Liebe Foristinnen und Foristen,
seitdem ich, nach einem Jahr an der Grundschule, nun zum Referendariat wieder am Gymnasium (G8) unterrichte, ist mir etwas sehr Gravierendes aufgefallen:
Inklusion schreibt man an Gymnasien, zumindest an meiner Schule, mit einem deutlich kleinen "i".
Zwar beschulen wir sehr viele Schüler mit Einschränkungen verschiedener Art (Autismus, ADHS, Hören und Kommunikation), aber ein richtiges Konzept zur Inklusion scheint es nicht zu geben.
Nachteilsausgleiche werden (außer in Ausnahmefällen) ohne professionelle, d.h. sonderpädagogische, Hilfe verfasst.
Klassen, in denen Kinder mit Förderbedarf beschult werden, haben z. T. bis zu 30 SuS.
Der Austausch zwischen Fachkollegen und Sonderpädagogen mit entsprechenden Schwerpunkten existiert quasi nicht.
Individuelle Förderung im Unterrichtsalltag ist nur unter höchster Anstregung und mit Wohlwollen der Lehrkräfte möglich.
Nun bin ich aber der Ansicht, auch unter Einbezug der Erfahrung an der Grundschule, wo SoPäds möglichst häufig den Unterricht unterstützt haben und professionelle Beratung möglich war, dass diese Dinge so nicht sein sollten bzw. sein müssten.
So bleibt Inklusion ein formales Konstrukt, das zwar "auf dem Papier" funktioniert, das ist aber eben nicht im Sinne des Erfinders.
Nun die Frage an euch:
Habt ihr Erfahrung mit gut funktionierenden Inklusionskonzepten an euren Schulen (GemS mit Oberstufe oder Gymnasien)?
Wie sieht der Austausch zwischen SoPäds und SekII-Kollegen aus?
Ich habe überlegt, eine InklusionsAG an meiner Schule ins Leben zu rufen, da mir das Thema persönlich sehr am Herzen liegt und ich den Grundgedanken der Inklusion für großartig und erstrebenswert halte. Vielfalt rockt eben!
Allerdings würde ich mich vorher gern ein bisschen schlau machen, ob und wie es an anderen Schulen klappt!
Beste Wochenendgrüße,
SchmidtsKatze