Rollenspiel, Erarbeitung vorgelagert in der UPP

  • Guten Abend, zusammen!


    Situation ist diese: UPP im März, Fremdsprachenunterricht. Rollenspiel als Großmethode. Schwerpunkt ist das Sprechen und darüber zu reflektieren.
    Ich habe ein ähnliches Setting bereits in UB 4 gezeigt (kein Rollenspiel, aber Präsentationen) und ich habe eine 1 bekommen. Jetzt ist meine SL aber nicht im Prüfungskomitee und dieses Setting verzichtet auf eine klassische Erarbeitung, eher so:
    Informierender Einstieg, Rollenspiele, Reflexion (natürlich schon komplexer) - die Fachdidaktik macht das schon möglich, aber denkt ihr das ist ein wenig riskant? Oder anders: Hat jemand bereits Erfahrungen mit Stunden, bei denen die Erarbeitung ausgelagert ist?


    Danke sehr :victory:

  • Ich habe in meiner UPP Einstieg, Schreiben der Rollenspiel und 2 Präsentationen geschafft. Mehr nicht.
    Willst du denn SuS Zeit geben nochmal zu üben, wenn sie in der Vorstunde schon geschrieben haben? Selbst wenn das Hausaufgabe ist, zuhause zu üben, gebe ich trotzdem nochmal 5 Minuten zum üben (in Paaren oder Gruppen). Wieviele Schüler hast du bzw. wieviele Gruppen wirst du haben? Wie lange soll das Rollenspiel ca. sein?

  • Wie schätzt du denn deine Prüfer ein? Wollen sie eher eine Erarbeitung sehen oder nicht? Was genau ist dein Stundenziel?
    Muss es ein Rollenspiel sein? Wenn das Ziel vor allem das Sprechen ist, kannst du dies ja auch anders erreichen. Dialoge fortsetzen, kurze spontane Sprechanlässe ...

  • Milk&Sugar: Von ihren Prüfern kennt sie (maximal) eine Person, die anderen beiden sind Fremdprüfer. Da lässt sich also kaum was auf den Geschmack der Prüfer abstimmen.


    Ich halte es für riskant. Nicht unbedingt schlecht - aber du bist der Kommission damit ausgeliefert. Wenn sie dir was Böses (oder auch nur: nichts Gutes) wollen, können sie a) den Aufbau der Stunde und b) den (mangelnden) Lernertrag kritisieren, denn letzterer ist bei Stunden zur Schulung der Sprechkompetenz leider leicht abstreitbar. Da kann es z.B. heißen: "Hätten sie nicht vorher schon sprechen können hätte sie das Rollenspiel doch garnicht durchführen können; was haben sie denn nun neues dazugelernt?" Und das gilt umso mehr, wenn sie das Rollenspiel auch noch vorher vorbereitet haben, also nicht einmal dieser Lernprozess sichtbar ist. Natürlich (!) gehören solche Stunden trotzdem unbedingt in den Fremdsprachenunterricht, aber wie gesagt: Wer so eine Stunde kritisieren will, kann das schon tun ohne sie überhaupt gesehen zu haben.


    Ich habe auch 2UBs mit Ziel im Bereich "Sprechen" gezeigt und beide waren super, daher habe ich bei meinem Examen ebenfalls damit geliebäugelt. Letztlich war mir das aber zu unsicher und ich habe lieber Grammatik gezeigt - da ist der Lernertrag (wenn vorhanden) kaum bestreitbar: Entweder sie können die neue Zeitform am Ende der Stunde bilden, oder eben nicht.
    Du siehst also, ich persönlich würde das Risiko nicht eingehen. Aber wenn du von der Stunde überzeugt bist, dann mach es - nur versuche ihnen dann schon im Entwurf den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Erstmal vielen Dank, ich bin gestern eingeschlafen.


    Also kurz: aus technischen Gründen - da mein Noobness-Faktor zu hoch ist, weiß ich nicht recht, wie ich die einzelnen Beiträge zitiere, daher mache ich es manuell.
    Provencaline: Da fehlt ja aber dann die Reflexion, die Fachdidaktik sagt, dass die SuS im besten Fall dann über ihren eigenen Lernzuwachs reflektieren; über Reflexionsbögen ist das dann schon möglich. Während des Vorspielens haben die anderen SuS natürlich Aufgaben. Beachtung von Mimik/Gestik, Verwendung der Satzbausteine, Verwendung des Komparativs/Superlativs und Argumentationsgang.


    Es geht um ein Pro-Contra Gespräch zwischen Eltern und jungen Erwachsenen. 4 Gruppen à 5 -> geschützter Raum für die, die ihn brauchen, da die Gruppen selbst entscheiden sollen, wie viel aktiv beim Spiel teilnehmen.


