Notenfindung als Vertretungslehrkraft

  • Insbesondere können die Damen nicht mehr nachweisen, dass es nicht ihre Handschrift war. Aber auch ohne diesen Umstand, gibt's bei mir für öffentliche Klausurvernichtung mindestens einen Reflexionsraumbesuch.
    Da die Noten "durch die Konferenz" sind, würde ich, wie gesagt, erstmal nix machen. Das ganze ist doch so 'ne typische SL-Nummer. Da findet monatelang kein Unterricht statt, aber das darf niemand merken, also soll aus ein paar Stunden noch ein Zeugniseintrag gefurzt werden. Warum solltest du dir da jetzt 'nen Kopp machen?

    Äh, die Damen müssen gar nichts nachweisen. Sie stehen im Klassenbuch als fehlend, mit Attest. Aus Sicht der Schüler kann ich den Unmut schon verstehen... in der Grundschule schreiben wir gerne mal n.b. Ist das hier nicht möglich?

  • Also zum Thema Notengebung: Ich finde nicht, dass man nach 4 Unterrichtsstunden sofort eine Klausur verlangen kann und auch nicht, dass ich da gerechte Noten geben kann. Wenn ich muss, schaffe ich das, aber diese sind ja im Grunde nichtssagenden. Dieser Ausspruch mit den 5 Stunden und der Notengebung ist mir auch völlig neu. Meine Reaktion auf solche Anweisungen ist immer: "Ach echt? Das wusste ich gar nicht Kannst Du mir zeigen, wo in der BASS/Schulgesetz/APO-BK/Erlass xy... das steht, damit ich das nochmal nachlesen kann?"


    Grundsätzlich: Ich finde nach all Deinen Schilderungen hier ja wirklich, dass Du Dir zu viel gefallen lässt. Eine Abordnung mit 24 Std Ankündigung? Niemals! Sogar Konferenzen müssen eine Woche vorher angekündigt werden. Nimm nicht so viel hin. Wehre Dich. Bist Du nicht auf Lebenszeit verbeamtet? Was soll Dir da passieren? Ich hab das Gefühl, dass Du nicht einfach mal sagst: So nicht. Und dass dann alle einfach immer so weitermachen und alles auf Dir abladen und mit Dir umspringen, wie es ihnen beliebt! Du bist kein Inventar, dass man einfach hin- und herschieben darf. Ich musste das auch lernen, aber irgendwann habe ich geschnallt, dass man nicht alles einfach so hinnehmen muss.

  • Achja: Ich habe übrigens 2 Kinder und arbeite seit 20 Jahren Vollzeit mit Kind. Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass man mich deswegen anders behandelt. Oder dass jemand schlechtere Arbeitsbedingungen hat als ich. Was ich schon erlebt habe und wogegen ich mich gewehrt habe, ist Ungleichbehandlung aufgrund der Entfernung Wohnort - Arbeitsplatz. Ich sehe es nicht ein, dass ich immer beschissene lückenhafte Stundenpläne bekomme, weil "ich ja so nah dran wohne". Das ist nämlich eine persönliche Lebensentscheidung von jedem einzelnen und darf keinen Einfluss auf die Stundenplangestaltung haben. Und meiner Meinung nach gilt das auch für die Familie, aber damit ziehe ich jetzt wahrscheinlich Zorn auf mich.

  • Habe ich ja vorab auch nachgefragt. "n.b." (=nicht beurteilbar) wäre nicht möglich. Es müsse eine Note her. Daher kommt ja erst das ganze Theater.

    Wo steht das? Frag nach!


    Übrigens: Bei uns gibts Freitag Zeugnisse. Bei Euch nicht? Konferenzen waren schon letzte Woche. Hext ihr da immer noch rum?


    EDIT: Sorry, überlesen, dass ihr Konferenz hattet. Dann ists doch eh Wurscht! Lass sie doch Einspruch einlegen, wenn sie wollen. Nur beim nächsten Mal würde ich direkt sagen: Nicht beurteilbar! Die 5 Std sind doch an den Haaren herbeigezogen. Und Du hast ja auch keine 5 STd gegeben, sondern nur 4. Selbst wenn es irgendwo so einen Passus gibt, meint der sicherlich nicht, dass 5 Lehrer je eine Stunde geben und man den die Leistung beurteilen soll. Man kann ja nach 4 Std nicht mal die Namen!

