Es gibt eine kostenfreie App "Photomath " die alleine durch Scannen von Aufgaben (auch handschriftlich) sofort die Ergebnisse mit ausführlichen Lösungsschritten präsentiert.
Textfreie algebraische Aufgaben, wie Terme, Gleichungen, Funktionen etc. können umfangreich bearbeitet und gelöst werden.
Ich bin selbst Mathematiklehrer im Gymnasium und durch meine Schüler davon aufgeklärt worden, die diese App bereits massenhaft nutzen.
Jetzt die Frage ans Forum:
Gibt es bereits Erkenntnisse oder Erfahrungen über den Umgang mit dieser revolutionären Neuerung? Hausaufgaben, Tests, Unterrichtsformen ...müssen ja völlig neu gedacht werden.
Ich selbst habe mich mit dieser App beschäftigt und bin fasziniert und geplättet zugleich, was sie möglich macht.
Fluch oder Segen? Wohl beides.
Mathematik App
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krass! hast du sie ausprobiert?
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Ich glaube nicht, dass es irgendeine große Veränderung geben wird. In manchen Arbeitsheften (z.B. bei Sekundo) liegt auch ein Lösungsheft bei, was die SuS verantwortlich einsetzen müssen. Spätestens in der Arbeit würde dann auffallen, dass sie es doch nicht können. Ansonsten kann es ihnen helfen, wenn sie nicht weitergekommen sind, wie es zu lösen war oder wo ihr Fehler lag. Das Benutzen einer App muss man ja auch irgendwie können, wo man auch gerne mal über irgendwelche Fremdwörter stolpert.
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Ich habe sie mir selbst herunter geladen und bin beim Testen auf unvorstellbare Möglichkeiten gestoßen bei idiotensicherer Anwendung. Technisch faszinierend, pädagogisch herausfordernd.
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Inwiefern soll das eine pädagogische Herausforderung sein? Meine Schüler erhalten grundsätzlich zu allen Aufgaben die Lösungsvorschläge dazu. Zumal die Mathematik ja nicht nur aus stupidem „Ausrechnen“ besteht...
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Das ist doch nichts wirklich neues, nur ein CAS, auf das halt zusätzlich eine Texterkennung aufgesetzt ist.
Ob ich die Gleichung nun eben eintippe oder abfotografiere jetzt keinen so großen Unterschied. -
Das Ding ist schon einige Jahre (4-5) alt. ("Taschenrechner auf Steroiden", Die Zeit, Oktober 2015)
Das ist jetzt nicht das erste Werkzeug, dass ich meinem SuS erkläre, aber irgendwann komme ich immer darauf zu sprechen.
Überprüfungswerkzeuge - auch Lösungshefte - ersparen mir viel Zeit bei der Besprechung von Aufgaben.
Wir können uns dann den Aufgaben widmen, bei denen Probleme aufgetreten sind.
Neu gedacht werden muss da m. E. nichts.
An der Uni haben wir auch trotz Maple noch Analysis gehört.Gruß
Nitram -
Hausaufgaben, Tests, Unterrichtsformen ...müssen ja völlig neu gedacht werden.
Nein, müssen Sie nicht.Wenn ich in meinem Unterricht keine Smartphones erlaube, hat sich das an der Stelle für mich erledigt. Wen ich damit erwische, dem bestätige ich das in der Note und erkläre gerne einmal, wie ich das Verhalten gegenüber den anderen finde. Und wer sie benutzt, ohne eine Ahnung zu haben, was er/sie da tut, kann die leicht abgeänderte Aufgabe wahrscheinlich trotzdem nicht erklären.
Hausaufgaben dienen auch dem Aufbau von Routine und der Festigung von Fähigkeiten. Wer diese NUR mit der App macht, lernt an der Stelle nichts und fällt in der Arbeit auf die Nase. Wer sich allerdings das anschaut, was die App macht, kann mit ihr als praktischem Hilfsmittel weiter kommen als daohne.
