Ich habe mir mal aus Interesse die Gymnasialstellen auf der Stellenliste der verlinkten Seite angeschaut. Dort wird mehrfach folgendes Fach angefordert: "Sport männlich". Könnte mir jemand (vermutlich aus Sachsen) erklären was es damit auf sich hat? Ist damit das Geschlecht der Lehrkraft gemeint, oder unterrichtet ihr Sport geschlechtergetrennt (in diesem Fall würde mich interessieren wo der Unterschied zwischen Sport männlich und Sport weiblich liegt, ob das Geschlecht der Lehrkraft dem Fach entsprechen muss, und ob es die Möglichkeit gibt in das jeweils andere Fach zu wechseln)? Oder ist etwas ganz anderes gemeint?
Sportunterricht koedukativ oder nicht? Ausgelagertes Thema
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Bei uns gibt es auch die Trennung in Sport männlich und Sport weiblich ab der 5. Klasse (GS bin ich mir nicht sicher, glaub ich aber nicht).
Bedeutet: Sportlehrer ist männlich, unterrichtet die Jungs, Sportlehrerin ist weiblich, unterrichtet die Mädchen. Ob es Lehrplanunterschiede gibt, weiß ich nicht, glaube aber schon. Wir hatten z.B. Gymnastik, Tanz die Jungen nicht.
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Wir hatten z.B. Gymnastik, Tanz die Jungen nicht.
na super....
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vielleicht weil der getrennte Sportunterricht nicht überall Pflicht ist?
Aber ja, es bezieht sich auf das Geschlecht der Lehrkraft, und oft, aber nicht zwingend, auf die SuS.
Heißt - ich unterrichte zB in Sport nur Mädchen, in der Oberstufe ist das allerdings "deren Wahl", da dürften auch Jungs meine Kurse wählen, tun sie aber (bisher) nicht. -
Die Stellen sind sachsen-anhaltinisch, nicht sächsisch @Midnatsol. Und dass nicht Männer Mädchen am Reck Hilfestellung geben finde ich selbstverständlich.
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...wobei das auch Frauen nicht tun - wohl aber am Stufenbarren.
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Als ich noch Schüler war, gab es da in Klasse 9 und 10 auch getrennten Sportunterricht. Da es in NRW inzw. so ist, daß nicht nur darauf geachtet wird, daß Männern Mädchen Hilfestellung geben sondern auch umgekehrt, steht in manchen Stellenangeboten halt auch mal die Anforderung "männlich".
Vgl. Wandererlaß: Sind Schüler dabei, muß eine männliche Begleitperson mit.Aus dem Alltag ist man es halt nicht gewohnt, weil dort zumeist immer nur "weiblich" in der Anforderung steht.
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Die Stellen sind sachsen-anhaltinisch, nicht sächsisch @Midnatsol. Und dass nicht Männer Mädchen am Reck Hilfestellung geben finde ich selbstverständlich.
Bzgl. des Bundeslandes: Sorry, mein Fehler!
Diese Selbstverständlichkeit wiederum sehe ich nicht. Mein männlicher Sportlehrer hat mir auch Hilfestellungen gegeben. Ja, das fand ich manchmal doof - hätte ich aber bei einer Lehrerin auch, ich wollte und will überhaupt nicht, dass irgendein (mehr oder minder) fremder Mensch mich anfasst. Aber es war halt bei manchen Sportarten nötig und wurde daher auch von allen Mädels bei uns akzeptiert.
Ich finde, dass dieses oben angeführte Selbstverständlichkeits-Argument männliche Sportkollegen bzw. Männer im Allgemeinen als lustgesteuerte Triebtäter darstellt und zu viel Gewicht auf das Geschlecht legt. Um konsequent gegen sexuelle Übergriffigkeit bei Hilfestellungen im Sportunterricht vorzugehen müsste man dann schon noch die sexuelle Orientierung der Lehrkräfte erfragen, immerhin ist bei einer lesbischen Lehrerin die Gefahr, dass sie ein Mädchen extra unangemessen berührt, höher als bei einem schwulen Lehrer... nee sorry, ich finde dieses Bohei völlig daneben. Es manifestiert klischeehafte Rollenbilder, die an das biologische Geschlecht geknüpft sind und das finde ich nicht "selbstverständlich".Jetzt habe ich das Thema wohl doch gekapert
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müsste man dann schon noch die sexuelle Orientierung der Lehrkräfte erfragen, immerhin ist bei einer lesbischen Lehrerin die Gefahr, dass sie ein Mädchen extra unangemessen berührt, höher als bei einem schwulen Lehrer...
