Schwindende Lesekompetenz und Wohneigentum

  • @Valerianus


    Interessant.
    ich finde es eigentlich gut, wenn Mathematik anschauliche "Alltags"anwendungen bietet - ich kenne (sowohl von mir selbst, als auch von diversen Schülern, die schon mal vorsprechen "können sie mal mit unserem Mathelehrer reden") hauptsächlich das Gefühl, nicht mit abstrakten Zahlen umgehen zu können, aber bei einem Anwendungsbeispiel eher ein Gefühl dafür zu bekommen. Ein Kernsatz der da oft fällt ist "Wofür brauch ich diesen Käse überhaupt" - wenn dann Beispiele vorliegen, ist da mehr Interesse da, als mit dem Totschlagargument "weil du sonst kein Abi bekommst".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wenn alle Schüler mit den reinen Übungsaufgaben nach 30 Minuten fertig sind, dann kannst du gerne mal raten welche Schüler in der Lage sind Anwendungsaufgaben lösen zu können und welche nicht (und für die sind dann keine Übungen mehr im Buch). Und nur mal so gefragt: Du glaubst echt, dass Schüler der 6. Klasse die Anwendungsaufgaben die ich da zitiert habe (die sind alle aus diesem einen Kapitel) irgendwie für relevant für ihr eigenes Leben halten?
    Natürlich wollen Schüler wissen wofür sie das alles brauchen und Problemlösen und Modellieren sind tatsächlich wichtige Kompetenzen, die in Mathematik mit am ehesten erworben werden können. Aber ich kann keine Probleme lösen, wenn ich die Grundlagen nicht kann und diese nicht ansatzweise schülergerecht (im Buch) erklärt werden. Natürlich kann ich das als Lehrer schülergerecht erklären und ich kann auch Übungen (oder Anwendungen) nach Wunsch aus dem Ärmel schütteln, aber wozu hab ich dann überhaupt das Schulbuch?

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Meine SuS regen sich oft genug über den konstruierten Anwendungs-Käse in Mathe auf. Die sind mehr der Ansicht, wenn sie schon müssen, dann wenigstens ohne Umstände auf dem kürzesten Weg zum Ziel.

  • Ich fand es auch als Schülerin schon albern, die Puddingvordemfensterabkühlkurve zu berechnen. Und verständlicher wurde dadurch auch nichts.


    Es gibt hilfreiche Veranschaulichungsmittel, das sind aber nicht automatisch Alltagssituationen.


    Dazu ein Superwitz aus dem Witzebuch meiner Kinder:
    L: „Heute rechnen wir mit Computern.“
    S: „Juhu!“
    L: „245 Computer weniger 156...“

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Links erkenne ich eine klare mathematische Struktur, die Erläuterungsschritte sind zwar sehr kleinschrittig, aber für Schüler selbständig nachvollziehbar,...

    Ich denke das ist ein, wenn nicht sogar der entscheidente Punkt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • für mich ein Indiz dafür, dass diese Techniken nicht lange und intensiv genug geübt worden sind.

    Sehe ich auch so. Ich kann mich aus meiner Schulzeit ganz klar daran erinnern, dass wir häufig im Klassenzimmer gestanden und auf Zeit im Kopf gerechnet haben. Wer zuerst die Lösung hatte, durfte sitzen. Ich veranstalte solche Spässe heute selbst mit meinen Klassen in der Chemie. Stöchiometrie-Drill vom Feinsten ;) Dabei geht es eigentlich nur ums Dreisatzrechnen. Nach anfänglicher Empörung (das kennen die so nicht aus der Mittelstufe!) fanden das bisher noch alle meine SuS eine sinnvolle Massnahme.

  • Die Kritik an der Jugend ist ja so alt wie die griechischen Philosophieschulen.

    Je länger der Thread wird, desto mehr wird eigentlich klar, das hier niemand die Jugend kritisiert, sondern die Methoden. Was können die Jungen dafür, dass sie nicht vernünftig lesen und rechnen können, wenn man es ihnen nicht (mehr?) adäquat beibringt?

