Neuer Wahnsinn bezüglich Krankmeldungen?

  • Moin,


    heute wurde uns in der Dienstbesprechung mitgeteilt, dass es zu viele Krankmeldungen aufgrund Grippe und Erkältung gegeben hätte.
    Wir müssten jetzt ab Sommer unsere Krankenstunden genauestens dokumentieren und jedes Mal in eine Liste eintragen und unterschreiben.
    Diese würde die Landesschulbehörde bekommen, und gegebenenfalls persönliche Gespräche mit den Lehrkräften führen, warum sie krank waren.


    Jemand ne Idee, was das jetzt soll?
    Versucht man so Druck aufs Kollegium aufzubauen?


    Im Übrigen haben wir 4 Langzeitkranke die, die nicht ersetzt werden.
    Aufgrund dessen habe ich jetzt schon 40 Plusstunden in den letzten 2 Monaten gemacht.
    Das diese andauernde Überbelastung der Lehrkräfte auch krank macht, interessiert natürlich niemanden :)

  • Das mache ich schon, seitdem ich auf der Schule bin. Aber Gespräche hat es deswegen noch nie gegeben. Ok, ich war auch in den knappen 8 Jahren nur einmal wegen einer OP länger krank. Sonst max. 4 Tage insgesamt. Aber ich habe auch von anderen noch nichts in dieser Richtung gehört. Grundsätzlich finde ich aber schon dass der AG ein Recht darauf hat zu erfahren, wer wann krank war. Er hat dann womöglich auch die Pflicht, etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern. Ich würde das eher als Fürsorgepflicht seitens des AGs sehen.

  • Er hat dann womöglich auch die Pflicht, etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern. Ich würde das eher als Fürsorgepflicht seitens des AGs sehen.

    Weil der AG ja auch so fürsorglich mit seinen Lehren umgeht.
    Das wäre der letzte Grund, den ich diesem Gebaren zuschreiben würde.
    Der AG weiß doch schon durch die Krankmeldungen wie hoch der Krankenstand ist,oder nicht?

  • Das mache ich schon, seitdem ich auf der Schule bin. Aber Gespräche hat es deswegen noch nie gegeben. Ok, ich war auch in den knappen 8 Jahren nur einmal wegen einer OP länger krank. Sonst max. 4 Tage insgesamt. Aber ich habe auch von anderen noch nichts in dieser Richtung gehört. Grundsätzlich finde ich aber schon dass der AG ein Recht darauf hat zu erfahren, wer wann krank war. Er hat dann womöglich auch die Pflicht, etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern. Ich würde das eher als Fürsorgepflicht seitens des AGs sehen.

    Wenn der Auslöser zur Dokumentation die Grippewelle ist, hat das wohl relativ wenig mit Fürsorgepflicht zu tun. ;)
    Dass es dieses Jahr absolut extrem ist mit der Erkältungswelle wird einem jeder Arzt bestätigen. Mich hat es dieses Jahr zum dritten Mal erwischt und ich bin auch zum dritten Mal krankgeschrieben. In all den Jahren zuvor habe ich höchstens mal eine Woche gefehlt.
    Es war auch das erste Mal, dass ich zum Arzt bin und von der MFA mit Mundschutz empfangen wurde...


    Und der AG erfährt doch durch die Krankmeldungen eh, wann man krank war. Und wegen was man ausgefallen ist, geht niemanden etwas an. Deswegen steht das auch nicht auf der AU.
    Teilweise echt unverschämt, was sich Schulleitungen so ausdenken. Da scheinen manche echt kreative Ideen zu haben.

  • Wenn ich krank bin, rufe ich an der Schule an und melde mich krank. Wenn es mir während des Tages so schlecht geht, dass ich nicht mehr unterrichten kann, gehe ich zur SL und melde mich ab/krank. Die Schule weiß also schon, wann und wie viel ich krank bin ... wieso sollte ich (!) da eine Liste führen und unterschreiben? Wirkt auf mich eher so, als würde die SL ihre Arbeit (nämlich eine solche Liste zu führen) auf die Lehrer übertragen?