Was macht man bei bisexuellen Sportlehrkräften? Die können erst gar kein Sportlehrer werden, weil sie ja alle angrabschen könnten ...
Die Sexualität dürfte man auch gar nicht abfragen, denn da würde ja wieder die Gefahr der Diskriminierung bestehen, die laut GG verboten ist. -
Was macht man bei bisexuellen Sportlehrkräften? Die können erst gar kein Sportlehrer werden, weil sie ja alle angrabschen könnten ... Die Sexualität dürfte man auch gar nicht abfragen, denn da würde ja wieder die Gefahr der Diskriminierung bestehen, die laut GG verboten ist.
EBEN!
Ich wüsste nicht, weshalb ein Sportlehrer nicht einem Mädchen Hilfestellung geben sollte, es sei denn man will mit der Gefahr sexueller Übergriffigkeit argumentieren. Diese wiederum hängt aber nicht vom biologischen Geschlecht der Lehrkraft ab (1), WENN dann hängt sie von der sexuellen Gesinnung ab. Also müsste man die Lehrkräfte wenn überhaupt nach sexueller Orientierung zuordnen (nein, das fordere ich nicht! Daher der -Smiley, dein ist ebenso passend!) oder aber eben diesen Quatsch der geschlechtsspezifischen Zuordnung der Sportlehrkraft aufgeben (meine Position!).
Wer das nicht tut zementiert Heterosexualität als Norm von der es (unter Lehrern) keine Abweichungen gibt oder ist - wie gesagt - total sexistisch. Beides sollten wir im Schulsystem (ich möchte ergänzen: des 21. Jahrhunderts!) doch bitte nicht fördern.(1) wer das nicht anerkennt ist meiner Ansicht nach höchst sexistisch, weil er allen Menschen eines biologischen Geschlechts aufgrund dieses biologischen Geschlechts bestimmte Verhaltensweisen zuspricht, die das andere Geschlecht nicht aufweist.
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Und was ist mit einem biologisch männlichen Sportlehrer, der aber Trans ist und kurz vor der geschlechtsanpassenden OP steht?
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Und was ist mit einem biologisch männlichen Sportlehrer, der aber Trans ist und kurz vor der geschlechtsanpassenden OP steht?
Falls die Frage an mich gerichtet ist: Auch hier kann ich wieder nur mit "EBEN!" antworten: Das biologische Geschlecht ist einfach egal und keine (Dis-) Qualifikation für den Job als Sportlehrer egal welcher SchülerInnen. Es sollte schlichtweg keine Rolle spielen, weil es keinen Grund dafür gibt es eine Rolle spielen zu lassen der nicht auf purem Seximus fußt.
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Und was ist mit einem biologisch männlichen Sportlehrer, der aber Trans ist und kurz vor der geschlechtsanpassenden OP steht?
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...ich finde dieses Bohei völlig daneben. Es manifestiert klischeehafte Rollenbilder, die an das biologische Geschlecht geknüpft sind und das finde ich nicht "selbstverständlich".
Wenn Jungs und Mädchen getrennt Sport haben (dass die meisten Menschen entweder weiblich oder männlich sind, wirst du nicht bestreiten wollen), dann ist es doch legitim, tendentiell einen gleichgeschlechtlichen Lehrer zu suchen.
Klar gibt's auch Männer, die Gynäkologen werden. Einen seltsamen Berufswunsch für einen Mann finde ich das nach wie vor.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann einer Schülerin in den Ausschnitt glotzt ist halt höher, als bei einer homosexuellen Lehrerin. So rein zahlenmässig.
Und in der Pubertät sind die meisten unsicher, was das andere Geschlecht angeht. Ich bin ja für Toleranz auf allen Ebenen, aber man kann auch übertreiben mit der politischen Korrektheit.
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die Frage ist sicher eher: warum und wozu gibt es getrennten Sportunterricht?
Bis zu einer gewissen Ebene hätte ich sicher zugestimmt, die Argumentation mit dem anderen Lehrplan, ist für mich ein KO-Kriterium... -
Wenn Jungs und Mädchen getrennt Sport haben (dass die meisten Menschen entweder weiblich oder männlich sind, wirst du nicht bestreiten wollen), dann ist es doch legitim, tendentiell einen gleichgeschlechtlichen Lehrer zu suchen.Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann einer Schülerin in den Ausschnitt glotzt ist halt höher, als bei einer homosexuellen Lehrerin. So rein zahlenmässig.