    Milk&Sugar: Danke für den Anstoß, aber ich bin immer gut gefahren, das zu zeigen, was mir und der Truppe liegt. Mir ist die Prüfungskommi eigentlich egal, obschon das ja eher nach Gusto zerflückt werden könnte, womit ich zu
    @Midnatsol komme: Ich denke auch, dass das das Problem sein könnte und das ist nicht wegzureden. Alternativ bleibe ich in einem ähnlichen Setting, lass aber nach einem informierenden Einstieg, anhand von Identi-Kits, ein kurzes Rollenspiel erarbeiten. 1-2 präsentieren, diese reflektieren und den Rest in die Folgestunde verlagern. Wie begründe ich das Auslagern?
    Ich denke, dass ich dann argumentativ das Reflektieren der erbrachten Leistungen höher gewichten muss, als den dann unkommentierten Vortrag aller Gruppen.


    Nochmals vielen Dank =)

  • ...
    Also kurz: aus technischen Gründen - da mein Noobness-Faktor zu hoch ist, ...

    dein was?



    ... Während des Vorspielens haben die anderen SuS natürlich Aufgaben. Beachtung von Mimik/Gestik, Verwendung der Satzbausteine, Verwendung des Komparativs/Superlativs und Argumentationsgang...

    Was ist denn nun das Ziel? Mimik kann’s ja nicht sein.



    ...
    Es geht um ein Pro-Contra Gespräch zwischen Eltern und jungen Erwachsenen. 4 Gruppen à 5 -> geschützter Raum für die, die ihn brauchen, da die Gruppen selbst entscheiden sollen, wie viel aktiv beim Spiel teilnehmen.


    ...

    Womit im Zweifel 3 von 5 nichts machen und deine Stunde in den Sand gesetzt wäre. Kein überprüfbarer Lernzuwachs.


    Wobei das ja nichts so schlimm wäre, weil:


    ...
    Milk&Sugar: Danke für den Anstoß, aber ich bin immer gut gefahren, das zu zeigen, was mir und der Truppe liegt. Mir ist die Prüfungskommi eigentlich egal...

  • dein was?


    Was ist denn nun das Ziel? Mimik kann’s ja nicht sein.


    Womit im Zweifel 3 von 5 nichts machen und deine Stunde in den Sand gesetzt wäre. Kein überprüfbarer Lernzuwachs.
    Wobei das ja nichts so schlimm wäre, weil:

    Ach komm schon. Schön, dass du hier aktiv bist und bereits so viele Beiträge geschrieben hast, aber dein Oberlehrer-Gehabe kannste dir und vor allem mir schenken. Ich habe vorher bereits deutlich gemacht, was für Reflexionsbögen da sind. Ich achte auf mein Truppe -genau! Da weiß ich, dass diese sich die Aufgaben sinnvoll zuteilen. Das wird in der Ausgangslage und in den methodischen Entscheidungen offengelegt. Ich weiß nicht, ob du den Traum lebst, dass du selbst sicherst oder gar bei allen überprüfen kannst, was genau passiert ist. Die Selbsteva. der SuS und die Reflexion macht schon alles sehr deutlich. Ich kann mich nur darauf berufen, dass die Verfahrensweise state of the art ist.
    Danke dir dennoch und schönen Tag

  • Mein Oberlehrergehabe klingt noch mal anders. Aber dir würde ich raten, Selbstbewusstsein nicht mit Arroganz zu verwechseln. Das Prüfungskomitee möchte vielleicht mehr, als wahllos in den Raum geworfene Fachbegriffe hören :)

  • Ui, drei Beiträge und schon sind wir wieder beim Beleidigen der bereits dagewesenen Forenmitglieder. Es entwickelt sich immer gleich: Fragestellen - Antwort nicht mögen - Pöbeln.
    Wenn dir die Kommision egal ist, warum fragst du denn dann hier?

  • Nein eben nicht, ich habe vorher gute Antworten bekommen, aber: vielleicht war der Punkt "Kommi ist mir egal" zu unklar. Die Antwort, die du unterstützt, hatte doch nichts inhaltliches.
    Natürlich ist sie mir nicht in einem arrogante Sinne egal. Es geht doch vielmehr darum, dass ich eben nach state of the art arbeite und eh nicht weiß, was die einzelnen Personen gerne sehen möchten. Ich kann mich nur auf die Truppe und meine Vorbereitung verlassen und wenn ich sage, dass sie eben nicht nicht arbeiten werden, dann ist das doch eine Einschätzung, die hier nicht zur Debatte steht.


    Lest es eben wie ihr wollt. Na ja, danke nochmal an die Beiträge davor. Und Krabappel dir ebenfalls danke, es hatte ja schon was inhaltliches, du kannst ja eben nicht wissen - schon klar - wie meine Lerngruppe ist; was ich mit ihr machen kann.