  • Beispiel Mathe: Von Wahrscheinlichkeiten und Zufallsexperimenten habe ich (Grundschule 80 bis 84) am Gymnasium erstmals gehört, mittlerweile scheint das Stoff der 4. Klasse zu sein. In einem 2.-Klass-Mathebuch fand ich kürzlich den Begriff "Ungleichungen" als Kapitelüberschrift. Auch davon habe ich vor dem Gymnasium nichts gewusst (und danach zu wenig, aber das gehört hier nicht hin). Aber vielleicht liegt genau hier auch der Hund begraben - dass die Kinder mit Ungleichungen traktiert werden, bevor sie den Begriff halbwegs verstehen.

    Mich haben insg. drei Schulleiter von Sek 1 Schulen mal gefragt, was die Azubis bzw. Vollzeitschüler können müssen, wenn sie zu uns ans Berufskolleg kommen.


    Beim Punkt "Mathe", war meine Antwort nur noch:

    • 4 Grundrechenarten (inkl. Punkt vor Strich und Klammern)
    • Bruchrechnung
    • Dreisatz
    • Prozentrechnung
    • halbwegs logisches Verständnis, ob das Ergebnis überhaupt passen könnte. *Nein, ein Metallklotz in Größe einer Zigarettenschachtel wiegt bestimmt nicht 486.000 Tonnen.*

    Und die Dinge dann aber wirklich sicher. Die drei guckten nur ganz groß.


    Um auf die Lesekompetenz bzw. das Fach Deutsch zurückzukommen, muß ich zugeben, daß da in den 1980ern zumindest in der Region, aus der ich stamme, irgendwie ganz andere Dinge gelehrt wurden als bei meinen aktuellen Kollegen.


    Bsp.: Als wir in der 3. oder 4. Klasse das erste Mal einen Brief schreiben sollten und es darum ging, daß man die Anrede im Brief immer groß schreibt, wurden auch die Briefeinleitungen unterrichtet. Damals habe ich gelernt: Wenn ein Mann den Brief verfaßt, heißt es "Sehr geehrte Damen und Herren", schreibt eine Frau den Brief, sollte da schon "Sehr geehrte Herren und Damen" stehen. Halt immer das andere Geschlecht zuerst.


    Erwähnt man sowas im Kollegium, auch gerade gegenüber den Deutsch-Kollegen, erntet man nur Unverständnis und beim Verweis auf solche Briefe (-->https://edelgard-bulmahn.de/im…hn_bleiberecht_reform.pdf) nur das blanke Entsetzen und das man die Schüler doch bitte nicht auf solche Dinge hinweisen sollte, wenn man ihnen beibringen soll, wie man mit MS Word einen Brief gemäß DIN 5008 verfaßt. Denen ist die Regel komplett unbekannt. :staun:

  • :rofl: Grossartig. Wenn es Dich irgendwie beruhigt: mit EXAKT den gleichen Problemen bin ich auch am Gymnasium konfrontiert. Die letale Dosis Alkohol liegt nach Ansicht des ein oder anderen meiner SuS bei etwa 4 Liter Wodka auf ex. In einer Klasse von 18 SuS sind ein dreiviertel Jahr vor der Matur 17 SuS nicht in der Lage, spontan eine Gleichung mit einem Bruch nach einer Variablen aufzulösen.

  • PS: Ich habe von der 5 bis zur Q2 immer bestimmt ein Viertel unter den Arbeiten, die mindestens eine ganze Note schlechter sind, weil die Aufgabenstellung nicht richtig gelesen wurde.

    Seit ich Lehrer bin, verwende ich regelmäßig - auch an der Klinikschule kann man das gut einsetzen - diesen "Deutsch"test, wo die Arbeitsanweisung lautet, zuerst alle Fragen durchzulesen, weil die 25. (nach 24 immer unsinniger werdenden) Aufgabe lautet, "lege den Stift weg und beobachte Deine Mitschüler".