Nein, dass es ein biologisches Geschlecht gibt bestreite ich nicht. Dass es deswegen legitim sei, diese nur von einem gleichgeschlechtlichen Lehrer unterrichten zu lassen hingegen bestreite ich absolut! Denn:
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch, der weibliche Rundungen anziehend findet einer Schülerin in den Ausschnitt glotzt ist halt höher, als bei jemandem, der Männer anziehend findet. So rein zahlenmäßig.
Mein Satz ist mindestens so wahr wie deiner, wahrscheinlich wahrer. Dennoch willst du die Konsequenz - nämlich die Menschen je nach sexueller Orientierung (nicht) einzustellen - sicher nicht ziehen. Warum? Weil es diskriminierend wäre. Genauso diskriminierend ist es aber, jemanden wegen seines biologischen Geschlechts (nicht) einzustellen. Insbesondere wenn die Argumentation dahinter eine Verknüpfung von Verhaltensweisen mit dem biologischen Geschlecht ist (= Sexismus, siehe mein Beitrag 15).Und in der Pubertät sind die meisten unsicher, was das andere Geschlecht angeht. Ich bin ja für Toleranz auf allen Ebenen, aber man kann auch übertreiben mit der politischen Korrektheit.
Ja, diese Unsicherheit besteht bei vielen Teenies. Ob man diese aber durch eine Separation der Geschlechter voneinander überwindet wage ich zu bezweifeln, meiner Ansicht nach wird hierdurch die Trennlinie zwischen den Geschlechtern eher noch verstärkt und ggf. noch zur Verstärkung von klischeehaften Rollenbildern beigetragen. Zu einem natürlichen Umgang zwischen den Geschlechtern wird meiner Ansicht nach eher ein durch Erwachsene vorgelebter natürlicher Umgang zwischen den Geschlechtern führen. Das ist jetzt aber tatsächlich reine Meinungsebene, ein Patentrezept dazu wie man Unsicherheiten bei Pubertierenden am besten abbaut gibt es sicherlich nicht.
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Könnte mir jemand (vermutlich aus Sachsen) erklären was es damit auf sich hat? Ist damit das Geschlecht der Lehrkraft gemeint, oder unterrichtet ihr Sport geschlechtergetrennt (in diesem Fall würde mich interessieren wo der Unterschied zwischen Sport männlich und Sport weiblich liegt, ob das Geschlecht der Lehrkraft dem Fach entsprechen muss, und ob es die Möglichkeit gibt in das jeweils andere Fach zu wechseln)? Oder ist etwas ganz anderes gemeint?
Ja....an unserer Schule sind jeweils ein Sportlehrer und eine Sportlehrerin in jeder Klasse eingeteilt. Damit ist immer eine Doppelbesetzung notwendig. Dies hat hier auch etwas mit der Aufsichtspflicht zu tun. Es gibt einen Schlüssel, dass ein Sportlehrer nur soundso viel Schüler in der Sportstunde unterrichten kann. Bei Übersteigung ist immer ein zweiter Lehrer notwendig.
Ach ja, wenn die Sportlehrerin krank ist, dann haben die Mädchen Ausfall. Der Sportlehrer übernimmt die Schüler nicht. Umgekehrt genauso. -
Wieder was dazu gelernt. Ich bin ehrlich baff, denn mir war nicht klar, dass es heutzutage oder sogar auch zu 20 Jahren während meiner Schulzeit an normalen staatlichen Schulen nach Geschlechtern getrennten Sportunterricht gibt. Und dass der dann auch nur von Sportlehrern desselben Geschlechts unterrichtet werden darf.
Offtopic: Ist das auch in anderen Bundesländern so?
Ich staune da immer wieder. In Thüringen ist ja z.B Mittagsruhe/-schlaf auch im 1. Schuljahr noch normal. Das ist für mich auch undenkbar. Wahnsinn, was es deutschlandweit für Unterschiede gibt. -
Entscheided euch einfach für das "dritte Geschlecht". Damit setzt ihr alle Stellenausschreibungen schachmatt:
ZitatPersonenstandsrecht muss weiteren positiven Geschlechtseintrag zulassen
http://www.bundesverfassungsge…en/DE/2017/bvg17-095.html
Gruß !
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Das ist doch ein neues (selbst gemachtes) Problem, oder nicht? Ich habe 2000 Abi gemacht und keine meiner Sportklassen bzw. in der Oberstufe meiner Kurse war nach Mädchen und Jungen sortiert. Der einzige Kurs war Standardtanzen (da hat sich einfach kein Junge gemeldet und der Lehrer war männlich).
Ich hatte mal Männer, mal Frauen als Sportlehrer und es war nie ein Problem. Bzw. wenn war es für mich gleich peinlich berührt zu werden.
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