Einstufung Mittelschullehrer im Angestelltenverhältnis E11 oder E12 in Bayern

@ Sommertraum
Ich bin kein Prüfungsmensch. Ich habe in jungen Jahren bei den meisten Prüfungen meistens viel schlechter abgeschnitten als in den Situationen, wo ich nicht geprüft wurde. Auch habe immer besser abgeschnitten, wenn ich jemanden kannte und mich wohl gefühlt habe. Nicht ohne Grund habe ich im Ref bei den Schulleiterbeurteilungen jedes Mal eine 2 erhalten. Nicht ohne Grund hatte ich durchweg gute Beurteilungen von meinen Lehrbeauftragten, die mich im Unterricht begleitet hatten. In den Prüfungen jedoch waren es Fremdprüfer die mich beurteilt haben. Ich kannte diese Lehrbeauftragten nicht. Ich war unsicher, ich hatte Angst. Vor allem nachdem ich bereits einmal durchgefallen war.

Ich gehe davon aus, dass diese Lehrer nur auf die Prüfungsnoten geschaut haben und dann einfach ihr Soll erfüllt haben und eine Anzahl in ihren Augen schlechte Lehrer durchfallen haben lassen. Vielleicht haben sie sich auch mit meiner Pädagogiklehrbeauftragten unterhalten die mich nicht leiden konnte und nachdem diese der Meinung war ich könne nichts, haben sie ihr vertraut? Müßig darüber zu spekulieren.

Ich habe jahrelang mit unserer staatlichen Partnerschaftsschule während der Prüfungszeiten zusammen gearbeitet. Der Rektor hat mich in dieser Zeit sehr gut kennen lernen können. Nachdem meine Rektorin sich bemüht hat eine nachträgliche staatliche Anerkennung für mich zu erhalten, hat er sich sogar hingesetzt und eine dienstliche Beurteilung verfasst. So was macht man nicht für jemanden der lediglich durchschnittliche Leistung bringt.

Das Leben ist nicht immer fair. Überall arbeiten Menschen und manche haben die Macht einem Dinge zu verbauen.

@Krabappel
Danke
Es trifft mich dennoch, wenn ich sowas lese. Das ist wohl mein nicht bearbeitetes Trauma. Man fühlt sich einfach als Mensch zweiter Klasse und wird immer wieder daran erinnert, wenn Mitmenschen so tun, als ob alles seine Richtigkeit gehabt hätte.

Zitat von Karl-Dieter

Bei gleicher Qualifikation!
Hast du das 2. Staatsexamen nicht, machst du vielleicht die gleiche Arbeit - aber nicht gleich gut. Und das schlägt sich natürlich auch im Gehalt nieder.

Wow kann ich bei so einer Äußerung nur sagen.

Aber du hast Recht. Nicht gleich gut, sondern besser als manch einer mit einem zweiten Staatsexamen.

@Milk&Sugar
Ich habe geschrieben "besser als manch einer". Nicht alle. Dann wäre ich nicht besser als manch anderer, der der Meinung ist, dass lediglich das 2. Staatsexamen einen besseren Lehrer macht.

Was man aber sagen kann, ist dass die Einstufung vom Abschluss abhängen und da ist nun mal ein 2. Staatsexamen besser als kein 2. Staatsexamen.

Stimmt so nicht immer. Quereinsteiger werden in den Wirtschaftsschulen, da kenne ich jemanden, genau so behandelt wie Angestellte in der Einstufung. Aber wahrscheinlich liegt es am besonderen dienstlichen Interesse. Sobald es Lehrermangel gibt (und nein, in Bayern gibt es zur Zeit keinen Lehrermangel), stellt die Regierung sowieso jeden an und früher wurden diese Lehrer (ohne 1. + 2. Staatsexamen) sogar verbeamtet. Sie hatten lediglich eine sechswöchige Ausbildung. Wurde zumindest an unserem Seminarort erzählt.

@Friesin
Fragezeichen verstehe ich nicht.

@Friesin
Was meinst du genau? Welche Haltung?
Ich habe lediglich reagiert auf den, wie ich finde, sehr unverschämten Satz.

Ich habe in den letzten Jahren nur die 9. und 10. Klasse unterrichtet. Ich habe Erfahrung mit den Abschlüssen und die Schüler waren meist sehr erfolgreich. Durchfallquote oder Durchfallrate fast nicht vorhanden bzw. sehr gering. Jedoch liegt es auch an den Prüfungen, weil diese gerade im M-Zweig Bereich sehr einfach sind. Bei uns gibt es keine Jahrgangsfortgangsnoten....