    Funktioniert immer. Die Quote derjenigen, die das Spielchen durchschauen, steigt mit der Jahrgangsstufe minimal an, bleibt aber deutlich unter 10%. OK, ich habe den Test ein bisschen angeschärft: Die im Internet zu findenden Versionen arbeiten meist mit kompletten Nonsens-Anweisungen, ich habe im ersten Teil Fragen drin wie "nenne drei literarische Gattungen". Das hat den Vorteil, dass auch die fleißigen Bienchen drauf reinfallen, die den Stift schon gezückt haben, wenn die Lehrerhand die Blätter noch nicht aus der Tasche gezogen hat.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Die letale Dosis Alkohol liegt nach Ansicht des ein oder anderen meiner SuS bei etwa 4 Liter Wodka auf ex. In einer Klasse von 18 SuS sind ein dreiviertel Jahr vor der Matur 17 SuS nicht in der Lage, spontan eine Gleichung mit einem Bruch nach einer Variablen aufzulösen.

    Und bei mir rechnen die Tischler aus, daß der Baumstamm 8m Durchmesser und 56cm Länge haben muß.


    Auf meine Frage, was das denn für ein Baumstamm wäre und wie man aus so einem Stamm im Sägewerk einen entsprechenden Dachbalken sägen soll, kam keine Antwort.

  • Je länger der Thread wird, desto mehr wird eigentlich klar, das hier niemand die Jugend kritisiert, sondern die Methoden. Was können die Jungen dafür, dass sie nicht vernünftig lesen und rechnen können, wenn man es ihnen nicht (mehr?) adäquat beibringt?

    Nein, die Frage bleibt, ob es nicht nur persönliches Empfinden ist, dass die Jugend so doof ist.


    Es müsste dir doch sonst gelingen, zumindest den Großen noch beizubringen, ihr Gehirn einzuschalten...


    Auf der einen Seite sind natürlich nicht die Jugendlichen und auch nicht die abgebenden Lehrer „Schuld“, gleichzeitig hält sich jeder hier für einen spitzen Lehrer, der alles richtig macht. (Was ich nicht in Abrede stelle!). Nur: wenn doch alle alles richtig machen bliebe als Erklärung nur ein IQ-Abfall von 20 Punkten in 15 Jahren. Nicht wahrscheinlich.


    Dass Kinder in der Schule aufhören zu denken und nur irgendwas rechnen, anstatt zu überlegen, ob ein Baum 56cm Länge bei 8m Umfang haben kann. Das ist doch das Entscheidende :)

  • Naja, streng genommen ist ein Baum mit diesen Maßen mathematisch möglich, wenn auch in der Realität eher unwahrscheinlich. Wer sagt auch, dass die Lösungen von Mathematikaufgaben immer 100% alltagsnah sein müssen :P .

  • Nur: wenn doch alle alles richtig machen bliebe als Erklärung nur ein IQ-Abfall von 20 Punkten in 15 Jahren.

    Also erstens glaube ich tatsächlich, dass ich meine Sache überdurchschnittlich gut mache, auch wenn das einige noch so arrogant finden (ich meine jetzt nicht mal Dich damit) ;) Abgesehen davon kristallisiert sich hier doch aber gerade heraus, dass das System und die Methoden sich in den letzten 10 - 15 Jahren offenbar so stark verändert haben, dass das einen spürbaren Effekt auf gewisse Fertigkeiten unserer Schüler hat und wir folglich eben *nicht* eine "Verdummung" oder sowas beobachten.


