Seiteneinstieg Grundschule NRW

    Hallo zusammen,


    hat jemand von euch Erfahrung im Grundschul-Seiteneinstieg in NRW? Ich habe mich über LOIS bei einigen Schulen beworben und bin gespannt, ob jetzt von irgendwo eine Rückmeldung kommt. Ich habe ein Diplom in Englisch und würde dieses Fach dann unterrichten. Soweit ich weiß, ist der Seiteneinstieg ins Grundschullehramt in NRW noch nicht lange geöffnet. Bisher konnte ich keine Erfahrungsberichte finden. Mich interessieren die Inhalte der PE (gibt es Prüfungen, Hausarbeiten, UBs), der Schulalltag (wie viele Stunden sind realistisch, wieviel muss am Nachmittag nachgearbeitet werden), die gesamte Organisation, im Prinzip alles.


    Also, wenn jemand etwas zu berichten hat, dann wäre ich enorm dankbar! Vielen Dank schon mal!

    Hallo Bügelbrett,
    mit Grundschulen kenne ich mich nicht aus.


    Zur Pädagogischen Einführung an sich, kannst Du dir aber hier die Rechtlichen Grundagen drchlesen: https://www.schulministerium.nrw.de/BiPo/LOIS/angebote


    Runderlass PE



    Ich kann Dir ausgehend von anderen Schulformen grob den Verlauf skizzieren.


    Es ist so, dass Du bei einer Vollzeitanstellung (weiß nicht, wieviel das für Grundschule ist- kannst du aber ergoogeln) 5 h erlassen bekommst, um am Seminar teilzunehmen, dieses findet am ZfSL der jeweiligen Bezirksregierung/Region statt. Den Ort bekommst Du mitgeteilt.


    Sollte dein Sl sich noch nicht mit der PE auskennen, weise ihn oder sie auf diese 5 Entlastungsstunden hin, auch wäre es sehr hilfreich, wenn die Schule dir einen Mentor zur Verfügung stellt.


    Idealerweise müsste ein Tag in deinem Stundenplan frei sein, damit du die Seminare besuchen kannst- man bedenke die Anreise.


    Wenn es nur möglich ist, dann hospitiere bei den Kollegen.


    Ansonsten unterrichtest Du vom ersten Tag an selbsständig, einmal wöchentlich besuchst du in den ersten Monaten das Hauptseminar, indem sich meistens auch nur SE widerfinden- da kannst Du auch Fragen stellen und dich mit den anderen austauschen- Im Moment gibt es da sicher mehr Leute aus anderen Schulformen, aber das kann sich ändern.
    Die Inhalte hängen vom Hauptseminarleiter ab- Das kann von Plauderstunde bis hin zu konkreten Fragetstellungen reichen.



    Ab November oder Mai (je nach deinem Einstellunsdatum) nimmst du am Hauptseminar und auch am Fachseminar teil (Meistens am Nachmittag des gleichen Tages). Im Fachseminar bist du dann auch mit den regulären Referendaren deines Faches zusammen.


    Es finden während der PE 5 Unterrichtsbesuche vom Seminar statt, das sind zwei vom Hauptseminarleiter und drei vom Fachleiter. Die werden aber nicht benotet, es sollen Beratungsbesuche sein, in denen Du Feedback zu deinem Unterricht bekommst.


    Ich kann mir vorstellen, dass die Anforderungen an deinen UB von den Seminarleitern abhängen, die kannst Du bei denen erfragen, da der SE im Bereich Grudnschule offenbar noch nicht so etabliert ist, ist es sicher hilfreich, bei den Seminarleitern deinen Status zu bennen und sich nach Ihren Anforderungen an die UBs zu erkundigen.


    Prüfungen oder Hausarbeiten gibt es nicht. Letzendlich hängt am Ende der PE die Übernahme in das dauerhafte Beschäftigungsverhältnis vom Schullleiter ab.


    Wieviel man für den Unterricht vor- und nachbereitet ist mmN sehr individuell und hängt von Dir selbst, den vorhandenen Materialien und dem Fach ab.
    Da kannst Du vielleicht mal mit Referendaren oder gerade ausgebildeten Lehrern im Primarbereich reden.


    Gruß
    Magistra

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    Solltest Du eingeladen werden, rate ich dringend dazu, sich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten und schon einmal zu schauen, was u.a. in den entsprechenden Richtlinien und Lehrplänen steht.


    Die Einstellungsgespräche, die wir geführt haben, waren zum Teil derart bodenlos, dass ich zwei sogar abgebrochen habe.


    Viel Erfolg und herzliche Grüße
    strubbelsuse

    Ich denke, jegliche Abgründe institutioneller Willkür sind grundsätzlich interessant, denn man könnte sich auf eventuelle Schikanen vorbereiten, aber suit yourself. ;)

    Ich hätte dann jedoch eine andere Frage an Strubbelsuse: Was sollte man sich denn auf gar keinen Fall leisten, also was wäre ein Grund, jemanden nicht zu nehmen oder gar ein Gespräch abzubrechen?


    Diese Frage ist für mich persönlich sehr interessant, da ich hoffentlich auch bald so ein Gespräch haben werde, jedoch bin ich vor 20 Jahren ausgewandert und habe nie in Deutschland gearbeitet. Beim Studium dieses Forums bemerkte ich vor allem, dass ein gewisser Unterschied in der Mentalität zwischen mir und vielen Usern dieses Forums besteht. Das muss jetzt nicht schlecht sein, ich würde aber gerne dennoch "dumme" Fehler und andere Fauxpas vermeiden, daher wäre ein Einblick in solch ein "schlechtes" Vorstellungsgespräch schon hilfreich. :)

    Einfach man selbst sein und antworten.
    Entweder man passt zur Schule oder nicht.


    Das Schlimmste was ich je erlebt habe war ein Bewerber auf eine Englischstelle, der die Frage auf Englisch nicht verstand und dann mit haarsträubenden Fehlern antwortete.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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    @ Mashkin


    Das kann ich nicht pauschalisierend beantworten. Jeder Ausschuss, jede Schule, jeder Schulleiter wird da andere Kriterien entwickelt haben und was für die eine Schule und das eine Team passt, muss nicht unbedingt für das andere Team oder eine andere Schule passen.


    Bewerber, die verkünden, dass "Grundschule jeder kann", alldieweil ja jeder mal eine besucht hat, kamen in unserem Gremium nicht gut an.


    Das war allerdings kein Grund, ein Gespräch abzubrechen, da dies die meisten verlauten ließen.


    Ich habe die beiden Gespräche beendet, weil etwas gänzlich Unpassendes geschah, das ich hier an dieser Stelle nicht näher erläutern möchte.


    Generell fand ich es aber äußerst befremdlich, dass 90% der Bewerber nicht den Hauch einer Ahnung hatten, was in dem Fach, für das sie sich beworben hatten, auf sie zukommen würde.


    Die Einstellung war eher so: "Ich muss mich nicht einarbeiten - das habe ich drauf!"


    Auch lustig war ein Bewerber, der von mir die Anzahl der Ferientage vorgerechnet haben wollte.....


    Ich sag mal so: Es waren interessante Einblicke, die wir an diesem Tag gewinnen konnten.

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