  • Es geht die Schulleitung und den Arbeitgeber insgesamt rein gar nichts an, warum jemand krank ist, solange der sich ordnungsgemäß krankmeldet und ggf. sogar ein Attest vorlegt. Diagnosen müssen nicht mitgeteilt werden!
    Die Fehlzeiten dokumentiert bei uns das Sekretariat und wir zeichnen am Jahresende alle noch einmal ab, ob das seine Richtigkeit hat. Das finde ich gar nicht so schlecht, da man so einen Überblick hat, ob vll. ein Fehler in der Dokumentation passiert ist.
    Wenn ein Kollege sehr lange fehlt, gibt es die Vorschrift, dass die Schulleitung ein Gespräch nach BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) anbietet. Das kann der Kollege aber auch ablehnen. Die Schulleitung versuchte damit bei uns auch schon Druck auszuüben nach dem Motto "Kollege X hat so lange gefehlt, da müssen wir ein Gespräch führen und wollen Gründe wissen." Die genauen Gründe gehen aber, wie gesagt, die Schulleitung nichts an und es ist eigentlich auch nicht Sinn dieser Gespräche, Kollegen abzumahnen. Sie sollten vielmehr eigentlich dazu dienen, dass mögliche Eingliederungsmaßnahmen / vorübergehende Erleichterungen besprochen werden, damit der Kollege nicht dauerhaft ausfällt. Allerdings versuchen Schulleiter z.T. das als eine Art Strafaktion erscheinen zu lassen, zur Abschreckung - was definitiv nicht korrekt ist! Nicht ins Bockshorn jagen lassen! Die Grippewelle hat auch bei uns, wie wohl überall, massiv zugeschlagen. Ist eben so - gegen Viren sind sogar Lehrer machtlos.

  • Die Schulleitung versuchte damit bei uns auch schon Druck auszuüben nach dem Motto "Kollege X hat so lange gefehlt, da müssen wir ein Gespräch führen und wollen Gründe wissen." Die genauen Gründe gehen aber, wie gesagt, die Schulleitung nichts an und es ist eigentlich auch nicht Sinn dieser Gespräche, Kollegen abzumahnen. Sie sollten vielmehr eigentlich dazu dienen, dass mögliche Eingliederungsmaßnahmen / vorübergehende Erleichterungen besprochen werden, damit der Kollege nicht dauerhaft ausfällt. Allerdings versuchen Schulleiter z.T. das als eine Art Strafaktion erscheinen zu lassen, zur Abschreckung - was definitiv nicht korrekt ist!

    Mich würde interessieren, inwiefern Schulleitungen bei diesem Sachverhalt belangt werden können. Welche Möglichkeiten hat man da? Überregionalen Personalrat wegen Bossing einschalten?

  • Moin,


    heute wurde uns in der Dienstbesprechung mitgeteilt, dass es zu viele Krankmeldungen aufgrund Grippe und Erkältung gegeben hätte.
    Wir müssten jetzt ab Sommer unsere Krankenstunden genauestens dokumentieren und jedes Mal in eine Liste eintragen und unterschreiben.
    Diese würde die Landesschulbehörde bekommen, und gegebenenfalls persönliche Gespräche mit den Lehrkräften führen, warum sie krank waren.


    Ihr müsst garnix dokumentieren. Ihr meldet euch Krank, so wie es im Gesetz festgelegt ist, d.h. nach der vorgeschriebenen Dauer von Tagen mit einem Attest. Es ist Aufgabe des Dienstherren, die Zahl der Krankheitstage zu dokumentieren und das macht er sowieso. Hat er schon vorher, wird er auch weiter.


    Wenn es Langzeiterkrankungen gibt, wird der Dienstherr eine nähere Klärung herbeiführen wollen. Das ist in Ordnung, das war schon vorher so, daran änder sich also auch nichts.


    Kein Grund zur Panik.


    Zitat

    Jemand ne Idee, was das jetzt soll?
    Versucht man so Druck aufs Kollegium aufzubauen?


    Jup. Das ist der Grund und dieser Grund ist weder redlich noch akzeptabel.


    Nele

  • Moin,


    heute wurde uns in der Dienstbesprechung mitgeteilt, dass es zu viele Krankmeldungen aufgrund Grippe und Erkältung gegeben hätte.