  • Äh, die Damen müssen gar nichts nachweisen.

    Ach? Wie wollen die dann einen Widerspruch begründen?

    Sie stehen im Klassenbuch als fehlend, mit Attest.

    Das wäre nicht das erste mal, dass Kranke genau zur Klausur erscheinen. Ganz klar erscheint mir der Fall nicht.

    Wo steht das? Frag nach!

    Habe ich ja vorab auch nachgefragt. "n.b." (=nicht beurteilbar) wäre nicht möglich.

    Und? Was wäre passiert, wenn du trotz dieser Ad-hoc-Behauptung "nb" eingetragen hättest? Du kannst doch nicht immer springen, wenn jemand sich etwas ausdenkt. Jetzt haste gemacht, was Fritzchen Abteilungsleiter wollte, und hast 'nen Haufen Mist an der Backe. Ob der Ärger bei Insubordination auch so groß gewesen wäre, müsste noch gezeigt werden.


    Wo steht das? Frag nach!

    Hättste besser vorher gefragt. Notengebung ist zunächst Aufgabe und Verantwortung des Fachlehrers. Wenn dir da jemand Vorgaben machen will, muss der sich schon auf irgendetwas berufen. Klar, die SL und die anderen Wichtigtuer machen es sich da einfach. Die möchten, dass da irgendetwas auf dem Zeugnis steht, damit ja keine merkt, dass sie den Unterricht nicht sicher gestellt bekommen haben.


    Andererseits hättest du dich auch darauf berufen können, dass du nur eine einmalige Vertretung gemacht hast. Für die Note wäre dann der eigentliche Fachlehrer zuständig, dem du natürlich als Teilleistung deinen Eindruck von dieser einmaligen Vertretung mitteilst. Spontane Idee, müsste man mal zu Ende denken.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Also bei uns werden nur Schüler als fehlend eingetragen, die fehlen. Keiner hat hier wirklich behauptet, dass sie da waren. Der Lehrer, der die Klausur beaufsichtigt hat, weiß es nicht und der Thread-Starter erst Recht nicht.


    Meiner Meinung nach hätte es nie zu der Klausurnote oder zur Zeugnisnote kommen dürfen.


    Der Widerspruch ist ja nun leicht begründet. Die Schülerinnen waren nicht da, Beweis: Eintrag im Klassenbuch.

  • @Brick in the wall:


    Ich war bei der Klausur nicht dabei. Ich habe nicht einmal für Nachfragen zur Verfügung stehen können, weil mich die Schulleitung spontan an eine andere Schule abkommandiert hatte. Laut Klassenbuch waren sie nicht da (krank mit Attest). laut ihrer eigenen Aussage waren sie nicht da, laut Aussage des Kollegen waren sie da. Außerdem: Wie sonst hätten ihre Namen auf die Aufgabenzettel der Klassenarbeiten kommen können, wo jeder Schüler nur einen Zettel bekommen hat? Das die Mitschüler denen was Übles wollten und in ihrem Namen leere Zettel abgegeben haben, kann ausgeschlossen werden. Jeder bekam nur einen Zettel.

    Krank mit Attest, als fehlend ins Klassenbuch eingetragen, nach eigener Aussage nicht anwesend vs. Aussage des Kollegen und Namen auf den Blättern....
    Was machst du, wenn sie sich wegen der 4 beschweren?


    Die ist ja sehr nett von dir, aber wenn sie den Damen nicht passt?

  • Was machst du, wenn sie sich wegen der 4 beschweren?

    Stellung nehmen und das zuständige Gremium (nämlich die gleiche Konferenz, die die Noten beschlossen hat) entscheiden lassen. Aber vor allen Dingen sich wegen so etwas keinen Stress machen.

    Die ist ja sehr nett von dir, aber wenn sie den Damen nicht passt?

    Ey, wenn man sich jedes mal 'nen Kopp machen würde, wenn Schülern etwas nicht passt ...

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ey, wenn man sich jedes mal 'nen Kopp machen würde, wenn Schülern etwas nicht passt ...