Achja, die Arbeit: Es gibt genügend Aufgabenformate jenseits von "hier ist die Gleichung, löse sie", die ich stellen kann. Verpackt in Text, selbst erläutern, zu einer Situation ein mathematisches Modell erstellen und begründen/bewerten etc. - und das in der Arbeit sichtbare Smartphone ist sofort die Note 6.
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Es gibt eine kostenfreie App "Photomath " die alleine durch Scannen von Aufgaben (auch handschriftlich) sofort die Ergebnisse mit ausführlichen Lösungsschritten präsentiert.
Gibt's schon lange, ich zeige sie auch meinen Lernenden (zusammen mit WolframAlpha, Geogebra, Desmos, ...).
Gibt es bereits Erkenntnisse oder Erfahrungen über den Umgang mit dieser revolutionären Neuerung? Hausaufgaben, Tests, Unterrichtsformen ...müssen ja völlig neu gedacht werden.
Warum? Lernziel ist ja z. B., dass der Lernende die Gleichung lösen kann und nicht die App... ausserdem ist Handynutzung während der Prüfung nicht gestattet. Wer es ausserhalb von Prüfungen als Lern- und Kontrollwerkzeug einsetzen möchte - herzlich gerne.
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Wer diese NUR mit der App macht, lernt an der Stelle nichts und fällt in der Arbeit auf die Nase. Wer sich allerdings das anschaut, was die App macht, kann mit ihr als praktischem Hilfsmittel weiter kommen als daohne.
Taschenrechner haben dazu geführt, dass keiner mehr Kopfrechnen kann. Die Annahme, dass Schüler ein solches Tool intelligenter einsetzen, erscheint mir nicht begründet.
Letztendlich können wir nicht verhindern, dass sich die Schüler die Chance, etwas zu lernen verbauen.
Es gibt genügend Aufgabenformate jenseits von "hier ist die Gleichung, löse sie", die ich stellen kann
Vielleicht möchte ich aber auch solche Aufgaben stellen, weil ich meine, dass die Rechenfähigkeiten zur Mathematik dazu gehören.
Verpackt in Text, selbst erläutern, zu einer Situation ein mathematisches Modell erstellen und begründen/bewerten etc.
Auch solches gehört dazu. Aber soll ich deswegen den Rechenanteil aus den Klausuren weglassen? Diejenigen, die über eingeübte Rechentechniken Punkte ergattern konnten, verlieren eine Möglichkeit.
und das in der Arbeit sichtbare Smartphone ist sofort die Note 6.
Joo, klar. Aber es nervt eh schon ständig nach technischen Täuschenungsversuchen Ausschau halten zu müssen. Da ich kein Smartphone habe, kann ich die App nicht ausprobieren. Sonst würde ich mal schauen, im welchem Stil diese die Lösungen aufschreibt. Damit hätte man einen Marker bei den Schülerlösungen, auch wenn man sich nicht auf frischer Tat ertappt. Aber auch die Vorstellung dieser Art von Ermittlung nervt.
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O. Meier: Von all dem hält Dich die App in der Arbeit oder Klausur nicht ab. Dann müssen halt die äußeren Umstände passen. Taschen und Jacken an den Rand, auf den Tischen ist absolut nur das nötige Material, und ich stehe hinter der Klasse.
Glaube ich, dass es unmöglich ist, bei mir zu spicken? Auf keinen Fall.
Trotzdem mache ich es so schwer wie möglich.Immerhin sprechen wir hier über eine App, bei der die Schüler die Aufgabe abfotografieren müssen. Das allein ist schon aufwändiger als ein "schneller" Blick auf's Handy.
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Ich denke gar nicht, dass man den Unterricht nun revolutionieren müsste. Kinder können die Hausaufgaben auch von freigiebigen MitschülerInnen abschreiben
Ich finds einfach so genial, was alles geht
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Ich denke gar nicht, dass man den Unterricht nun revolutionieren müsste. Kinder können die Hausaufgaben auch von freigiebigen MitschülerInnen abschreiben
Das ist ja heute eh schon Standard dank WhatsApp.
