Australien trotz Krankschreibung

  • Warum ist das ein Problem? Wird man in Australien nicht gesund?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Auf dem Kopf zu stehen, soll ja durchaus gesundheitsfördernd sein, vgl. entsprechende Yoga-Stellungen.
    U.a. sollte man nur daran denken, seine Facebook-Likes dann richtigherum anzuklicken...

  • Man will hier wohl ein Urteil mit Signalwirkung erreichen. Gerade weil Lehrer im Blick der Öffentlichkeit stehen wie wenige andere Berufsgruppen..


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Die stehen nicht so im Blick der Öffentlichkeit wie jemand, der sich von RTL dabei filmen lässt, wie er seine Tochter zum Dschungelcamp nach Australien begleitet, meinst du wohl ;-).


    Das war natürlich denkbar ungeschickt. Klar kann man mal einen Spaziergang machen oder meinetwegen, je nach Krankheit, vielleicht sogar in die Berge fahren und dort gesund werden. Aber einmal um die halbe Welt zu reisen, von Kameras begleitet, nun ja. War ja wohl klar, dass das Konsequenzen nach sich zieht.

  • Das ist trotzdem ein spannendes Verfahren. Immerhin geht es hier um den "Wert" einer Krankschreibung und inwiefern der Arbeitgeber das Recht hat, diese anzuzweifeln, bzw. welche Ansprüche an das Verhalten des Beschäftigten gestellt werden dürfen, solange dieser krank ist. Viele, die jetzt darüber jubeln, dass die faulen Beamten, speziell Lehrer, die "gebührende" Behandlung erhalten, dürften sich der Tragweite und Signalwirkung eines entsprechenden Urteils nicht bewusst sein...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Nein, es muss gar nicht um den "Wert" einer Krankschreibung gehen, bzw. darum, ob diese angezweifelt wird. Aber der / die Kranke hat alles zu unterlassen, was der raschen Genesung abträglich ist. Und je nach den Umständen kann eine weite Reise dies durchaus sein - oder eben nicht.

  • Klar, aber die Lehrerin unterrichtet zwischenzeitlich ja wieder. Insofern dürfte, der Beweis, dass die Reise der Genesung geschadet hat, schwierig werden.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich habe mal gelesen, dass die Kollegin zuvor Sonderurlaub beantragt hat für diesen Zweck. Der wurde aber abgelehnt. Dann sei sie krankgeschrieben und taucht im Fernsehen auf wie sie in Australien sitzt. Vielleicht finde ich die Quelle, wo ich das gelesen habe , wieder.



    EDIT: süddeutsche Zeitung online vom 30.März 2017.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe ()

  • Ich habe mal gelesen, dass die Kollegin zuvor Sonderurlaub beantragt hat für diesen Zweck. Der wurde aber abgelehnt. Dann sei sie krankgeschrieben und taucht im Fernsehen auf wie sie in Australien sitzt. Vielleicht finde ich die Quelle, wo ich das gelesen habe , wieder.

    Das hab ich auch mal irgendwo gelesen. Weiß aber auch leider nicht mehr wo.


    Grundsätzlich kommt es darauf an, was einem der Arzt empfiehlt, es gibt Krankheiten da ist eine Reise kein Problem und vielleicht sogar förderlich und andere, da ist es nicht so.

  • Vor Ewigkeiten (90er-Jahre?) ging einmal ein Sturm der Entrüstung durch die Republik, weil man einen frühpensionierten Lehrer beim Tennisspielen "erwischt" hatte. Stand glaube ich sogar in der B**D-Zeitung auf Seite 1. Wenn's kein Lehrer gewesen wäre, hätte es doch nie jemanden interessiert...


    Oder wir alle erinnern uns an den Hartz IV-Empfänger, der die Dreistigkeit besessen hatte, sich sein Hartz IV-Geld nach Florida (hieß der nicht "Florida-Rolf" oder so ähnlich?) überweisen zu lassen, statt sein Leben in einer deutschen 1-Zimmer-Sozialbauwohnung zu fristen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Frag ich mich ganz ernsthaft auch. Kommt doch auf das Krankheitsbild an...

    Ebend. Es dreht sich um die Frage, ob die Kollegin nicht arbeitsfähig und trotzdem reisefähig war und ob die Reise der Genesung entgegen stand oder nicht. Da wird dann wohl scharf mit Gutachten geschossen. Da keiner nicht genaues weiß, erübrigt sich eine öffentliche Diskussion.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich versteh schon, aber mal ehrlich:


    Sonderurlaub beantragen, der wird abgelehnt. Dann krankschreiben lassen (kann ja sein, dass sie echt krank war) und ihre Tochter nach Australien begleiten, dort äußert fidel wirkend einige Interviews geben - das ist doch wirklich sehr ungeschickt.


    Ich wundere mich über das Verständnis, das so einem Verhalten hier entgegengebracht wird. Meiner Meinung nach sind es genau solche Aktionen, die dem Ansehen der Lehrer so schaden.
    Und ich kann es verstehen. Stellt euch vor, ihr seht die Lehrerin eurer Kinder, angeblich zu krank um zu unterrichten, aber augenscheinlich fit genug, mit Fernsehteam nach Australien zu reisen (und ungeschickt genug, nicht einmal im Interview zu begründen, warum sie das trotz Krankheit glücklicherweise kann). Zumindest merkwürdig. Und gut, dass nachgehakt wird, wie ich finde.


    Klar kann man wohl Gassi gehen, einkaufen gehen und so weiter, wenn man krank ist. Je nach Krankheit ist sicherlich auch eine Fahrt in die Berge oder sowas der Genesung förderlich. Das kann dann der Arzt begründen - bevor ich fahren würde, würde ich mir das schriftlich geben lassen.

  • Sonderurlaub beantragen, der wird abgelehnt.

    Unabhängig von der Krankschreibung: Es gibt auch Sonderurlaub unter Wegfall der Bezüge. Zumindest so etwas sollte in einem gutgeführten "Betrieb", der seine Mitarbeiter wertschätzt, in Ausnahmefällen möglich sein.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich wundere mich über das Verständnis, das so einem Verhalten hier entgegengebracht wird. Meiner Meinung nach sind es genau solche Aktionen, die dem Ansehen der Lehrer so schaden.

    Ich finde das Verhalten persönlich zum K****n. Und klar glaube ich - persönlich - auch, dass diese Krankschreibung nur fake war, um eben den Australientrip und die Medienaction mitzunehmen. Vermutlich mit dem Hintergedanken: "Ich bin Beamtin, lasst mich hier raus" oder so.


    Formal-objektiv sehe ich die Sache aber ein wenig schwieriger. Es kann nicht in unserem Sinn sein, dass Krankschreibungen vom Arzt angezweifelt werden, da man sonst bei einer missgünstigen Schulleitung vor allem im Krankheitsfall durchaus großen Stress ausgesetzt werden könnte. Das kann nicht gut sein.
    In diesem Sinne bin ich mir gar nicht sicher, ob ich will, dass die Kollegin bestraft wird. Wenn man das weiterspinnt, kann das dann eben dazu führen, dass MrsPace in Zukunft wirklich nicht mehr ohne schlechtes Gefühl mit ihrem Hund Gassi gehen kann, wenn sie krankgeschrieben ist.


    Der Beamtenstatus gibt uns sehr viel Schutz, der oftmals auch gut und richtig ist. Wenn dieser Schutz von einzelnen ausgenutzt wird, ist es aber deshalb oft schwierig, angemessen zu reagieren.

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