Hallo,
ich studiere derzeit Wirtschaftsingenieurwesen der FH Bielefeld und bin jetzt im 5. bzw. 6. Semester von 7.
Je näher es zum Ende des Studiums geht, je mehr merke ich, wie gerne ich lieber als Berufsschullehrer arbeiten würde.
Ich mache zurzeit ein Praktikum an einem technisch/gewerblichen Berufskolleg und es gefällt mir gut.
Bis jetzt sah mein Plan so aus:
Ich mache den Bachelor (of science) zu Ende und fange an einer Uni, z.B. Paderborn nochmal neu mit dem Bachelor of education, mit den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau an.
Ich schreibe mich grade als Zweithörer ein, damit ich in jedem Fall weiß, welche Fächer ich nachstudieren muss...
Im Bereich Maschinenbau habe ich bereits eine sehr großzügige Anrechnung bekommen, hier wurde mir fast alles aus meinem Studium anerkannt.
Im Bereich Wirtschaftswissenschaften sieht es anders aus, dort fehlt mir einiges, 15 ECTS werden in jedem Fall anerkannt, je nachdem wie viel ich an der FH zusätzlich schaffe werden es 5 bis 15 ECTS mehr werden.
Die Didaktik muss ich komplett nachholen.
Das Problem ist: ich kann an der FH in beiden Richtungen (technisch und wirtschaftlich) eine Bachelorarbeit schreiben, in Wirtschaft eher als Literaturarbeit und in der Technik nur als Praxisarbeit. Mein klarer Favorit ist die wirtschaftliche Variante, da ich diese in drei Monaten ausschließlich schreiben kann und einen Prof. habe, auf den man sich im Punkt Ansprechbarkeit und Zuverlässigkeit bei Terminen zu 100% verlassen kann. Dafür ist die Arbeit anspruchsvoller ausgelegt.
Im technischen Bereich haben wir sehr wenig Professoren und die, die wir haben sind sehr unzuverlässig, schreiben nicht auf Mails zurück usw. (nur die reinen Ingenieure, bei denen ich auch die Bachelorarbeit schreiben würde. Physiker oder Mathematiker kommen leider nicht in Frage). Die Arbeit wird in einem Unternehmen geschrieben, man arbeitet also parallel und ist auch auf die Unterstützung des Unternehmens angewiesen...
In Paderborn muss die Bachelorarbeit nur und rein einem Bereich zuzuordnen sein.
In Paderborn rechnet die Fakultät für Maschinenbau großzügig und wohlwollend an, also wäre dort die Bachelorarbeit besser anzuerkennen,
die Fakultät für WiWi ist da dezentral. D.h. die Bachelorarbeit wird erst wenn sie vorliegt einem Prof. (von mehreren möglichen) der thematisch dafür zuständig ist zugeteilt, hier wird eine Auskunft vorab nicht möglich sein.
Ich weiß momentan also auch nicht ob die Bachelorarbeit anerkannt werden würde. Allerdings ist eine Literaturarbeit im Bereich WiWi besser anzuerkennen, als eine Praxisarbeit.
In meinem Praktikum am Berufskolleg habe ich verschiedene Lehrertypen kennengelernt, die wenigsten haben Maschinenbautechnik auf Lehramt studiert...
Meine Alternativen sind nach dem Bachelor an der FH zurzeit:
- Studium Bachelor of ed. danach Master (Ungewissheit über Bachelorarbeit, mind. 2 Semester nachstudieren, eher mehr)
- Studium als Master of sc. als Wirt.-Ing + 2 Jahre Berufserfahrung, dann als Seiteneinsteiger (geht nur an einer Uni, auch hier muss ich nachstudieren. Es müsste außerdem noch Wirt.Ing mit Fachrichtung Automatisierung oder Fahrzeugtechnik oder eine der gesuchten Spezialisierungen sein. Ich habe mit der zuständigen Person in der Bezirksregierung Detmold gesprochen: Es ist egal ob Wirtschaft oder Technik als erstes oder zweites Fach, wenn Technik mangelfach ist, so nehmen sie auch Seiteneinsteiger mit Technik als Zweitfach. Allerdings muss der Master an der Uni sein und mit Fachrichtung
Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Versorgungstechnik, Technische Informatik, Informationstechnik oder Automatisierungstechnik
(rein Maschinenbau war nicht unter den Angegebenen))
- Es soll Master of ed. Studiengänge geben, in die man sich als Bachelor of sc. einschreiben kann. Z.B. am KIT in Karlsruhe, auch an der TU Dortmund gibt es so etwas, dort leider aber nicht mit Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau in der Kombi. (Hier ist sehr ungewiss, ob ich in NRW mit einem Studium aus Karlsruhe genommen werde. An der TU Dortmund steht extra, dass der Einstieg in den Master of ed. nur mit Bachelor von dort reibungslos funktioniert. Also werde ich auch dort wahrscheinlich viele Kurse nachholen müssen.
- Es ist in seltenen Fällen auch möglich den Master "dual" zu studieren, man unterrichtet am Berufskolleg schon 15 Std. die Woche und muss in 3 Jahrenden sonst 2-Jährigen Master nachholen. (Hierzu gibt es sehr viele verschiedene Erfahrungen, manche müssen den Master of sc. nachstudieren, offensichtlich gab es bei diesem Programm Anlaufschwierigkeiten und viele Änderungen in der letzten Zeit. Fakt ist, es ist wohl keinem zu raten, also ziemlich viel Belastung. Auch für die Schule, daher findet man kaum Schulen die das mit jemandem machen.)
Ich weiß, es gibt ca. 50 Einträge dazu. Allerdings ist es immer ein Einzelfall, da ich nicht rein Maschinenbau oder Elektrotechnik studiere. Und auch da es an der FH ist. Und dazu kommt, dass die meisten Einträge schon veraltet sind, immerhin kommen hierzu ja fast jährlich wichtige Änderungen raus. Und viele Beiträge sind nicht auf NRW gemünzt was die Sache auch erschwert.
Ich würde mich sehr über Erfahrungen von jemandem freuen, auch über Anregungen! Sicherlich wäre es am hilfreichsten, wenn es zufällig jemanden gäbe, der den selben oder einen ähnlichen Weg gegangen ist. Ich würde mich um eine Meinung von jemandem mit Erfahrung am Berufskolleg und dem Seiteneinstieg dort sehr freuen! Ich weiß momentan einfach nicht mehr weiter. Zum Glück hat mir das Praktikum an der Schule sehr gut gefallen. Gibt es eine Variante die ihr bevorzugen würdet? Oder rät mir jemand von einer Variante ab? Ich habe es nicht so eilig, dass es auf ein Semester ankommt, dennoch würde ich gerne die Variante nehmen, die schnell ans Ziel führt.
Ich bedanke mich jetzt schon bei den netten Lesern und Leserinnen, die es bis hier gelesen haben Und mir weiterhelfen können.