Bundesweite Studie zur Arbeitsbelastung

    • Offizieller Beitrag
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    Viele Lehrkräfte sind hochmotiviert, aber auch stark belastet. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse der heute in Hannover vorgestellten Metastudie „Studien zur Arbeitszeit von Lehrkräften in Deutschland“. Bei einer Pressekonferenz der GEW in Hannover legten die Göttinger Sozialwissenschaftler Dr. Frank Mußmann und Dr. Thomas Hardwig die Ergebnisse einer Vergleichsanalyse von 20 Studien aus sechs Jahrzehnten zur Lehrkräftearbeitszeit vor. „Das Bild ist nun sehr umfassend und eindeutig“, sagte Mußmann. „Lehrkräfte sind aufgrund zu hoher Arbeitszeitvorgaben gegenüber vergleichbaren Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Mittel schlechter gestellt. Die Arbeitszeitverkürzungen der letzten Jahrzehnte kamen nur verspätet und nicht vollständig an“, so Mußmann weiter. Dies sei das konsolidierte Ergebnis der untersuchten Studien aus 60 Jahren mit verschiedensten Methoden und von unterschiedlichsten Auftraggebern.


    https://www.gew.de/aktuelles/d…iviert-aber-hochbelastet/

    Link zum Artikel
    https://www.gew.de/index.php?e…udien_zur_Arbeitszeit.pdf


    Zitat


    Viele Lehrkräfte arbeiten mehr als 48 Stunden
    29.01.2018 - Frank Mußmann, Sozialwissenschaftler, Studienleiter und Leiter der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Georg-August-Universität Göttingen
    Lehrkräfte arbeiten länger als vergleichbare Beamtinnen und Beamte im öffentlichen Dienst. Dies gefährdet bei vielen die Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer neuen Meta-Zeiterfassungsstudie im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung.


    Link zur Studie:
    https://www.gew.de/index.php?e…udien_zur_Arbeitszeit.pdf

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Und diejenigen, die erheblich weniger als das arbeiten, prägen leider immer noch das gesellschaftliche Bild des Lehrers... Vormittags recht und nachmittags frei... Und das finde ich persönlich viel schlimmer als die hohe Arbeitszeit... Dass man kaum Anerkennung, etc. dafür erntet sondern im Gegenteil... Spott und Hohn... Weil man mal um 14 Uhr im Schwimmbad ist... Dass man abends dann nochmal von 19 bis 22 Uhr sitzt, sieht halt keiner...

  • Und diejenigen, die erheblich weniger als das arbeiten, prägen leider immer noch das gesellschaftliche Bild des Lehrers... Vormittags recht und nachmittags frei... Und das finde ich persönlich viel schlimmer als die hohe Arbeitszeit... Dass man kaum Anerkennung, etc. dafür erntet sondern im Gegenteil... Spott und Hohn... Weil man mal um 14 Uhr im Schwimmbad ist... Dass man abends dann nochmal von 19 bis 22 Uhr sitzt, sieht halt keiner...

    Dich stresst das? Meine Güte ist mir doch egal ob jemand denkt ich habe morgen recht und mittags frei. Ich finde das amüsant.


    Ja, viele unnötige Tätigkeiten sind dazu gekommen. Aber viele die immer meckern sind absolut nicht effizient bei ihrer Arbeit.


    Und für die wirklich aufwendigsten Zusatzarbeiten ist die GEW nicht unschuldig.

  • Dich stresst das? Meine Güte ist mir doch egal ob jemand denkt ich habe morgen recht und mittags frei. Ich finde das amüsant.

    Ich für mich persönlich sehe das genau so. Ganz so einfach ist es aber leider nicht, weil ...


    • Schulen sehen sich zunehmend in Konkurrenzsituationen (so wie ich das hier im Forum lese auch in Deutschland) und dann spielt die öffentliche Wahrnehmung natürlich schon eine Rolle.
    • Viel wichtiger: Die öffentliche Wahrnehmung entscheidet schlussendlich darüber, welche Bildungspolitik sich durchsetzt. Sollen die faulen Säcke doch ruhig mehr buckeln, am besten für weniger Geld. Die Stimmung rumort so ganz latent bei uns auch immer ein bisschen, bei euch ist sie doch eher vorherrschend, nicht?
  • Dich stresst das? Meine Güte ist mir doch egal ob jemand denkt ich habe morgen recht und mittags frei. Ich finde das amüsant.
    Ja, viele unnötige Tätigkeiten sind dazu gekommen. Aber viele die immer meckern sind absolut nicht effizient bei ihrer Arbeit.