Zitat von Friesin

ich meinte:wie willst du Schülern glaubhaft verdeutlichen, dass sie sinnvollerweise eine Absvhluss anstreben sollen, wenn du anscheinend selbst der Meinung bist, in deinem Fall sei ein Abschluss unnötig. "Ob mit oder ohne Abschluss, über eure Qualitäten als Schüler sagt ein Abschluss nichts aus"?

Ich habe nie behauptet ein Abschluss sei in meinem Fall unnötig. Wie kommst du drauf?

Zitat von Sommertraum

Wie kommst du darauf, dass es in Bayern keinen Lehrermangel gibt? Seit Jahren werden Mittelschullehrer händeringend gesucht und seit 2 Jahren ist der Mangel auch an der Grundschule angekommen. Absolventen der überversorgten Lehrämter werden abgeworben und nachqualifiziert.

Vor diesem Hintergrund ist es um so erstaunlicher, dass man 2x wegen immer nur einer Lehrprobe durchfällt, nur weil man sich in Prüfungssituationen nicht so gut verkauft, obwohl man eigentlich

ist. Die Durchfallquote ist nämlich seit Jahren verschwindend gering und ich habe in meiner 20jährigen Lehrertätigkeit noch keinen erlebt, der durchgefallen ist.

Also ich bin vor 19 Jahren in Baden-Württemberg durchgefallen. Das erste Mal, weil ich in meiner Aufregung versäumt habe die Sicherheitsvorkehrungen zu beachten und keinen Eimer mit Wasser hingestellt habe, als die Kinder mit einer Kerze experimentiert haben und beim zweiten Mal war die einzige Begründung, dass die Schüler hätten keinen Lernzuwachs erlangt hätten. Die Prüfer sind von falschen Annahmen ausgegangen und auch vor Gericht hatte ich keine Chance, weil das im Ermessungsspielraum der Prüfer lag. Vor Gericht hätte ich nur eine Chance gehabt, wenn die Prüfer einen Formfehler gemacht hätten.
Wie gesagt, ich denke es waren andere Gründe die mitgespielt haben. Ich habe meine pädagogische Eignung in Bayern nachgewiesen und der damalige Schulrat war ganz verwundert und wollte meinen Prüfungsunterrichtsentwurf sehen. Der war nicht zu beanstanden und es tat ihm sehr leid.

Es ist die Aussage von der Regierung von Oberbayern, dass kein Lehrermangel herrscht. Es herrscht ja auch keiner, weil sie genug Pensionäre wieder zurück geholt haben, Lehrer aus anderen Schulformen abwerben usw. Sie haben also genug Lehrer. Würden sie zugeben,d ass Lehrermangel herrscht, dann würde ein bestimmter Paragraph greifen und sie könnten mich einstellen und zwar ohne 2. Staatsexamen. Was ja nicht einmal mein Wunsch ist übrigens.... Zudem haben zwei verbeamtete Rektoren versucht, dass ich eine nachträgliche Anerkennung aufgrund meiner Leistungen erhalte. Auch der Personalrat der staatlich angestellten Lehrer hat sich bemüht. Wie erwähnt habe ich sehr lange mit einer staatlichen Schule zusammengearbeitet und nach Jahren kommt man ins Gespräch, wieso man sich denn nicht bewirbt auf die Lehrerstellen im Angestelltenverhältnis. Es ist immer die gleiche Aussage. Es herrscht kein Lehrermangel.

Deswegen immer noch meine Aussage, weil ich ja sehe was es an Kollegen überall gibt: Ich bin ein weitaus besserer Lehrer als manch andere mit dem 2. Staatsexamen. Warum stößt einem den die Aussage auf? Kann ich nicht nachvollziehen.

Das stimmt. Aber ich bin ja auch immer nur in der Unterrichtsprobe durchgefallen und nicht bei den mündlichen Prüfungen.

Die Aussage verstehe ich. In meinem Fall ist es aber einfach anders...

Zitat von Ruhe

Ich glaube das denkt jeder der durchgefallen ist.

Zitat von Friesin

es sind IMMER unglückliche und ganz andere Begleitumstände als bei den Anderen.....

Ernsthaft?
Nochmals: Note 2 während des Refs vom Schulleiter. Ebenfalls gute Beurteilungen von meinen Lehrbeauftragten. Danach nur sehr gute Zeugnisse.

In meinem Fall ist es einfach anders.

Ihr kennt mich und die ganzen Hintergründe nicht und trotzdem stellt ihr euch hin und es ist euch so wichtig jedem mitzuteilen, dass es sowas nicht geben kann. Wie auch immer.

Da gehe ich lieber meinen Namen tanzen