Schüler manipuliert Klasse

  • Hallo Kollegen,


    ich bin Klassenlehrer einer 6. Klasse an einer Regelschule und eigentlich gibt es kaum Probleme oder ähnliches.


    Allerdings habe ich einen Schüler in der Klasse, der sehr häufig enormen Druck auf Mitschüler ausübt und sie manipuliert. Leistungstechnisch ist er ein sehr guter Schüler, der super mitarbeitet und durchweg gute Leistungen erbringt. Dementsprechend kann er auch eine sehr positive Wirkung auf die Klasse haben, da viele ihn als Leitwolf und "Chef" ansehen. Er genießt diese Aufmerksamkeit und lässt dabei keine Möglichkeit aus, um seine "Chefposition" zu festigen. Das Verhältnis zwischen ihm und mir istrecht gut, da er weiß, dass ich eigentlich alles mitbekomme, was offensichtlich in der Klasse passiert. Ich bekomme von diesen Hintergrundaktionen allerdings nicht so viele mit, da er in meinen Fächern nicht so auffällig ist, aber besonders in Pausen soll er wohl immer wieder Mitschüler aufstacheln und manipulieren. So hat er alle aufgefordert, den Crosslauf so zu gestalten, dass Schüler XY gewinnt. Außerdem hat er Mitschüler unter Druck gesetzt, nicht am Handballturnier teilzunehmen um selbst zu gewinnen. Er agiert dabei oft im Hintergrund, sodass ich von diesen Aktionen nichts oder erst viel zu spät erfahre. Am meisten stört mich jedoch, dass er seine Machoallüren auslebt und die Mädchen ständig angeht oder andere auffordert, diese zu meiden. Möglicherweise geht das auf seinen arabischen Background zurück, obwohl er hier geboren ist und seine Eltern auch nicht so einen "altmodischen" Eindruck machen. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass auch Mädchen etwa leisten können und teilweise besser sind als eher.


    Alle Gespräche mit ihm und den Eltern haben bis jetzt nichts gebracht. Wenn ich ihn auf sein Fehlverhalten hinweise, dann nicht er, gelobt Besserung, hält sich 2 Wochen an die Regeln und dann geht es wieder los.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder ein paar Tipps und Hinweise?


    Vielen Dank.

  • Was haben denn die Gespräche mit den „Opfern“ ergeben? Wie fühlen sie sich? Was sind die Gründe dafür, dass sie sich so behandeln lassen?

  • Wenn Sport so ne große Rolle spielt ist das ideal. Tu dich mit dem Sportlehrer zusammen: Turniere bis auf Weiteres gestrichen. Wer sich so unfair verhält, nicht verlieren kann etc. der ist leider als Mannschaftskollege nicht geeignet. Wenn er bis dann und dann das Gegenteil beweist, wird ihm was Nettes in Aussicht gestellt.


    ...Leistungstechnisch ist er ein sehr guter Schüler, der super mitarbeitet und durchweg gute Leistungen erbringt. Dementsprechend kann er auch eine sehr positive Wirkung auf die Klasse haben, da viele ihn als Leitwolf und "Chef" ansehen. Er genießt diese Aufmerksamkeit und lässt dabei keine Möglichkeit aus, um seine "Chefposition" zu festigen. Das Verhältnis zwischen ihm und mir istrecht gut, da er weiß, dass ich eigentlich alles mitbekomme, was offensichtlich in der Klasse passiert. Ich bekomme von diesen Hintergrundaktionen allerdings nicht so viele mit, ...

    Wenn du derjenige bist, der Autorität hat, dann unterstütze das Verhalten nicht, in dem du ihm im Unterricht die Leitwolfposition überlässt und in den Pausen nichts mitbekommst. Lass ihn "ablaufen" und einzeln arbeiten und signalisiere mehr als deutlich, dass sein Verhalten absolut intolerabel ist. Wenn du erst jetzt davon erfahren hast, dann sagst du ihm eben jetzt, dass du dieses Verhalten absolut ablehnst. Erpressung, Strafmündigkeit und so... sei deutlich.


    Das hat auch nichts mit Migrationshintergrund zu tun, sondern mit Hackordnung in der du als Bezugsperson klar Position beziehen solltest. LG

  • Danke für die schnellen Antworten.
    Die "Opfer" sehen sich zum Teil nicht als Opfer, sondern folgen ihm gern (betrifft 3 Jungs). Einige versucht er mit außerschulischen Bonbons zu überzeugen (Er hat ein enormes PS4 und Spielearsenal) und bei anderen versucht er es durch Drohungen.
    Das werde ich auch tun. Ich war jetzt zwei Tage nicht in der Schule und da ist wohl die Bombe geplatzt. Maus aus dem Haus und Mäuse auf dem Tisch. Morgen gibt es dann nochmal ein Gespräch, mit Mutter und Sohn, sowie der Schulleitung. Da werde ich dann nochmal klar Stellung beziehen.

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