Beitrag von Zauberwald ()
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Alles anzeigenIch steige ein in den doch schon älteren Thread und komme damit auf die Frage zurück ("Worüber ich mich heute freuen kann..."). Große Freude - und noch mehr Vorfreude - ist tatsächlich angesagt: Ich habe heute gekündigt! Volle Stelle, feste Stelle, unbefristet, lukrativ... am Ende war's alles wurscht. Eine von unzähligen Anekdoten, die es für mich klargemacht haben:
In der vergangenen Woche hat das Kollegium meiner Schule im Rahmen einer Dienstbesprechung zwei Tagesordnungspunkte abgehandelt:
Zum einen haben wir für die weitere Gestaltung der im Rahmen der andauernden Flüchtlingskrise eingerichteten DaZ-Klassen und ihre an unserer Schule dringend notwendige konzeptionelle wie ganz praktische Neuausrichtung keine fünf Minuten benötigt. Ein Kollege ist neben dem Schuldienst seit 25 Jahren als Uni-Dozent im Fachbereich „Deutsch als Fremdsprache“ sowie zertifizierter TELC und TestDaF-Prüfer in Integrationsmaßnahmen tätig und hat einmal mehr versucht, hier konstruktiv und sehr professionell Einfluss zu nehmen. Seine Hinweise wurden gehört und wie in der Vergangenheit ohne weitere konkrete Zielsetzung ins Protokoll aufgenommen: Sie bedeuten schlicht, dass zum Wohle der Kinder Personal und Zeit investiert werden müssten. Daran besteht in unserer Einrichtung eher weniger Interesse. Der übliche Textbaustein hier: „Wir nehmen das in den Blick.“ Bedeutet: Alle Flüchtlingskinder, die ihre Erstförderung an unserer Schule absolviert haben (meint: die den Zeitraum ihrer Erstförderung in einem ehemaligen Abstellraum abgesessen haben), werden wie in der Vergangenheit ohne Erreichen eines messbaren Sprachniveaus ans Berufskolleg und/oder die umliegenden Hauptschulen weitergereicht. Hier beginnen die Kinder in den IFK (Int. Förderklassen) wieder bei Null.
Der zweite TOP, die Planung und sehr lebhafte Diskussion des Lehrerausflugs (in der Sprachregelung der Schule neckisch „digitaler Studientag“ genannt), insbesondere die Organisation des „Squaredance-Workshops“ für das Kollegium – eine teambildende Maßnahme - sowie die launige Kommunikation der Speisekarte einer angemieteten Gastronomie, nahm satte 45 Minuten in Anspruch.
Also habe ich nach drei Jahrzehnten im Schuldienst quer durch alle Schulformen vor „Dienstbesprechungen“ wie dieser und vor allem anderen final kapituliert: vor hoffnungslos überfüllten Klassen, massivem Unterrichtsausfall, vor kleinen und großen Kindern mit bunten Tablets, vor Eltern, die höchste Ansprüche formulieren und gleichzeitig grundlegende Erziehungsaufgaben bereits delegieren, vor Netflix und Tiktok, vor heute kranken und morgen tanzenden Kolleginnen und Kollegen, vor Fortbildungsstrategen, die von „digitaler Transformation“ reden und keinen Satz mehr sprachlich sauber zu Papier bringen, vor Schulbüchern ohne Text und mit QR-Codes, vor einer Schulverwaltung ohne ansatzweise Ahnung, wie Schulen heute aussehen... Folgerichtig habe ich die Auflösung meines Arbeitsvertrages durchgesetzt. Das Gefühl, in diesem absurden Theater „entbehrlich“ (John Rambo) zu sein, empfinde ich als Kompliment. Ich werde in Kürze an anderer Stelle wieder mit dem anfangen, was einmal bei meiner Berufswahl entscheidend war: Zeit für Menschen und ihre Bildung zur Verfügung zu stellen, hatte ich doch das Glück einen großen Arbeitgeber zu finden, der die Sache ähnlich sieht und für meine altmodischen Vorstellungen vom Lernen und Lehren auch noch deutlich mehr bezahlen will. Wohl, weil ihm mehr am Menschen liegt.
Beileidsbekundungen und - wie in diesem Forum oft zu finden - kluge Ratschläge gerne, aber ich werde sie nicht mehr lesen, sondern meine Zeit der neuen (alten i.S. von eigentlichen) Aufgabe widmen. Euch ebenfalls viel Glück!
Du hast was vergessen. Die Flüchtlingskinder brauchen nicht nur DAZ-Förderung, sondern auch therapeutische Hilfe, die nicht stattfindet. Ansonsten: Respekt!
Jetzt bin ich neugierig, was für ein Arbeitgeber das wohl ist... 🙂
Ansonsten: Glückwunsch und viel Erfolg an anderer Wirkungsstätte! Ich war auch sehr beschwingt und erleichtert an dem Tag, an dem ich den Antrag auf Entlassung eingereicht habe. Manchmal passt es dort, wo man ist, einfach nicht mehr.