    Und für die wirklich aufwendigsten Zusatzarbeiten ist die GEW nicht unschuldig.

    Wo habe ich gesagt, dass mich das stresst?


    Schade, dass du dich offenbar damit abgefunden hast, dass Lehrer derart wenig gesellschaftliche Achtung erfahren...


    Ich mache meinen Job gerne, mit Herzblut und Überzeugung und würde mir da schon etwas mehr Anerkennung wünschen...

  • Was interessiert mich Anerkennung? Mein Selbstbild ist nicht abhängig von der Einschätzung anderer. Wir haben nun einmal 80 Mio. Lehrer so wie wir 80 Mio. Bundestrainer haben.


    @Wollsocken
    Naja bei uns ist das sogar in der Politik vorherrschend. Die Kürzungsorgie unter grün-rot in BW ist das beste Beispiel hierfür.

  • Was interessiert mich Anerkennung?

    Sie sollte. Nicht für Dich persönlich, aber aus den von mir genannten Gründen.



    Die Kürzungsorgie unter grün-rot in BW ist das beste Beispiel hierfür.

    Diese Art von Politik ist nicht parteispezifisch. Baselland ist rechtskonservativ (böse Zungen wie die meine nennen es lieber rechtspopulistisch) regiert und stampft im Bereich Bildung gerade zusammen, was nur geht. In Basel-Stadt herrschen die Sozis zusammen mit den Grünen - Du würdest vor Neid erblassen beim Anblick der wunderschön total sanierten Schulhäuser der vier Gymnasien in der Stadt. Gleichzeitig werden bzw. wurden um mein Wohnquartier drumrum gerade drei neue Primar- und Sekundarschulhäuser hochgezogen. Die Kollegen in der Stadt verdienen auch signifikant mehr Geld als wir Doofis auf dem Land.


    Je mehr ich mich hier gewerkschaftlich engagiere, desto überzeugter bin ich, dass die öffentliche Wahrnehmung unseres Berufs und von Schule und Bildung im Allgemeinen wirklich extrem wichtig ist wenn es um politische Entscheidungen geht.

  • Mein Beispiel sollte verdeutlichen dass es in D egal ist wer an der Macht ist. Bildung ist immer der Sparesel.


    Und die öffentliche Bedeutung hängt nicht von Lehrern sondern von gesellschaftlichen Entwicklungen ab. Inklusion und Flüchtlinge führen zu Auswirkungen auf die Beschulung. Der Druck der Eltern steigt; die Politik betreibt Alibipolitik und lobt vor Wahlen die Schulen. Irgendwann überlagern andere Themen die öffentliche Meinung und der Arschtritt geht von neuem los.

  • Die Leute, die mich näher kennen, haben in den Jahren erlebt, dass ich eben nicht immer Zeit habe, dass ich mich manchmal noch nachts hinsetzen muss, um was zu korrigieren.
    Die Leute, die mich nicht kennen und meinen, sie müssten mit dem Spruch "vormittags recht und nachmittags frei" kommen, kriegen den Spruch mit Intelligenz und Berufswahl zurück.

  • Wo habe ich gesagt, dass mich das stresst?
    Schade, dass du dich offenbar damit abgefunden hast, dass Lehrer derart wenig gesellschaftliche Achtung erfahren...


    Ich mache meinen Job gerne, mit Herzblut und Überzeugung und würde mir da schon etwas mehr Anerkennung wünschen...

    Ehrlich gesagt finde ich nicht, dass Lehrer so wenig Achtung erfahren. Natürlich muss man sich in den Sommerferien den ein oder anderen Spruch anhören...
    Aber die meisten in meinem Umfeld beneiden mich nicht wirklich um meinen Job und sehen auch, was man als Lehrer leistet wenn sie sich ihre 2 pubertierenden Teenager zu Hause anschauen.
    "Wie hältst du das mit 26 von denen aus. Und wie bringt man denen dann noch was bei?"