    Wer legt fest, was "zu viele" Krankmeldungen sind? Euer SL?


    Zitat

    Wir müssten jetzt ab Sommer unsere Krankenstunden genauestens dokumentieren und jedes Mal in eine Liste eintragen und unterschreiben.

    Mit der Krankmeldung und ggf. ärztlicher Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert ihr eure Krankmeldungen ausreichend. Da müsst ihr nicht in Listen eintragen.


    Zitat

    Diese würde die Landesschulbehörde bekommen, und gegebenenfalls persönliche Gespräche mit den Lehrkräften führen, warum sie krank waren

    Das "warum" geht die Landesschulbehörde erst einmal gar nichts an. Sollen die doch eine dienstärztliche Untersuchung anordnen, wenn sie Zweifel haben.


    Frage deinen SL doch einfach nach der Rechtsgrundlage für seine Anweisung. Bei Zweifel an der Rechtsmäßigkeit bist du sogar verpflichtet, deine Zweifel zu äußern.


    Gruß !


  • Wir müssten jetzt ab Sommer unsere Krankenstunden genauestens dokumentieren und jedes Mal in eine Liste eintragen und unterschreiben.

    Liste? In die sich möglicherweise jemand vor dir eingetragen hat, dessen Fehlen dich überhaupt nichts angeht, und in die sich möglicherweise jemand nach die eintragen wird, den deine Eintragungen überhaupt nichts angehen?


  • Versucht man so Druck aufs Kollegium aufzubauen?

    Ja.


    Lasst Euch nicht einschüchtern. Wenn Ihr Euch an die Vorschriften haltet bzw. der Krankmeldungen, kann Euch keiner was.


    Randnotiz:
    Würde mich nicht wundern, wenn sich der Krankenstand noch weiter erhöht, nach solchen Maßnahmen, bei denen die Schulleitung entweder verlangt, dass die Kollegen arbeiten trotz Krankheit, oder unterstellt, dass die Krankheit nur vorgetäuscht sei.

  • Diese Schulleitung ist offenbar so überlastet, dass sie noch nicht einmal einen Blick in die Zeitung werfen kann. Hallo? Überall gibt es im Moment "zu viele Krankmeldungen wegen Erkältungen und Grippe". Es gibt Probleme in Arztpraxen, Kliniken, bei der Müllabfuhr, überall. Daran ändern keine Listen etwas und solche komischen Drohungen führen nur dazu, dass sich einige dann doch eingeschüchtert fühlen und beim nächsten Mal sich krank in die Schule schleppen. Dadurch riskieren sie ihre Gesundheit und verbreiten die Viren weiter. Das ist doch wirklich hinlänglich bekannt.


    Die Not der Schulleitung ist ja verständlich, aber die Reaktion ist falsch. Vielleicht finden sich bei euch ein paar Leute, die das gelegentlich - nach den Osterferien - in Ruhe einmal vortragen. So manches kühn Angekündigte verschwindet leise in der Versenkung. Bis dahin lieber nicht aufregen, das ist auch nicht gesund.

  • Anstatt beim RP/KM mehr Stellen zu fordern, weil (sonst) Unterricht ausfällt, versucht die SL Druck auf das Kollegium auszuüben.


    "Nach oben buckeln, nach unten treten."

    heißt, (gemeinsame) Dienstaufsichtsbeschwerde ist angesagt.
    "Wer nach unten tritt, sollte passendes Schuhwerk tragen, könnte sein, da liegen Kohlen rum..."

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ... mitgeteilt, dass es zu viele Krankmeldungen ... gegeben hätte.

    :gruebel:


    ...
    Wir müssten jetzt ab Sommer unsere Krankenstunden genauestens dokumentieren und jedes Mal in eine Liste eintragen und unterschreiben.
    ...

    :rofl:


    ...
    Diese würde die Landesschulbehörde bekommen, und gegebenenfalls persönliche Gespräche mit den Lehrkräften führen, warum sie krank waren.

    :bete:



    Versucht man so Druck aufs Kollegium aufzubauen?

    :super:

  • Mal ein anderer Blickwinkel: Vielleicht haben wir hier nur einen Fall von Missverständnissen (seitens der Schulleitung oder des Kollegiums) und/oder unglücklichen Formulierungen (seitens der Schulleitung oder der Landesschulbehörde).