Alles anzeigenIch steige ein in den doch schon älteren Thread und komme damit auf die Frage zurück ("Worüber ich mich heute freuen kann..."). Große Freude - und noch mehr Vorfreude - ist tatsächlich angesagt: Ich habe heute gekündigt! Volle Stelle, feste Stelle, unbefristet, lukrativ... am Ende war's alles wurscht. Eine von unzähligen Anekdoten, die es für mich klargemacht haben:
In der vergangenen Woche hat das Kollegium meiner Schule im Rahmen einer Dienstbesprechung zwei Tagesordnungspunkte abgehandelt:
Zum einen haben wir für die weitere Gestaltung der im Rahmen der andauernden Flüchtlingskrise eingerichteten DaZ-Klassen und ihre an unserer Schule dringend notwendige konzeptionelle wie ganz praktische Neuausrichtung keine fünf Minuten benötigt. Ein Kollege ist neben dem Schuldienst seit 25 Jahren als Uni-Dozent im Fachbereich „Deutsch als Fremdsprache“ sowie zertifizierter TELC und TestDaF-Prüfer in Integrationsmaßnahmen tätig und hat einmal mehr versucht, hier konstruktiv und sehr professionell Einfluss zu nehmen. Seine Hinweise wurden gehört und wie in der Vergangenheit ohne weitere konkrete Zielsetzung ins Protokoll aufgenommen: Sie bedeuten schlicht, dass zum Wohle der Kinder Personal und Zeit investiert werden müssten. Daran besteht in unserer Einrichtung eher weniger Interesse. Der übliche Textbaustein hier: „Wir nehmen das in den Blick.“ Bedeutet: Alle Flüchtlingskinder, die ihre Erstförderung an unserer Schule absolviert haben (meint: die den Zeitraum ihrer Erstförderung in einem ehemaligen Abstellraum abgesessen haben), werden wie in der Vergangenheit ohne Erreichen eines messbaren Sprachniveaus ans Berufskolleg und/oder die umliegenden Hauptschulen weitergereicht. Hier beginnen die Kinder in den IFK (Int. Förderklassen) wieder bei Null.
Der zweite TOP, die Planung und sehr lebhafte Diskussion des Lehrerausflugs (in der Sprachregelung der Schule neckisch „digitaler Studientag“ genannt), insbesondere die Organisation des „Squaredance-Workshops“ für das Kollegium – eine teambildende Maßnahme - sowie die launige Kommunikation der Speisekarte einer angemieteten Gastronomie, nahm satte 45 Minuten in Anspruch.
Also habe ich nach drei Jahrzehnten im Schuldienst quer durch alle Schulformen vor „Dienstbesprechungen“ wie dieser und vor allem anderen final kapituliert: vor hoffnungslos überfüllten Klassen, massivem Unterrichtsausfall, vor kleinen und großen Kindern mit bunten Tablets, vor Eltern, die höchste Ansprüche formulieren und gleichzeitig grundlegende Erziehungsaufgaben bereits delegieren, vor Netflix und Tiktok, vor heute kranken und morgen tanzenden Kolleginnen und Kollegen, vor Fortbildungsstrategen, die von „digitaler Transformation“ reden und keinen Satz mehr sprachlich sauber zu Papier bringen, vor Schulbüchern ohne Text und mit QR-Codes, vor einer Schulverwaltung ohne ansatzweise Ahnung, wie Schulen heute aussehen... Folgerichtig habe ich die Auflösung meines Arbeitsvertrages durchgesetzt. Das Gefühl, in diesem absurden Theater „entbehrlich“ (John Rambo) zu sein, empfinde ich als Kompliment. Ich werde in Kürze an anderer Stelle wieder mit dem anfangen, was einmal bei meiner Berufswahl entscheidend war: Zeit für Menschen und ihre Bildung zur Verfügung zu stellen, hatte ich doch das Glück einen großen Arbeitgeber zu finden, der die Sache ähnlich sieht und für meine altmodischen Vorstellungen vom Lernen und Lehren auch noch deutlich mehr bezahlen will. Wohl, weil ihm mehr am Menschen liegt.
Beileidsbekundungen und - wie in diesem Forum oft zu finden - kluge Ratschläge gerne, aber ich werde sie nicht mehr lesen, sondern meine Zeit der neuen (alten i.S. von eigentlichen) Aufgabe widmen. Euch ebenfalls viel Glück!
Alles Gute!
Ich freue mich, dass ich 500 Euro bei dem Los "Aktion Mensch" gewonnen habe. Das Los habe ich nur, weil unser Internet im Sommer irgendwann mal wieder nicht ging, ich mich bei der Telekom beschwert habe und die mir als Entschädigung einen 25 Euro Gutschein für amazon oder ein Los angeboten habe. Da ich gerne lose, habe ich das genommen (im Juni oder so) und gestern einen Brief bekommen, dass ich gewonnen habe. Juhu
Ich freue mich heute herzlich darüber, dass meine Freundesgruppe mir eröffnet hat, mich anlässlich meines 50. Geburtstags nächstes Jahr zu zwei Wochen Foto-Urlaub in Irland einzuladen. Ich müsse halt nur jetzt schon JA sagen, damit sie nach Häusern mit der richtigen Anzahl Zimmer gucken können.
