Bei uns in NRW haben wir die 41 Stunden/Woche. Also kann die Schule so etwas fordern, aber das heißt dann im Umkehrschluß auch, daß mit Ableistung dieser 40 Stunden die Arbeitszeit fast vollständig ausgeschöpft ist. Wenn man dann also nach Hause fährt um 16.30 Uhr ist wirklich Feierabend.
Es gibt in Hamburg eine Schule, die genau dieses Modell fährt. Es gibt eine Kernarbeitszeit von 8:00 bis 16:00 Uhr. In dieser Zeit hat jede Lehrkraft in der Schule präsent zu sein. Jede Lehrkraft hat einen festen Büroarbeitsplatz (zumeist ein kleines Büro mit ein bis zwei Kollegen zusammen). Dort hat jeder seinen eigenen PC und genug Ablagefläche für alle Schulsachen und an der Tür einen Briefkasten.
Außerhalb seiner Unterrichtsstunden kann man dann dort Unterricht vorbereiten, korrigieren, Elterngespräche (auch mal am Nachmittag) führen und ist auch für die Schüler ansprechbar. Man ist außerdem für Eltern während der Dienstzeit besser telefonisch erreichbar, so dass Telefongespräche in der eigentlichen Freizeit praktisch wegfallen. Um 16 Uhr ist Feierabend und zwar wirklich Feierabend.
Ein Kollege von dieser Schule, mit dem ich darüber gesprochen habe, erzählte, dass viele dem Arbeitszeitmodell gegenüber erst skeptisch waren, weil viele es schätzten, auch mal Mittags schon nach hause zu können, wenn sie Nachmittags keinen Unterricht haben. Nach einem Jahr Probe wollte aber so gut wie keiner mehr zurück. Man empfand das System wohl als deutlich stressfreier, weil eine schleichende, unsichtbare Mehrarbeit durch Korrekturen oder Unterrichtsvorbereitungen bis spät in die Nacht am heimischen Schreibtisch nicht mehr möglich war. Außerdem fanden es viele gut, dass sie sich nicht mehr verpflichtet fühlten, Eltern private Kontaktdaten zu geben und so in ihrer Freizeit nicht mehr von diesen angerufen/angetextet werden konnten.
Ich finde, das hat was für sich...