Ich schreibe das mal vorsichtshalber im Off-Topic Bereich, da es ja vielleicht eine blöde Frage ist und ich nicht weiß, wohin ich sie am besten zuordnen könnte.
Heute im Praktikum hat mir meine Praktikumslehrkraft ihre Akten mit den Schülerbeobachtungen gezeigt.
Als ich in diesen ein wenig herumblätterte, fiel mir auf, dass manche Kinder ganz andere mündliche Noten bekommen haben, die mit meiner persönlichen Einschätzung nicht übereinstimmen. Das meine Einschätzungen nicht mit denen einer erfahrenen Lehrkraft übereinstimmen ist klar und ja ganz natürlich.
Aber die Note eines Mädchens, dass sich häufig und leise meldet, fast immer nur richtige Antworten gibt und insgesamt eine echte Bereicherung für den Unterricht ist, hat mich wirklich schockiert... Schriftlich ist sie nicht so gut und schafft es irgendwie nicht ihr Wissen aufs Papier zu bringen. Die schriftliche Note, irgendwas 3,... zur 4 neigend, fand ich vollkommen angemessen, jedoch konnte ich mir die mündliche Note (eine glatte 4) nicht erklären.
Als ich die Lehrkraft vorsichtig danach fragte und mich erkundigte, ob sich denn das Mädchen sonst, also wenn ich nicht da bin, so wenig und schlecht am Unterricht beteilige, verneinte sie dies und meinte nur, dass sie ihre mündlichen Noten an die schriftlichen aus den Lehrproben anpasst. Ich bat sie, mir dies zu erläutern und jedenfalls macht sie keine eigenen mündlichen Noten, sondern "Beobachtungen" aus den Lehrproben. So seien die Noten "homogener" und sie müsse sich keine zusätzliche Arbeit damit machen.
Nun meine Frage: Ist das wirklich so gedacht, dass mündliche Noten an die schriftlichen Leistungen angepasst werden? Dass die schriftlichen Noten zur Einschätzung hinzugezogen werden, ist verständlich, aber eine komplette Anpassung der Noten aufeinander? Ist das gängige Praxis oder ist meine Lehrkraft damit eine Ausnahme?
Vielleicht ist die Frage ja blöd, aber gerade mache ich mir zu viele Gedanken, als dass ich nicht hier bei Experten nachfragen würde