    In Niedersachsen gibt es zwei "Instrumente": CARE und BEM.


    CARE (Chancen Auf Rückkehr Ermöglichen) soll ein Beratungs- / Hilfsangebot sein, bevor es überhaupt zu einer längeren Erkrankung kommt / BEM notwendig wird: https://www.landesschulbehoerd…e/bu/lehrkraefte/AuG/care
    (Ob man sich mit einer belastenden Situation / einer drohenden längerfristigen Erkrankung tatsächlich an das Angebot des Arbeitgebers wendet oder doch lieber anderweitig Hilfe sucht, ... das zu beurteilen, ist jedem selbst überlassen.)


    BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) dahingegend ist verpflichtend, sobald jemand innerhalb eines Jahres (nicht Kalender-, nicht Schuljahr) insgesamt 6 Wochen arbeitsunfähig war (das muss auch nicht am Stück sein, das kann einfach nur jede Woche der Montag sein... und dann noch eine zweiwöchige Grippe obendrauf... da geht das dann "recht" schnell). Die Schulleitung muss bei entsprechenden Zahlen mit der Landesschulbehörde Kontakt aufnehmen. Dort gibt es entsprechende "Fallmanager". Wie das mit dem BEM dann weitergeht, ist abhängig von der betroffenen Person. (vgl. https://www.arbeitsschutz-schu…agement/verfahrensablauf/ )


    Die Schulleitung ist (eigentlich) auch verpflichtet, für jeden einzelnen Kollegen ein entsprechendes Datenblatt (z.B. in einem Jahreskalender) zu führen, um eine solche Häufung von Krankheitszeiten schnell erkennen zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass in den wenigsten Sekretariaten so etwas zu finden ist... (Wenn man eine solche Liste führt, dann macht das entweder SL / Sekr. für alle in einer Liste - oder für jeden auf einem einzelnen Blatt. Höchstens letzteres könnte man einzelnen Kollegen zur Einsicht/Eintragung geben...)


    Ich vermute jetzt einfach mal, was die Schulleitung hier eigentlich sagen wollte (vielleicht unklar gesagt hat, vielleicht falsch verstanden wurde, vielleicht aus dem Mitteilungen der LSchB falsch verstanden hat):

    • Die Grippewelle hat deutlich gemacht, dass es keine entsprechende/ausreichende Dokumentation von Krankheitszeiten gibt (obwohl die Landesschulbehörde sie fordert - vielleicht auch in einem aktuellen "Fall", wo auf dieser Grundlage eine mögliche Frühpensionierung (ob durch die betroffene Lehrkraft gewünscht oder nicht) besprochen werden sollte...
      Oder es fehlt derzeit die "Argumentationshilfe", warum diese Schule nun endlich echt dringend Feuerwehrlehrkräfte zugewiesen bekommen muss).
    • Ab dem nächsten Schuljahr soll das besser werden.
    • Um das transparent zu machen (jeder sehen kann, wie seine einzelnen Krankheitstage sich so verteilen/summieren), soll jeder Kollege diese Eintragungen in "seiner" Liste im Sekretariat vornehmen und abzeichnen.
    • Falls innerhalb eines Jahres 60 Krankheitstage anfallen, ist die Schulleitung verpflichtet, das der LSchB mitzuteilen. (Da die Kollegen die Zeiten immer selbst vor Augen haben, kommt das in Zukunft nicht mehr überraschend.)
  • Da hat ja wohl einer keine Ahnung von Biologie. Der SL müsste wohl eher die Grippeviren zum Gespräch vorladen und ihnen ordentlich die Leviten lesen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier () aus folgendem Grund: Obsolten Teil entfernt.

  • Wenn an einer Schule 4 Langzeiterkrankte sind kann die Schulbehörde wohl 1+1 zusammenzählen, dass an der Schule wohl ein gewisser Lehrermangel ist.
    Und wenn ich es richtig verstanden habe, ging es ausdrücklich um Grippekranke und die hohen Fehlzeiten. Da sind wir ja noch weit weg von irgendwelchen Wiedereingliederungsmaßnahmen und der Fürsorgepflicht.

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