    Ich konnte in der Oberstufe z. B. noch Fächer abwählen und mich dann auf meine Leistungskurse konzentrieren. Das war hier in der Schweiz bis Ende der 1990er auch so, da war die Matura dann aber auch fachgebunden und man durfte nicht mit jedem Profil alles studieren. In der gymnasialen Oberstufe hat sich nun hüben wie drüben das System wirklich sehr stark verändert und natürlich hat das einen Einfluss auf das Lernverhalten und die Kompetenzen unserer SuS. Für meine Viertklässler sind jetzt im Abschlussjahr z. B. drei Fächer weggefallen (Physik, Geographie und Musik bzw. Zeichnen), dafür mussten sie aber ein Ergänzungsfach und einen Wahlkurs belegen, mit dem die Stunden gerade wieder aufgefüllt werden.


    Jetzt will ich von denen, dass sie nach 4 Jahren mit im Schnitt 3.25 Wochenlektionen Chemie in der schriftlichen Maturprüfung wirklich *alles* wieder parat haben, was sie jemals in dieser Zeit gelernt haben. Die kotzen jetzt schon, weil natürlich der Deutsch-, Mathe, Englisch-, Französisch- und Bio-Lehrer genau das gleiche von ihnen will. Wie soll denn das vernünftig funktionieren, wenn sie bis kurz vor Notenabschluss nebenbei noch für Geschichte und das Ergänzungsfach lernen müssen. Ich musste für Deutsch und Geschichte im letzten Semester keine Punkte mehr beibringen. Da musste einfach 1 Punkt für "war anwesend" im Zeugnis stehen und mehr hatte ich auch nicht im Zeugnis stehen.


    Das ist der Teil "System" und der Teil "Methodik" hat sich offenbar ebenso stark verändert. Valerianus hat das mit dem Mathebuch-Beispiel sehr schön verdeutlicht. Unsere SuS sollen heute nicht nur mehr verschiedenes Zeug gleichzeitig lernen als wir, sie sollen es auch anders lernen. Offenbar führt das in gewissen Bereichen zu Defiziten. Ganz sicher können die Jugendlichen heute aber gewisse Dinge auch besser, als wir es in dem Alter konnten. Präsentieren z. B., das wurde hier auch schon häufig genannt. Und nun diskutieren wir eben, ob das eine gute oder eine schlechte Entwicklung ist.


    Um nun abschliessend noch mal auf meinen ersten Satz zurück zu kommen: Ich halte mich zwar für eine sehr gute Lehrerin, dennoch ist mir absolut bewusst, dass auch meine Maturanden mit 2ern und 3ern aus der Prüfung kommen werden. Im Punkto "Nachhaltigkeit" bin ich sicher genauso unfähig, wie alle anderen. Frag mich in 10 Jahren noch mal, ob ich das verbessern konnte oder ob es wirklich ein systemisches Problem ist ;)

  • Es müsste dir doch sonst gelingen, zumindest den Großen noch beizubringen, ihr Gehirn einzuschalten...

    Ok, wenn alle Offtopic dürfen, will ich auch wieder :D


    Ich habe gerade den direkten Vergleich. Wir hatten - ohne zu sehr ins Detail zu gehen - eine "Pilotklasse" mit zum Teil sehr alten Schülern (jüngste/r: ca. 25, breite Masse 30-40, älteste/r über 50). Die meisten davon mit "schwieriger" Vergangenheit, viele mit vor Jahren abgebrochener Ausbildung. Das heißt, sie waren damals sicher nicht die ganz superbegeisterten Lerner und Überflieger. Einige waren bisher als "Hilfskraft" (=Leitungen ziehen ohne jeglichen Anspruch an die Denkfähigkeit) tätig.


    Erkenntnisse von Anfang an:


    -Extreme Motivation und entsprechend superspannende Unterrichtsgespräche (gut, das hat jetzt mit dem Thema hier echt GARNIX mehr zu tun , ich geb's zu)
    - Notenschnitte von bis zu 1,5 über den "normalen" Azubis.
    - Es war möglich, im Unterricht Fachtexte zu lesen, die ich nicht selbst nochmal reduzieren muss.
    - In Klassenarbeiten wurde in ganzen, sinnvollen Sätzen geantwortet.
    - Sie verstanden prinzipiell Diagramme. Die konnten sich entsprechend sogar selbst echte Datenblätter erarbeiten!
    - Sie konnten ALLE von Beginn an einigermaßen kopfrechnen und beherrschten bis auf sehr wenige Ausnahmen immerhin die Grundlagen der Bruch- und Prozentrechnung.
    - Rechenwege wurden nachvollziehbar und komplett dargestellt.


