung ist ja im Privathaushalt schon absolut unterdimensioniert. Wir haben bei uns an der Schule 16 Mbit/s und die Schüler haben keinen Zugriff darauf. Und das ist bei uns teilweise eine Katastrophe, wenn z.B. Microsoft Patchday ist und auf einmal jeder PC irgendwelche Windows-Updates zieht. Oder wenn ein Kollege einen Film bei Youtube guckt -
Um das mal zu ergänzen: Mit einer vernünftigen schulischen IT könntest Du natürlich die Materialien ins Schulnetz stellen, das Internet sperren, und dann entweder
a) den Unterricht dahingehend vorbereiten, dass Du die Vokabeln, die nicht im Stowasser stehen, auch noch dazugibst
b) nur die Seiten freigeben mit den zusätzlichen online-Quellen, nicht aber das Internet insgesamtUnd, die Frage kam ja schon: Was machen die Schüler dann in den Klausuren? Dann wieder nur das Papierlexikon nutzen, obwohl sie die ganz Zeit das Online-Lexikon gewöhnt waren?
das online - Wörterbuch ist ja nur selten einzusetzen. Die Schüler sind natürlich den Umgang mit dem "normalen" Wörterbuch gewöhnt. Was die Übersetzungen betrifft: Von etlichen Texten (v.a. neu- und mittellateinischen) gibt es glücklicherweise (noch) keine Übersetzungen; viele Übersetzungen haben darüber hinaus so eine Art "Stallgeruch" - d.h., man merkt, woher die Übersetzung stammt. Außerdem sehe ich ja, ob das Ding einfach vor dem Schüler liegt (wie ein Buch), oder ab er da herumdrückt. Die "schulische IT" ist leider nicht so, daß man ihr über den Weg trauen könnte; ich kann das Internet auch nicht sperren (es gibt ein Schul-Wlan - das kann ich nicht sperren; und in das "normale" Internet kann ich ja gar nicht eingreifen....
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... und bemüht deshalb die Schlagwörter "digitale Kompetenz" und andere, nur um zu erkennen, daß man nicht das Geld hat, die schönen Ziele [...] auch zu erreichen.
Was eine glatte Lüge ist, wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit aktuell das Geld für das Militär rausgehauen werden soll, um sich vor dem "bösen Russen" zu schützen, oder wenn man sieht, welche gewaltigen Summen für andere Dinge in den letzten Jahren ausgegeben wurden (ich nenne für Deutschland nur einmal die 500 Milliarden, die im Zuge der Bewältigung der Finanzkrise ohne Probleme bereitgestellt werden konnten für Bankenrettungen, Eurorettung und diverse Schuldenerlasse und Garantien). Das Geld ist da, man WILL es nur nicht für Bildung ausgeben!. Und das Volk lässt sich seit Jahren von Sprüchen wie "Bildungsrepublik Deutschland" blenden. Hohle Sprüche, hinter denen im Zweifel nichts steckt...
Gruß !
ps: Deutschland 2017: Gesamtstaatlicher Überschuss um die 35 Milliarden Euro, davon alleine die Bundesländer als Hauptverantwortliche für Bildung ca. 14 Milliarden Euro!
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Ernstgemeinte Frage: wie machst du das? Mir torpediert die Handynutzung durchaus teilweise den Unterricht, wenn die Schüler eigentlich Arbeitsaufträge (z.B. arbeitsteilig in Gruppenarbeit) lösen sollen. Wenn dann paar Schüler Schmalspur-Lösungen bringen und die restliche Zeit am Handy hängen leiden alle anderen Schüler darunter. Sowas ärgert mich dann schon irgendwie.
Bei klassischem Frontalunterricht gebe ich dir Recht, da ist jeder selbst schuld.Auch in Gruppenarbeiten erhält jeder Schüler von mir eine individuelle Note. Da kann sich keiner hinter jemand Anderem verstecken. Wir nichts tut und oder Schmalspur arbeitet hat halt nen Unterkurs. Auch der soziale Druck ist da nicht zu unterschätzen. Wenn ein sehr guter Schüler um seine Note bangen muss, weil sich da jemand auf die faule Haut legt, werden untereinander auch mal deutliche Worte gesprochen. Spätestens nach dem ersten Halbjahr in der Eingangsklasse hat sich das eingespielt und man kann mit der Klasse produktiv arbeiten.
In Mathe ist der Effekt noch ein bisschen stärker. Allerspätestens wenn es auf die erste Klassenarbeit zugeht, merken die ewigen Chiller, dass sie überhaupt keine Unterlagen haben um sich angemessen auf die Klassenarbeit vorzubereiten. Sie haben halt nix gemacht im Unterricht und von Nichts kommt Nichts. Konsequenterweise fahren sie dann in der ersten Klassenarbeit komplett vor die Wand. Die, die tatsächlich da sind um einen Abschluss zu machen, ziehen spätestens da die Reißleine und fangen an, was zu tun.
Ja, und die wo eben nur da sind wegen Kindergeld oder weil Papa unbedingt will, dass man die Praxis übernimmt, fallen halt früher oder später hinten runter... Meine Klassen verkleinern sich regelmäßig von anfänglich 31 Schüler auf um die 20. Mit diesen 20 kann man aber dann wirklich arbeiten und hat da auch entsprechende Abischnitte. Vergangenes Jahr in Mathe 8,8 NP und in Englisch 9,4 NP.
Anmeldung dieses Jahr in Englisch mit genau 10 NP im Durchschnitt; in Mathe mit 7,9 NP.
Und ehrlich, wenn ein Schüler, der durchweg zweistellig schreibt, zwischendurch mal kurz auf‘s Handy schielt oder ins Brötchen beißt, so what?
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