    Mir irgendwas zuzuschreiben ist so überflüssig wie nichtssagend, gleiches gilt für meine vorherigen Post, die dich als Oberlehrer bezeichnen, also sorry. Lisam dein Post ist absolut überflüssig und wird belächelt.



    à la prochaine oder eben nicht :wink_1:

  • Hat jemand bereits Erfahrungen mit Stunden, bei denen die Erarbeitung ausgelagert ist?

    Wo ist das Problem?
    Du ordnest deine gezeigte Unterrichtsstunde doch sowieso in eine Unterrichtsreihe ein.
    Und du zeigst halt den Ausschnitt aus der Unterrichtsreihe, die das Rollenspiel enthält. Die Erarbeitung ist dann halt schon gelaufen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • dein was?

    Ein Noob ist eine Bezeichnung für einen (sich sehr dumm anstellenden) Anfänger in einem Computerspiel. Diddibloxxberg wollte also sagen, dass sie von Foren und der Zitierfunktion hier keine Ahnung hat.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Nun denn, vielleicht habe ich deine in meinen Ohren bzw. Augen eigenwillig klingende Ausdrucksweise missverstanden. Nichts für ungut. Behalte trotzdem das Lernziel im Auge und klammere dich nicht zu sehr an eine Methode.

  • Wo ist das Problem?Du ordnest deine gezeigte Unterrichtsstunde doch sowieso in eine Unterrichtsreihe ein.
    Und du zeigst halt den Ausschnitt aus der Unterrichtsreihe, die das Rollenspiel enthält. Die Erarbeitung ist dann halt schon gelaufen.

    Das wäre bei uns nicht gegangen. In den Lehrproben wollten die Prüfer immer alles sehen inklusive Erarbeitung und Sicherung. Hätten wir nur eines davon gezeigt, dann wären wir unten durch gewesen. Aber vielleicht ist das in NRW ja anders.

  • Am Berufskolleg absolut üblich, dass man nur einen Teil der Stunde zeigt. Hier gibt’s meistens Doppelstunden.


    An allgemeinbildenden Schulen kann das natürlich anders sein.

  • Das wäre bei uns nicht gegangen. In den Lehrproben wollten die Prüfer immer alles sehen inklusive Erarbeitung und Sicherung. Hätten wir nur eines davon gezeigt, dann wären wir unten durch gewesen. Aber vielleicht ist das in NRW ja anders.

    Das kommt ganz auf die einzelnen Prüfer an.


    In einem ersten UB habe ich eine Stunde gezeigt, die mit der Präsentation (Podiumsdiskussion) begann - mein Kernseminarleiter war begeistert, so einen ersten UB habe er noch nie gesehen blablabla, im Seminar hielt er dann (ohne zu sagen wie er darauf kam) nochmal eine Ansprache von wegen "wer wirklich sehr gute UBs zeigen will, muss auch mal was wagen. Zum Beispiel eine 'Erntstunde' (sein Wort) zeigen, in der man Ergebnisse aus Vorstunden präsentiert, weil dann für die Prüfer deutlich wird, dass schon in den Stunden vorher ertragreich gearbeitet wurde." -> 3,5 Zeitstunden nach dieser Ansprache in einem meiner Fachseminare wurde der Aufbau einer Stunde thematisiert (hier: Einstieg-Erarbeitung-Sicherung-Vertiefung/Transfer). Wohl nahezu wörtliches Zitat: "Eine Stunde die eine dieser Phasen nicht enthält ist Schund. Sie können nichts in die Stunde vorher verlagern, denn die ist kein Einstieg, oder (typisch Referendare!) in die Hausaufgabe ausgelagern. Das sind die Grundbausteine einer Stunde und wenn Sie mir diese nicht zeigen, können Sie keine Lehrprobe bestehen." Willkommen im Referendariat. :autsch:

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Naja, die Prüfer haben halt auch schon alles gesehen, was man an Unterricht sehen kann. Da ergibt es schon Sinn, einen allgemeingültigen Handlungsleitfaden an die Hand zu geben: "so sollte Unterricht nach aktuellen Erkenntnissen idealerweise aussehen". Dass ein guter Referendar mal was Kreatives zeigt, was trotzdem in sich schlüssig ist und daher besonderen Zuguckspaß macht ist möglich aber eben nicht als "Maxime" anzupreisen. Du kannst ja schlecht ins Seminar rufen: Seid kreativ! beachtet trotzdem alle Regeln sinnvollen Unterrichts! Das betrifft halt eher die Einserkandidaten und nicht jeder Durchschnittseinsteiger kann das naturgemäß gleichermaßen umsetzen.

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