    Ausgenommen sind nur die mit einer hohen Sprachbarriere. Die waren auch supermotiviert, kämpften dann aber doch vor allem anfangs sehr mit dem Verständnis.



    Erkenntnis am Ende:
    - Super Zeugnisse
    - Vermutlich Abschlussprüfungsergebnisse, von denen die anderen nur Träumen (sind noch nicht raus, aber alles andere wäre ein Wunder).


    Also doch, die richtig Großen kann man dazu bringen, das Gehirn einzuschalten. Die sind halt auch nicht mit dem überfordert, was wir voraussetzen müssen.


    Die "kleinen" schalten es übrigens auch durchaus mal ein, nur werden sie dort halt - auf die Anforderungen bezogen - zu einem immer größer werdenden Anteil nicht fündig ;)


    Gruß,
    DpB

  • Also doch, die richtig Großen kann man dazu bringen, das Gehirn einzuschalten. Die sind halt auch nicht mit dem überfordert, was wir voraussetzen müssen.

    Ha. Das unterstreicht ja aber auch das, was ich oben geschrieben habe. Deren grundsätzliche Schulbildung ist ja noch ne ganz andere, als die der jungen Azubis.


    Ich kann eigentlich auch gar nicht klagen, dass meine SuS nicht wollen würden. Sie sagen selbst, dass sie häufig einfach überfordert mit der schieren Menge an verschiedenen Informationen sind.

  • Ich war als Schüler nie wirklich überfordert, aber es stimmt schon, wenn alle Lehrer (die ja in der Regel für ihre Fächer brennen und entsprechend auch ein gewisses Engagement hierfür von den Schülern erwarten) hohe Anforderungen an die Schüler stellen, um nicht zur zu bestehen, sondern auch (sehr) gute Noten zu erzielen, ist man eher ein Multi-Tasking-Genie, macht alles nur mitelmäßig, oder konzentriert sich auf bestimmte Fächer und lässt dafür andere Fächer schleifen. Wollsocken möchte natürlich, dass ihre Schüler am Ende des Schuljahres den Unterrichtsstoff drauf haben, aber das wollen auch die Mathematik-, Erdkunde-, Französisch- und Deutschkollegen. Da ist es also grundsätzlich nicht verkehrt, nachzufragen, ob man dadurch wirklich mehr erreicht, wenn man durch die vielen Fächer und die Stoffdichte auf Masse geht, oder ob nicht am Ende mehr hängen bleibt, wenn man sich auf weniger Stoff konzentriert und diesen intensiver behandelt.

  • Ich war als Schüler nie wirklich überfordert

    Na ich eben auch nicht, ich hatte aber auch definitiv weniger *Verschiedenes* zu tun, als meine SuS heute. Das lässt sich ja eindeutig nachvollziehen. Ich kann für zwei Fächer ganz sicher behaupten, dass ich in der Schule mehr gelernt habe, als meine SuS: Mathe und Englisch. Vielleicht hatte ich mit Englisch einfach nur Glück (war eine Muttersprachlerin), in Mathe sind wir aber auch einfach im Stoff weiter gekommen.

  • OT, aber was habt ihr konkret in Mathematik gelernt, das heute nicht mehr den Weg in den Unterricht findet? Das einzige Totschlagargument, was man dann immer hört, sind die komplexen Zahlen. Sind bei uns in Hessen nicht gänzlich aus dem Curriculum verschwunden, haben aber Wahlpflichtstatus (unter anderen möglichen Mathematikthemen) für das letzte Oberstufenhalbjahr.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

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