    Du hast ja vollkommen recht, aber bei uns in der GS stehen Eltern wegen ganz anderen Dingen auf der Matte. Wahrscheinlich legt sich das mit dem Alter der SuS....

  • Wahrscheinlich legt sich das mit dem Alter der SuS

    Bei mir legt sich das einfach mit der schieren Anzah lder Schüler. Ich bekomme gerade mal die Namen der Schüler auf die Kette, in der ich Klassenlehrer bin. Aber selbst die sehe ich nur 90 Minuten/Woche. Die allermeisten Schüler sehe ich nur alle 2 Wochen einmal. Die Gesichter bekomme ich zwar auf die Kette, aber die Namen dazu? Keine Chance. Dafür sind es mit ca. 500 einfach viel zuviele.


    Daher regt mich das mit den beiden ja auch so auf. Wenn man da den Zeitaufwand für die beiden ins Verhältnis zu den anderen 498 setzt.

  • Dein Schulleiter scheint sehr chaotisch zu sein. Du sollst es permanent ausbaden. Ich finde die Vorschläge von Sissymaus richtig, generell mal die eigenen Grenzen auszuloten und durchzusetzen. Macht auch Spaß :D


    Wegen einer Klausurnote von verbrannten Zetteln wird kein Mensch irgendwas unternehmen. Nur versetzungsrelevante Noten im Jahreszeugnis sind überhaupt anfechtbar.


    Ärgere dich über deinen Vorgesetzten, nicht über angeblich oder wirklich bevorteilte Mütter. Die haben nur gelernt, ihren Alltag zu organisieren und sich nicht mehr verar*** zu lassen.

  • Ich finde deine Arbeitsbedingungen unglaublich. Du solltest wirklich etwas unternehmen. Da gibt es doch den Beauftragten für Chancengleichheit, hat schon jemand geschrieben, glaube ich.

  • Du hast ja vollkommen recht, aber bei uns in der GS stehen Eltern wegen ganz anderen Dingen auf der Matte. Wahrscheinlich legt sich das mit dem Alter der SuS....

    Aufregen darf sich doch jeder, der mag. Man muss nur an die richtige Stelle verweisen. (Mhmhm, njaa das ist wirklich sehr ärgerlich. Leider bin ich nicht der Fachlehrer, fragen Sie bitte die Schulleitung, wieso so viel Unterricht ausfiel und wie nach einer Woche Unterricht eine Note zustandekommen konnte.)

  • Ich finde deine Arbeitsbedingungen unglaublich. Du solltest wirklich etwas unternehmen. Da gibt es doch den Beauftragten für Chancengleichheit, hat schon jemand geschrieben, glaube ich.

    Mit den Arbeitsbedingungen stimme ich zu, keine Frage, aber was ist, wenn der Beauftrage antwortet: "Die Schule stellt als Repräsentanten des Staates Familie unter besonderen Schutz und damit auch Lehrer mit Familie. Sie würden ja das ja auch wollen, wenn Sie 4 Kinder und evtl. sogar pflegebedürftige (Schwieger-)Eltern hätten, nicht wahr?".

  • Morse: Ist in manchen Fällen auch nicht so wild, z.B. mitten in der Sek I oder in Klasse 3. Problematisch wird es aber dann, wenn es um abschlussrelevante Noten bzw. den Übergang geht. Ich kenne mich jetzt nicht ausreichend aus, kann mir aber z.B. nicht vorstellen, dass man in der Q-Phase der gymnasialen Oberstufe einfach eine Note rauslassen kann. Gerade wenn sich ein Schüler in Fach X prüfen lassen möchte, muss er ja 4 Noten + die Prüfungsnote vorweisen können. Daher greift man in vielen Fällen wie dem von Platyplus lieber zu testtheoretisch eher zweifelhaften Methoden zur Ermittlung einer Note als am Ende gar keine im Zeugnis stehen zu haben.

  • Problematisch wird es aber dann, wenn es um abschlussrelevante Noten bzw. den Übergang geht.

    Dan fühlte sich eine Zufallsnote aber acuh nicht richtig an. Nee, wenn's wichtig ist, müssten sich die betreffenden Damen und Herren, denen es ein Dorn im Auge ist, wenn ein Lücke im Zeugnis klafft, schon rechtzeitig was einfallen lassen.

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