    Ich finde schon, dass sich das Bild der Lehrer in den letzten Jahren gewandelt hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass man aufgrund von Ganztagesschulen mittags um 14 Uhr nicht mehr im Schwimmbad antrifft...

  • Arbeitszeitverkürzungen?
    Rheinland-Pfalz beschreitet ab dem kommenden Schuljahr (mal wieder) den gegenteiligen Weg. Die althergebrachte Regelung, dass am letzten Schultag vor den Ferien und an Tagen der Zeugnisausgabe der Unterricht nach der 4. Stunde endet, wird gekippt. So kommt man auf's Schuljahr hochgerechnet auf locker 1,5 Schultage Mehrarbeit. Und zum Dank bekommen die Beamten aus RLP auch noch die niedrigste Besoldung bundesweit (in meiner Stufe jedenfalls)! Danke Malu!

    • Offizieller Beitrag

    Wieso korrigierst du nachts? Schadest du deiner Gesundheit gerne selbst?

    Solche Haltungen sind beschissen.


    Geh mal davon aus, dass nicht jedes Menschen Arbeitsbedingungen dieselben sind und dass sich das sehr oft nicht von den Menschen selber steuern lässt.
    Die Unterstellung, dass Überlastete nur zu doof sind, sich ihre Arbeitszeit gescheit einzuteilen zeugt von Arroganz und Nichtwissen über die Belastungssituation, die an schlecht geführten, schlecht ausgestatteten Schulen oder durch andere Bedingungen entstehen kann. Und das sind viele, wenn nicht gar die meisten Schulen.


    Ob du jetzt hochbegabt bist oder äußerst wurstig und minimalistisch arbeitest, ob du der Drückeberger vom Dienst bist und einen pädagogischen und professionellen Nullanspruch an dich selber hast, oder ob du ordentlich arbeitest und halt zusammen mit einer Struktur und Vorgesetzten, die dich machen lassen, einfach Schwein gehabt hast, beurteilen wir dann auch nicht per Ferndiagnose.

  • Dennoch ist die Frage berechtigt. Wer korrigiert freiwillig nachts?
    Wenn meine Arbeitsbelastung zu hoch ist dann müssen die Korrekturen warten.


    Du bist doch in der Gewerkschaft. Deine Aufgabe ist es definitiv solchen Kollegen hier die Leviten zu lesen. Du dagegen nimmst es hin und legitimierst es mit möglichen schlechten Arbeitsbedingungen.

  • Mal abgesehen davon... es gibt auch Nachteulen. Mich zB.
    Bei mir gibts u.U. - gerade nach den ja oft späteren Sportstunden - zu Hause erst mal eine kurze Siesta. Heißt nicht unbedingt "schlafen", aber eben "relaxen".
    Wirklich "schlafen" tu ich nicht viel, vllt 5 Stunden... und da ich es nicht allzu weit zur Schule habe, und auch nicht jeden Tag zur erste Stunde, kann ich durchaus auch mal "nachtaktiv" sein. Was ich dann tu - nun, ich bin da am kreativsten. Vielleicht fällt mir was neues für den Kunstunterricht ein, das notiere ich mmir dann... und ja, ich hab auch schon korrigiert oder sonstwas gemacht.


    Es hat jeder einen anderen Rhythmus. Also ist auch jeder ggf zu anderen Tageszeiten besonders effizient.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht ist es sein Biorhythmus und er bezog sich darauf, dass er nachmittags im Freibad war?
    Wenn ich nicht am nächsten Tag 1. Stunde habe, schiebe ich durchaus Korrekturschichten bis in die Nacht hinein. Ich brauche zwar viel Schlaf, aber ich habe manchmal einen Energieschub abends, der dann locker 3-5 Stunden dauert. Soll ich lieber Fernseh gucken und am nächsten Tag korrigieren? Das ist doch der Vorteil (und die Krux) an der "freien Zeiteinteilung".
    und manchmal habe ich tatsächlich einfach keine Wahl, weil ich nur wenige Tage für die Noteneintragung hatte...


    chili

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