Fiel mir nie leichter. 🤗
Wow.
Viel Spaß
Gibt es dann einen "Wo in IrlaNd wurde dieses Foto aufgenommen"-Thread?
*schmunzel*
Dieser Frage kann dann mit Sicherheit abgeholfen werden.
Es geht im Herbst nach...
Ein Jahr Vorfreude...
Ich bin heute zum zweiten Mal, nach einem Jahr Pause, beim Krafttraining. Fühlt sich gut die Muskulatur wieder zu zerstören.
(Bin nur wahnsinnig schwach geworden, im Vergleich zu letztem Jahr)
Ich bin heute zum zweiten Mal, nach einem Jahr Pause, beim Krafttraining. Fühlt sich gut die Muskulatur wieder zu zerstören.
(Bin nur wahnsinnig schwach geworden, im Vergleich zu letztem Jahr)
Musstest Du Pause machen? Wünsche erfolgreichen Neustart!
Musstest Du Pause machen? Wünsche erfolgreichen Neustart!
Wir sind umgezogen, Hausbau, einige berufliche Änderungen. Jetzt am Ende nur noch blöde ausreden. Also musste ich, auch weil ich mich körperlich nicht mehr wohlfühlte.
Danke 😃
Ich bin heute zum zweiten Mal, nach einem Jahr Pause, beim Krafttraining. Fühlt sich gut die Muskulatur wieder zu zerstören.
(Bin nur wahnsinnig schwach geworden, im Vergleich zu letztem Jahr)
Ich kann das SO nachvollziehen!
Ich war jetzt nach längerer Krankheitsphase wieder zwei Tage im Schwimmtraining...der Körper lebt sofort auf, alles erscheint leichter.
Der Rat "beweg dich!!!" bei melancholischen Verstimmungen und depressiven Schüben ist tatsächlich ein guter, denn der Körper schüttet SO viel "gute Chemie" aus, dass das wirklich hilft auf nem Weg. Und ich bin nicht depressiv oder melancholisch, aber selbst ich habe die letzte Zeit eine gewisse Schwere bemerkt.
Und ich freue mich SO sehr darüber, dass es nun endlich wieder geht. Sport ist einfach gut und wichtig.
Ich habe mich diese Woche total gefreut darüber, dass mein Kurs mich zu meinem Geburtstag mit schönen Blumen und einer lieben Karte überrascht hat 🌺🌻 Vor allem, da unser Start vor ein paar Monaten eher holprig war aus verschiedenen Gründen. Doch nun haben wir ein gutes Kursklima und es macht Spaß, miteinander zu arbeiten.
Ich habe meine Schwester und meinen Neffen gesehen. 3 Stunden am Strand auf dem Weg in den Urlaub.
Verrückt, wenn man mit Ü35/Ü40 seine Schwestee wirklich kennenlernt. Es tut gut.
Ich freue mich mit den NRW-Kolleg*innen, dass sie jetzt wieder Ferien haben... aber erst recht, dass ich nicht mehr auf die Schulferien angewiesen bin.
Ich freue mich mit den NRW-Kolleg*innen, dass sie jetzt wieder Ferien haben... aber erst recht, dass ich nicht mehr auf die Schulferien angewiesen bin.
Sind die Kinder groß oder hast du die Branche gewechselt?
Sind die Kinder groß oder hast du die Branche gewechselt?
Soweit ich weiß genießt pepe die wohnverdiente Pension
Ich habe Pepe irgendwie immer jünger eingeschätzt. Also zumindest nicht in Richtung Pensionsalter.
Was mich berufsbezogen gerade irrsinnig freut: Ich betreue gerade 3 1/2* experimentelle Maturarbeiten, die heute abgegeben werden. 2 1/2 davon sind von Schülerinnen verfasst deren Bildungshintergrund - typisch für unser Einzugsgebiet - nicht-akademisch ist. Die Eltern sind Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo, alleinerziehend mit kaufmännischer Ausbildung, Gipser auf dem Bau, Lokführer bei der SBB, ... , sowas. Zwei der drei Frauen haben in der Sek I den Stufenwechsel vom mittleren ins gymnasiale Niveau gemacht, die dritte Frau ist aus dem mittleren Niveau zu uns ans Gymnasium gekommen. Alle drei Arbeiten sehen so aus als könnte am Ende mindestens eine 5.0 draufstehen. Fragt nicht, wie viele Arbeitsstunden da von meiner Seite drinstecken. Bezahlt bin ich eigentlich 7.8 Stunden pro Arbeit, die waren schon am 3. Tag der ersten Freistellungswoche aufgebraucht. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Stunden wir im laufenden Semester noch im Labor gestanden haben. Eine der drei Frauen wird Chemie studieren, eine Medizin und die dritte weiss noch nicht, ob Nanowissenschaften oder Chemie. Sie werden alle drei ihren Weg zu einem akademischen Abschluss finden.
Wofür mache ich diesen Job? Dafür.
*Die "halbe" Arbeit betreue ich eigentlich gar nicht, aber aus Gründen, deren Erläuterung fast einen eigenen Thread bräuchten eigentlich doch
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