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Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen. Wenn meine Schüler mal so engagiert wären, dass sie sich eibe Mathe-App laden...*seufz*
Meine machen ja nichtmal SpickzettelMal ehrlich: Bedenken, weil die Schüler ihre Hausaufgaben mit der App machen? Pffff ...Dafür muss man aber schülermäßig ziemlich verwöhnt sein.
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Ehrlich gesagt, überlege ich nächste Woche diese App mal einigen zu EMPFEHLEN, die mit den algebraischen Grundlagen so große Probleme haben.
Viele kann die App aber leider noch nicht, beispielsweise keinerlei Differentialrechnung und mit Parametern kann sie nicht umgehen. Da steht allerdings "noch nicht".
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Ich merke schon, Erfahrungen gibt es wohl kaum, außer leider meist triviale Äußerungen. Wahrscheinlich lag es auch an meiner ungenauen Einleitung:
Natürlich muss man nichts neu denken und stellt sich auf den Standpunkt, mir doch egal ob Schüler Hausaufgaben selber machen oder welche neuen Möglichkeiten sich dadurch für beide Seiten ergeben.
Dass es außer der Aufgabenstellung "löse die Gleichung " noch andere gibt ist logisch und viele Fragestellungen, die die App nicht kann. Aber die herkömmlichen Rechenfähigkeiten wie Terme, Gleichungen, Parabelthemen, Graphen zeichnen etc sind nach wie vor Hauptbestandteil des Matheunterrichts.
Klar ist auch, dass es nichts neues ist, dass Matheprogramme diese Aufgaben lösen können. Revolutionär ist zweifelsohne die Verfügbarkeit und Einfachheit der Anwendung. Es braucht keinen PC, kein spezielles Programm, keinerlei Kenntnisse in der Software. Jeder Unterstufen Schüler zückt nur sein Handy, hält auf die Aufgabe (ohne übrigens zu fotografieren) und erhält alles was er braucht. Da liegt es doch nahe, sich statt einer Stunde mit Hausaufgaben zu quälen, mal schnell die App Lösungen abzuschreiben oder auszudrucken (mit Schreibschrift). Außer bei Oberstufenschüler habe ich schon den pädagogischen Anspruch, dass es mir nicht einerlei ist, ob sie selbst die Aufgaben gemacht haben. Nur ist es mit dieser Möglichkeit kaum mehr kontrollierbar.
Die Eltern mit ins Boot zu nehmen erscheint mir sinnvoll. Sie über die Möglichkeiten dieser App zu informieren. Damit meine ich ausdrücklich auch die positive Seite. Ich sehe gerade für den Unterricht neue Formen diese Möglichkeiten zu nutzen. Nicht verdammen. Es braucht keinen Computerraum, kein Hochfahren, etc. Handy her und mit Graphen /Gleichungen üben oder dergleichen. Die meisten Schüler nutzen permanent ihr Handy, nun holt man sie genau dort ab. Sicher ein höherer Aufforderungscharakter als ein Computerprogramm.
Ich hatte die Hoffnung, in dieser Hinsicht gibt es bereits Erfahrungen. Bitte keine Selbstverständlichkeiten, wie Tests oder Mathematikunterricht durchzuführen ist. -
Hast du bei Hausaufgaben sonst die Gewissheit, dass sie vom Schüler gemacht wurden und nicht vom Papa, Nachhilfelehrer oder morgens im Bus abgeschrieben wurden?
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Natürlich nicht. Hausaufgaben abschreiben oder sie vom großen Bruder machen lassen gab es schon immer. Aber jetzt hat jeder den großen Bruder direkt am Schreibtisch sitzen. Noch nie war die Verleitung so groß.
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Aber das ist doch dann nicht das Problem von mir als Lehrer, wenn sie die Hausaufgaben nicht selbst machen!?!
Dann muss halt der ein oder andere Test her und gut ist. -
hält auf die Aufgabe (ohne übrigens zu fotografieren)
Jetzt wird's esoterisch. Das Bild von der Aufgabe kommt nicht über die eingebaute Kamera in den Speicher des Handys?
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